Hauptschule soll keine „Resterampe“ bleiben
Die FW-Fraktion fordert die Weiterentwicklung der Hauptschule zu einer zehnjährigen beruflichen Mittelschule. „Die Hauptschule in ihrer bisherigen Form stößt auf zunehmend weniger Akzeptanz in der Bevölkerung, weil sie meistens als Restschule betrachtet wird“, erklärt Eva Gottstein, MdL (Eichstätt), bildungspolitische Sprecherin der Fraktion. Deshalb und wegen des Geburtenrückgangs wird die Situation in den kommenden Jahren noch bedrohlicher werden.
Die berufliche Mittelschule (BMS) soll nach Ansicht der FW-Bildungspolitiker stark praktisch ausgerichtet und eng mit der Berufsschule sowie der örtlichen Wirtschaft vernetzt werden. Eine Zusammenarbeit mit anderen Schulen oder Schularten kann in einzelnen Fächern oder Seminaren erfolgen. Nach der zehnten Klasse soll die BMS mit einem mittleren Bildungsabschluss enden. Förderungsbedürftigen Schülern sollen auch weiterhin spezielle Praxisklassen angeboten werden. „Wir erhoffen uns damit eine Aufwertung der Hauptschule und eine Möglichkeit für begabte Jugendliche, einen mittleren Schulabschluss zu machen“, macht Gottstein deutlich.
Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Hauptschüler von derzeit rund 240.000 auf fast 180.000 in den nächsten zehn Jahren sinken werde – ein Todesurteil für viele der zirka 900 bayerischen Hauptschulen. „Gerade für ländliche Gebiete ist das eine Entwicklung, die uns Sorgen bereitet“, betont Günther Felbinger, MdL (Gemünden), Mitglied des Landtagausschusses für Bildung, Jugend und Sport. „Die bisherige Hauptschule muss deshalb wieder in eine anerkannte Schulform umgewandelt werden“, ergänzt Dr. Hans Jürgen Fahn, MdL (Erlenbach), Mitglied des Ausschusses für Hochschule, Forschung und Kultur.
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