Lärmschutzmaßnahmen an Bahnstrecken im Landkreis Main-Spessart

18 August 2009

Lärmschutzmaßnahmen an Bahnstrecken im Landkreis Main-Spessart

Felbinger: Keine kurzfristigen Verbesserung von betroffenen Anliegern

Eine Überprüfung des Zeitplanes der für den Landkeis Main-Spessart vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen verlangt der Freie Wähler-Landtagsabgeordnete Günther Felbinger (Gemünden) von der Deutschen Bahn. Denn auf Nachfrage erhielt er vom Leiter des regionalen Projektmanagement Lärmsanierung der Deutschen Bahn AG, Franz Poschenrieder die Aussage, dass kurzfristig die betroffene Anlieger entlang von Bahnstrecken im Landkreis Main-Spessart nur mit marginalen Verbesserungen rechnen könnten. „Das kann nicht sein, dass alle möglichen Streckenabschnitte in Bayern hier den Vorzug erhalten und wir auf den hauptbelasteten Verkehrsstrecken auf Jahre vertröstet werden“, kritisierte Felbinger und will hierfür das Gespräch mit der Deutschen Bahn suchen.

Jährlich stünden 100 Mio. Euro Finanzmittel bundesweit für Lärmschutzmaßnahmen zur Verfügung, die meisten Ortsdurchfahrten des Landkreises wären noch nicht einmal bei den bisher 270 in Bayern erfassten Orten enthalten. Laut Poschenrieder verdanken zum Beispiel die Gemeinden Burgsinn, Mittelsinn und Obersinn die dortigen Maßnahmen einem internen Fehler der Bahn bei der Zuordnung in die jeweiligen Dringlichkeitslisten. Während die Maßnahmen in Burgsinn und Mittelsinn abgeschlossen sind, ist in Obersinn auf bahnrechter Seite eine ca. 3m Hohe und 1210m lange, auf Bahnlinker Seite eine 630m lange Lärmschutzwand geplant. Das Planfestellungsverfahren werde hierfür voraussichtlich Ende 2009 beantragt. Mit einer schnellen Umsetzung rechnet Felbinger aber zunächst nicht. „Auch hier darf man nicht auf halber Strecke stehenbleiben und das Projekt in Obersinn muss zügig abgeschlossen werden“, so Felbinger.

Das in absehbarer Zeit nächste Projekt des Landkreises betrifft die Strecke Veitshöchheim-Karlstadt. Dort würden zurzeit die ersten schalltechnischen Gutachten erstellt. Bis zur Ausführung der Maßnahme würden aber nach Auskunft der Bahn noch mehrere Jahre vergehen.

Felbinger stellte auf Nachfrage fest, dass im Bereich Partenstein bedauerlicherweise keine gleichzeitige Lärmschutzsanierung mit dem Umbau des Bahnhofs stattfinden wird. „Bis jetzt ist seitens der Bahn noch nicht einmal klar, ob passive oder aktive Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden, also Lärmschutzfenster oder Lärmschutzwände“, so Felbinger.
Für die betroffenen Anwohner ist die Situation nach Felbingers Einschätzung unbefriedigend. Er fordert deshalb an dieser Stelle mehr Fördermittel für eine schnellere Umsetzung der Baumaßnahmen. „An Autobahnen oder Ortsumgehungsstraßen gehört Lärmschutz bereits jetzt zum Standard, hier muss beim Schienenverkehr schnell nachgebessert werden“, meint Felbinger weiter. „Lärmschutz ist aktiver Gesundheitsschutz  und trägt zu einer erheblichen Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität bei“, betont er.
Der stark angestiegene Güterverkehr auf der Schiene im Landkreis werde auf Dauer und ohne entsprechende Maßnahmen die Lebensqualität der Bewohner maßgeblich negativ beeinflussen. Den bisherigen Lippenbekenntnissen von Abgeordnetenkollegen steht Felbinger kritisch gegenüber. „Leider haben die in der Vergangenheit geäußerten Lippenbekenntnisse bisher noch kein einziges nachvollziehbares Ergebnis erzielt“, stellt Felbinger fest. Es gelte deshalb an diesem Thema dran zu bleiben und sich in nächster Zeit aktiv für mehr Lärmschutz für Main-Spessart einzusetzen“, so Felbinger abschließend.



 

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