Das Kindergarten-Dilemma

25 Juni 2013

Das Kindergarten-Dilemma

Was muss die frühkindliche Bildung, oder einfacher ausgedrückt, der Kindergarten leisten? Dieser bedeutenden Frage sind wir bei einer Podiumsdiskussion des Verbandes der bayerischen Wirtschaft (VBW) in Aschaffenburg nach gegangen. Muss etwa das letzte Kindergartenjahr, sprich das Vorschuljahr, wenn schon beitragsfrei auch verpflichtend sein oder sollte man den Kindern nicht viel lieber ihre Kindheit gönnen?


Die Meinungen im Aschaffenburger Martinushaus gingen auseinander. Ehrlich gesagt haben wir diese Frage eines verpflichtenden letzten Kindergartenjahres auch in unserer Fraktion schon sehr kontrovers diskutiert. Und wenn ich anfangs auch viel Sympathie mit diesem verpflichtenden Vorschuljahr hatte, so denke ich nunmehr anders.




S.v.Gehren  / PIXELIO / pixelio.de

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Es spricht durchaus viel für ein verpflichtendes Vorschuljahr, etwa um die Kinder wirklich schulreif und mit etwa gleichen Voraussetzungen, beispielsweise hinsichtlich der Sprachentwicklung, in ihre Grundschulzeit zu entlassen. Aber, und da bin ich durch die bereits in einem anderen Blog einmal verwendete Zahlen hinsichtlich der enorm angestiegenen Zahlen von psychosomatischen Erkrankungen und anderen Auffälligkeiten bei bayerischen Schülerinnen und Schülern, nachdenklich geworden. Kinder und Jugendliche brauchen in unserer schnelllebigen und von digitalen Medien beherrschten Gesellschaft Zeit.


Zeit, die wir FREIE WÄHLER den Schülerinnen und Schülern auch mit der Wahlfreiheit G8/G9 gönnen wollen und da wäre es höchst unlogisch, den Kindern diese noch vor ihrer schulischen Laufbahn zu nehmen. Deshalb bin ich der Meinung: lassen wir unseren Kindern einfach diesen Freiraum Kindergarten, es wird früh genug ernst.


Das schließt dennoch nicht aus, dass der Kindergarten die erste Bildungsstufe, quasi der Kindergarten als Lernort, sein sollte. Mittlerweile wird dort Sprachförderung groß geschrieben. Allerdings oft in zu großen Gruppengrößen - ein Hemmnis, auf das wir auch immer wieder in Zusammenhang mit der BayKiBiG-Reform aufmerksam gemacht haben. Leider sehen das die Kollegen der CSU nicht so, wie ich auch in der Podiumsdiskussion feststellen konnte. Das Ziel muss für uns sein, den Erziehungs- und Bildungsplan weiter zu optimieren und dafür zu sorgen, dass für dessen Umsetzung genügend Ressourcen vorhanden sind.


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Eine wichtige Funktion kommt auch dem Übergang vom Kindergarten in die Schule zu. Dieser muss angesichts der individuell verschiedenen Voraussetzungen der Kinder weitestgehend flexibel gestaltet werden. Ebenso wie die Grundschulzeit. Doch dazu braucht es vor allem wieder einmal die viel beschworenen zusätzlichen Lehrerplanstellen. In den ersten beiden Jahrgängen halte ich es deshalb zukünftig für unumgänglich ein sogenanntes Lehrertandem einzusetzen, denn kein Talent darf verloren gehen.


Bis dahin ist es bei der derzeitigen Koalition noch ein weiter Weg. Denn diese bringt es nicht einmal auf die Reihe, dass der Pflichtunterricht in den Grund- und Mittelschulen teilweise abgedeckt ist. Deshalb müssen Sie bei der Landtagswahl am 15. September entscheiden, ob  "ein weiter so" der CSU gewollt ist oder Ihnen meine Ideen und Initiativen besser gefallen.



 

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