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15 Juni 2010

Arbeitsgespräch mit Bündnis Inklusive Schule-Jetzt

Zu einem konstruktiven Arbeitsgespräch traf ich mich in Kitzingen mit der Vertreterin der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern „Gemeinsam Leben Gemeinsam Lernen e.V.“, Christine Primbs, und den beiden Begründern des Bündnis „Inklusive Schule in Bayern – Jetzt“, Dr. Wolfgang Patzwahl und Bernd Moser, zum Thema UN-Konvention zur Inklusion. Zu beginn erläuterte ich kurz meinen Standpunkt zum Themenkomplex Inklusion. Meiner Meinung nach darf es keine Schranken bei der Umsetzung geben, sind alle Schularten betroffen, explizit auch die Realschule und das Gymnasium, und muss es das Ziel sein die UN-Konvention Schritt für Schritt umzusetzen. Ich konnte aus eigener Erfahrung berichten, dass angesichts der Zeitschiene Einzelfälle bereits jetzt schon für eine inklusive Beschulung zugelassen werden.

von links: Dr. Wolfgang Patzwahl, Christine Primbs, Bernd Moser und ich nach unserem Gespräch zum Thema Umsetzung der Inklusion an bayerischen Schulen

von links: Dr. Wolfgang Patzwahl, Christine Primbs, Bernd Moser und ich nach unserem Gespräch zum Thema Umsetzung der Inklusion an bayerischen Schulen



Wolfgang Patzwahl betont im Zusammenhang mit dem Thema Inklusion, dass man über Menschenrechte spreche. Diese seien nicht teilbar. Der Zugang zur Bildung sei ein Menschenrecht. Behinderung sei nicht eine Eigenschaft einer Person, sondern vielmehr eine Eigenschaft des Systems.  Zudem gehe es bei der Inklusion nicht nur darum, das Recht der Behinderten zur inklusiven Beschulung durchzusetzen, sondern vielmehr auch darum, dass Recht aller anderen „normalen“ Schüler  auf inklusive Beschulung zu verwirklichen.

Moser sieht die aktuellen Bildungsprobleme vor allem auch in der Vielgliedrigkeit des Bildungssystems versteckt. Seiner Meinung nach sei der einzige folgerichtige Weg eine Bildungsreform mit dem Ziel eines Gesamtschulsystems.

Aus der Praxis informiert zudem Patzwahl über das Thema Schulbegleiter. Er als Selbstständiger habe zwar kaum Probleme mit der Beantragung eines Schulbegleiters, jedoch seien die Eltern des betroffenen Kindes die Arbeitgeber des Begleiters. Dies sei einerseits vorteilhaft, da sich die Eltern der Betroffenen die Schulbegleiter aussuchen dürfen, jedoch sei für Festangestellte Personen der Papierkrieg mit den Behörden kaum realisierbar. Er unterstreicht jedoch mit Vehemenz, dass bei einer möglichen Reform in diesem Bereich die Eltern weiterhin bei der Wahl des Schulbegleiters für ihr Kind zu beteiligen seien! Abschließend vereinbarten wir uns nach der Sommerpause nochmals mit der interfraktionellen Gruppe parteienübergreifend zu treffen um weitere Gespräche zu führen und Erfahrungen auszutauschen.


14 Juni 2010

Integration funktioniert über die Sprache



Beim Sommerfest der Main-Bildung in Würzburg konnte ich mich davon überzeugen. Integration funktioniert als Erstes über das Erlernen der deutschen Sprache. Im Erfahrungsaustausch mit Absolventen der Integrations-Sprachkurse wurde einmal mehr klar, dass die durch die BANF bezahlten B1-Sprachkurse jedoch noch nicht ausreichen, um das Sprachniveau zu erreichen, das notwendig ist einen guten Beruf zu bekommen.



Folglich ist es für die Migranten erforderlich den B2-Kurs zu belegen, der monatlich rund 300 Euro Selbstbeteiligung mit sich bringt. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wie sollen die Migranten ohne Job dieses Geld aufbringen?

Deshalb muss die Politik hier auf der Hut sein und es möglich machen, dass Integrationswillige auch hier die notwendige Förderung bekommen, um somit die Voraussetzungen zu legen in den gesellschaftlichen Prozess und damit in die Berufsfindung zu gelangen.

Ein weiteres Problemfeld wurde durch die Integrations-Sprachkursler an mich heran getragen, die Nichtanerkennung von beruflichen Abschlüssen aus deren Heimatländer. Sicher kann man nicht jeden Berufsabschluss eines Migranten 1:1 anerkennen, aber diese Ausbildung zumindest als Basis hernehmen und mit einer Zusatzausbildung das nötige Ausbildungsniveau deutscher Art zu erreichen.

Besonders ist mir da Svetlana aus Moldawien haften geblieben, die Lehrerin für Chemie und Biologie in ihrem Heimatland gelernt hat. In Deutschland wird ihr rein gar nichts ihrer Studieninhalte anerkannt. Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass Chemie oder Biologie in Moldawien anders funktioniert als in Deutschland. Denken wir nur an die Atom- oder die DNA-Strukturen. Und im Hinterkopf habe das Jammern in Deutschland, dass wir Lehrermangel in den MINT-Fächern haben. Irgendwie passt da doch etwas nicht!

Integration ist eines der großen Zukunftsthemen – davon sind in unserer Gesellschaft noch zu wenige überzeugt, vor allem Politiker. Zwar haben wir mit der Installierung des Bayerischen Integrationsrates dessen Mitglied ich selber bin, ein Instrument geschaffen, dass eine neue Integrationspolitik möglich sein wird, jedoch müssen die Mehrheiten nicht nur in der Mehrheitsgesellschaft dafür, sondern auch in der Regierungskoalition geschaffen werden.



Der Integrationsrat als Gremium




Was also ist so neu an diesem Forum, was werden wir anders machen? Bislang geht es in den Gremien und Dialogforen, die sich mit Integration befassen meist um das große Ganze, um Grundsatzfragen. Das ist wichtig und richtig, aber der Teufel steckt nun mal auch im Detail. Deshalb wollen wir mit dem Integrationsrat dort ansetzen, wo es ganz konkret wird.

In den Ad-hoc-Ausschüssen wirklich dort hingehen, „wo es weh tut“, wie man in der Fußballersprache sagt. Wir wollen heikle Themen behandeln und dafür ganz konkrete Lösungsvorschläge entwickeln. Die besprechen wir dann im Plenum und geben die Ergebnisse weiter an den Landtag und die Ministerien. Und vielleicht wird manches davon dann auch praktisch umgesetzt.



Verantwortung der Mitglieder




Wir müssen handeln. Sowohl die Politik als auch die

Wissenschaft haben in den letzten Jahren großartige Konzepte entwickelt, aber das muss auch umgesetzt werden. Da sind die Politiker in der Pflicht – auch ich. Wir haben den Auftrag, dass Integration gelingt. Das erwarten die Menschen von uns, und dieser Verantwortung müssen wir uns auch stellen. Aber auch die Mehrheitsgesellschaft muss mitmachen.



Der BIR als Ideenpool




Ich verstehe den Bayerischen Integrationsrat als Ideenpool. Er soll ein

lebendiges Gremium sein, in dem kontrovers diskutiert wird. Integration ist nun einmal kein konfliktfreier Prozess und es gibt auch keinen Königsweg. Denn wäre dem so, könnten wir alle zuhause bleiben. Deshalb gilt die Aufforderung an alle: Streiten Sie auch miteinander. Denn nur so lässt sich herausbekommen, wo es hakt, was wir besser machen können und welche Integrationspolitik wir brauchen.



Einbezug der Mehrheitsgesellschaft




Eine entscheidende Rolle spielt die Mehrheitsgesellschaft im Integrationsprozess. Bislang spielt sie eigentlich gar keine – und wozu das führt, haben wir erst kürzlich in der Schweiz erlebt. Wir stellen uns die Frage, wie wir die Aufnahmegesellschaft für Integration gewinnen können? Wie erreichen wir Teilhabe statt Ablehnung und bestenfalls Ignoranz? Wie verhindern wir, dass Menschen zum Thema Integration lieber schweigen statt offen ihre Meinung zu sagen? Es ist gefährlich, wenn die Leute glauben, nicht gehört zu werden und nur am Stammtisch ohne Tabus reden zu können.

Dass so vieles schief läuft bei der Einbeziehung der Mehrheitsgesellschaft liegt nicht an den Menschen, sondern an uns, den Verantwortlichen. Hier bitte iist Jeder von uns gefragt. Wie gewinnen wir die Menschen? Wir verhindern wir, dass eine gute und notwendige Sache wie die Integration irgendwann ebenso unpopulär wird wie die ebenfalls gute und notwendige Sache der Europäischen Einigung?

Das geht nur über Beteiligung – und nicht, indem wir die Menschen als zu dumm oder nicht ausreichend verantwortungsbewusst hinstellen, wie das bei heiklen Themen nur allzu gerne geschieht. Denn es geht kein Weg daran vorbei:

An der Integration müssen beide Seiten beteiligt sein, die integrierende Seite, die Mehrheit, und die Seite, die integriert werden soll. Kein Schlüssel funktioniert ohne ein Schloss. Man braucht beides, um eine Tür zu öffnen.


14 Juni 2010

Bei Kinderarbeit nicht wegschauen




Nach wie vor ist Kinderarbeit weltweit ein großes Problem. Ob durch europäische Großkonzerne, die in Drittwelt-Staaten produzieren lassen, oder durch Fernost-Gigant China, weltweit arbeiten immer noch mehr als 200 Millionen Kinder, größtenteils in gesundheits- oder lebensgefährlichen Bereichen.




Für uns alle unvorstellbare Folgen: der Schulbesuch bildet auch heute noch die große Ausnahme!

Dadurch wird die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft der Entwicklungsländer grundsätzlich geschädigt und den Kindern damit ihre Lebensexistenz auf Dauer, von Generation zu Generation, entzogen.

Oberstes Ziel in der Entwicklungszusammenarbeit zwischen der EU, Industrie und den Entwicklungsländern muss die Bekämpfung der Kinderarbeit bleiben und alle Fördermaßnahmen im Einklang mit dem Wohl und der Entwicklung der Kinder stehen.

Eine große Aufgabe für unsere gemeinsame Zukunft, die wir trotz Wirtschafts- und Finanzkrise nicht aus den Augen verlieren dürfen.



14 Juni 2010

Integration ist die Zukunftsaufgabe

Vielleicht ist es Ihnen auch schon einmal so gegangen, dass sie bei einer Veranstaltung waren und den Eindruck hatten, einen ganz großen Moment oder etwas Einzigartiges erlebt zu haben. So ist es mir dieser Tage in Karlstadt im Rahmen der Übergabe und Segnung des Kirchplatzes und Kübelmarktes sowie der nördlichen Altstadt nach der Stadtsanierung mit dem interreligiösen Gebet um den Frieden in der Stadt Karlstadt gegangen.

Der Interkonfessionelle Dankgottesdienst an der Stadtpfarrkirche St. Andreas mit dem katholischen Gastgeber, Dr. Mariusz Falk(Mitte), und dem evangelischen Pfarrer Paul Häberlein(links) sowie dem Imam der muslimischen Kirchengemeinde, Yakup Yala.

Der Interkonfessionelle Dankgottesdienst an der Stadtpfarrkirche St. Andreas mit dem katholischen Gastgeber, Dr. Mariusz Falk(Mitte), und dem evangelischen Pfarrer Paul Häberlein(rechts) sowie dem Imam der muslimischen Kirchengemeinde, Yakup Yayla(links).



Was zunächst in der Einladung als Gottesdienst angekündigt war, gestaltete sich für alle Besucher zu einem bemerkenswerten und nachhaltigen Erlebnis, denn bei dem interkonfessionellen Dankgottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Andreas waren neben dem katholischen Gastgeber, Dr. Mariusz Falk, und dem evangelischen Pfarrer Paul Häberlein auch der Imam der muslimischen Kirchengemeinde, Yakup Yayla, zugegen. Ein starkes Zeichen, wie auch Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer hinterher feststellte: „Wir werden nicht nur älter und immer weniger, sondern auch bunter“. Und hierzu gehöre auch sich den vielfältigen Kulturen, die in unserem Land vereint sind, zu öffnen.



Welche wahre Worte, möchte ich meinen, ist doch das oben ausgeführte Aufeinander zugehen die wesentliche Voraussetzung für ein friedliches Miteinander und ein erster Schritt auf dem Weg zur Integration. Miteinander leben bedeutet auch Verantwortung übernehmen und damit ist auch gemeint, andere Religionen als Bereicherung zu erleben.

Mittlerweile ist jeder fünfte Bürger in Bayern ein Bürger mit Migrationshintergrund. Vielleicht ist uns das noch gar nicht so bewusst, aber die zu uns gekommenen ausländischen Mitbürger nehmen einen immer breiteren Rahmen in unserer Gesellschaft ein. Deshalb ist die erfolgreiche Integration dieses Personenkreises eine der Hauptaufgaben der Zukunft. Hierzu ist ein Paradigmenwechsel erforderlich: Die Mehrheitsgesellschaft muss den Mehrwert erkennen, den diese Menschen als Teil unserer Gesellschaft mit sich bringen. Ob als wichtige Arbeitskräfte oder auch Gegenpol zur demografischen Entwicklung kommt den Migranten in den nächsten Jahrzehnten eine Schlüsselposition zu, die wir nur optimal besetzen können, indem wir alle an deren erfolgreicher Integration arbeiten.

Die kürzlich erschienene neue Integrations-Studie legte eindeutig dar, dass jeder in die Bildung investierte Euro gerade bei der Migrationsproblematik  umso besser angelegt ist umso früher dieser eingesetzt wird. Sprich bereits in der frühkindlichen Bildung ist es erforderlich die Migrantenkinder mit der deutschen Sprache zu fördern, sodass in deren Schulzeit eine möglichst positive Beschulung erfolgen kann. Nur ein erfolgreicher Schulabschluss kann die Problematik der vielen Schulabgänger ohne Bildungsabschluss – die wiederum bei Migrantenkinder extrem hoch sind - verhindern, die letztendlich dem Staat dann wieder Kosten verursachen.

Laut Integrationsstudie würde bei frühzeitiger Investition in die Bildung der Migrantenkinder bis zum Jahr 2040 sage und schreibe 26 Milliarden Euro in Deutschland gespart werden können. Geld, das derzeit Jahr für Jahr in der „Reparatur“ fällig ist, um über Berufsbildungsmaßnahmen, Förderkurse etc. diese Menschen doch noch in Brot und Lohn und damit zum positiven Beitrag für unsere Gesellschaft werden zu lassen.

Vielleicht fangen Sie einmal bei sich an. Überwinden Sie einmal die Schranken und gehen auf ausländische Mitbürger vorurteilsfrei zu, suchen das Gespräch oder verabreden sich mit ihnen. Gemäß dem Motto ‚Einer muss den ersten Schritt‘ machen. Vielleicht würden auch Sie sich freuen, wenn Sie im Ausland leben und die ‚Einheimischen‘ kämen auf Sie zu.

In der Stadt Karlstadt geht man hier aufgrund des sehr hohen Anteils türkischer Mitbürger seit Jahren schon andere Wege. Mit einer türkisch sprechenden Integrationskraft hat man nunmehr in diesem Jahr ein neues Kapitel aufgeschlagen. Mit dem interreligiösen Gebet zur Übergabe des Platzes an der Katholischen Stadtpfarrkirche hat man nun ein weiteres starkes Zeichen gesetzt. Ich bin sicher, es ist angekommen.


13 Juni 2010

Bad Brückenau feiert 700 Jahre Stadtrecht

Beim Besuch der Auftaktveranstaltung anlässlich 700 Jahre Stadtrecht in Bad Brückenau traf ich am Wochenende ein Double von Lola Montes (Mitte). Die frühere Gespielin von König Ludwig I hatte eine besondere Beziehung zur unterfränkischen Kurstadt, da König Ludwig I in der Badestadt in seinem Schlösschen sein Urlaubsdomizil hatte. Nunmehr wurde im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum historischen Stadtfest die Geschichte Brückenaus durch Laienschauspieler dargebracht und dabei durfte Lola Montes zusammen mit König Ludwig I, der durch den Zeitlofser Bürgermeister Friedrich dargestellt wurde, nicht fehlen. Mit einem Feuerwerk am Ende der Veranstaltung wurde die Auftaktveranstaltung abgeschlossen. Ein historisches Stadtfest verwandelte die Brückenauer Innenstadt am Wochenende in ein Menschenmeer und um Jahrhunderte zurück.



Zusammen mit den historischen Schönheiten feierte ich mit den Bad Brückenauern

Zusammen mit den historischen Schönheiten feierte ich in Bad Brückenau



10 Juni 2010

Video Menschen – Guenther Felbinger im Interview vom 9.6.2010 | Mediathek TV touring

Video Menschen - Guenther Felbinger im Interview vom 9.6.2010 | Mediathek TV touring.

Hier kann ich allen WM-Interessierten noch einmal ein Interview über meinen Südafrika Aufenthalt im April ans Herz legen.


10 Juni 2010

Genmais-Skandal




Wie Sie sicher der Presse entnommen haben, ließ ein Skandal in Niedersachsen in Bezug auf die Gentechnik uns als Gentechnik-Gegner aufhorchen. Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat entsprechende Recherchen der Umweltschutzorganisation Greenpeace bestätigt, dass herkömmliches Saatgut mit einer bekannten Genmais-Sorte (Pioneer NK 603) vermischt wurde und weiteren Angaben zufolge wurde es auf mehrere 100 Hektar ausgebracht – darunter auch in Bayern. Damit wird einmal mehr deutlich, dass trotz Anbauverbot Versuche gentechnikveränderte Lebens- und Nahrungsmittel auf irgendeine Weise in die Nahrungsmittelkette zu bringen eine ständige Bedrohung darstellen. Hier gilt es Augen und Ohren zu öffnen. Und eine weitere Akte wird hier scheinbar über die Änderung einer EU-Verordnung geöffnet. Über die Hintertür versucht man quasi der Gentechnik-Lobby die Türen und Tore in den Nationalstaaten zu öffnen, indem man das Gesetz auf die nationale Ebene herunter brechen will.

Im konkreten Fall von dieser Woche hat Niedersachsen seit Anfang März von der Verunreinigung gewusst. Warum es zu den Verzögerungen im Niedersächsischen Landwirtschaftsressort kam, wollte dort keiner kommentieren. Eine weitere Verzögerung von einem Monat kam laut Umweltministerium dadurch zustande, dass der Hersteller sich zunächst weigerte, seine Kundendaten herauszugeben(!!!). Erst am vergangenen Freitag teilte die Firma mit, an welche Händler das verunreinigte Saatgut geliefert wurde.

Seit Montag ist auch das bayerische Umweltministerium damit beschäftigt, die Händler und Landwirte zu ermitteln, über welche das Saatgut auf die Felder gekommen ist.

So lange, wie Gesundheitsgefahren nicht ausgeschlossen werden können, sollte die Aussaat vernichtet werden und das bevor die Blüte eintritt und der verunreinigte Samen somit auf andere Felder übertragen werden könnte. Hier sehe ich Gefahr im Verzug und schnelles Eingreifen ist notwendig. Deshalb fordern wir Freie Wähler auch die komplette Vernichtung der Aussaat. Die Landwirte müssen für den entstandenen Schaden vollständig finanziell entschädigt werden.


10 Juni 2010

Direktwahl durch das Volk ist das Ziel der Freien Wähler

Deshalb hat die Landtagsfraktion der Freien Wähler nun schnell gehandelt und unser schon seit langem diskutiertes Vorhaben eine Direktwahl des Bundespräsidenten zu präferieren in einen Dringlichkeitsantrag an den Bayerischen Landtag zu fassen.

Warum sollen die Bürger nicht selbst bestimmen, wer ihr oberster Repräsentant wird? An der Wahl des Bundespräsidenten ist das Volk bisher nur mittelbar über die Bundesversammlung beteiligt. 60 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik und 20 Jahre nach der Wiedervereinigung sollte das Misstrauen gegen das Amt des Bundespräsidenten ausgeräumt sein. So wäre es längst an der Zeit, nicht nur mehr Demokratie zu wagen, sondern auch zu leben.

Eine Direktwahl des Bundespräsidenten würde nach meiner Auffassung außerdem zu einer besseren Identifikation der Bürger mit dem Staatsoberhaupt führen – und zwar über Parteigrenzen hinweg. Durch seine stärkere demokratische Legitimation wäre der Bundespräsident ein echter ‚Bürgerpräsident. Die Wahl durch das Volk könnte auch helfen, die wachsende Distanz zwischen den Bürgern und dem parlamentarisch-demokratisch verfassten Staat zu verringern.

Ich bin von der Bedeutung des Bundespräsidenten, gerade in Krisenzeiten, zutiefst überzeugt: Die Bürger benötigen gerade dann ein Vorbild, das eine glaubwürdige und stabilisierende Rolle in unserer Gesellschaft spielt. Der Parteikungelei um das höchste Staatsamt wäre damit ebenfalls ein Ende gesetzt. Eine Direktwahl könnte aus Sicht der Freien Wähler geradezu eine Frischzellenkur gegen die wachsende Parteienverdrossenheit sein. Die Staatsregierung soll sich daher auf Bundesebene für eine direkte Wahl des höchsten Staatsrepräsentanten einsetzen.


10 Juni 2010

Bundespräsidenten-Stadel

Wer hätte gedacht, dass der auch von mir im vergangenen Jahr gewählte bisherige Bundespräsident Horst Köhler aufgibt und nun innerhalb von 30 Tagen neu gewählt werden muss? Ein überaus bedauernswerter Vorgang, denn Köhler war in meinen Augen ein Mann des Volkes, der sehr genau die gesellschaftliche, soziale und politische Situation in Deutschland durchschaut hatte und auch wusste, wo es anzupacken galt. Davon konnte ich mich erst vor wenigen Wochen beim Besuch im Schloss Bellevue beim Bundespräsidenten selbst überzeugen. Doch es fehlte ihm nunmehr der politische Rückhalt seitens der Regierung, die auch gar keine seiner kritischen Anmerkungen wirklich auch nur ansatzweise aufgegriffen hat.

Jetzt sind wir also auf der Suche nach einem neuen Bundespräsidenten. Auch das ist wieder ein Kapitel für sich, denn was sich da in den vergangenen Tagen an politischen Ränkespielchen abgespielt hat ist auch teilweise nicht mehr nachzuvollziehen. Erst hob man seitens der Regierungskoalition Ursula von der Leyhen fast aufs Schild, dann zauberte man Ministerpräsident Christian Wulff aus dem Hut und ließ Erstere tief fallen. Dann konterten SPD und Bündnis 90/Grüne mit dem Parteilosen Joachim Gauck, einer wirklich sehr guten Alternative. So bedauerte noch diese Woche eine hochrangige CSU-Mandatsträgerin „der hätte mal der Merkel einfallen sollen“.

Auch die zwischenzeitliche Diskussion der Freien Wähler, einen eigenen Kandidaten zu stellen, ist Gott sei Dank wieder vom Tisch. Da hatte sich unser Fraktionschef Hubert Aiwanger vielleicht ein bisschen zu weit aus dem Fenster gelehnt und von „höchstwahrscheinlich stellen wir einen eigenen“ gesprochen. Aber die Basis und auch die Vernunft der Freien Wähler hat gesiegt, denn gegen den unabhängigen und wählbaren Kandidaten Gauck einen weiteren Kandidaten zu stellen wäre in meinen Augen peinlich gewesen. Für den Bereich Unterfranken wird deshalb diesmal Edgar Klüpfel aus Steinfeld zur Bundespräsidentenwahl nach Berlin fahren.


6 Juni 2010

Treffen mit Melanie Huml, Staatsekretärin für Umwelt und Gesundheit

Zu einem Informationsaustausch traf ich mich mit Mitgliedern der FW-Landtagsfraktion und Staatssekretärin Melanie Huml in Oberfranken. Hierbei stellte Huml das „Forum Zukunft Oberfranken“ vor, dass ähnlich wie die Initiative „Chancenregion Mainfranken“ die entsprechende Region unterstützen soll. Die bayerische Staatssekretärin des Umweltministeriums  unterstützt das Forum seit Beginn aktiv und hat sich für die einzelnen Themenschwerpunkte, wie Familienfreundlichkeit Oberfrankens und den Dachmarkenprozess Oberfrankens, stark gemacht. In ihrer Arbeit sehe ich durchaus Ansatzpunkte, die auch in Main-Spessart und Unterfranken umzusetzen wären. Vor allem die intensive Fokussierung auf die regionalen Besonderheiten, und Spezialitäten der Region muss verstärkt nach außen vertreten werden. Unter diesem Aspekt widerspreche ich vehement den Ansichten der  hiesigen CSU, die sich mehrfach für eine Anbindung an die überregionalen Vereinigungen Frankfurts oder Nürnbergs ausgesprochen hatten.

Melanie Huml(Mitte) und Mitglieder des FW-Landtagsfraktion

Melanie Huml(Mitte) und Mitglieder des FW-Landtagsfraktion



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