Freie Wähler zur Nahversorgung im ländlichen Raum

19 August 2010

Freie Wähler zur Nahversorgung im ländlichen Raum

Freie Wähler zur Nahversorgung im ländlichen Raum

Felbinger: FDP-Pläne zur weiteren Ausweitung der Lebensmittelladenflächen sind kontraproduktiv


Für die Erhaltung von Nahversorgungsstrukturen in örtlicher Lage und vernünftige und verantwortungsbewusste Rahmenbedingungen, die es auch im ländlichen Raum ermöglichen eine Nahversorgung zu gewährleisten, spricht sich MdL Günther Felbinger (Gemünden), nach einem Gespräch mit dem Kreisvorsitzenden des Einzelhandelsverbands Bayern, Burkhard Heimbach (Lohr), aus. Damit votiert er klar gegen eine Aufnahme der weiteren Ausweitung der Verkaufsflächen im Lebensmittelbereich in den Landesentwicklungsplan (LEP), wie es das FDP-geführte Wirtschaftsministerium vorsieht.

„Für den Flächen-Landkreis Main-Spessart hätte das fatale Folgen“, argumentiert Felbinger, denn bei 40 Gemeinden mit insgesamt 129 000 Einwohnern gibt es nur etwa eine Handvoll, die mehr als 5000 Einwohner haben. Mit genau dieser Zielsetzung will FDP-Staatssekretärin Katja Hessel die Strategie eines großen Lebensmitteldiscounters Nordbayerns unterstützen, der alle Läden, die kleiner sind als 1200 Quadratmeter mittelfristig zu schließen. Bisher sind 800 Quadratmeter als Obergrenze erlaubt.


„Damit wäre die örtliche Nahversorgung erheblich in Gefahr und nur noch wenige Lebensmitteldiscounter in den Städten mit mehr als 5000 Einwohnern könnten überleben“, so Felbinger. Denn um einen Lebensmittelmarkt mit 1200 Quadratmeter gut zu betreiben benötigt man rund 4000 Kunden und ein entsprechendes Einzugsgebiet. Die Folge wäre, dass noch mehr innenstadtrelevante Sortimente in die großen Lebensmittelmärkte ausgelagert würden und noch weitere kleine Geschäfte schließen müssten.


„Es ist ein Trugschluss zu argumentieren, wenn der Markt größer ist, ist er auch näher am Kunden, vielmehr umso größer muss das Einzugsgebiet sein“, so der Gemündener Abgeordnete. Es sei dies ein kurzfristiges Denken, das nahezu kleine Dorfläden, die als sozialer Treff dienen und regionale Produkte anbieten, auslösche.


Dazu sei sicherlich auch ein Umdenken in den Kommunen erforderlich, denn zum einen sollten dort die Baugebiete so ausgewiesen werden, dass Lebensmittelhandel ausgeschlossen werde. Auch der Konkurrenzkampf unter den Kommunen nach noch mehr Discountern auf der grünen Wiese, sei bedenklich. „Wenn die Rahmenbedingungen, sprich die Größe, stimmen, ist dagegen nichts einzuwenden, aber von staatlicher Seite darf es nicht dazu kommen, dass generell alles frei gegeben wird“.
Die Nahversorgung im ländlichen Raum sei vor allem für die Senioren für das Führen eines selbständigen Lebens von großer Bedeutung, schließlich setzen die Dorfläden auf regionale Produkte, Menschlichkeit und Nähe.



 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen