Bildungspolitik in Bayern – Etikettenschwindel

21 April 2013

Bildungspolitik in Bayern – Etikettenschwindel

Bildungspolitik in Bayern, das ist längst nur noch Etikettenschwindel: Halbherzige Einführung der Ganztagsschule, ungenügende Personalausstattung für eine ausreichende Unterrichtsversorgung an Grund- und Mittelschulen, Schneckentempo bei der Umsetzung der UN-Konvention zur Inklusion und zehn Jahre Unruhe am Gymnasium wegen mangelhafter Vorbereitung und nicht vorhandener Konzepte für das G8.


Das sind nur einige Beispiele, die sich problemlos um ein weiteres, in dieser Woche im Bildungsausschuss behandeltes,Thema fortsetzen lässt. Es geht um die von uns FREIEN WÄHLERN angeschobene Einführung eines neuen Unterrichtsfaches Lebenskunde. Nicht nur unserer Auffassung nach ist dies längst überfällig, sondern auch die Landfrauen im Bayerischen Bauern-Verband unterstützen und fordern dies. Warum, werden sich sicher auch einige Leser dieser Zeilen fragen?





Benjamin Thorn / PIXELIO / pixelio.de


Die Antwort ist ganz einfach: Alltagskompetenzen und lebenspraktische Fähigkeiten und Kenntnisse sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass unsere jungen Menschen erfolgreich und selbstbestimmt ihr Leben bestreiten können. Und weil Ausbildungsbetriebe immer mehr darüber klagen, dass Werte wie Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstsein, Verlässlichkeit, Pünktlichkeit aber auch selbstverständliche Umgangsformen sowie Kenntnisse über Dinge des täglichen Lebens wie regelmäßige Ernährung, Verbraucherbildung und Haushaltsführung nicht mehr in gewünschtem Maße vorhanden sind, ist dies mehr denn je Aufgabe der Schule geworden.


Zwar werden all die Dinge in den Lehrplänen in verschiedensten Fächern aufgeführt, aber letztendlich wohl nicht ausreichend. Deshalb wollen wir FREIE WÄHLER daraus ein neues Schulfach machen. Führte unsere Vorstellung dieser Initiative vor Wochen noch zu einem Aufschrei beim Kultusminister und seiner Regierungspartnerin FDP, die dies als „absurd“ abtat, so durchwanderte die Regierungskoalition wieder einen schnellen Lernprozess und legte nun zur Abstimmung im Bildungsausschuss einen eigenen, wachsweich abgekupferten Antrag, der genau unsere wesentlichen Zielsetzungen enthielt, vor. Enthalten sind hier allerdings aber keinerlei zusätzlichen personellen Ressourcen und auch nicht der Status eines eigenständiges Fach!


Bravo Regierungskoalition! Man kann die Wählerinnen und Wähler auch blenden, indem man den Bürgerinnen und Bürgern erzählt, dass man Alltags- und Lebensökonomie nun verstärkt unterrichten will, aber nicht sagt wie! Also, wieder einmal Etikettenschwindel hoch drei und ein Beschluss für die Akte „für die Katz‘“!



 

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