Betreuungsangebote für Kinder unter 3 Jahren

„Wie will die Staatsregierung das angestrebte Ziel der Bundesrepublik in den nächsten vier Jahren für 35 % aller Kinder unter 3 Jahren Betreuungsangebote zur Verfügung zu stellen, in Bayern bis 2013 umsetzen und wie hoch ist zum Stichtag 1. März 2009 die Zahl der betreuten Kinder und betreuten Angebote in Bayern sowie im Regierungsbezirk Unterfranken und speziell im Landkreis Main- Spessart?“

Antwort durch das Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen:

Die Kommunen haben die Aufgabe, die notwendigen Plätze in Kindertageseinrichtungen und in der Tagespflege rechtzeitig bereit zu stellen. Wie viele Plätze notwendig sind, haben die Gemeinden im Rahmen der örtlichen Bedarfsplanung festzustellen. Dies kann im einen Fall ein Versorgungsziel von 50 %, im anderen Fall von nur 10 % sein. Das Deutsche Jugendinstitut hat für Bayern einen Durchschnittswert von 31 % ermittelt. Die Gemeinden bestimmen demnach auch das Ausbautempo. Der Freistaat Bayern unterstützt die Gemeinden bei dem Ausbau der Kinderbetreuung durch das Sonderinvestitionsprogramm des Freistaates und die kindbezogene Förderung des BayKiBiG. Seitens des Bundes zur Verfügung gestellte Mittel werden in vollem Umfang an die Gemeinden ausgereicht. Für den Ausbau der Plätze für Kinder unter drei Jahren steuert Bayern zu den Investitionsmitteln des Bundes im Umfang von 340 Mio. Euro für den Zeitraum 2008 bis 2013 bei Bedarf mindestens100 Mio. Euro aus dem Landeshaushalt bei. Bayern hat zudem die Garantie ausgesprochen, das Förderprogramm, das die Baukosten zu durchschnittlich 70 % refinanziert, mit zusätzlichen Mitteln unter unveränderten Bedingungen fortzuführen, bis der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz eingelöst werden kann, längstens bis Ende 2013. Diese gemeinsame Kraftanstrengung der Gemeinden und des Freistaates hat zu einer erheblichen Ausbauquote geführt:
Daten liegen uns zum Stichtag 1. Januar 2009 vor. Zum Jahreswechsel 2008/2009 verfügte Bayern bei Kindern unter drei Jahren über eine Besuchsquote von bereits 18,0 %. Unter Berücksichtigung der Meldungen im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms dürfte diese derzeit bei 22 % liegen. Im Regierungsbezirk Unterfranken lag die Besuchsquote zum 1. Januar 2009 überdurchschnittlich bei 21,7 %, im Landkreis Main-Spessart bei 20,9 %. Bei gleichbleibendem Ausbautempo müsste das für Bayern errechnete durchschnittliche Versorgungsziel von 31 % im Laufe des Jahres 2012 erreicht werden.