Der Aufschrei nach mehr Schulsozialarbeitern und -psychologen an den bayerischen Schulen kommt nach Vorfällen wie in Memmingen reflexartig von allen Seiten. Aber muss es immer erst einen „Vorfall“ geben, ehe das Thema Gewalt an Schulen wieder in den Fokus rückt?
Längst ist bekannt, dass in den vergangenen Jahren Problemfälle mit „schwierigen Schülern“ selbst an den Gymnasien und Beruflichen Oberschulen deutlich zugenommen haben. Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen würden hier entlastend wirken. Ist es nicht an der Zeit, den Hebel endlich bei den bekannten Ursachen anzusetzen? Übergroße Klassen erhöhen die Bereitschaft zur Gewalt - gerade an großstädtisch geprägten oder sogenannten „Milieuschulen“. Die Lehrkräfte haben nicht mehr die Zeit, um den immer höheren Anforderungen gerecht zu werden.
Deswegen fordern die FREIEN WÄHLER: Die Klassengrößen müssen gesenkt werden - an Gymnasien, Berufs- und Realschulen auf unter 25 und an Grund- und Mittelschulen auf unter 20 Schüler. Nur so kann die ebenfalls dringend notwendige Unterstützung durch Förderlehrer, Schulpsychologen und -sozialarbeiter überhaupt fruchten. Ein Schulpsychologe allein, stundenweise an einem Gymnasium, oder ein Förderlehrer, der sich auf mehrere Schulen aufteilen muss, sind kontraproduktiv.
Ein ganz wichtiger Punkt erscheint uns FREIEN WÄHLERN ein ausreichendes Angebot in den Fächern Sport, Musik und Kunst – an allen Schulen. Dies würde den hohen Leistungsanforderungen und dem Leistungsdruck die Spitze zu nehmen. Nur mit diesen deutlich verbesserten Rahmenbedingungen kann Gewalt wirksam begegnet werden und der Bildungs- und Erziehungsauftrag seitens der Lehrkräfte optimal erfüllen werden.
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