Blog

15 Juni 2011

Neue Regelungen gegen Werbeanrufe

Sind auch Sie, wie ich und viele andere Bürger, von zahlreichen und unerwünschten Werbeanrufen verärgert?

Das Gesetz zur Bekämpfung unerlaubter Telefonwerbung, sollte den Verbraucher vor unerbetenen Anrufen und ungewollten Verträgen schützen und somit das Telefonmarketing eindämmen, doch leider gab es bis zu diesem Zeitpunkt trotzdem noch zahlreiche Beschwerden.

Der Bundesrat hat sich per Gesetzesentwurf diesem Problem angenommen  und die bereits bestehenden Regelungen aus dem Jahr 2009 verschärft, nun wurde das ganze vom Bundestag beschlossen.

In dem neuen Gesetz wurden weitere gesetzliche Schritte zur Eindämmung der verbotenen Werbepraktik eingeführt, diese wären:

1. Vertragsschluss bei Telefonwerbung: Eine fernmündliche Willenserklärung des Kunden muss in Zukunft binnen zwei Wochen nach dem Telefongespräch in Textform an das Unternehmen gesendet werden.

2. Bestätigung des Anrufs: Diese muss nun ebenfalls durch eine schriftliche Erlaubnis vom Kunden erfolgen.

3. Bußgeldrahmen: Die Höhe der Sanktionen wurde auf einen Betrag von bis zu 250.000€ erweitert, dadurch sollen die Unternehmen noch mehr abgeschreckt werden.

4. Dokumentation und Information durch Inkassounternehmen: Die Unternehmen werden dazu verpflichtet sowohl Schuldner, als auch die Behörden zu informieren und ihre Handlungen zu dokumentieren. Durch diese Maßnahme soll eine Kontrolle vereinfacht werden.

Ich hoffe, dass durch die neuen gesetzlichen Regelungen bezüglich unerwünschter Werbeanrufe, die Zahl dieser reduziert wird.



Mit den neuen gesetzlichen Regelungen werden die lästigen Werbeanrufe hoffentlich spürbar eingedämmt. Foto: Maren Beßler/ PIXELIO



14 Juni 2011

B 19 am Greinberg: Keine Bauarbeiter –keine Bauarbeiten?

Ist Ihnen bei der Fahrt, zwischen dem Greinbergknoten und der Anschlussstelle Lengfeld der B19 auch schon aufgefallen, dass zwar die Straße gesperrt ist, jedoch nie Bauarbeiter zu sehen sind?

Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich mich an das Staatliche Bauamt Würzburg gewandt und folgende Auskünfte erhalten.

Derzeit wird nicht nur die gesamte Fahrbahntafel abgetragen und ersetzt, weil der Beton chloridverseucht ist, um die Dauerhaftigkeit der Tragfähigkeit des Brückenüberbaus wiederherzustellen, sondern auch die Brücke „Am Sonnfeld“ selbst erneuert.

Um die Tragsicherheit des instand zu setzenden Brückenbauwerks während der Abbrucharbeiten  gewährleisten zu können, müssen zuvor unter der Brücke Trag- und Arbeitsgerüste aufgestellt werden. Deshalb wird zurzeit vor allem unter der Brücke gearbeitet, was für die Autofahrer auf der B19 nicht sichtbar ist. Auch die Betoninstandsetzungsarbeiten unter der Brücke werden für die Fahrer nicht zu sehen sein.

Ab Mitte August wird dann die Sanierung der Fahrbahn aufgenommen, da zu diesem Zeitpunkt die Brückenbauarbeiten weit fortgeschritten sein werden. Damit werden, für jeden sichtbar, auch die Bauarbeiter auf dem gesperrten Teil der B19 tätig sein.

Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme (Straßenbau und Brückenbau) soll Mitte Oktober erfolgen. Bis dahin werden uns die Staumeldungen bezüglich dieser Stelle wohl noch öfter in den Nachrichten verfolgen.

Über die aktuelle Stausituation können Sie sich direkt über die Webcam, die auf dem Dach der Missionsärztlichen Klinik und des Missionsärztlichen Institut installiert ist, informieren.

Im Folgenden finden Sie den Link für die Webcam hier:

In den Pfingstferien ist momentan wenig Staugefahr am Greinberg, ein Blick zur Webcam lohnt aber wieder wenn die Ferienzeit zu Ende ist.



10 Juni 2011

Abiturprüfungen im G8 – Betrug am Schüler und Schulsystem

Ich frage mich mittlerweile wirklich in welcher Bananenrepublik wir denn leben? Da stellt sich der bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle doch heute in der Ministerbefragung hin und rechtfertigt mit einer Selbstverständlichkeit den offenen Betrug der sogenannten „Nachsteuerung“, nämlich einfach einmal ausnahmsweise ein Auge zugedrückt zu haben, und den Korridor für das Bestehen der Abiturprüfung nach oben geöffnet zu haben. „Das war keine Korrektur der Noten“, sah er sich bemüßigt zu verkünden. Da hat er Recht, nein, es war reiner Beschiss!

Wie sollen sich denn alle bisherigen an der Abiturprüfung in der Vergangenheit gescheiterten Jugendlichen fühlen, denen vielleicht ein Pünktchen oder eine Note zum Bestehen gefehlt hat? Ja, alles hat seine zwei Seiten, aber die Einsicht des Kultusministers bleibt einseitig. Wenn Spaenle dann noch  behauptet, „das achtjährige Gymnasium hat seine Bewährungsprobe bestanden, wir haben die Hürden auf dem Weg genommen und es erfolgreich ins Ziel gebracht“, dann muss man dem Kultusminister wohl bescheinigen, dass er weltfremd ist.

Einfach Hürden nach CSU-Allherrschaftsmanier aus dem Weg räumen, um ans Ziel zu kommen halte ich für sehr gefährlich, denn damit macht man sich beliebig. Beliebig angreifbar und beliebig hinsichtlich der Qualität, denn die sackt mit einem Schlag nach unten ab. Statt endlich einmal anzuerkennen, dass das G8-Anforderungsniveau überzogen war, entzieht man sich der Fehlerdiagnose und damit einer bildungspolitischen Bankrotterklärung. Hier Rückgrat zu beweisen – so bedauerlich es auch für die betroffenen Schülerinnen und Schüler gewesen wäre - hätte ein Zeichen für die Menschen bedeutet, dass die Politik nicht unfehlbar ist und endlich einmal die Realität wahrnimmt und sich etwas ändern muss. So aber geht es weiter wie bisher mit Schönreden und Tricksen.

Aber bewerten Sie selbst, liebe Leserinnen und Leser das bayerische Schulsystem, beispielhaft an einem unterfränkischen Gymnasium aus dem Landkreis Bad Kissingen. Dort haben 159 Schülerinnen und Schüler damals in der 5. Klasse im Hals-über-Kopf-G8 begonnen. Von denen hatten gerademal noch 100 die Zulassung zur Abiturprüfung und davon wiederum ganze 55 Schülerinnen und Schüler die Anforderungen der Abiturprüfung auf Anhieb geschafft. Mit Spaenles „Nachsteuerung“ waren es dann immerhin 80 glückliche Abiturienten. Wenn man es krass ausdrücken würde, also 25facher Betrug!

Richtig wäre vielmehr die Fehler zu beheben und eine ausreichende Stundenausstattung in den verpflichtenden Abiturprüfungsfächern Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache zu gewährleisten, schließlich brauchen Schüler und Lehrer mehr Zeit zu vertiefendem Lernen und Lehren. Das geht nicht in übergroßen Klassen und in Schulformen, die von ihrem Prinzip her als Halbtagsschule angelegt sind.

Also, jetzt sind Sie am Zug, welche Note geben Sie dem bayerischen G8?

Ich freue mich über Ihre Meinung zu den Prüfungskorrekturen beim G8-Abiturjahrgang.



9 Juni 2011

Neues Gesetz blockiert dezentrale Energieversorgung

Die Bundesregierung hat ein Energiekonzept beschlossen, welches „den Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien“ weisen soll. Doch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), welches eigentlich den Übergang erneuerbarer Energien im Strombereich zu einem erwarteten Marktanteil von mindestens 35 Prozent bis 2020 gewährleisten soll, blockiert die dezentrale Energieversorgung und lässt ausschließlich die Energieriesen profitieren.

Dies ist für mich absolut unverständlich, denn nach den Plänen des Bundesumweltministeriums würden Großanlagen durch die neuen Vergütungssätze erheblich besser gestellt. Im Gegensatz dazu verlieren die kleineren, bäuerlichen Anlagen bei der Vergütung bis zu 15 Prozent. Dies widerspricht ganz klar dem Versprechen der Bundesregierung, die dezentrale Energieversorgung zu stärken, gleichzeitig aber auch der damit in Verbindung stehenden Wertschöpfung in der Region, welche eine große Chance gerade für die Städte und Kommunen darstellen sollte.

Sorgen bereitet mir weiterhin, dass in Zukunft die Trennung der Rohstoffe und Bioabfälle aufgehoben werden sollen, was zu unnötigen Risiken bei der Ausbringung von Gärresten führt und die Akzeptanz der Biograsproduktion in der Bevölkerung gefährdet. Desweiteren könnte die geplante Anhebung der Vergütung für Bioabfälle dazu führen, dass solche Stoffe aus dem Ausland nach Deutschland gebracht werden. Und wer will schon so einen Abfalltourismus?

Deshalb ist die Marschroute eindeutig. Hier muss nachgebessert werden und zwar in Richtung einer gleichberechtigten Teilhabe am Markt von Großen und vor allem auch den kleinen Unternehmen. Eine weitere Oligopolisierung am Strommarkt kann niemand wollen, es sei denn er verfällt den Schmeicheleien der Lobby von E.ON und Co. Für mich hat Priorität, dass die Stadtwerke und auch die kleineren Unternehmen Chancen bekommen in diesen Markt einzusteigen. Dann nur dann wird es auch die notwendigen großen Investitionen geben die wir benötigen, um ein entsprechendes Potential der erneuerbaren Energien bis zum vollständigen Atomausstieg aufzubauen.

Eine weitere Oligopolisierung am Strommarkt würde einen Einstieg der Stadtwerke und kleineren Unternehmen in diesen Markt verhindern. Foto: Dieter Schütz/ PIXELIO



9 Juni 2011

Regierung übernimmt FW-Forderung nach Verringerung der Flächenversiegelung

Die Initiative unserer Fraktion im Bayerischen Landtag mit der Forderung den Flächenverbrauch an landwirtschaftlichen Nutzflächen zu verringern zeigte wieder einmal Wirkung. Zwar wurde unser entsprechender Antrag im Landwirtschaftsausschuss vor einigen Monaten von der Regierungsmehrheit niedergestimmt, aber nunmehr als CSU-Kopie bejaht.

Es war wieder einmal wie so oft, die Freien Wähler haben die Idee und die Regierungskoalition nicht die Courage unserem sinnvollen Antrag zuzustimmen. So war es auch diesmal beim Ansinnen, das nun von Agrarminister Brunner aufgegriffen worden ist, den Flächenverbrauch bei den landwirtschaftlichen Nutzflächen zu verringern.

So hatten wir bereits vor Monaten gefordert, Straßen und Siedlungen zuerst auf brachliegenden Industrieflächen zu bauen, bevor Wiesen und Ackerflächen in Anspruch genommen werden. Der Antrag wurde damals noch abgelehnt. Die Situation hat sich aber seitdem nicht geändert und bleibt dramatisch, denn in Bayern werden täglich 16 landwirtschaftliche Hektar Fläche unwiederbringlich versiegelt! Umso erfreulicher ist es, wenn Minister Brunner nun unsere Forderungen übernimmt, weil er erkannt hat, dass wir sparsamer mit Grund und Boden umgehen müssen.

Wir müssen sparsamer mit unseren Flächen in Bayern umgehen, denn die weitere unkontrollierte Versiegelung von Flächen zerstört auf Dauer auch unsere bayerische Landschaft. Foto: Oliver Mohr/PIXELIO; pixelio.de



8 Juni 2011

Bürgeraufstand, Zivilgesellschaft und Demokratie – Dr. Heiner Geißler im Bayerischen Landtag

Alle Fakten auf den Tisch, alle an einen Tisch, transparent und auf Augenhöhe diskutieren, so die Ratschläge bzw. das Rezept von Heiner Geißler, dem Schlichter im Stuttgart 21-Verfahren. Bei einem Besuch im Bayerischen Landtag hat der bodenständige und leutselige Bundesminister a.D. nicht nur über die Erlebnisse und Erfahrungen in diesem Zusammenhang berichtet, sondern der Gesellschaft und der Politik auch klare Aufgaben und Regeln für die Realisierung zukünftiger Großprojekte mit auf den Weg gegeben. "Erst die Idee, dann die Abstimmung und erst dann die Planung und Ausführung!" Mit diesem Paradigmenwechsel, so Geißler, sehe er die Menschen am ehesten mitgenommen und auch bereit Dingen zuzustimmen.

Er warb als Ergänzung der Demokratie für neue Elemente der direkten Mitbestimmung! Sein Credo lautete: "So wie bisher geht es nicht!" Wie recht der Ex-Bundessozialminister doch hat, die Basta-Politik ist längst passe. Auch im Kleinen wird dies immer deutlicher, denn wie sonst ist es möglich, dass auch immer mehr Gemeinde-und Stadtratsbeschlüsse von den Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr in dem Maße akzeptiert werden. Bürgerbegehren sprießen aller Orten aus dem Boden.

Das ist die eine Seite, auf der anderen Seite macht es dies den Verantwortlichen in der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik nicht einfacher. Deshalb ist Transparenz bei Entscheidungen in der Politik in meinen Augen das wichtigste Element. Die Bürgerinnen und Bürger ordentlich informieren, Fakten begründen, damit zusammenhängende Strategien erläutern und verständlich machen. Auch dafür hat Geißler den besten Beweis erbracht. Vor der Schlichtung Stuttgart 21 waren 40 Prozent der Bürger für den Bau von Stuttgart 21 und 60 Prozent dagegen. Nach dem aufwändigen und erstmals live übertragenen Schlichterverfahren, aber noch vor Geißlers Schiedsspruch hatte sich das Blatt bereits gewendet und 60 Prozent der Menschen votierten plötzlich für den Bau von Stuttgart 21.

Damit wird klar dargelegt, dass die mangelnde Information und Sachkenntnis der Menschen oft der Stein des Anstoßes für Proteste sind. Also besteht die Aufgabe der Politik doch ganz klar darin, die Ding die man mit den Menschen vorhat auch zu erläutern und nicht einfach denen vor die Füße zu kippen. Auch mir ist aus der Kommunalpolitik dazu sofort ein gutes Beispiel eingefallen. Die berühmt berüchtigten Verbesserungsbeiträge in der Stadt Gemünden hätten wohl nie zu einem anvisierten Bürgerbegehren geführt, hätte das Kommunalunternehmen vorher die Bürgerinnen und Bürger mitgenommen, ihnen erläutert, warum diese Kosten nötig sind, warum das Verfahren so am effizientesten für alle Beteiligten ist. So gibt es nun seit rund zwei Jahren Knatsch und Ärger, Ausgang ungewiss!

Und was bei solchem Ärger am meisten verloren geht ist das Vertrauen und somit nimmt die Politikverdrossenheit verständlicherweise weiter zu. Genau deshalb halte ich SIE auf meinem Blog und meiner Homepage mit Hintergrundinformationen auf dem Laufenden und diskutiere auch mal gerne auf Facebook kreuz und quer mit Ihnen.


7 Juni 2011

Lernen kann man Gott sei dank, auch sein ganzes Leben lang…

Das bayerische Kultusministerium straft alle Bemühungen zur Schaffung eines vergleichbaren Leistungsnachweis in Form des Abiturs Lügen, indem es vergangene Woche den Direktoren der bayerischen Gymnasien zu verstehen gab, dass die schriftlichen Abiturprüfungen doch noch ein mal wohlwollend zu überprüfen seien.

Damit beschert es nicht nur den Korrektoren ein Mehr an Arbeit, sondern entwertet auch noch deren Arbeit und Anstrengung, die Schüler in geringer Zeit mit möglichst gut auf die Reifeprüfung vorzubereiten.

Auch über den Stellenwert der viel beschworenen Reifeprüfung muss angesichts der von oben verordneten, wohlwollenden Überprüfung nachgedacht werden. Das Gymnasium als Ort, an dem Schülerinnen und Schüler Qualifikationen für Beruf und Studium erwerben sollen, entspricht so gar nicht dem Bild, das sich momentan bietet.

Natürlich werden Kritiker zu Recht darauf hinweisen, dass ein knapp bestandenes Abitur eben auch keine Meisterleistung sei, dennoch hat das tatsächliche Bestehen für den einzelnen Schüler erhebliche Folgen – zumal viele Studiengänge noch ohne Zulassungsbeschränkung auskommen. Über den vermeintlich logischen Zusammenhang von Abiturnote und erfolgreichem Studienabschluss muss an anderer Stelle nachgedacht werden.

Tatsächlich scheint die momentane bayerische Schulpolitik das beste Beispiel dafür zu sein, wie sehr Bildung von Wissen und Auswendiglernen verdrängt wurde –da drängt sich wohl nicht nur mir das Bild des Nürnberger Trichters auf?!

So frage ich mich dann auch, wie es den Lehrenden an unseren Schulen gelingen soll, den Schülern Freude und Neugier am Forschen und Entdecken zu wecken?


2 Juni 2011

Einsatz der Bereitschaftspolizei bei Klausurtagungen der CSU

Eine  meiner Meinung nach interessante Fragestellung richtete diesmal mein Landtagskollege Thorsten Glauber an die Bayerische Staatsregierung, die ich hier gern präsentieren möchte. Hintergrund war die alljährlich stattfindende  winterliche Klausurtagung der CSU in Wildbad Kreuth.  Dafür musste eine komplette Einheit der Bereitschaftspolizei München in einem Rund-um–die-Uhr-Einsatz rund 2000 Überstunden ableisten, damit dem Sicherheitsbedürfnis der CSU-Abgeordneten Rechnung getragen werden konnte. Gerade unter der Personalknappheit bei der Bereitschaftspolizei ein absolutes Unding. Die 2000 Überstunden mussten indes in Freizeit ausgeglichen werden, was im Rückschluss bedeutet, dass viele der Bereitschaftspolizisten bei anderen, wichtigen Einsätzen wieder fehlten. Für mich ist diese Gutsherrenart der bayerischen CSU unerträglich, denn wie jede andere Partei auch, sollte es der CSU möglich sein einen privaten Sicherheitsdienst zu engagieren und damit nicht unnötig staatliche Ressourcen in Anspruch zu nehmen. Wie nicht anders zu erwarten sieht dies die Staatsregierung gänzlich anders und begründet das Polizeiaufgebot mit dem Sicherheitsbedürfnis der externen Gäste der Klausurtagung.

Aber machen sie sich doch gern selbst ein Bild und lesen Anfrage und Antwort gern hier nach.

Noch immer fällt es der CSU schwer bei Parteiveranstaltungen auf staatliche Institutionen, wie die Polizei zu verzichten und selbst einen Sicherheitsdienst zu finanzieren. Foto: Thomas Siepmann/ PIXELIO



2 Juni 2011

Verpflichtendes gemeinnütziges Jahr

Die verunglückte Bundeswehrreform deren Ausgang noch Keiner kennt, hat Einiges ins Wanken gebracht. Vor allem die notwendige Rekrutierung von genügend Soldaten für die Bundeswehr selbst. Aber auch den Zivildienst, aus dem vor allem viele soziale und gemeinnützige Organisationen und Verbände maßgeblichen Nutzen gezogen haben. Pflegenotstand droht und wie sollen wir den bewältigen?

Da sollten wir uns ernsthaft Gedanken machen, ob nicht ein verpflichtendes soziales Jahr eine Lösungsmöglichkeit wäre. Nach Ansicht viele Experten ist der Pflegenotstand nicht anders zu bewältigen als durch ein soziales Pflichtjahr für junge Männer und Frauen. Wie lange braucht die Politik nach von zu Guttenberg noch, um diese Erkenntnis nicht nur reifen zu lassen, sondern auch erblühen zu lassen?

So lange wird sich die Politik dem nicht entziehen können und ich rechne schon in wenigen Jahren damit, dass wir einen neuen Solidardienst von unserer jungen Generation abverlangen müssen. Sicher wird zunächst einmal das Geschrei groß sein, aber angesichts der demografischen Entwicklung und des zunehmenden Rückzugs aus dem allgemein-Gesellschaftlichen Leben, werden wir immer mehr dazu gezwungen sein wichtige gesamtgesellschaftliche Prozesse gemeinsam anzugehen.

Solche Lösungsansätze erwarten die Menschen nicht nur von der Politik, sondern die Politik ist sie den Bürgerinnen und Bürgern auch schuldig. Im Übrigen steht der Wegfall der Wehrpflicht dem nicht entgegen stehe, wenngleich es klüger gewesen wäre, eine Neuordnung der Wehrpflicht mit diesem verpflichtenden sozialen oder gemeinnützigen Jahr zu koppeln.

Wie dem auch sei, jede/r Einzelne/r von uns muss künftig vermehrt seinen gesellschaftlichen Beitrag leisten, dass diese Gesellschaft dauerhaft funktionieren kann, davon bin ich fest überzeugt. Mit gutem Beispiel gehen übrigens die Senioren voran. Nie war die Bereitschaft sich im Alter ehrenamtlich zu engagieren und beispielsweise bei Angeboten wie „Alt hilft Jung“, Patenschaftsübernahmen für Schüler etc. größer als heute.

Das Renten- oder Pensionsalter ist nach dem Zukunftsforscher Horst Opaschowski längst nicht mehr das Zurückziehen auf das Altenteil, sondern der Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Insofern muss auch unsere heutige Jugend ihren Beitrag zu einer neuen Bürgergesellschaft leisten, ich bin sicher das verpflichtende soziale Jahr wird kommen!

Die unvorbereitete Abschaffung von Wehrpflicht und Zivildienst befreit unsere Gesellschaft nicht davon, dass die verschiedenen Generationen füreinander eintreten.Foto: Rike/ PIXELIO



1 Juni 2011

Die Energiewende als Chance für Städte und Kommunen

Endlich ist es beschlossen – bis spätestens 2022 soll der letzte deutsche Atommeiler vom Netz. Unter dem Titel „Der Weg zur Energie der Zukunft – sicher, bezahlbar und umweltfreundlich“ stellte die Koalition ihre Ergebnisse vor. Doch wo soll der Strom künftig herkommen? Es ist eine Frage, die noch offen steht. Jedoch wittern schon viele deutsche Branchen eine Wirtschaftshoffnung in der beschlossenen Energiewende. Denn eines ist klar, der Atomausstieg kann nur durch große Investitionen in erneuerbare Energien gelingen. Und hier kommen die Stadtwerke ins Spiel: Durch den Abbau der Atommeiler wird die Energieversorgung immer dezentraler werden müssen, und liegt es da nicht nahe, dass die Stadtwerke diese organisieren?

Unter den richtigen Rahmenbedingungen könnte der Anteil  der Energieproduktion der Werke, der momentan bei 12 bis 14 Prozent liegt, verdoppelt werden, beispielsweise durch Investitionen in alternative Energien, Nutzung von Windkraft- und Erdwärme, sowie durch den Bau von Solarfabriken. Dies wäre ein großer Gewinn für die Städte und Kommunen. Man muss auch in die Zukunft blicken: Wenn in vielleicht zehn Jahren die Elektroautos verbreitet sind, müssen neue Parkplätze mit Ladestationen geschaffen werden. Das wäre die optimale Möglichkeit der Stadtwerke für neue Einnahmequellen.

Doch nicht nur regional, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt wird durch die Energiewende ein deutlicher Aufschwung erwartet, denn die deutsche Wirtschaft kann wie keine andere vom Boom des grünen Sektors so stark profitieren. In Deutschland, einem der ersten großen Länder welches sich  auf dem Weg zu einem hocheffizienten, erneuerbarem Energiesystem befindet, können durch Investitionen in die entscheidenden Zukunftsmärkte bis zu einer Millionen zusätzlicher Arbeitsplätze entstehen. Natürlich dürfen die Nachteile und Probleme, die mit der Energiewende zusammenhängen, nicht vergessen werden, denn die Energiekonzerne werden Gewinneinbrüche erleiden, die Frage nach der Endlagerung des Atommülls ist noch nicht geklärt und  ob der Ausbau der erneuerbaren Energien auch von den vier großen Stromkonzernen unterstützt werden wird und damit  schnell genug ausgebaut werden kann, ist  fraglich.




Für die Stadtwerke viele Kommunen kann es mit Sonne und Wind in eine erfolgreiche Zukunft gehen. Foto: Michael Maximilian Unger/ PIXELIO



Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen