Plastikmüll verringern

20 Februar 2016

Plastikmüll verringern

Wir FREIE WÄHLER haben die Staatsregierung mit einem Antrag dazu aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass im Rahmen der Umsetzung der EU-Richtlinie 2015/720 zur Verringerung des Verbrauchs von leichten Kunststofftaschen in Deutschland eine Abgabe von 20 Cent pro Einweg-Plastiktüte erhoben wird.


 Wer kennt das nicht: Man geht einkaufen, greift in der Obstabteilung zu ein paar Kiwis und tütet diese in Plastiktütchen ein, die zu Hause gleich wieder im Müll landen. Solche Dinge passieren, wenn man nicht weiter über die Folgen nachdenkt. Der aktuelle Verbrauch von Kunststofftragetaschen führt jedoch zu einem unnötig hohen Ressourcenverbrauch und zur Vermüllung unserer Landschaft und der Meere.




Petra Bosse  / pixelio.de

Petra Bosse / pixelio.de


Was vielen Menschen nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass ein Großteil solcher Plastiktüten aus fossilem Rohöl hergestellt wird – sie sind somit nicht natürlich abbaubar. Die Europäische Union hat daher festgelegt, dass alle EU-Mitgliedstaaten entweder verbindliche Reduktionsziele (bis 2025 maximal 40 Plastiktüten pro Person im Jahr) oder Preismaßnahmen einführen müssen. Die EU-Richtlinie bezieht sich dabei ausschließlich auf Kunststofftragetaschen mit einer geringen Wandstärke unter 50 Mikrometer, die meist nicht wiederverwendet werden („Einwegtüten“). Für Lebensmittelverpackungen mit einer Wandstärke unter 15 Mikrometer, die aus Hygienegründen erforderlich sind, sind Ausnahmen möglich.


 Deutschland liegt beim Plastiktütenverbrauch (Einweg und Mehrweg) pro Person im Jahr von 71 Stück (davon 64 Einwegtüten) unter dem EU-Durchschnitt von 198 Stück, aber deutlich über dem Jahresverbrauch in Irland von 18 Stück pro Person. In Finnland und Dänemark werden jährlich nur vier Einwegplastiktüten pro Person verbraucht. Um den Verbrauch zu verringern, wäre eine tütenbasierte Abgabe ein geeignetes Instrument. So hat in Irland eine Abgabe von 22 Cent pro Tüte zu einer Verringerung des Verbrauchs von 328 auf 18 Plastiktüten pro Einwohner im Jahr geführt.


Einige deutsche Unternehmen, beispielsweise die Drogeriemarktkette DM, gehen mit gutem Beispiel voran: DM schafft seine kostenlosen Plastiktüten zum 1. April 2016 ab. Das ist ein richtiger Schritt in eine umweltfreundliche Zukunft und hoffentlich ein Wegweiser für weitere Unternehmer. Doch auch der Verbraucher selbst kann mithelfen und die Umwelt schützen, indem beispielsweise Einkaufskörbe mitgebracht oder Papiertüten gekauft werden.



 

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