Realschulen brauchen dringend demografische Rendite

5 Dezember 2013

Realschulen brauchen dringend demografische Rendite

Sie funktionieren, boomen und machen ihre Arbeit ohne großes Tamtam: die Rede ist von den bayerischen Realschulen. Doch wenn man genau hinter die Kulissen schaut, dann sieht es um die Situation an den bayerischen Realschulen gar nicht so rosig aus. So gibt es allein 750 Klassen an den Realschulen, die noch mehr als 30 Schüler haben! Bei Klassengrößen über 25 Schüler und Schülerinnen reden wir immerhin von ganzen 3650!




Manfred Jahreis  / PIXELIO / pixelio.de

Manfred Jahreis / PIXELIO / pixelio.de


Wir FREIEN WÄHLER haben bereits vor fünf Jahren gefordert, dass es mittelfristig keine Klasse über 25 Schüler geben darf und hatten damals als Schritt in diese Richtung vorgeschlagen, dass keine Eingangsklasse an bayerischen Haupt-/Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien  mit mehr über 25 Schüler gebildet werden sollte. Die Staatsregierung hat dies gar nicht tangiert und hat weiter unzumutbare Schülerhöchstzahlen produziert, weil sie keine klare Linie aufweist und wegen zu geringem Personal-Inputs stets nur Löcher stopft. Allein für die Absenkung der großen Klassen über 30 Schüler an den Realschulen sind 1250 Vollzeitstellen nötig.


Ein weiter kaum bekannter Umstand ist, dass es aufgrund des seit Jahren herrschenden Lehrermangels an den Realschulen  gar nicht mehr möglich ist, die vollumfängliche Stundentafel abzuhalten. Dies zu ändern würde weitere 110 Vollzeitstellen fordern. Und von individuellen Förderstunden und einer integrierten Lehrerreserve, wie sie das Gymnasium schon hat, ist dann gar nicht die Rede. Insofern ist einmal mehr festzustellen, dass der von Ministerpräsident Seehofer angekündigte Stellenstopp Bayern im Bildungsbereich ins Verderben führen würde. Hier werden wir in den nächsten Monaten und Jahren noch heftige Debatten führen müssen, denn dieser darf für den Bildungsbereich nicht gelten. Es gibt an Bayerns Schulen zahlreiche wichtige Aufgaben zu erledigen, etwa die individuelle Förderung der Kinder, die Einrichtung von gebundenen Ganztagszügen und die Inklusion – und all dies funktioniert nur mit ausreichenden Stellen.


Wir FREIE WÄHLER werden an unserer langjährigen Forderung, dass es in allen Schularten künftig keine Klasse mit mehr als 25 Kindern geben dürfe, weiter festhalten. Seehofers Ankündigung, keine neuen Lehrkräfte mehr einstellen zu wollen, ist fahrlässig. Deshalb müssen als Mindestmaß kurzfristig die aufgrund des Schülerrückgangs frei werdenden Lehrerstellen an den Realschulen - die sogenannte demografische Rendite – in jedem Fall dort belassen werden.



 

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