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7 November 2011

Zukunft der Realschule im Fokus

Gleich zweimal war ich in den vergangenen Wochen bei Tagungen der Realschul-Lehrer zu Gast. Einmal bei einer Klausurtagung der unterfränkischen Realschul-Konrektoren in Bad Königshöfen und das andere Mal beim Landesrealschullehrertag in Bad Kissingen. Ich kann für die Freien Wähler versichern, die Realschule genießt auch bei uns in der Fraktion hohe Akzeptanz und ihr Abschluss ist bei Arbeitgebern und Eltern anerkannt und beliebt.

Nach wie vor steigende Schülerzahlen und Schulneugründungen beweisen die Beliebtheit dieser Schulart. In den vergangenen zehn Jahren sind die Realschulen in Bayern um 78 000 Schülerinnen angewachsen. Die R6 ist zweifelsohne ein Erfolgsmodell.

Dennoch gilt es auf die Zeichen einer sich veränderten Bildungslandschaft einzustellen. Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren zu einer der größten Herausforderungen für die Bildungspolitik, denn immer weniger Schüler sehen sich einem stetig wachsenden Wettbewerb um Talentgewinnung gegenüber, da die Qualität von Bildung zusehends an Bedeutung gewinnt.

Die Realschule ist gerade deshalb so erfolgreich, weil sie sich besonders an den Erfordernissen der Arbeitswelt orientiert. in der Wirtschaft und gerade bei mittelständischen Unternehmen ist der Realschulabschluss in hohem Masse gefragt und bietet überdies Chancen und Möglichkeiten.

Und dennoch stellt sich die große Frage nach der Zukunft der Realschule: vor dem Hintergrund, dass in vielen Bundesländern der Trend zur Zweigliedrigkeit bereits beschritten worden ist und auch die Union das in ihrem Schulkonzept anstrebt, geht es heute mehr denn je um die zukünftige Ausrichtung der Realschulen.

Zu sagen, alles passt und bleibt so, wäre die Augen vor den Tatsachen zu verschließen. Wir Freie Wähler stehen hier nach wie vor zu den bestehenden Schulstrukturen, wo immer sie sinnvoll sind. Es ist nicht in unserem Sinn, bestehende anerkannte Bildungskonzepte anzutasten, blinder Aktionismus liegt uns fern. Allerdings sind wir dafür überall da, wo es die demografische Entwicklung nahelegt, sinnvolle Denkansätze für flexible und auf den jeweiligen Schulstandort bzw. die Region zugeschnittene Lösungen anzuvisieren.

Wir sehen es als Fraktion dringlicher denn je, den Fokus rein von den Schularten weg auf das Bildungsangebot einer gesamten Region, sogenannten Bildungsregionen, zu lenken und als Ergänzung zu den bisherigen Schularten zur Wirkung kommen zu lassen. Den Schulen soll damit von vornherein auch der nötige Spielraum im Hinblick auf Eigenverantwortlichkeit eingeräumt werden. Im Zuge solcher tragfähigen Lösungen muss auch über eine - über das bisherige Maß hinausgehende - Kooperation von Mittel- und Realschulen überall da nachgedacht werden, wo Schulstandorte wegen rückläufiger Schülerzahlen gefährdet sind.




Bei der zukünftigen Entwicklung der bayerischen Schullandschaft müssen wir verstärkt nach praxisorientierten Lösungen für die Erhaltung der Schulstandorte im ländlichen Raum suchen. Foto von Gerd Altmann/ PIXELIO



7 November 2011

Neuordnung der Schulberatung

Die Inklusion ist derzeit in aller Munde. Deren Umsetzung im Bildungsbereich erfordert von allen Beteiligten enorme Kraftanstrengungen, führt aber teilweise auch zu erheblichen Verunsicherungen bei Eltern, die sich bei der Schulwahl ihrer Kinder neuen Hürden gegenüber sehen. Deshalb fordern wir Freien Wähler vehement eine neue, unabhängige Beratung für Inklusion.

Das Thema stand nicht zum ersten Mal auf der Tagesordnung des Bildungsausschusses. Bereits im vergangenen Frühsommer hatten wir Freie Wähler vor dem Inkrafttreten des interfraktionellen Gesetzentwurfes darauf gedrängt zusätzliches Personal hierfür an den staatlichen Schulberatungsstellen zu installieren. Damals konnten wir uns mit dieser Forderung nicht durchsetzen.

Bei der Umsetzung der Inklusion stehen wir in Bayern noch ganz am Anfang. Genügend Personalressourcen bei der Schulberatung gehört deshalb zu einer Grundforderung der Freien Wähler. Foto von S. Hofschlaeger/ PIXELIO



Nunmehr stellten wir erneut den Antrag und möchten jeweils eine Viertelstelle für einen Beratungslehrer an den neun staatlichen Schulberatungsstellen, der ausschließlich für die Eltern und Lehrer sach- und fachkundig über die Umsetzung der Inklusion und die Möglichkeiten, Chancen und Risiken berät. Nachdem nun auch die interfraktionelle Arbeitsgruppe ihre Arbeit wieder aufgenommen hat, wird dies auf der Agenda ganz oben stehen und eine Lösung seitens aller Fraktionen angestrebt.


7 November 2011

Echte Ganztagsschulen zulassen

Zwar hat die Bayerische Bildungspolitik in den vergangenen Jahren mit der zunehmenden Einführung von Ganztagsklassen einen Paradigmenwechsel geschafft, allerdings stehen zur echten Ganztagsschule noch hohe Hürden im Weg. Schließlich gibt es bis jetzt in Bayern keine echte Ganztagsschule, sondern nur Ganztagsklassen.

Um dies zu ändern müsste im BayEuG in Artikel 6 Absatz 5 Satz 5 geregelt werden, dass die bisherige Wahlfreiheit, die gewährleistet, das sowohl Halbtags- wie Ganztagsschulangebote im Bereich der staatlichen Schulen angeboten werden müssen, gestrichen wird.

Einen entsprechenden Antrag der GRÜNEN unterstützten wir, denn wiederholt hatten wir ebenfalls schon auf diesen Umstand hingewiesen, der die Entwicklung zur echten Ganztagsschule bisher hemmt. Nach wie vor ist  lediglich mit den Ganztagsklassen ein "Zwitter" zugelassen, der ein pädagogisch ganzheitliches Schulprofil Ganztagsschule nicht umsetzen lässt. Denn im Hin und Her zwischen Halbtags- und Ganztagsschule kann nur dort rhythmisierter Unterricht angeboten werden, wo ausschließlich die Konzentration auf einer "Beschulungsart" liegt.

Statt einer echten Ganztagsschule gibt es in Bayern nur Ganztagsklassen. Foto von S. Hofschlaeger/ PIXELIO



7 November 2011

Mehr Befugnisse für Bürgermeister durch Anpassung des Neuen Dienstrechts

Das Neue Dienstrecht ist in Bayern seit Anfang des Jahres in Kraft, aber wirklich angekommen ist es in den Dienststellen noch nicht. Angekommen ist bestenfalls das Streichkonzert der Staatsregierung für den Öffentlichen Dienst, das sich in Wiederbesetzungssperre, Rückgruppierung des Eingangsamtes und Streichung diverser Zulagen wieder gefunden hat. Mit einigen Anpassungen von (Folge-) Gesetzen an das Neue Dienstrecht bekommt auch die kommunale Ebene mehr Kompetenzen, was wir FREIE WÄHLER grundsätzlich begrüßen.

Es ist sicherlich kein Donnerschlag und für Nicht-Insider eine zähe Materie, aber für die Mandatsträger eine wichtige Information. So wird in der Gemeindeordnung die Zuständigkeit für die Ernennung von Personal verändert. Künftig ist der Gemeinderat für die Beamten ab Besoldungsgruppe A 9 und für Angestellte ab Entgeltgruppe 9 aufwärts zuständig. Der Bürgermeister wird erstmalig bis Besoldungsgruppe A 8 und bis Entgeltgruppe 8 zuständig sein und somit kommt es damit de facto zu einer Ausweitung der Kompetenz des Bürgermeisters. Analog werden auf Landkreis - und Bezirksebene für den Kreis- bzw. Bezirkstag und Landrat bzw. Bezirkstagspräsidenten die Verfahren angeglichen.

Einige kleinere oft nur redaktionelle Änderungen, die im Einzelnen hier nicht ausgeführt werden, schließen sich dem an. Dass damit der Gesetzestext nicht einfacher zu verstehen ist geht aus folgendem Beispiel hervor. Bisher hieß es zum Beispiel in der Gemeindeordnung, dass kreisfreie Gemeinden und Große Kreisstädte mindestens einen Gemeindebeamten mit der Befähigung für den höheren Verwaltungsdienst oder für das Richteramt haben müssen. Künftig heißt es, dass kreisfreie Gemeinden und Große Kreisstädte mindestens einen Gemeindebeamten oder eine Gemeindebeamtin haben müssen, der oder die in der Fachlaufbahn Verwaltung und Finanzen, fachlicher Schwerpunkt nichttechnischer Verwaltungsdienst, für ein Amt ab der Besoldungsgruppe A 14 qualifiziert ist. Leichter wird es also nicht!

Dank einiger Nachbesserungen beim Neuen Dienstrecht bekommen die bayerischen Bürgermeister mehr Kompetenzen in ihren Rathausverwaltungen zugesprochen. Foto: Rouven Weidenauer/ PIXELIO



5 November 2011

Viel Amt, wenig Ehre – das Ehrenamt muss gestärkt werden

Alle reden vom Ehrenamt, aber immer weniger machen es! Eine bedenkliche Tendenz, noch dazu im europäischen Jahr des bürgerschaftlichen Engagements. Es wird immer schwieriger in Vereinen und Organisationen noch Freiwillige und Ehrenamtliche zu finden, die Tätigkeiten und Ämter übernehmen, weil neben der vielen Arbeit wenig Anerkennung herüberkommt. Hier ist der Staat gefordert den rückläufigen Tendenzen im Ehrenamt mit verbesserten Rahmenbedingungen Einhalt zu bieten. Deshalb haben wir FREIE WÄHLER vier Anträge zur Stärkung des Ehrenamtes ins Parlament eingebracht.

Ein großes Anliegen ist es uns, bereits Schüler und Jugendliche für bürgerschaftliches Engagement und ehrenamtliche Tätigkeiten zu gewinnen. Nur wenn diese Aktivitäten auch Anerkennung finden, kann die Fortführung ehrenamtlichen Engagements von dauerhaftem Erfolg gekrönt sein. Deshalb haben wir in Baden-Württemberg Anleihe genommen und möchten analog für Bayern, dass Schülerinnen und Schüler auf einem gesonderten Beiblatt zum Zeugnis bzw. einem gesonderten Kompetenz- und Engagementsnachweis zertifiziert bekommen. Dadurch wollen wir unsere Anerkennung für dieses Engagement zum Ausdruck bringen.

Weiterhin sind wir der Ansicht, dass bürgerschaftliches Engagement bereits in der Schule als Lernziel in die erste Ebene des Lehrplans aufgenommen werden sollte. Zwar ist in allen Lehrplänen bereits Bezug auf Artikel 131 der Bayerischen Verfassung genommen und die Lehrpläne für Gymnasien bzw. Realschulen nennen Eigeninitiative, Toleranz und Solidarität als Werte, die es bei den jungen Menschen zu entwickeln gilt, doch wird Bürgerschaftliches Engagement dabei nicht als eigenständiger wert aufgeführt.

Dies sollte in unseren Augen aber der Fall sein, da nur auf diese Weise die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung im Dienst der Gesellschaft den ihr gebührenden Stellenwert erhält. Laut einer Studie wirkt bürgerschaftliches Engagement in der Schule im Sinne einer aktiven Teilhabe an der Gesellschaft nachhaltig.

In gleicher Weise möchten wir mit einem Berichtsantrag von der Staatsregierung aufgezeigt bekommen, in welcher Weise Bürgerschaftliches Engagement auch im Bereich der Hochschulen derzeit verwirklicht wird und fordern mit dem Aufzeigen eines Konzeptes auch dessen Realisierung bei den Studierenden. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist uns die dauerhafte Sicherstellung der gerade erst eingeführten Ehrenamtscard und deren flächendeckende Verbreitung in Bayern. Hierzu sollte die Staatsregierung zunächst einmal ein Konzept präsentieren.

Alle reden vom Ehrenamt, aber immer weniger machen es, das muss sich dringend ändern! Bild: Gerd Altmann/ PIXELIO



4 November 2011

Fünf jähriges Jubiläum zur Bewahrung des Ladenschlusses in Bayern

Vor fünf Jahren wurde der Ladenschluss für die Bundesländer frei gegeben, mit drastischen Verschlechterungen besonders für die im Einzelhandel Beschäftigten. In Bayern konnte eine starke Allianz aus Arbeitnehmerorganisationen und Kirchen den endgültigen Fall des Ladenschlusses aufhalten. Unter dem Slogan: „Bayern – Laptop, Lederhose, Ladenschluss“ wird auch weiterhin für die Aufrechterhaltung der Ladenschlusszeiten gestritten und das ist gut so!

Vor allem die im Einzelhandel Beschäftigten müssen vor den bisweilen dramatischen Auswirkungen verlängerter Ladenöffnungszeiten geschützt werden. Nicht nur in das Familien- und Sozialleben der Betroffenen wird nachhaltig eingegriffen mit massiven Auswirkungen auf die Familie, in der durch die Flexibilisierung der Arbeitszeiten kaum noch so wichtige Rituale wie gemeinsames Essen oder Unternehmungen möglich sind. Es ist seit langem klar, dass auch die Gesundheit der Beteiligten wegen des ständigen Rhythmuswechsels auf dem Spiel steht und echte Ruhezeiten kaum noch drin sind.
Geregelte und sozial vertretbare Ladenöffnungszeiten sind der Baustein für eine stabile Gesellschaft. Zudem müssen auch die Kosten bedacht werden, die durch eine Verlängerung anfallen. Gerade die vielen klein- und mittelständischen Betriebe und Unternehmen können sich diese nicht leisten, was sich indirekt natürlich auch auf die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort auswirkt und welche gegebenenfalls nicht mehr gewährleistet werden kann.

Keine Zeit mehr? Stimmt, wenn die Ladenschlusszeiten endgültig fallen, haben wir tatsächlich keine Zeit mehr für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Bild: Gerd Altmann/ PIXELIO



3 November 2011

Zur Lage von Menschen mit Behinderung in Bayern

Ein wichtiges Datum im Kalender ist für mich der regelmäßige Bericht der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung Irmgard Badura. Diese berichtet dem Kabinett regelmäßig sowohl über die Lage von Menschen mit Behinderung in Bayern als auch über ihre Tätigkeit in der ersten Hälfe der Legislaturperiode.

Frau Badura ist selbst hochgradig sehbehindert beziehungsweise „gesetzlich blind“. Seit Januar 2009 vertritt sie ehrenamtlich die Belange von Menschen mit Behinderung in Bayern. „Bewusstsein zu schaffen für die Belange behinderter Menschen und zwar nicht nur im sozialpolitischen Bereich, sondern in allen Politikfeldern“, nennt sie als großes Anliegen.

Und damit sind wir bereits mitten in den Dingen, denn es muss sich noch viel in Bayern tun, damit Menschen mit Behinderung von Anfang an mit dabei sind und mit dabei sein können! Frau Badura kritisiert nämlich, dass es zwar an gut gemeinten Regelungen nicht mangelt, aber die praktische Umsetzung noch lange nicht befriedigend ist.

Das erlebe auch ich immer wieder. Im Nahverkehr hat sich in den letzten Jahren einiges verändert, so bieten zum Beispiel viele Straßenbahnen und Busse Einstiegshilfen und spezielle Hilfsvorrichtungen für Behinderte an, die Lage im Schienenverkehr ist aber noch immer katastrophal. Von 1000 bayerischen Bahnhöfen sind erst rund ein Fünftel behindertengerecht umgebaut. Scheinbar ist es noch lange keine Selbstverständlichkeit bereits bei den Planungen für einen Neubau Rücksicht auf die Belange von behinderten Menschen zu nehmen.

In Sachen Inklusion stehen wir erst am Anfang eines langen Weges, der einerseits in den Köpfen stattfinden muss, andererseits aber auch durch konkrete technisch-bauliche, personelle und finanzielle Verbesserungen. Frau Badura hat zu Recht darauf hingewiesen, dass Barrierefreiheit nicht nur bedeutet, dass es rollstuhlgerechte Zugänge gibt, zugleich fällt ebenfalls der leichte Zugang zu Informationen unter dieses Schlagwort. Dabei heißt es umdenken. Auch ich bin stets bemüht, die Informationen auf meiner Homepage allen Usern bestmöglich darzustellen. Sei es etwa durch die Möglichkeit Schrift und Kontrast zu verändern oder durch gebärdenunterstützte Podcasts, deren Untertitelung noch folgen soll.

Barrierefreiheit bedeutet nicht nur, dass es rollstuhlgerechte Zugänge gibt, zugleich fällt ebenfalls der leichte Zugang zu Informationen unter dieses Schlagwort. Bild: Dieter Schütz/ PIXELIO



31 Oktober 2011

Duschen für die Energiewende

Den Atomausstieg verbuchen viele Bürger als Erfolg. Doch wie der Weg hin zu regenerativen Energien bestritten werden soll, scheint so undurchsichtig wie der Blick durch eine Milchglasscheibe.

Die Politik zeigt den Bürgern wenig Möglichkeiten auf, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen. Ein jeder fragt sich, wie der Umstieg zur sauberen Energie von statten gehen soll. Dabei entfachen sich immer wieder neue Diskussionen über regenerative Energien wie Sonne, Wasser und Wind. Doch kaum jemand spricht von der Tatsache, dass Energiesparen zu einem Drittel zur Energiewende beitragen kann. Dass man somit auch als Normalbürger die Initiative ergreifen und dabei auch noch seinen eigenen Geldbeutel schonen kann, zeigte Gottfried Obermair, Referent für Umwelt und Energie der Freien Wähler in Langenprozelten. Hier referierte er zum Thema „Energie sparen - Geldbeutel schonen“ und lieferte seinen rund 25 Zuhörern und mir hilfreiche Tipps, wie die Energiewende auch den eigenen Geldbeutel entlasten kann.

Beim Verteilen der Energiesparerpreise

»Duschen statt Vollbad«



Im Haushalt lauern viele „Energiefresser“, die nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern zudem auch noch unnötig Ressourcen verbrauchen. „Geldbeutel entlasten und Ressourcen schonen“, lautete die Devise von Obermair. Hierzu reichen manchmal schon kleine Dinge aus, wie das Ausschalten von Elektrogeräten, anstatt ganz bequem den Stand-by-Knopf zu betätigen. Wer außerdem das Duschen einem Bad vorzieht und somit eine große Menge Wasser spart, oder auf einen Zweitkühlschrank im Keller verzichtet - meist sind es die ausrangierten Geräte, die viel Strom benötigen - kann auch hier seinen Verbrauch im Strom- und Wasserbereich reduzieren. Genauso ist es laut Obermair sinnlos, die Lagertemperatur in der Gefriertruhe so weit es geht herunterzusetzen, denn: „Die Lebensmittel halten bei minus 20 Grad auch nicht länger als bei minus 18“, so der Referent.

Weshalb genau man versuchen sollte Energie einzusparen, hat exakt drei Gründe: die Umweltbelastung, die Klimaveränderung und die Knappheit der fossilen Energieressourcen. Mit wenig Aufwand so viel verändern zu können und auch noch selbst Nutzen daraus zu ziehen, erscheint mir selbst Ansporn genug. Inwiefern der Normalbürger profitiert, demonstrierte Gottfried Obermair noch an einem Beispiel: verbraucht ein Vier-Personen-Haushalt durchschnittlich 4000 Kilowattstunden Strom im Jahr, so kann der Verbrauch durch kleinste Veränderungen im Eigenheim auf rund 3 700 Stunden reduziert werden. Dies würde eine Einsparung von ca. 200 Euro bedeuten. Eine beträchtliche Summe, wie ich finde.

Der Vortrag schaffte ein neues Bewusstsein für die Energiewende

Gemeinsames Handeln

Mit derartigen praktischen Tipps schaffte es Gottfried Obermair die Besucher und auch mich nochmals für dieses Thema zu sensibilisieren. Es war ein Aufruf, nach diesem Vortrag nach Hause zu gehen und sich zu überlegen, wo man denn selbst anfangen könnte, Ressourcen einzusparen, um den Wunsch der Energiewende zu verwirklichen. Denn sie kann und wird ohne die Bürger nicht umzusetzen sein. Es darf keinesfalls außer acht gelassen werden, dass der Weg hin zu sauberer Energie ein langwieriger, aber zu meisternder Prozess ist, der ausschließlich gemeinsam mit den Bürgern auf regionaler Ebene entschieden werden kann. Deshalb muss schon in Kommunen begonnen werden, etwas zu leisten, um die Atomenergie Geschichte werden zu lassen.


31 Oktober 2011

…. Kinder haben dagegen sehr…

Seit über 50 Jahren können Familien mit Kindern in Deutschland Kindergeld empfangen. Zwischen 184 € und 215 € beläuft sich der monatliche Satz. So verwundert es dann auch nicht, dass der Posten für Kindergeld mit 38,8 Milliarden der größte innerhalb der staatlichen Ausgaben für Familien ist.

Mittlerweile im vierten Jahr stellt der Staat den frischgebackenen Eltern zudem für maximal 14 Monate lang Elterngeld zur Verfügung. Dieses beläuft sich auf circa 2/3 des Nettolohns, maximal aber 1800 € monatlich.So kommen in den ersten 18. Lebensjahren an die 146.000 Euro an familienpolitischen staatlichen Leistungen zusammen. Damit liegt Deutschland deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 124.000 €.

Dennoch macht sich nicht nur bei mir Ernüchterung breit, denn die OECD hat ebenso klar festgestellt, dass Deutschland im Vergleich zu den rund 30 untersuchten Länder immer noch zu wenig Geld für die Kinderbetreuung ausgibt. Auch wenn es innerhalb der letzten Jahre eine Verbesserung bei der Kleinkindbetreuung gab, ist diese meines Erachtens immer noch nicht ausreichend.

Während 2002 nicht einmal für jedes zehnte Kind unter drei Jahren ein Betreuungsplatz existierte, konnten 2010 23% der Kinder unter drei Jahren in einer Kindertagesstätte oder bei einer Tagesmutter versorgt werden. Der Ausbau geht immer noch viel zu langsam von statten, denn bis 2013 hatte man einst einen Satz von 35% Prozent angestrebt, das dürfte jedoch mehr als schwierig werden.

Im Vergleich zu anderen Ländern gibt Deutschland immer noch viel zu wenig Geld für Kinderbetreuung aus. Bild: S. Hofschlaeger/ PIXELIO



28 Oktober 2011

Bedeutung der Informatik am Gymnasium stärken

Deutsch, Mathe, Englisch, das sind die Schulfächer von denen jeder spricht und entsprechende Kompetenzen für eine erfolgreiche Berufslaufbahn voraussetzt. Zunehmende Bedeutung gewinnt allerdings in den vergangenen Jahren das Fach Informatik, weil es mittlerweile auch für nahezu jeden Beruf Schlüsselkompetenzen beinhaltet. Deswegen wollen wir FREIE WÄHLER mit einem Antrag erreichen, dass Informatik im Gymnasium gleichwertig zu den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik gestellt und behandelt wird.

Das Fach Informatik hat unserer Ansicht nach derzeit im naturwissenschaftlich-technologischen Gymnasium nicht den notwendigen Stellenwert. Bereits im Fachprofil des derzeit gültigen Lehrplans für das Fach Informatik an Gymnasien in Bayern wird die zentrale Bedeutung der Informationstechnologie für alle heutigen Lebensbereiche und die künftigen Entwicklungen betont: "Als zukünftige Entscheidungsträger müssen die Gymnasiasten mit den Denkweisen vertraut gemacht werden, die den Informations- und Kommunikationstechniken zugrunde liegen, um deren prinzipielle Chancen und Risiken richtig einschätzen zu können", heißt es da.

Gerade der kontinuierlich auch von der bayerischen Wirtschaft kritisierte Mangel an hoch- und höchstqualifizierten IT-Spezialisten und die zunehmende Forderungen nach "Import" solcher Spezialisten muss ein Alarmsignal sein, dass der steigende Bedarf zunehmend weniger aus dem eigenen Land gedeckt werden kann, da sowohl zu wenige die damit direkt verbundenen Berufsfelder ergreifen als auch bei Absolventen anderer Asubildngszweige häufig nur unzureichende Kenntnisse dieser Schlüsseltechnologien vorhanden sind.

Ziel muss es deshalb sein, dass alle bayerischen Schülerinnen und Schüler in ihrer Schulzeit sowohl grundlegende Fertigkeiten im praktischen und alltäglichen Einsatz von Computersystemen und Systemen zur Informationsverarbeitung erlangen als auch darüber hinausgehende Kenntnisse und Kompetenzen vermittelt bekommen, die sie für die Ausbildung und das Arbeitsleben in der freien Wirtschaft, der Wissenschaft und Forschung optimal vorbereiten. Deswegen fordern wir mit unserem Antrag die Staatsregierung auf, bei der Kultusministerkonferenz der Länder die Gleichbehandlung gegenüber den anderen naturwissenschaftlichen Fächern durchzusetzen. Des Weiteren wollen wir die Belegung als Wahlpflichtfach für alle Ausbildungsrichtungen des Gymnasiums ermöglichen.




Wir leben in einer Informationsgesellschaft, daher sollten unsere Schülerinnen und Schüler früh auf die Chancen, aber auch auf die Gefahren der Informationstechnologien hingewiesen werden. Bild: Gerd Altmann/ PIXELIO



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