Zur rasanten Talfahrt bei den Milch-, Schweine- und Getreidepreisen

Mit Bioenergie aus der Krise: Energieproduktion statt Betriebsaufgabe

München (wb). Nach der rasanten Talfahrt bei den landwirtschaftlichen Erzeugerpreisen für Milch, Fleisch und Getreide stehen viele Bauern vor dem Ruin. Für FW-Fraktionschef Hubert Aiwanger steht fest: "Den in existenzielle Not geratenen Bauern nützten weder neuerliche Milchgipfel noch Runde Tische. Vielmehr müssen wir mit Blick auf Land- und Agrarwirtschaft ein neues Leitbild formulieren. Die Freien Wähler fordern die Umsetzung einer bäuerlichen Biomasseoffensive nach dem Motto Energieproduktion statt Betriebsaufgabe".

Weil ohne Energie nichts gehe und die fossilen Ressourcen begrenzt seien, müsse zu Beginn des 21. Jahrhundert schon aus ökologischen Gründen der Wechsel von den endlichen fossilen Ressourcen zu den erneuerbaren Ressourcen vollzogen werden. Die Hauptrolle für die Treibstoffversorgung von morgen werde dabei von der Bioenergie realisiert werden müssen. Damit werde ein erheblicher Teil der Energiealternativen aus der Land- und Forstwirtschaft kommen müssen. Das Potenzial sei weltweit immens. Aiwanger: "Es kann gar keine industrielle Zukunft mehr geben, geschweige denn eine der Landwirtschaft selber, ohne diesen Wechsel zu erneuerbaren Ressourcen".

Noch vor zwei Jahren als Musterbeispiel für Innovation präsentiert, stehe heute die Erzeugung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen auf der Kippe. Schuld sei die unselige Diskussion `Tank oder Teller´, die von Lobbyisten der Ernährungsindustrie und des Handels auf Kosten der Landwirtschaft geführt werde.

Sowohl Erzeuger als auch Verbraucher sollten ein großes Interesse daran haben, dass Bauern von ihrer Arbeit auch leben könnten. "Wer will, dass dauerhaft gute Qualität zu vernünftigen Preisen geliefert wird, der muss die gefährdete Basis mit einer langfristigen Energiewende sicherstellen. Das ist die Aufgabe der Politik".