Freie Wähler zur Einstellung von Junglehrern an Bayerischen Schulen

16 Juli 2010

Freie Wähler zur Einstellung von Junglehrern an Bayerischen Schulen

Felbinger: Viele Grundschullehrer bleiben auf der Strecke



Grundlegende Kritik an der Lehrerausbildung in Bayern übt FWLandtagsabgeordnete Günther Felbinger(Gemünden) angesichts der Tatsache, dass nach Bekanntgabe der Anstellungsnote für den Staatsdienst am heutigen Freitag auch heuer wieder rund 1000 Grundschullehrkräfte keine Anstellung bekommen. „Wir bilden ausgezeichnete Fachkräfte aus und jetzt stehen diese auf der Straße“, sagt der FW-Bildungspolitiker. Mit einer Reform der Lehrerausbildung, die einen flexibleren Einsatz der Lehrkräfte in den verschiedenen Schularten ermöglichen würde, könnte Abhilfe geschaffen werden. Obwohl nahezu an allen Schulen händeringend Lehrkräfte gesucht werden, die Klassen zu groß sind, Intensivierungs- und Förderstunden fehlen und es gravierende Mängel beim Mobilen Sonderpädagogischen Dienst und an Förderschulen gibt, stehen paradoxerweise zur Zeit tausende junge Lehrer auf der Straße oder werden mit befristeten Verträgen abgespeist. Besonders Grundschul- als auch bestimmte Fach- und Sonderpädagogen müssen sich in diesem Jahr teilweise sogar einem neuen Anforderungsrekord stellen. So erhalten im Bereich der Grundschule nur 27,5 Prozent der Bewerber ein Stellenangebot. Im Bereich der Förderschulen und Schulen für Kranke ist die Einstellungssituation bei einer Staatsnote zwischen 1,72 bis 2,73 leider schon gewohnt schlecht, wobei gerade in diesem sensiblen Bereich feste Bezugspersonen für die Kinder wichtig wären“, kritisierte Felbinger.

Im vergangenen Schuljahr wurden 2080 Lehrer in Bayern nicht eingestellt und im kommenden Schuljahr werden es wiederum rund 1000 Grundschullehrer sein die nach dem Studium keine Anstellung finden. Trotz allem wird immer wieder vom Lehrermangel allerorten gesprochen. „Es geht um die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung, aber auch um die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler“, so der Bildungspolitiker. „Ohne genügend Lehrer könnten die verabschiedeten Reformen im kommenden Schuljahr gar nicht umgesetzt werden“, meint Felbinger. Bereits im vergangenen Jahr habe die Staatsnote dazu geführt, dass tausende junge Lehrerinnen und Lehrer keinen Job fanden. Für viele sei die Situation nach dem Studium unerträglich. Sie sind arbeitslos oder halten sich mit befristeten Verträgen über Wasser. Viele geben auf und orientieren sich neu, obwohl händeringend Lehrkräfte gesucht werden.„Dieses Paradoxon ist keinem Schüler und auch nicht den Eltern vermittelbar, wenn wieder Stunden ersatzlos wegen Lehrermangels an Schulen gestrichen werden müssen“, so Felbinger weiter. Auch der befristete Einsatz von Grundschullehrern an Gymnasien oder an Privatschulen, wie er bereits mehrfach praktiziert wird, ist nicht die Lösung der Problematik. Die Forderung kann daher nur die Schaffung neuer Planstellen in allen Schularten sein. Ohne eine angemessene Zahl von Planstellen für Lehrkräfte könnten die zukünftigen Aufgaben im Bildungsbereich nicht erfolgreich bewältigt werden, ist sich Felbinger sicher.



 

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