Jahrgangskombinierte Klassen an Grundschulen kommen

20 November 2009

Jahrgangskombinierte Klassen an Grundschulen kommen

Felbinger: Bischbrunner Hauptschule akut von Schließung bedroht


Die demographische Entwicklung mit weiter gesunkenen Geburtenzahlen im Landkreis Main-Spessart führt in Zukunft im Grundschulbereich zur verstärkten Bildung von jahrgangskombinierten Klassen. Diese Nachricht bekam der FWLandtagsabgeordnete Günther Felbinger auf eine schriftliche Anfrage beim Kultusministerium. Aktuell ist der Grundschulstandort Retzstadt nur mit jahrgangskombinierten Klassen zu erhalten. Im Zeitrahmen der nächsten sechs Jahre werden voraussichtlich die Grundschulen in Aura(ab Schuljahr 2012/13), Gemünden-Wernfeld (2011/12), in Himmelstadt (2010/11) und in Lohr-Sackenbach (2012/13) jeweils nur über jahrgangskombinierte Klassen erhalten werden können. „Es ist abzusehen, das jahrgangskombinierte Klassen, gerade in den kleineren Grundschulen mehr und mehr zur Normalität als zur Ausnahme werden“, so Felbinger, der Mitglied im Ausschuss für Bildung Jugend und Sport ist. In den nächsten zwei Jahren wären aber keine Grundschulen von der Schließung bedroht. „Pädagogisch ist die Bildung von jahrgangskombinierten Klassen durchaus sinnvoll, wenn dadurch Schulstandorte gerettet werden können, allerdings nur dann, wenn in Jahrgängen alle Schüler in jahrgangskombinierten Klassen unterrichtet werden und es kein nebeneinander von jahrgangsreinen- und jahrgangskombinierten Klassen gibt“, so Felbinger weiter.

Zur Zukunft der zwölf Hauptschulstandorte im Landkreis wollte sich das Kultusministerium noch nicht festlegen. Die Hauptschule Bischbrunn sei aber bei Fortführung des bestehenden Organisationsmodells im Landkreis aktuell von einer Schließung bedroht. Offen sei jedoch, wie nach dem geplanten Dialogforum des Landkreises die Bischbrunner Schule eventuell in einem Schulverbund integriert werden kann. „Es ist absehbar dass die Bischbrunner Schüler zukünftig mehr Zeit im Bus verbringen werden, mit oder ohne Schulverbund“ meint Felbinger dazu. Wird die Bischbrunner Hauptschule geschlossen müssen die Schüler ohnehin täglich zu einer anderen Schule gefahren werden, bleibt sie in einem Schulverbund zum Beispiel mit Marktheidenfeld erhalten, müssen die Bischbrunner Schüler zeitweise auch nach Marktheidenfeld fahren und unter Umständen Marktheidenfelder Schüler nachBischbrunn. „Wo hier der Vorteil für die Schüler liegt, konnte mir Kultusminister Spaenle(CSU) allerdings noch nicht überzeugend darlegen“, resümiert Felbinger.



In einem persönlichen Brief an den Kultusminister hat Felbinger außerdem angeboten fraktionsübergreifend an einem zukunftsfähigen Hauptschulmodell zu arbeiten. „Spaenles- Mittelschulmodell ist selbst innerhalb der CSU umstritten, da es für den ländlichen Raum und die großen Entfernungen zwischen den Schulen schlicht ungeeignet ist“, so Felbinger weiter. Hingegen sieht er das Mittelschulmodell der CSU/FDP durchaus für den städtischen Bereich für sinnvoll an, da dort die nötigen Schülerzahlen vorhanden sind. Er stehe deshalb einem interfraktionellen Dialog offen gegenüber und hoffe dass Kultusminister Spaenle seinerseits für einen konstruktiven Austausch zur Verfügung steht.


Eine mögliche Kooperation mit Förderschulen, die Felbinger angedacht hatte, lehnt das Kultusministerium für den Bereich Main-Spessart ebenso ab.



 

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