Denn unbestritten ist, dass es bei der Gleichstellung im öffentlichen Dienst voran geht. Und zwar wesentlich mehr als in der Privat- oder Freien Wirtschaft, was alleine schon die paritätische Kopfzahl von 50 Prozent bei Frauen und Männern beweist. Ich bin optimistisch, dass es da weiter geht, denn die günstige Altersschichtung spielt für die Frauen. Im Schnitt sind sie fünf Jahre jünger als die Männer im öffentlichen Dienst und somit die „biologischen“ Platzhalter für künftige Führungspositionen zumal sie auch nachweislich leistungsbewusster und –bereiter gelten.
![Bereits jetzt sind Frauen im Öffentlichen Dienst gut vertreten. Bei den Führungspositionen ist momentan die 30% Grenze erreicht und wird mit Sicherheit weiter steigen. Foto: Alexander Hauk Bereits jetzt sind Frauen im Öffentlichen Dienst gut vertreten. Bei den Führungspositionen ist momentan die 30% Grenze erreicht und wird mit Sicherheit weiter steigen. Foto: Alexander Hauk](http://guenther-felbinger.de/wp-content/uploads/2010/11/450143_R_K_B_by_Alexander-Hauk-www.alexander-hauk.de_pixelio.de.jpg)
Bereits jetzt sind Frauen im Öffentlichen Dienst gut vertreten. Bei den Führungspositionen ist momentan die 30% Grenze erreicht und wird mit Sicherheit weiter steigen. Foto: Alexander Hauk/ PIXELIO
Allerdings gibt es auch noch erheblichen Nachholbedarf und nicht in allen Dienststellen ist die Gleichstellung schon angekommen. Bei den Führungspositionen sind Frauen derzeit nur oder besser gesagt schon in 28,9% der Fälle dominant.
Auch bei Ausschreibungen ist erschreckend, dass viele Dienststellenleiter immer noch die besondere Aufforderung für Frauenbewerbungen nicht erwähnen und die durch Familie und Erziehungsprozess erworbenen sozialen Kompetenzen nicht in entsprechendem Maße Berücksichtigung finden. Noch schlimmer finde ich, dass eine erstaunliche Anzahl an Dienststellen sich einfach nicht an der Umfrage für die Erkenntnisse des vierten Gleichstellungsberichtes beteiligt hat.
Deshalb musste ich Staatsministerin Haderthauer schon einmal fragen, wie das angesichts der Tatsache, dass dies doch bereits alles in Gesetz gegossen ist, möglich sei. Eine Erklärung hatte sie nicht parat, gleichwohl die Bemühung kund getan, dass künftig alle bei der Umfrage mit von der Partie sein werden.
Erstaunlich auch, das immer noch 3,7 Prozent der Dienststellen keine Gleichstellungsbeauftragte oder Ansprechpartner haben und wiederum nur 63 Prozent der Gleichstellungsbeauftragten zu den Monatsgesprächen des Personalrates hinzu gezogen werden.
Da gibt es also noch viel zu tun, wenngleich die Frauen sich entwickeln, etwa ersichtlich an den rückläufigen Zahlen im mittleren Dienst und den ansteigenden im gehobenen Dienst. Nur in einem bin ich wirklich skeptisch, ob alle Führungspositionen auch in Teilzeit zu erfüllen sind, wie die Staatsministerin uns weis machen wollte. Bei einer Polizeipräsidentin könne ich mir das nur schwer vorstellen, gab ich ihr zu verstehen, worauf sie zugab: „Ich will mich auch nicht festlegen, dass die Aufgaben einer Polizeipräsidentin in Teilzeit sinnvoll zu erledigen ist“.
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