Felbinger: Einstellungspraxis der Staatsregierung muss sich verbessern
Die heutige Vorstellung des Schwerbehindertenberichts der Staatsregierung im bayerischen Landtag gab zunächst Anlass zur Hoffnung, nachdem der gesetzliche Pflichtanteil von 5 Prozent an Schwerbehinderten in den bayerischen Verwaltungsbehörden mit 5,39 Prozent abermals erfüllt wurde. Allerdings stellte der FW-Landtagsabgeordnete Günther Felbinger(Gemünden) rasch fest, dass diese Steigerung der Quote nicht durch mehr Neuanstellungen erreicht wurde. „Die gestiegene Quote an schwerbehinderten Arbeitnehmern ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Arbeitnehmer mit zunehmenden Alter durch Krankheit in den Status eines Behinderten fallen“, so Felbinger. So liegt der Anteil bei den 18- 25jährigen Schwerbehinderten bei kläglichen 1,7 Prozent. Gerade auch bei den Neueinstellungen zeigt der Bericht eine ernüchternde Bilanz mit 1,21 Prozent im mittleren und 2,05 Prozent im gehobenen Dienst. Noch dramatischer fällt der Anteil der Schwerbehinderten bei den Azubis der Rechts- und Lehramtsreferendare aus mit 0,83Im Wissenschafts- und Kultusministerium ist die Schwerbehindertenquote sogar rückläufig. Hier liegt der Anteil an Schwerbehinderten mit 4,21 Prozent bzw. 4,02 Prozent deutlich unter der gesetzlichen Maßgabe. „Dies hängt wiederum mit den hohen Einstellungsvoraussetzungen zum Beispiel im Schuldienst zusammen, die es gerade schwerbehinderten Menschen nur mit großen Hürden ermöglich eine Anstellung zu finden“, so Felbinger weiter.
Bedenklich bezeichnet Felbinger auch die rückläufige Auftragsvergabe an Werkstätten für behinderte Menschen. Hier sank das Auftragsvolumen um 183.000 Euro im Jahr 2008. „Hier muss sich die Staatsregierung auch mit den behindertenund schwerbehinderten Menschen des Freistaates Bayern solidarisch zeigen und bemüht sein und sich um entsprechende Auftragsvergaben bemühen“ so Felbinger.
Neueste Kommentare