Felbinger fordert Runden Tisch für revierübergreifende Jagden

24 Februar 2009

Felbinger fordert Runden Tisch für revierübergreifende Jagden

Einen Runden Tisch vor Ort im Landkreis Main-Spessart mit Vertretern vom Bayerischen Jagdverband (BJV), Bayerischem Bauernverband (BBV), Jagdgenossenschaften und dem Bayerischen Staatsforsten (BaySF), mit dem Ziel flächendeckende und revierübergreifende Drückjagden für den nächsten Herbst/Winter vorzubereiten, fordert der Freie Wähler-Landtagsabgeordnete Günther Felbinger (Gemünden), angesichts der immer massiver werdenden Schäden bei landwirtschaftlichen Flächen durch die in den vergangenen Jahren dramatische Zunahme von Schwarzwildpopulationen. Als ausführende Behörde schlägt Felbinger die Unteren Jagdbehörden vor.

Mit einer Anfrage an das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) thematisierte Felbinger dieses aktuelle Problem. "Auch wegen des steigenden Risikos der Übertragung von Schweinepest muss es oberstes Ziel sein, die Schwarzwildbestände bayernweit konsequent und nachhaltig zu reduzieren", antwortet hierzu die Staatsregierung und verweist auf die Bemühungen der vergangenen Jahre mit entsprechenden Empfehlungen auch in den Schalenwildrichtlinien.

Dort wird als zentraler Inhalt die Intensivierung von revierübergreifenden Bewegungsjagden oder die Beschränkung der Kirrung aufgeführt und in erster Linie auf die Kooperation von Jägern, Landwirten und Waldbesitzern vor Ort gesetzt.
"Gerade revierübergreifende Jagden können in der Praxis nur dann erfolgreich sein, wenn alle Beteiligten ernsthaft mit den nötigen Fertigkeiten und Engagement uneingeschränkt dazu beitragen", ist sich Felbinger sicher.

Im Ministeriumsschreiben wird auch aufgeführt, dass der Oberste Jagdbeirat (OJB) "die Anwendung der empfohlenen Jagdmethoden in der Schalenwildrichtlinie durch die private Jägerschaft noch nicht ausreichend" angewendet sieht.
So habe man im Bereich der Bayerischen Staatsforsten in der Vergangenheit bei etwa 13 Prozent Anteil an der Jagdfläche über 20 Prozent der Gesamtschwarzwild
strecke im Staatswald erlegt und die Bejagungsstrategie eng auf die Empfehlung der Schalenwildrichtlinie ausgerichtet.
So konnten im vergangenen Jahr die Bayerischen Staatsforsten über 45 Prozent der Schwarzwildstrecke durch derartige Jagden erzielen. Folglich strebt die Bayerische Staatsforsten daher an, "den Anteil der Bewegungsjagden insgesamt deutlich auszubauen und diese möglichst mit den Reviernachbarn gemeinsam zu organisieren", so im Antwortschreiben des Staatsministeriums.

Wegen der konkreten Anliegen aus dem Landkreis Main-Spessart habe die Staatsregierung die Regierung von Unterfranken gebeten, unter Einbeziehung der Beteiligten und der Veterinärverwaltungen die konketen Defizite herauszustellen und Abhilfemaßnahmen zu erarbeiten und gemeinsam umzusetzen.

Das Staatsministerium kommt zu dem Schluss: "Insgesamt wird die Problemlösung am besten mit regional angepassten, von allen Beteiligten mitgetragenen Maßnahmen erreicht". Darüber hinaus habe der Staatsminister noch den Präsidenten des Landesjagdverbandes Bayern über die Forderungen des BBV Karlstadt informiert mit der Bitte, dass sich die Jägerschaft dort noch intensiver einbringt.

Felbinger plädiert aus diesen Gründen zunächst für die Einberufung eines Runden Tisch, um zunächst einmal die Anliegen und Bedenken aller Beteiligten zu sammeln und dann eine gemeinsam Strategie zu entwickeln. "Nur wenn flächendeckend die revierübergreifenden Drückjagden durchgeführt werden, kann es zum gewünschten Erfolg führen", meint Felbinger. Hierzu sei eine gute Vorbereitung und Organisation notwendig. Wichtig erscheint Felbinger auch die Tatsache, dass man sich bei den Drückjagden auf das Abschießen von Wildschweinen beschränkt, um so auch die private Jägerschaft zum Mitmachen anzuregen.



 

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