Felbinger: Spaenles Bildungsgerechtigkeit in Main-Spessart nicht spürbar

5 Juli 2009

Felbinger: Spaenles Bildungsgerechtigkeit in Main-Spessart nicht spürbar

Für das Schuljahr 2009/10 fehlen noch viele Lehrerstunden im Landkreis


 


Trotz vieler Versprechen von Kultusminister Spaenle und der von ihm ausgegebenen Maxime von Qualität und Gerechtigkeit in der Bildungspolitik ist die Lage für die Schulen im Landkreis Main-Spessart als kritisch zu bewerten. „Die Stundenzuweisungen an einigen Schulen für das nächste Schuljahr reichen nicht einmal aus, um an einigen Hauptschulen den Pflichtunterricht abzudecken“, stellt Landtagsabgeordneter Günther Felbinger (Gemünden) fest. Es sei ein eklatantes Missverhältnis zwischen den vom CSU-Kultusminister formulierten Ansprüchen der Bildungsgerechtigkeit und der realen Umsetzung speziell im Landkreis Main-Spessart feststellbar. „Zwischen den großspurigen Verkündigungen der Regierungskoalition und der Realität vor Ort liegen Welten!“

Mit den drei Beispielen der Hauptschule Karlstadt, der Grundschule Karlstadt und der Grundschule Bischbrunn-Esselbach unterfüttert Felbinger seine Kritik. So wurden der Hauptschule in Karlstadt seitens des Schulamtes für das nächste Schuljahr nicht einmal ausreichend Lehrerstunden zugewiesen, um den Pflichtunterricht abzudecken. „Wenn nicht einmal mehr der Pflichtunterricht ausreichend bedacht wird, dann gleicht das einer Kapitulation und ist ein Beweis für eine gescheiterte Bildungspolitik trotz aller Reformbemühungen“, ärgert sich Felbinger.

An der Karlstadter Hauptschule wären anhand der Schülerzahlen 509 Lehrerstunden nötig, aber nur 501 sind zugewiesen. „Damit wird auch das große Tönen der CSU, man wolle die Hauptschule stärken ad absurdum geführt“, so der Freie Wähler-Abgeordnete. Für Felbinger bedeute dies auch ein Schlag ins Gesicht aller an der Schule engagierten Lehrkräfte, die dort seit Jahren hervorragende Arbeit leisten und künftig das vielfältige Zusatzangebot wie Schulband, Theater, Koch AG etc. nicht mehr anbieten können. „Wahlfächer oder Zusatzangebote der Schulen werden künftig nicht mehr möglich sein“.

Mannigfaltige Beschwerden seitens Eltern und Lehrkräfte haben Felbinger nun veranlasst die gravierenden Missstände in einem Brief an den Kultusminister zu formulieren und ihn gleichzeitig gebeten, sich bei einem Besuch im ländlich strukturierten Landkreis Main-Spessart vor Ort einen Eindruck über die Realitäten der Schullandschaft zu machen.

Unzulänglich seien nach Ansicht Felbingers auch die groß angekündigten Verbesserungen bei Klassen mit einem hohen Anteil von Migrationsschülern und gleichzeitig vorhandenem sonderpädagogischen Förderbedarf. Letzteres ist von der Staatsregierung nach Meinung Felbingers immer noch nicht ausreichend erkannt. Denn sonst könnte es seiner Ansicht nach nicht an der Grundschule Karlstadt trotz vorhandenem 22prozentigem Migrantenanteil und bekanntem 25prozentigem Anteil von Erstklass-Kindern, die bereits im Kindergarten sonderpädagogischen Förderbedarf angezeigt hatten, zu Klassenbildungen von 27 und 28 Schülern in den künftigen ersten Klassen kommen. Damit liegt man erheblich über dem bayernweiten Klassenstärkenschnitt. Und hier sehen die Eltern zu Recht, so Felbinger, Schwierigkeiten bei der Beschulung voraus. „Auch hier ist von der idealtypischen Lösung und Flexibilität, die Spaenle immer von sich gibt, nichts zu spüren“, so Felbinger. Dies trifft in gleichem Maße für die Verhältnisse an der Grundschule Bischbrunn-Esselbach zu, der für eine weiteren Klassenbildung jahrgangsreiner Klassen im kommenden Schuljahr 13 Stunden oder für die Bildung dreier jahrgangskombinierter Klassen 10 Stunden in der Zuteilung fehlen, sodass es dort zur seitens der Eltern umstrittenen Lösung je einer jahrgangsreinen und jahrgangskombinierten Klasse aus 1 und 2 kommen soll. „Das hat mit Bildungsgerechtigkeit nichts mehr zu tun und wenn der Kultusminister sich hinstellt und dies immer wieder hinausposaunt, dann muss man einfach feststellen, dass er die Menschen und damit die Wähler hier im Landkreis Main-Spessart hinters Licht führt“.



 

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