Sichere Deutschkenntnisse vor Englischunterricht in der Grundschule

3 Dezember 2013

Sichere Deutschkenntnisse vor Englischunterricht in der Grundschule

Muss ein Grundschulkind unbedingt schon Grundkenntnisse in Englisch haben oder lieber erst einmal die deutsche Sprache richtig beherrschen? Diese Kernfrage stellt sich für mich schon seit geraumer Zeit. Seit nämlich der Lehrplan der Grundschule auch verbindlich zwei Stunden Englisch-Unterricht in den Jahrgangsstufen 3 und 4 vorsieht. Zumal immer wieder von Lehrkräften wie später von Ausbildungsbetrieben die Klage kommt, dass Schulabsolventen in zunehmendem Maße neben erheblichen Rechtschreibmängeln auch sprachliche Mängel aufweisen.


Nunmehr, im Zusammenhang mit dem ab kommenden Schuljahr neu einzuführenden Grundschul-Lehrplan PLUS stellt sich diese Diskussion für mich umso mehr. Lehrerverbände, wie der Bayerische Philologenverband (bpv) sprechen sich klar für mehr Deutsch zuungunsten von Englisch in der Grundschule aus, weil  Kenntnisse im Fach Deutsch elementar seien, damit sich ein Kind auch in allen anderen Fächern am Unterrichtsgeschehen aktiv beteiligen und einbringen kann. Dieser Meinung schließe ich mich vollumfänglich an und votiere auch für mehr Deutsch und weniger Englisch in der Grundschule. Schließlich werden in Kindergarten und Grundschule das sprachliche Fundament gelegt und darüber entschieden, ob ein Kind einen erfolgreichen Schulweg beschreiten kann. Und dabei stehen für mich zunächst einmal die Grundkompetenzen im Vordergrund.




Dieter Schütz  / pixelio.de

Dieter Schütz / pixelio.de


Mit tragfähigen Kompetenzen in Deutsch werden unsere Schülerinnen und Schüler an allen weiterführenden Schulen erfolgreich sein. Und um die Kinder nicht zu überfordern, sollte nach Ansicht der FREIEN WÄHLER der Englischunterricht an der Grundschule zunächst auf sicheren Deutschkenntnissen der Kinder basieren. Insofern besteht hier meines Erachtens Änderungsbedarf zumal das Kultusministerium am zweistündigen Englisch-Unterricht festhalten will.


Ein weiteres Streit-Thema ist das umstrittene Subtraktionsverfahrens, das sogenannte Abziehverfahren bei der schriftlichen Subtraktion, im Mathematik-Unterricht der Grundschule. Hierzu habe ich schon so viele Klagen von Eltern vernommen, die mich immer wieder darauf ansprechen, was denn „dieser neue Quatsch“ soll. Auch hier sage ich, Grundprinzip muss ein, dass die Anschlussfähigkeit an den weiterführenden Schulen damit gewährleistet sein muss.. Es gibt sicherlich wissenschaftlich begründete Argumente für das in der Grundschule praktizierte Abziehverfahren bei der schriftlichen Subtraktion, aber es muss letztendlich anschlussfähig sein. Aber wenn in der Grundschule Gelerntes nach ihrem Übertritt umgelernt werden muss, dann ist das mehr als daneben und muss unbedingt korrigiert werden. Auch hier will Spaenle daran festhalten.


Da gibt es also in den nächsten Monaten noch reichlich Diskussionsbedarf. Zwar hatten wir FREIE WÄHLER uns hinsichtlich des neuen Lehrplan PLUS bereits vor rund einem Jahr von einem Experten-Team einweihen lassen und dabei erfahren, dass künftig mehr auf Kompetenzen als auf Faktenwissen abgezielt werden soll, dennoch habe ich die wirklichen Innovationen vermisst. Und ein PLUS an Zugewinn für die grundschulkinder würde für mich beinhalten, dass Ungereimtheiten wie die oben erwähnten Problematiken verbessert werden und nicht schon wieder neuer Popanz aufgebaut wird.


Verwundert bin ich auch, dass Minister Spaenle dafür rühmt, die gesamte Schulfamilie bei schulpolitischen Weichenstellungen einzubinden, aber bisher weder ein Eltern-oder Lehrerverband geschweige denn Bildungspolitiker des Landtages dazu einbezogen wurden. Da frage ich mich immer wieder, warum stets das Ministerium oder die Landtags-CSU festlegen, wann die Schulfamilie mitentscheiden darf und wann nicht?



 

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