Der Aufruf der Landtags-Grünen zu einem Bündnis gegen die Olympiabewerbung 2018 stößt bei den Freien Wählern auf Unverständnis. Vor allem, dass das Münchner Konzept für die Winterspiele ökologie- und klimafeindlich sei, löst bei Günther Felbinger, sportpolitischer Fraktionssprecher, Kopfschütteln aus. Der Landtagsabgeordnete aus Gemünden betont: „Wir würden in München und Garmisch-Partenkirchen die klimafreundlichsten Spiele überhaupt auf die Beine stellen.“ Man müsse Klimaschutz auch global betrachten und nicht einseitig: „Wenn wir es nicht machen und die Pisten etwas beschneien, dann werden es die Gegenbewerber tun – und zwar mit Komplettbeschneiung.“ Felbinger erinnert an die Biathlon-WM im Februar vergangenen Jahres, bei der es im südkoreanischen Pyeongchang Temperaturen um die 15 Grad hatte – viel Kunstschnee musste damals herangekarrt werden, um die Sportveranstaltung überhaupt möglich zu machen.
Eines der Argumente der Grünen im Landtag, die Langlauf- und Biathlonwettbewerbe nicht in Oberammergau, sondern in den bereits vorhandenen Sportstätten von Oberstdorf und Ruhpolding auszutragen, habe auf den ersten Blick einen gewissen Charme, beinhalte aber einen Denkfehler. Felbinger: „Je mehr Standorte es gibt, die weiter voneinander entfernt liegen, desto mehr finanzielle Mittel muss man in die Infrastruktur stecken.“ Ohnehin sei der Verweis der Grünen auf die hohen Kosten für die Ausrichtung der Winterspiele Augenwischerei. „Das meiste Geld wird für die Verkehrswege verwendet. Deren Ausbau ist aber ohnehin nötig. Es sind also Ausgaben für die Allgemeinheit. Olympia hätte sogar den positiven Effekt, dass die Investitionen vorgezogen werden. Man liest ja immer wieder, dass das bayerische Oberland verkehrstechnisch ungenügend angebunden sei“, verdeutlicht Felbinger die Position der Freien Wähler. „Mit Olympia 2018 bietet sich eine hervorragende Möglichkeit, diesen Rückstand bald aufzuholen.“
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