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12 März 2016

BILDUNG ohne Grenzen – Gemeinsam lernen – Gemeinsam leben

Eine Überzeugung, die alle Menschen teilen, besitzt Realität.“


Diese Feststellung, die der griechische Philosoph Aristoteles bereits in der Antike formuliert, ist aktueller denn je. Sehr viele Menschen teilen die Auffassung, dass Bildung Zeit braucht und neben dem Fachwissen immer die Individualität und Persönlichkeit der jungen Menschen sowie die Entwicklung von Talenten eine große Rolle spielen müssen.


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Die Heterogenität in unseren Klassenzimmern ist inzwischen die Normalität. Das Deutschlernen, der Umgang mit Behinderungen oder die Gestaltung eines ganztägigen Unterrichts, erfordern Engagement und Zeit. Zeit für die Schülerinnen und Schüler, eigene Wege und Umwege auszuprobieren. Zeit für den Austausch mit den Mitschülern. Aber auch Zeit für die Lehrkräfte, Lehr-und Lernprozesse zu gestalten.


Doch diese gemeinsame Zeit ist nicht per se vorhanden, sondern muss in den Rahmenbedingungen vorgesehen sein. Damit auch in Zukunft Qualität, Leistungsfähigkeit und Integrationsfähigkeit des Schulsystems erhalten bleiben, gilt es jetzt die Weichen zu stellen. Ein deutliches Plus an Aufgaben muss auch zur Folge haben, dass es mehr Lehrkräfte gibt – der Nachtragshaushalt hat hier ein erstes gutes Signal gesetzt. Das Zwei-Lehrer-Prinzip sollte künftig keine Utopie sein, sondern erstrebenswertes Ziel. Das gilt natürlich ganz besonders mit dem Blick auf die vielen Flüchtlingskinder, die einen Anspruch auf Bildung haben. Und nicht zu vergessen: Die Schulleitungen brauchen mehr Zeit für die Leitung ihrer Schule, damit auch Schulentwicklung vorangebracht werden kann. Und last but not least: Auch am Gymnasium ist mehr Zeit dringend geboten – es gilt bayernweit und flächendeckend eine Wahlfreiheit G8/G9 umzusetzen, damit jede Schülerin und jeder Schüler mehr Zeit zum Leben und Lernen hat.



11 März 2016

Landärzte gefragter denn je

Schon seit vielen Jahren kritisieren wir FREIE WÄHLER, vor allem in Bezug auf die ärztliche Versorgung, das zunehmende Ungleichgewicht zwischen Städten und dem ländlichen Raum. Aufgrund der prekären Situation bei der Ärzteversorgung haben wir daher als Landtagsfraktion bereits im vergangenen Jahr einen Dringlichkeitsantrag gestellt, in dem wir eine Reformierung des Zugangs zum Medizinstudium gefordert haben.


Dieser Dringlichkeitsantrag wurde, wie so oft, von der Mehrheitsfraktion abgelehnt. Umso interessanter, dass nun die CSU einen Antrag zur langfristigen Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung durch niedergelassene Ärzte in Bayern gestellt hat, in dem genau eine solche Erleichterung der Zugangsbedingungen zum Medizinstudium gefordert werden.




Martin Büdenbender  / pixelio.de

Martin Büdenbender / pixelio.de


Ziel soll es sein, eine erhöhte Zahl an Studienplätzen für Studierende zu schaffen, die sich verpflichten, nach abgeschlossenem Studium für eine gewisse Zeit im ländlichen Raum zu praktizieren. Dies könnte beispielsweise durch die Aussetzung des Numerus Clausus für solche Studenten geschehen. Wir FREIE WÄHLER halten eine solche Änderung für längst überfällig, denn unserer Meinung nach garantiert eine gute Abiturnote nicht, dass später auch ein guter Arzt aus der betroffenen Person wird. Meiner Ansicht nach kann auch ein Abiturient oder eine Abiturientin mit einem 2,1 Schnitt ein erfolgreiches Medizinstudium absolvieren und anschließend engagiert praktizieren.


Eines steht jedoch fest: egal wie, die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum muss dringend sichergestellt werden. In meinem Landkreis ist seit geraumer Zeit die Gemeinde Mittelsinn im Sinngrund davon betroffen, weil der über Generationen praktizierende Hausarzt im hohen Alter keinen Nachfolger gefunden hat. Just in diesen Tagen ist nun der Hausarztsitz verfallen und wird nun wohl in eine der Städte des Landkreises wandern.


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Besonders auf dem Land stellt die ärztliche Versorgung ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wohnortwahl dar. Die Ärzte gehen zu lassen, würde dem ländlichen Raum somit eine Lebensgrundlage nehmen – das darf schlichtweg nicht passieren, deshalb braucht es hier wirksame Gegensteuerung. Dies könnte beispielsweise auch eine vollkommene Reform des Bedarfsplanes sein, denn nur damit könnte langfristig gewährleistet werden, dass sich Fachärzte vermehrt im ländlichen Raum niederlassen. Derzeit betreuen Fachärzte auf dem Land nahezu die doppelte Anzahl an Patienten wie ihre Kollegen in der Stadt. Dies zeigt klar den strukturellen Fehler des Systems auf. Ich werde mich daher weiterhin für eine Stärkung der flächendeckenden Ärzteversorgung in Bayern einsetzen und Sie selbstverständlich auf dem Laufenden halten.



10 März 2016

Polizei am Limit

 Eines haben der letztjährige G7-Gipfel in Elmau, die Flüchtlingsströme, die anhaltende Terrorgefahr und unsere alltägliche Sicherheit gemeinsam: sie beschäftigen die bayerischen Polizisten in hohem Maße. Zum Stichtag 30.11.2015 wurden bei der Polizei in Bayern 62 Überstunden pro Kopf gezählt, das sind 15 mehr, als noch im Vorjahr.


Diese Tatsache ist uns FREIEN WÄHLER schon lange ein Dorn im Auge, deshalb haben wir die Staatsregierung in einem Dringlichkeitsantrag erneut dazu aufgefordert, unsere Polizeibeamten schnellstmöglich zu entlasten.


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Die aktuelle Arbeitssituation bei der Bayerischen Polizei widerspricht in vielen Punkten den gesetzlichen Arbeitsschutzbestimmungen, für private und familiäre Angelegenheiten bleibt aufgrund der großen Planungsunsicherheit kaum Zeit und auch die dringend nötigen Regenerationsphasen bleiben aus, was auf Dauer gesundheitsschädlich ist.


Die Gründe für die unzähligen Überstunden bayerischer Polizeibeamter sind vielfältig, eine triftige Belastung stellen neben Sonder- und Großeinsätzen beispielsweise auch außerbayerische Einsätze dar. Wir fordern daher, diese auf das absolut Erforderliche zu reduzieren.


Es ist erfreulich, dass Innenminister Joachim Herrmann eine Nachwuchswerbekampagne ins Leben gerufen hat, mit der echte Polizistinnen und Polizisten für neue Polizeischülerinnen und –schüler werben. Die Ausbildung neuer Einsatzkräfte kostet jedoch Zeit, wir fordern daher kreative Lösungen, um die Einsatzbelastung bereits jetzt auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Dazu gehört beispielsweise die Prüfung, ob und wenn ja inwieweit auch Polizeischüler eingesetzt werden können, um bereits ausgebildete Polizeikräfte zu entlasten. Weiterhin müssen neugeschaffene Stellen schnellstmöglich besetzt und zusätzliche Ausbildungsseminare angeboten werden.


Meiner Meinung nach schultern die bayerischen Polizeibeamten die großen Herausforderungen in vorbildlicher Weise – ihr Engagement ist herausragend und verdient besonderen Dank. Ich werde mich daher gemeinsam mit meinen Fraktionskollegen weiterhin vehement für einen Abbau der Überstunden und für langfristige Lösungen zur Entlastung der Polizeibeamten einsetzen.



10 März 2016

Immer mehr Schüler in schulpsychologischer Behandlung

In einem abschließenden Bericht hat die Staatsregierung dem Ausschuss für Bildung und Kultus beschrieben, dass im Schuljahr 2013/2014 insgesamt 837 Schulpsychologinnen und Schulpsychologen als Lehrkräfte für die Tätigkeit als Schulpsychologe an staatlichen Schulen Anrechnungsstunden erhalten haben. Uns FREIEN WÄHLERN ist das lange nicht genug, wir fordern dringend einen Ausbau der Schulpsychologenstellen in Bayern! War bei den Schulpsychologen schon vor der Flüchtlingswelle Land unter, so ist deren Arbeitspensum mit den nunmehr vorhandenen und oft traumatisierten Flüchtlingskinder noch weitaus umfangreicher geworden.


Zu Recht lassen sich mit 394 die meisten Schulpsychologen an Grund- und Mittelschulen finden, gefolgt von Gymnasien (274) und Realschulen (103). In der Regel werden die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen neben dem Einsatz an ihrer Stammschule auch an eine staatliche Schulberatungsstelle abgeordnet. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das, dass eine Schule „ihre“ Schulpsychologin oder „ihren“ Schulpsychologen nicht für sich hat. Meiner Meinung nach ein absoluter Missstand wenn man bedenkt, mit welchen Problemen aktuell an den Schulen gekämpft wird.


Der Druck durch das G8 an den Gymnasien führt vermehrt dazu, dass Schülerinnen und Schüler schon in der Schule mit Versagensängsten, Depressionen und Überforderung kämpfen – das beeinflusst natürlich auch die Arbeit der Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, die sich mit diesen Kindern zusätzlich beschäftigen. Bereits rund ein Viertel aller bayerischen Schülerinnen und Schüler ist in schulpsychologischer Beratung.




S. Hofschlaeger  / pixelio.de

S. Hofschlaeger / pixelio.de


Wohl am stärksten betroffen sind jedoch die Mittelschulen, die neben der Inklusion auch noch die Hauptlast der Integration der Flüchtlingskinder stemmen. Im Klartext bedeutet das, dass die Aufgaben der Schulpsychologen ebenso wie die der Lehrer, Schulsozialarbeiter und den weiteren Mitgliedern der Schulfamilie enorm angestiegen sind.


Bereits oben genannte Ausflüsse, traumatisierte Flüchtlingskinder, vermehrte Testverfahren bei Inklusionsschülerinnen und –schülern sowie Eltern- und Schülergespräche stehen bei den Schulpsychologen auf der Tagesordnung – doch die Zeit ist zu knapp. Wir FREIE WÄHLER fordern daher schon lange, mehr Schulpsychologinnen und Schulpsychologen an die Schulen zu schicken. Ich favorisiere weiterhin den Einsatz multiprofessioneller Teams an Schulen, dazu gehört eine feste Schulpsychologenstelle an jeder Schule – wie das in Finnland gang und gäbe ist - ebenso dazu.


Davon, dass sich die Abwendung von einer Sparpolitik in der Bildung lohnt, konnte ich mich  vergangene Woche erneut bei einer Delegationsreise des Bildungsausschusses nach Finnland überzeugen. Näheres zu meinem Schulbesuch in der Latokartono Gemeinschaftsschule in Helsinki finden Sie hier.



9 März 2016

Auch Unterfranken bei Städtebauförderung reichlich bedacht

Seit 1971 trägt die Städtebauförderung, eine Finanzhilfe des Bundes und des Freistaates Bayern, mit über vier Milliarden Euro einen bedeutenden Beitrag zur städtebaulichen Erneuerung bayerischer Städte, Märkte und Dörfer bei. Um die Verwendung solcher Fördermittel in unterfränkischen Gemeinden und Städten eruieren zu können und vor allem dem ewigen Vorurteil, Unterfranken würde bei staatlichen Zuschüssen benachteiligt, entgegenzuwirken, habe ich eine Schriftliche Anfrage an das Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr gestellt.


In den Programmjahren 2007 bis 2014 hat die Städtebauförderung insgesamt 113 Städte und Gemeinden in Unterfranken mit Finanzhilfen aus neun (!) verschiedenen Städtebauförderungsprogrammen unterstützt. Eine beachtliche Hilfestellung wenn man bedenkt, dass somit seit 2007 geförderte Projekte mit einem Kostenvolumen von rund 236 Mio. € durchgeführt oder begonnen wurden.




Michael Baudy  / pixelio.de

Michael Baudy / pixelio.de


Wie auch in den Handlungsschwerpunkten der Städtebauförderung vorgesehen, stellen die Stärkung der Innenstädte und Ortsmitten, die Fortentwicklung von Stadt- und Ortsteilen mit besonderem sozialem, ökonomischem und ökologischem Entwicklungsbedarf sowie die Herstellung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen die Hauptfördergründe dar.


Für die Sanierung des Altortes Binsfeld bei Arnstein stellte die Städtebauförderung in dieser Zeit beachtliche 1.719.000 Euro zur Verfügung. Wer Binsfeld kennt und vor allem weiß, welche tollen innerörtlichen Strukturen von der zentralen Wärmeversorgung bis hin zum Mehrgenerationenhaus geschaffen wurden, der kann nur über gut angelegtes Geld urteilen. Auch in Burgsinn, Zellingen, Marktheidenfeld und Gemünden standen die Altorte im Mittelpunkt der Förderung. Mit Hilfe von 2.574.500 Euro konnte außerdem in Karlstadt der Ortskern von Karlburg gestaltet werden.


Besonders erfreulich finde ich die Tatsache, dass der Fördersatz für struktur- und finanzschwache Städte und Gemeinden mittlerweile auf bis zu 80% angehoben wurde. Somit können vor allem Räume mit besonderem Handlungsbedarf verstärkt gefördert werden – das halte ich persönlich für das Schaffen gleichwertiger Lebensbedingungen in ganz Bayern unabdingbar.



5 März 2016

Finnische Bildungspower durch Manpower

Wahrscheinlich wäre ich ein Mathe-Genie geworden, wenn ich in Finnland zur Schule gegangen wäre. Ja, das Bildungsmusterland Finnland hat schon was. Bei einer Delegationsreise des Bildungsausschusses des Bayerischen Landtages konnten die Mitglieder der interfraktionellen Arbeitsgruppe zur Umsetzung der UN-Konvention zur Inklusion schon Einiges lernen: Manpower beispielsweise!


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So sind finnische Schülerinnen und Schüler vor allem mit pädagogischem Fachpersonal gesegnet wie in wohl keinem anderen Land dieser Welt. Denn neben einem Klassenlehrer gibt es nicht nur einen Zweitlehrer, der in Form eines Sonderpädagogen schwächeren Kindern individuelle Förderung bietet, sondern genauso einen Psychologen, einen Sozialarbeiter und eine Krankenschwester bzw. einen Gesundheits-Fürsorger an den Schulen. Gepaart mit den geringen Schülerzahlen  pro Klasse von 15-18 lässt sich nicht nur leichter, sondern auch entspannter lernen.


In Finnland wird die von uns Politikern so oft strapazierte und gewünschte 'individuelle Förderung' tatsächlich in die Tat umgesetzt. Da tränen einem vor Freude die Augen. Der finnische Staat lässt sich dies Einiges kosten, schließlich ist eine solche pädagogische Top-Ausstattung teuer. Aber den Finnen sind das ihre Kinder einfach wert.


Nicht von ungefähr kommt also diese Pisa-Spitzenposition, denn  der Bildungsetat des Landes liegt in etwa bei 6,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Bayern zum Vergleich hat trotz aller Beteuerungen, dass jeder dritte Euro in die Bildung fließt, für die Bildung knapp 4Prozent BIP-Anteil. Wie gut den Kindern diese hohe Wertschätzung der Bildung tut, kann man daran erkennen, dass es in finnischen Schulhäusern extrem ruhig zugeht, man könnte sogar sagen, es herrscht dort eine Wohlfühlatmosphäre. Die Schulspeisung natürlich kostenfrei inklusive.


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Der Lehrerberuf genießt ganz im Gegenteil zu Bayern eine hohe Wertschätzung in der Bevölkerung und bei den Eltern. Darüber hinaus muss kein Pädagoge bei nicht den Elternerwartungen entsprechenden Noten den Rechtsanwalt fürchten, schließlich gibt es die erst ab der sechsten Klasse.


Dies resultiert sicher auch daraus, dass in Finnland nicht Jede/r Lehrer werden kann. Nur etwa zehn Prozent der Bewerberinnen und Bewerber steht nach einer harten und aufwändigen Aufnahmeauswahl das Lehramts-Studium offen. Da wundere ich mich nur, dass unser Freie-Wähler-Vorschlag eines flächendeckenden Eignungsberatungsverfahrens für angehende Lehramtsstudenten in Bayern bisher immer mit dem Argument 'organisatorisch zu aufwändig' abgelehnt wurde.


Und noch ein wesentliches Merkmal unterscheidet Finnland von Bayern. Seit der großen Schulreform 1994 gibt es dort eine Grundschule von Klasse 1 bis 9, also eine Gemeinschaftsschule. Und eben kein Hickhack um Übertritt und die negativen Folgeerscheinungen auf Gesundheit der Kinder und Lehrer. Jedenfalls macht es einfach Freude, diese finnische Schule zu erleben. Und selbst Mathe macht MIR beim Hospitieren Spaß, weil ich erstmals erlebe, dass ein individuelles Eingehen auf das Kind selbst einer Mathe-Niete wie mir hilft zu kapieren, wie Mathe funktioniert.



5 März 2016

Hoffentlich bald: Fränkische Weinstube in München

Eine Fränkische Weinlounge, die ein zeitgemäßer Treffpunkt in München wird – das ist der Plan der Bayerischen Staatsregierung und des Fränkischen Weinbauverbandes. Ziel dieses Vorhabens ist es, dem Bild des modernen Frankenweins mit hoher Weinqualität, Winzerpersönlichkeiten und dem Weintourismus auch in München ein Gesicht zu geben. Das finde ich persönlich richtig und wichtig, schließlich ist der Frankenwein Wahrzeichen Frankens und somit ein wichtiges Aushängeschild.


Wie manch Münchner oder Reisender weiß, gibt es in der Landeshauptstadt bereits eine Pfälzer Weinstube. Nun kann auch die Vorfreude der Frankenweinliebhaber steigen.




Harald Bock  / pixelio.de

Harald Bock / pixelio.de


Der Umbau der Fränkischen Weinstube wird aus staatlichen Mitteln finanziert. Die von der staatlichen Bauverwaltung ermittelten Kosten für den Umbau werden derzeit auf 999.000€ geschätzt, die Kosten für den gastronomischen Grundbedarf und die Einrichtung in Höhe von ca. 150.000€ muss hingegen der Pächter, also der Fränkische Weinbauverband, tragen. Trotz vieler Kritik aufgrund der hohen Kosten halte ich die Entscheidung, den Umbau in Angriff zu nehmen, für richtig. Ein Blick auf die Kostenaufstellung zeigt, dass hier bereits Ausgaben wie beispielsweise für den Denkmalschutz und den Brandschutz mit eingerechnet sind, mit einer Kostenerhöhung ist also nach derzeitigem Planungsstand nicht zu rechnen. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass eine Fränkische Weinlounge gleichzeitig einen großen Absatzmarkt darstellt und somit die lokalen Winzer unterstützt werden.


Auch wenn sich der Umbau der Fränkischen Weinstube noch einige Zeit zieht, bin ich von dem Vorhaben und dessen Gelingen fest überzeugt. Der für Franken typische „Bocksbeutel“ und die Qualität der Weine sind überregional bekannt und hoch geschätzt. Vereint mit einem modernen Konzept der Vermarktung verspicht die Weinstube schon heute, ein großer Erfolg zu werden. Ich persönlich freue mich schon jetzt darauf, mit meinen Fraktionskollegen nach einem Tag im Maximilianeum auf einen „Schoppen“ in die Fränkische Weinstube zu gehen.



5 März 2016

Bürokratiehürden an Realschulen beseitigen

Unbesetzte Lehrstellen im Handwerk stellen die Wirtschaft vor ein großes Problem, davon konnte ich mich bei einem Besuch der Firma Scheuring-Fenster in Gänheim erneut überzeugen. Wir FREIE WÄHLER setzen uns schon lange für eine Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ein, damit dies gelingen kann, müssen jedoch bereits im Bildungssystem erste Weichen gestellt werden.


Realschulen zählen zu den berufsorientierenden Schularten und bieten somit den Schülerinnen und Schülern einen ersten Zugang zu verschiedenen Ausbildungsrichtungen an. Schon in der siebten Klasse können sich Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildungsrichtung entscheiden.




 Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM)  / pixelio.de

Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de


Gewählt werden kann zwischen Ausbildungsrichtungen mit den Schwerpunkten mathematisch-naturwissenschaftlich-technisch, wirtschaftlich, fremdsprachlich und musisch gestaltend im hauswirtschaftlichen und sozialen Bereich. Absurderweise kann die Wahlpflichtgruppe III b mit dem Schwerpunkt musisch-gestaltend im hauswirtschaftlichen und sozialen Bereich nur dann gebildet werden, wenn ebenfalls die Wahlpflichtfächergruppe III a, also der fremdsprachliche Bereich, zustande kommt. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn mindestens 14 Schülerinnen und Schüler diesen Bereich wählen.


Vor allem an Realschulen im ländlichen Raum führt diese Regelung immer wieder dazu, dass die Wahlpflichtfächergruppe III b nicht gebildet werden kann, weil für die Wahlpflichtfächergruppe III a nicht genügend Anmeldungen vorhanden sind. Und dabei halten wir die Gruppe III b für besonders wertvoll und bedeutend für die Berufsorientierung. Hier werden die Schülerinnen und Schüler insbesondere auch auf Tätigkeiten in handwerklichen und sozialen Berufen vorbereitet – dass eine solche bürokratische Hürde dazu führt, dass ein solches Angebot in der Bildungslandschaft untergeht, ist ein Armutszeugnis.


Wir FREIE WÄHLER haben daher einen Antrag gestellt, indem wir die Aufhebung der Koppelung der Wahlpflichtfächergruppe III a und III b fordern. Auf den ersten Blick mag das nach einer sehr kleinen Stellschraube aussehen, allerdings hat diese unserer Meinung nach eine wichtige Funktion: in der aktuellen wirtschaftlichen Situation sind gut ausgebildete junge Menschen als Fachkräfte sehr gefragt. Die Wahlpflichtfächergruppe III b sollte daher allen interessierten Schülerinnen und Schülern ausnahmslos zugänglich gemacht werden, um eine gezielte Berufsorientierung ermöglichen zu können und so dem Fachkräftebedarf der Betriebe vor Ort gerecht zu werden.



4 März 2016

Azubi-Mangel im Handwerk

Überfüllte Gymnasialklassen, überlaufene Studiengänge und eine erschreckend hohe Studienabbrecherquote sind die Folge des Strebens nach einer möglichst hohen Schulbildung. Davon, dass es auch anders geht, konnte ich mich im Rahmen der bayernweiten Woche der Aus- und Weiterbildung bei einem Besuch der Firma Scheuring-Fenster in Gänheim überzeugen.


Gemeinsam mit dem Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Würzburg, Richard Paul, besuchte ich die Firma Scheuring-Fenster. Hier fertigt der Geschäftsführer Klaus Scheuring bereits in dritter Generation mit seinen knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Fenster, Haustüren und Wintergärten. In einem Gespräch berichtete er uns von den Schwierigkeiten, Jugendliche für eine Ausbildung zum Glaser zu begeistern. Selbst große Unternehmen aus der Industrie haben Schwierigkeiten, Nachwuchs zu finden – für lokale Handwerksbetriebe ist das Problem sogar noch größer.




Rainer Sturm  / pixelio.de

Rainer Sturm / pixelio.de


Die Schilderungen von Herrn Scheuring sind für mich kein Novum, dennoch finde ich die Tatsache, dass das Handwerk kaum mehr Nachwuchs findet, erschreckend. Natürlich kann ich es verstehen, dass Eltern ihren Kindern die bestmögliche Bildung ermöglichen wollen – doch nicht jedes Kind ist am Gymnasium gut aufgehoben! Viele Schülerinnen und Schüler sind überfordert, überleben nur mit Nachhilfeunterricht, haben kaum mehr Freizeit und gehen in der Bildungslandschaft schier unter. Eine Ausbildung mit anschließender Weiterbildung bietet sehr gute Zukunftsaussichten und lässt alle Türen bis hin zum Studium offen und stellt vor allem für handwerklich Begabte eine lohnende Alternative dar. Bedauerlicherweise wissen dies zu wenige Eltern. Meine Meinung bestätigt Richard Paul: hier in der Region gibt es kaum arbeitslose Handwerker, Jobs kann man sich aufgrund der großen Nachfrage oft sogar aussuchen.


Für uns FREIE WÄHLER steht die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung schon lange an oberster Stelle. Schon längst ist die Zeit, in der ein Abitur oder Studium automatisch die Tür zum beruflichen Glück öffnet, vorbei. Handwerker sind gefragter denn je und dass es so auch geht, hat der neue Auszubildende der Firma Scheuring, ein Studienabbrecher, bewiesen.



26 Februar 2016

Elektronische Einkaufskarte für Asylbewerber

Die „Refugee Card“ ist ein Erfolgsmodell aus dem Landkreis Altötting. Dort wurde die elektronische Einkaufskarte für Asylbewerber vor rund drei Monaten als Ersatz für das bar ausgezahlte Taschengeld eingeführt. Altötting ist bislang der einzige Landkreis im Freistaat Bayern, in dem es diese Karte gibt. Das soll nicht so bleiben. Als FREIE WÄHLER Landtagsfraktion plädieren wir dafür, die elektronische Einkaufskarte flächendeckend zu etablieren. Wir sehen in diesem Modell die perfekte Lösung dafür, die eingesetzten Steuergelder gezielt für den Lebensunterhalt von Asylbewerbern einzusetzen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem stellvertretenden Landrat von Altötting, Konrad Heuwieser (FREIE WÄHLER), haben wir den Medienvertretern erläutert, wie die Einkaufskarte in der Praxis funktioniert.


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Die Refugee Cards werden nur an Asylbewerber ausgegeben, die in Gemeinschaftsunterkünften leben. Sobald Asylbewerber in die Unterkünfte kommen, erhalten sie die Karte, die mit maximal 145 Euro aufgeladen ist. Dieser Betrag ist für einen Monat ausgelegt und soll dafür sorgen, dass das sogenannte soziokulturelle Existenzminimum gesichert ist, d.h. mit der Karte können zum Beispiel Handykarten, Kurse oder auch Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel bezahlt werden. Rund 200 Karten sind bisher an Asylbewerber ausgegeben worden, mit denen können diese in 18 verschiedenen Geschäften einkaufen.



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