Spaenle ohne Visionen

2 Dezember 2013

Spaenle ohne Visionen

Bayerns Schulen dürfen sich in den nächsten Jahren wohl auf frostige Zeiten gefasst machen. Diesen Eindruck vermittelte zumindest Bildungsminister Spaenle bei seinem ersten Auftreten im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtages in der neuen Legislaturperiode  Denn das, was er für die nächsten fünf Jahre für Bayerns Schulen in Aussicht stellte, war dürftig. Viel altbekannte Lippenbekenntnisse und keinerlei Visionen etwa wie es um die Zukunft der Mittelschul-Standorte aussieht. Vielmehr hat er mehr Fragen aufgeworfen als Antworten gegeben.


Kategorisch schloss er große Strukturreformen an den bayerischen Schulen für die kommenden Jahre aus und auch weitere Personal-Stellen gibt es keine. Auch eine Antwort auf meine Aufforderung, eine klare Aussage zur Zukunft der sogenannten demografischen Rendite in der Lehrerversorgung und einem Verbleib im Schulsystem zu machen, blieb er schuldig. Da ist keine Antwort auch eine.


Nach Jahren mit gravierenden Veränderungen, etwa am Gymnasium, seien jetzt Ruhe und pädagogische Verlässlichkeit gefragt, so der Bildungsminister.




 Helene Souza  / pixelio.de

Helene Souza / pixelio.de


Dies müsse nicht zwangsläufig Stillstand bedeuten, folgerte er. Doch angesichts der vielfältigen bevorstehenden Aufgaben wie Inklusion, individuelle Förderung, ungenügende Unterrichtsversorgung und der Umsetzung der Ganztagsschule, frage nicht nur ich mich, wie das ohne neue Ressourcen funktionieren soll. Schließlich kann ein Auto, das jahrelang gut lief auch nicht plötzlich schneller fahren ohne dass man zusätzliche Maßnahmen wie Motor-Tuning vornimmt. Und den Lehrkräften an Bayerns Schulen können nicht noch weitere Aufgaben aufgebürdet werden, irgendwann ist Schluss mit lustig.


Ziel der Staatsregierung sei es, das bestehende differenzierte Schulsystem in den kommenden Jahren stetig weiterzuentwickeln. Da bin ich ganz seiner Meinung, nur wie soll eine Weiterentwicklung ohne zusätzliche Mittel erfolgen?


Und gerade an den aufgezeigten Beispielen wie bessere Chancen für Kinder mit ausländischen Wurzeln und individuelle Lernzeit für jeden Schüler, zeigt sich im Besonderen, dass nur zusätzliches Lehrerstunden hier wirklich Besserung ermöglichen.


Insofern war das einzig erkennbare "Herzstück unserer Politik" (Spaenle) nebulöses Herumgestochere in irgendwelchen Bekundungen ("wir wollen..., wir wollen..., wir wollen"), aber Lösungsvorschläge blieb er schuldig.



 

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