Im Oktober 2011 wurde das Schwarzenberg-Archiv nach über 60 Jahren in Tschechien nach Deutschland rücküberführt. Die umfangreichen Dokumente werden momentan im Staatsarchiv Nürnberg gesichtet und ausgewertet.
Ich frage die Staatsregierung:
1. Wann wird nach Ansicht der Staatsregierung die Auswertung der Bestände abgeschlossen sein?
2. Was ist das Ziel dieser Auswertung?
3. Sollen die Bestände nach der Auswertung einer breiten Öffentlichkeit zugängig gemacht werden?
a) Wenn ja, gibt es Pläne für eine dauerhafte Ausstellung des Archivs und ist hierfür bereits ein Konzept vorhanden?
b) Wenn nein, warum nicht?
Antwort des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst vom 09.02.2012
Zu 1.: Derzeit werden unumgängliche Bestandserhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Danach werden durch eine systematische Aufstellung der Bestände am Fach die entscheidenden Voraussetzungen für die Benützung geschaffen. Da für Teile des Archivs Findbücher aus historischer Zeit vorhanden sind, wird nach Abschluss dieser auf Wochen zu berechnenden Maßnahmen zumindest die Benützung der Urkunden möglich sein.
Weniger günstig stellt sich die Situation für die Amtsbuch- und Aktenbestände dar. Zwar gibt es für Teile dieser Unterlagen Hilfsmittel aus historischer Zeit. Doch ist die Kor- relation zwischen Findmitteln und Beständen am Fach erst noch herzustellen. Hinzu kommt, dass für nennenswerte Teile des Archivs keine Findmittel vorhanden sind bzw. die vorhandenen Findbehelfe heutigen Anforderungen nur bedingt genügen. Dies betrifft nicht nur die Erschließungstiefe und Genauigkeit, sondern auch die fehlende Verfügbarkeit in digitaler Form. Mit der Eingabe der Urkundenregesten in die Erschließungsdatenbank der Staatlichen Archive hat die Konvertierung der Findbücher in elektronische Form zwar schon begonnen, wegen der begrenzten personellen Ressourcen kann eine rasche Bereitstellung der Findmittel im Internet derzeit allerdings nicht in Aussicht gestellt werden.
Was die Auswertung im engeren Sinne anbelangt, d. h. die Publikation von Analyseergebnissen, die Veranstaltung von Ausstellungen oder die Präsentation von Archivalien im Netz, sind bereits erhebliche Anstrengungen unternommen worden, wie z. B. die anlässlich des Festakts zur Übernahme des Archivs eröffnete Ausstellung. In der Zeitschrift „aviso“ wurde das Archiv der kulturell interessierten Öffentlichkeit bereits ausführlicher vorgestellt. Einige bedeutsame Archivalien wurden auf der Homepage der Archivverwaltung präsentiert. Diese Aktivitäten sollen fortgesetzt werden.
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