Sechs weitere unterfränkische Schulen setzen auf Inklusion

20 Oktober 2012

Sechs weitere unterfränkische Schulen setzen auf Inklusion

Über die Umsetzung der UN-Konvention zur Inklusion habe ich an dieser Stelle schon oft berichtet. Nicht immer trifft die Umsetzung auf die Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger, da zum einen Vorbehalte gegenüber einer gemeinsamen Beschulung behinderter und nichtbehinderter Schüler/innen bestehen und zum anderen auch die ungenügende personelle Ausstattung der Schulen mit Lehrkräften beklagt wird.


Zumindest für sechs Schulen in Unterfranken, die von Kultusminister Spaenle nun sogar mit dem Prädikat „Profilschule Inklusion“  ausgezeichnet wurden, sollten letztere Klagen vorbei sein. Denn als Profilschule erhalten die Schulen jeweils mindestens eine halbe Sonderschul-Lehrkraft zusätzlich zu ihrem Lehrerbudget für den Unterricht. Meines Erachtens ist auch nur so, nämlich durch entsprechende fachliche Begleitung an der Schule, Inklusion auch sinnvoll umsetzbar.




Dieter Schütz / PIXELIO / pixelio.de




Insgesamt 45 Schulen aus ganz Bayern erhielten die Urkunde "Schule mit dem Schulprofil Inklusion" ausgehändigt. Erstmals waren dabei auch je vier Realschulen und Gymnasien vertreten. Aus Unterfranken wurde folgenden Schulen das Profil verliehen: Grundschule Faulbach, Grundschule Haßfurt, Mittelschule Hohenroth, Grundschule Bergrheinfeld, Grundschule Mönchberg, Grundschule Ebern und aus meinem Landkreis die Grundschule Zellingen.



An allen diesen Schulen erleben junge Menschen mit und ohne besonderen Förderbedarf gemeinsam Unterricht und Schulalltag. Die Verleihung der Urkunden durch Kultusminister Ludwig Spaenle ist zumindest Ausdruck der Wertschätzung der Bayerischen Staatsregierung für die große Bereitschaft und das hohe Engagement der Schulen, den Inklusionsgedanken in der Praxis umzusetzen.



Schulen mit dem Schulprofil "Inklusion" verfolgen das Ziel, beispielhaft Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf zu unterrichten - und dadurch auch Erfahrungen für den inklusiven Unterricht an allen Schulen in Bayern zu sammeln. Darüber hinaus besteht an diesen Schulen die Möglichkeit, Klassen mit einem festen Lehrertandem zu bilden, also Klassen mit einer Lehrkraft der allgemeinen Schule und einer Lehrkraft für Sonderpädagogik. Zusammen mit den neu ernannten Profilschulen gibt es im Schuljahr 2012/13 in Bayern nun bereits insgesamt 86 Schulen mit dem Schulprofil "Inklusion".




jurec / PIXELIO / pixelio.de




Dennoch stehen wir hinsichtlich der Umsetzung der Inklusion in Bayern noch am Anfang. Die inklusive Bildung für alle ist nur in einem langfristigen und nachhaltigen Prozess umsetzbar, wie auch eine Schulrektorin, die bereits seit längerem inklusiven Unterricht an ihrer Schule praktiziert, beim Festakt feststellte.


Wir haben sicher noch viel Entwicklungsarbeit vor uns. Um die Schulen bei der Gestaltung von Inklusion zu unterstützen, wurden in einem ersten Schritt für das Schuljahr 2011/12 100 Lehrerstellen für den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne besonderen Förderbedarf an Regelschulen zur Verfügung gestellt. Weitere 100 Stellen kamen für das laufende Schuljahr 2012/13 noch hinzu. Und auch für den neuen Doppelhaushalt sind bereits zusätzliche Stellen beantragt worden. Trotzdem sind es, wie ich immer wieder in Gesprächen mit Eltern und vor allem Lehrern an den Regelschulen mitgeteilt bekomme, zu wenige. Deswegen gilt es weiter für mehr personelle Ressourcen zu kämpfen.



 

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