Berufliche Bildung muss gestärkt werden

17 April 2011

Berufliche Bildung muss gestärkt werden

Bei zahlreichen Betriebsbesuchen und Gesprächen mit Unternehmern und Betriebsinhabern höre ich immer wieder die gleichen Klagen, die da lauten mangelnde Ausbildungsfähigkeit von Schulabgängern. Es ist nahezu unglaublich, was mir da berichtet wird, grundlegende Fähigkeiten wie Lesen, Rechtschreibkenntnissen, Zuverlässigkeit, Engagement und Arbeitswille seien oft nicht ausreichend. Für uns FREIE WÄHLER war dies Anlass genug deshalb im Rahmen unserer Frühjahrs-Klausurtagung das Thema Berufliche Bildung noch einmal intensiv zu diskutieren. Mit mehreren Mittelständlern, Freiberuflern und der Agentur für Arbeit tauschten wir uns aus und waren uns in unseren Lösungsansätzen im Klaren. Ziel muss sein, dass künftig kein Schüler mehr die Schule ohne Abschluss verlässt. Um dies zu erreichen, schlagen wir die Bildung einer Flexiblen Abschlussklassen-Lösung vor, in der die Schüler individuell betreut werden müssen und ihren Abschluss mit einem Jahr verlängerter Schulzeit erreichen können. Dabei erscheint es uns wichtig, dass wieder mehr Konzentration auf die Kernkompetenzen im fachlichen und sozialen Bereich und Grundwissen gelegt wird. Hierfür ist deutlich mehr Lehrpersonal nötig, um den einzelnen Schüler gezielt fördern zu können. Dies bestätigte mir erst in diesen Tagen eine Berufsschul-Lehrerin.

Wichtig ist bereits in der Schullaufbahn, die zum Abschluss führen soll, dass frühzeitig die Zusammenarbeit und der direkte Kontakt zu den Betrieben vor Ort, um eine bessere Vernetzung zwischen Schule und Beruf zu erreichen, anvisiert wird. Mehr Praxisbezug ist dringend erforderlich. Auch das derzeitige Förder- und Zuständigkeitswirrwarr beim Übergang zwischen Schule und Beruf muss beendet werden. Beispielsweise gibt es momentan 21 verschiedene Förderinstrumente bei der Agentur für Arbeit zum Thema Nachqualifizierung. Diese teuren Reparaturmaßnahmen müssen überflüssig werden. Auch hier steht die Forderung nach deutlich mehr Personal für die Berufs- und Mittelschulen in Bayern an erster Stelle. Rund 1000 Stellen sind nach unseren Berechnungen in den beiden Schulsparten dazu nötig. Und der Zuständigkeitswirrwarr muss ein Ende haben, Bildung in eine Hand genommen werden und nicht durch zu viele Zuständigkeiten verschlimmbessert werden. Die Vielzahl der beruflichen Fördermöglichkeiten ist weder für die Betroffenen noch für Externe zu überblicken.

Die beruflichen Schulen werden weiter an Bedeutung gewinnen, müssen sie doch den schwierigen Spagat zwischen den allgemeinbildenden Schulen und dem Beruf leisten. Foto: Dr.-Klaus-Uwe-Gerhardt/ PIXELIO



 

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