Umsetzung der Energiewende – endlich Fuß runter von der Bremse

26 April 2012

Umsetzung der Energiewende – endlich Fuß runter von der Bremse

Längst vor der "offiziellen" Energiewende waren wir FREIEN WÄHLER in punkto regenerativer Energien unterwegs. Auf der Landesdelegiertenversammlung 2010 in  Bad Rodach fassten wir den Grundsatzbeschluss für die Abkehr von der Atomenergie und einem zu 100 Prozent regenerativ aufgestellten Bayern bis 2030. Darauf folgten rund 50 Veranstaltungen zur sogenannten "Regionalen Energieoffensive" in vielen Landkreisen Bayerns, um die Idee und die Gedanken auch an den Bürger zu transportieren.



Ich selber habe Veranstaltungen in Bad Kissingen, Kitzingen, Arnstein, Langenprozelten, Würzburg und Bad Neustadt abgehalten. Schließlich wollen wir FREIE WÄHLER die Energie in Bürgerhand in Form von genossenschaftlichen Bürgerbeteiligungen an Solaranlagen, Windrädern, Biogasanlagen und anderen Energieträgern.



Nunmehr ist die Zeit reif, um der Energiewende wieder etwas Nachdruck zu verschaffen, denn die hochtrabenden Ankündigungen der bayerischen Staatsregierung bis 2021 50 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu rekrutieren, sind in den vergangenen Wochen und Monaten durch Tatenlosigkeit zu einem lauen Lüftchen verkommen. Ein ewig auf sich wartender Windenergie-Erlass der Staatsregierung kam schließlich im letzten Jahresdrittel 2011. Dieser lieferte aber einer bereits weit fortgeschrittenen Region wie dem Planungsverband der Region Würzburg kaum neue Erkenntnisse.



Vor allem der Windkraft wird seit der Energiewende sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet. Kaum ein Tag vergeht, indem nicht in den Tageszeitungen zu lesen ist, dass diese oder jene Kommune sich für die Errichtung einer Windanlage interessiere. Doch den Kommunen sind derzeit zum Teil noch die Hände gebunden. So verbietet die letzte Version des Regionalplanes die Errichtung von Windkraftanlagen in Landschaftsschutzgebieten, wie der Naturpark Spessart und Steigerwald. Diese Flächen sind vor allem deshalb interessant, weil dort auch die entsprechende Windhöffigkeit (sprich, ein entsprechendes Windaufkommen) vorhanden ist.



Nunmehr wurde bei der Tagung des Regionalen Planungsverbandes beschlossen, dass eine Änderung des Regionalplans für eine erweiterte Nutzung auch der Landschaftsschutzgebiete einzuleiten ist. Außerdem soll auf Grundlage der 2008 beschlossenen Fortschreibung und der 2009 erfolgten Anhörung, der Regionalplan überarbeitet und der Umweltbericht erstellt werden.





Vielleicht könnten bald auch die Wälder des Naturparks Spessart oder Steigerwald so aussehen. Foto: Steffen Recke/ PIXELIO


Damit wäre dann im Landkreis Main-Spessart der Weg geebnet für einen Windpark in Bürgerhand, zu der vor Kurzem die Firma Luftstrom mit den Vertretern von der Energieversorgung Lohr-Karlstadt, der RaiffeisenHolzenergie MSP eG und der GenoEnergie Karlstadt eG eine entsprechende Absichtserklärung für den Bau von bis zu zehn Windrädern auf der Solhöhe bei Langenprozelten gegeben haben.



Allerdings wird dazu erfahrungsgemäß wohl noch einige Zeit ins Land ziehen, denn erst die tatsächliche Fortschreibung und Genehmigung des Regionalplans kann dies berücksichtigen. Die Staatsregierung müsste also endlich Vollgas fahren und nicht weiter mit dem Fuß auf der Bremse stehen.



Bereits jetzt ist die Region Würzburg des Planungsverbandes, dem die Landkreise Kitzingen, Würzburg, Main-Spessart sowie die Stadt Würzburg angehören, in punkto Windenergienutzung extrem windkraftfreundlich aufgestellt. Der bundesweite Anteil von 2,7 Prozent an ausgewiesenen Vorrang- und Vorbehaltsflächen für Windkraft kann sich sehen lassen. Rund 400 bis 500 Windräder wären bereits jetzt umsetzbar. Andernorts lägen, so die Experten, die Anteile im Promillebereich.



 

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