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15 Juli 2010

JA zu einem verpflichtenden sozialen Jahr

Jeder soll sich in unserer Gesellschaft engagieren, vor allem auch jüngere Menschen. Das ist meine klar und unmissverständliche Meinung, denn schon in meiner Jugendzeit habe ich es als außerordentlich ungerecht angesehen, dass wir Männer den Wehrdienst/Zivildienst zu absolvieren hatten und Frauen nichts Vergleichbares für den Staat machen mussten. Aber nicht nur deswegen fordern wir Freie Wähler ein freiwilliges soziales Jahr.

Wir Freie Wähler haben diese Woche im Rahmen einer aktuellen Stunde massiv die Verkürzung der Wehrpflicht kritisiert und ein verpflichtendes soziales Jahr gefordert. Vor allem der Hinweis auf das soziale Zusammenleben in Bayern ist enorm. Die Leidtragenden einer solchen Reform wären die Kommunen als Träger vieler Sozialverbände.

Wenn Zivildienstleistende fehlen, dann steigen die Kosten und parallel dazu sinkt die Betreuungsqualität. Zudem geht das Verantwortungsgefühl für die Gemeinschaft verloren. Dazu gehört der Wehrgedanke, dass junge Leute bereit sind, ihre Sozialordnung zu verteidigen. Wichtig scheint mir auch bei der ganzen Diskussion, dass unabhängig von Einkommen und Geschlecht eben auch Sohnemann und Töchterchen vom Herrn Direktor sich eine Weile sozial engagieren.

Im Übrigen verteidigten CSU und FDP die die Pläne der Bundesregierung. Der CSU-Sozialexperte Oliver Jörg kritisierte unsere Darstellung als Schwarzmalerei. Da kann ich nur sagen, lieber Kollege Jörg, besser den Mund halten, Setzen 6! Ihre Argumentation ist völliger Quatsch.

Sich sozial engagieren bringt jedem etwas. Nicht nur demjenigen der auf die Hilfe seiner Mitmenschen angewiesen ist, sondern auch dem der dadurch merkt, wie wichtig und erfüllend es sein kann, andere in ihrem Leben zu unterstützen. Foto: Uta Herbert

Sich sozial engagieren bringt jedem etwas. Nicht nur demjenigen der auf die Hilfe seiner Mitmenschen angewiesen ist, sondern auch dem der dadurch merkt, wie wichtig und erfüllend es sein kann, andere in ihrem Leben zu unterstützen. Foto: Uta Herbert/ PIXELIO



15 Juli 2010

EU-Kommission knickt vor Gensaatgut-Lobby ein

Mit dem Plan, den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen wieder in die Verantwortung der 27 Mitgliedsländer zu geben, kommt die EU-Kommission einer alten Forderung der Freien Wähler nach. Allerdings muss dabei sichergestellt werden, dass die Hürden zur Zulassung in Befürworter-Staaten wie Spanien und Tschechien den Risiken und berechtigten Bedenken der Bevölkerung voll Rechnung tragen.




Die bisher bekannten Vorschläge der EU-Kommission sind vollkommen unzureichend. Zwar erhält Bayern damit die Möglichkeit, gentechnikfreie Regionen zu schaffen, allerdings ist zu befürchten, dass andere Mitgliedsstaaten den Gen-Anbau weiter beschleunigen. Genpflanzen lassen sich meiner Ansicht nach auf Freiflächen nicht kontrollieren.

Sollte sich die Europäische Kommission mit dieser angeblichen Wahlfreiheit durchsetzen, wäre dies ein Sieg für die Lobby der Gensaatgut-Hersteller. Damit hätte sie einen Keil quer durch Europa getrieben. Wenn dann auch noch hohe Gewinne mit Genpflanzen locken, werden sicherlich einige kritische Länder einknicken. Ohne klare Vorgaben ist eine Kontaminierung dann auch in Bayern nur eine Frage der Zeit; gentechnisch verändertes Essen beim nächsten Spanien-Urlaub inklusive.

Die Freien Wähler setzen sich daher weiter für eine Landwirtschaft frei von Gentechnik ein, da viele Risiken nicht geklärt sind. Wenn die Einzelstaaten die Möglichkeit haben, ihr Land gentechnikfrei zu stellen, erwarten wir von Schwarz-Gelb, sofort die Meinung der eindeutigen Mehrheit der Bevölkerung umzusetzen. Ein Verstecken hinter Brüssel geht dann nicht mehr.


15 Juli 2010

Vereinspauschale bleibt stabil

Eine erfreuliche Mitteilung habe ich für alle Sportvereine. Als Mitglied im Landessportbeirat konnte ich nun in Erfahrungen bringen, dass auch für dieses Jahr trotz schwieriger Haushaltssituation die Mittel für die Vereinspauschale im gleichen Umfang zur Verfügung gestellt werden.




16,1 Millionen Euro investiert der Freistaat 2010 in die Förderung der Sportvereine über die Vereinspauschale. „Damit haben die Vereine die Gewissheit, dass die Übungsleiter in gleichem Maße wie bisher bezuschusst werden können!“

Dazu kommen weitere Gelder für Sportstätten. Auf dieser Grundlage können die Sportvereine in Bayern mit der gleichen Summe wie im Vorjahr ihren Mitgliedern ein umfassendes Sportangebot unterbreiten. Insgesamt kann festgestellt werden, dass durch die Umstellung der Vereinsförderung auf die Vereinspauschale im Jahre 2006 Anreize geschaffen wurden, dass die Vereine intensiver Übungsleiter ausbilden und entsprechend mehr qualifizierte Kräfte für den Sportbetrieb einsetzen.

Natürlich finde ich, dass insgesamt trotzdem noch zu geringe Mittel zur Verfügung stehen, vor allem deshalb zu wenig, um den großen Berg des Investitionsstaus einigermaßen zeitnah abarbeiten zu können. Deshalb werde ich mich im nächsten Doppelhaushalt für eine verstärkte Förderung einsetzen.



Eine stabile Finanzierung ist die Grundlage, damit Sportvereine auch weiterhin entsprechend Aufwandspauschalen an ihre Übungsleiter zahlen können. Damit es es möglich auch zukünftig interessante Fortbildungen, wie diese der LG Karlstadt auf einer Waldlichtung durchzuführen.

Eine stabile Finanzierung ist die Grundlage, damit Sportvereine auch weiterhin entsprechend Aufwandspauschalen an ihre Übungsleiter zahlen können. Damit ist es möglich auch zukünftig interessante Fortbildungen, wie diese der LG Karlstadt auf einer Waldlichtung, durchzuführen.



15 Juli 2010

Hauptversammlung der Hörgeschädigten Pädagogen

In einer (fast) noch ungewohnten Rolle kehrte ich an die Stätte meines langjährigen beruflichen Wirkens, die Dr. Karl-Kroiß-Schule für Hörgeschädigte auf den Würzburger Heuchelhof, zurück. Als Gastreferent bei der Hauptversammlung des Berufsverbandes der Bayerischen Hörgeschädigten-Pädagogen (BBH) stand einmal mehr das Thema Inklusion auf der Tagesordnung. Im Kreise der ehemaligen Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Hörgeschädigteneinrichtungen Bayerns legte ich ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Förderschulen als Kompetenzzentren ab und nahm den Anwesenden die kursierende Angst des drohenden Abbaus ihrer Arbeitsplätze. Es wird Veränderungen geben, das trifft alle und da müssen auch wir mitgehen machte ich den Anwesenden Lehrerkollegen klar  jedoch konnte ich  gerade im Bereich der Sinnesbehinderungen versichern, das an der Fachlichkeit der Förderschulen kein Weg vorbei führen wird. Ich stellte die Umsetzung der UN-Konvention zur Inklusion vor allem für die Förderbeiche Lernen, Sprache und sozial-emotionale Entwicklung außer Frage. Dennoch werde es auch in diesem Bereich Schülerinnen und Schüler geben, die nur an einer qualitativ und fachlich spezialisierten Schule unterrichtet werden könnten.

Die Inklusion fordere vor allem die Gesellschaft, ein Umdenken in den Köpfen der Mehrheitsgesellschaft ist hier erforderlich. Auch hinsichtlich der Zeitspanne der Umsetzung warnte ich vor einem zu forschen Vorgehen. Besonders ging ich auf die Arbeit der interfraktionellen Arbeitsgruppe des Landtages ein, dessen Mitglied ich bin. Hier wird am Thema gearbeitet und das zeigt auch mit welcher Sorgfalt und Sensibilität sich hier alle politischen Gruppierungen diesem Thema verschreiben. Als Nächstes kündigte ich noch vor der Sommerpause einen interfraktionellen Antrag für die Einrichtung einiger Modelle zur Inklusion an. Wichtig ist bei der Inklusion alle betroffenen Menschen, Einrichtungen, Verbände und Schulen mitzunehmen. Dazu gehören die Kommunen und Landkreise als Sachaufwandsträger ebenso wie die Sozialverbände mit denen schon eine Anhörung stattfand, aber auch die Betroffenen selbst.

Vereint mit vielen lieben Kollegen aus meiner frühreren Schule trafen wir uns bei der Hauptversammlung der Hörgeschädigten Pädagogen in ungewohnter Rollenverteilung wieder.

Vereint mit vielen lieben Kollegen aus meiner frühreren Schule trafen wir uns bei der Hauptversammlung der Hörgeschädigten Pädagogen in ungewohnter Rollenverteilung wieder.



Auch für den Bereich der Schulen müssen erhebliche Anstrengungen unternommen werden damit neben den Förderschulen vor allem die Regelschulen das notwendige Know-how vermittelt bekommen. Bei der Lehrerbildung muss deshalb meiner Meinung nach als Erstes angesetzt werden, damit auch beim Studium der allgemeinen Pädagogik genügend sonderpädagogische Inhalte vermittelt werden. Unabhängig von den bereits an verschiedenen Schulen praktizierten Außen-und Kooperationsklassen müssen im Bereich der Einzelintegration bei entsprechendem Elternwille die Türen zu allen Seiten offen sein. Seitens der Hörgeschädigten-Pädagogen gab BBH-Landesvorsitzende Bärbel Schmid der Hoffnung Ausdruck, dass bei allem Willen zur Inklusion die Qualität der Beschulung der Maßstab sein müsse und die Fachlichkeit der Förderschulen beste Voraussetzungen für eine Förderung biete. Die steigende Zahl im Bereich der Hörgeschädigtenschulen zeige, dass die Eltern die Arbeit dieser „Spezialschulen“ schätzten.


14 Juli 2010

Bürgermeister findet Weg aus Schuldenfalle

Nachdenklich verließen  die meisten Zuhörer aus der Kommunalpolitik im Landkreis  Main-Spessart nach zwei Stunden einen Vortrag im Hotel „Schöne Aussicht“ Marktheidenfeld, der ihnen die "Quadratur eines Teufelskreises" nahe gebracht hatte. Sie waren beeindruckt von "Bürgermeister Schuldenfrei" aus Rednitzhembach, der (noch) ungewöhnliche Wege in seiner Gemeinde aufzeigte, die bundesweit Beachtung finden. In Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk für Kommunalpolitik Bayern hatte ich Bürgermeister Spahl eingeladen.


"Ich kann Ihnen nicht sagen, was Sie bei sich anders machen sollen, aber darstellen, was wir in reiner Notwehr gegen die Schuldenfalle getan haben", dämpfte Jürgen Spahl am Anfang die Erwartungen. Doch was er berichtete, stimmte viele der anwesenden Kommunalpolitiker hoffnungsvoll.




In der 7000 Einwohner zählenden Gemeinde im Autobahn-Dreieck der A-6 und A-9 südlich von Nürnberg ist es dem Rathauschef gelungen, in einer der damals ärmsten Gemeinden Bayerns die Finanzen zu sanieren, ohne Steuern und Gebühren zu erhöhen oder auf Investitionen zu verzichten und die Sanierung von Kanälen und Straßen zu vernachlässigen. Diplom-Verwaltungswirt Spahl ("Es kann nichts schaden, von seinem Beruf etwas zu verstehen"), kandidierte 1996 als Parteiloser bei der Bürgermeisterwahl in Rednitzhembach, damals 36 Jahre alt, als Leiter des Gemeindebauamtes gegen seinen Chef, der ein teures Klärwerk angeschoben und damit ein finanzielles Abenteuer in der mit zehn Millionen Mark verschuldeten Kommune eingeleitet hatte.

Für die Verwirklichung des Projektes wurde 1998 die Gemeindewerke-GmbH gegründet. Die zu 100 Prozent der Gemeinde gehörende GmbH hat unter Ausnutzung aller steuerlichen Möglichkeiten 12 Millionen Euro investiert. Dennoch war Rednitzhembach 2003 ohne Schulden, auch bei seinen Gesellschaften. Und die Abwassergebühren wurden inzwischen zum dritten Mal gesenkt auf nur noch einen Euro pro Kubikmeter. Die anderen öffentlichen Immobilien vom Sportplatz über Gemeinde- und Jugendzentrum bis Kindergarten und neuem Hort sind in private Trägerschaft überführt. "Ohne Defizit? Ausgleichsgarantie", wie Spahl anmerkte, "denn sonst ist das die Einladung, ein Minus entstehen zu lassen". In allen Einrichtungen sei der Service verbessert worden, die Kosten aber günstiger als früher. In allen Gremien der Einrichtungen sind Gemeindepolitiker an den Entscheidungen beteiligt. Bei dem Sparkurs blieben zwei Bereiche ausgeklammert: die soziale Betreuung und das kulturelle Leben einschließlich der Förderung von Vereinen. Spahl: "Denn beide machen die Gemeinde für neue Bürger und damit Steuerzahler attraktiv."Wesentlich zu den Einsparungen trug die Neugestaltung der Gebäudebewirtschaftung bei.

Alle Heizungen werden über ISDN-Anschlüsse und Telefonleitungen von einer Zentrale in Nürnberg überwacht und ferngesteuert. "Im Jugendhaus dreht beispielsweise am Freitag nicht mehr der Erste, der kommt, die Regler auf volle Leistung, um dann, wenn alle da sind und es richtig warm ist, die Fenster aufzureißen, bis sie am Montagmorgen der Hausmeister wieder schließt und die Thermostate auf null stellt", berichtete der Rathauschef. Mit der Wartung und Reparaturen ist ein örtlicher Handwerksbetrieb beauftragt. Die Energieausgaben für alle öffentlichen Gebäude sind seither um 40 Prozent gesunken, der Serviceaufwand um 23 Prozent.

Eine Schlüsselrolle haben für Spahl, neben den seit der Schuldenfreiheit gesunkenen Zinslast, die Personalkosten, die um 410000 Euro im Jahr verringert sind. Mit Einbeziehung des Personalrats und aller Bediensteten wurden aus 15 Voll- und drei Teilzeitbeschäftigten neun Voll- und sieben Teilzeitkräfte. "Beim Sparen habe ich mit mir begonnen. Die Leitung des Bauamtes blieb unbesetzt", so der Bürgermeister. Als der technische Leiter des Klärwerks ausschied, übernahm ein langjähriger qualifizierter Arbeiter die Position. Durch Änderungen am Geschäftsverteilungsplan "und das Herausreißen einer Wand" wurden interne Vertretungen neu geregelt und Aufgaben umverteilt. "Warum soll die Standesbeamtin nicht auch einen Pass ausstellen können oder im Einwohnermeldeamt ein einfaches Kassengeschäft verbucht werden?" Die Berücksichtigung individueller Fähigkeiten und Wünsche habe "wahre Wunder bewirkt und die Motivation beflügelt".

Bei einem Zuwachs der Einwohnerzahl um 12 Prozent sank die Gesamtarbeitszeit um 20 Prozent - "und alle sind zufrieden", versicherte der Chef der Gemeindeverwaltung. Die Bürgerinnen und Bürger honorierten den Entschuldungskraftakt mit gleichzeitiger Leistungsverbesserung bei der Bürgermeisterwahl im Jahre 2002 und 2008: Spahl wurde zunächst mit 85 Prozent und später mit 93,2 Prozent ihrer Stimmen wiedergewählt.


13 Juli 2010

Drachenbootrennen auf dem Main

Das Drachenboot der Mainpost-Leser-Mannschaft hier beim Start zum ersten Rennen, bei dem immerhin von 22 Booten Platz 11 belegt wurde.

Das Drachenboot der Mainpost-Leser-Mannschaft hier beim Start zum ersten Rennen, bei dem immerhin von 22 Booten Platz 11 belegt wurde.



Zum ersten Mal hatte ich in diesem Jahr das Vergnügen am traditionellen Red Dragon Cup des Rudervereins Marktheidenfeld auf dem Main teilzunehmen. Als Gast im Drachenboot der Leser der Zeitungsgruppe „Main Post“ bekam ich diesmal hautnah den Unterschied zwischen Zuschauen und Selbstpaddeln zu spüren. Nach einer Minute spürte ich in meinen Armen schon nichts mehr und offensichtlich ging es nicht nur mir so, sondern auch den meisten anderen der 16köpfigen Besatzung in meinem Boot, das von einem Trommler den Takt des Paddelns vorgegeben bekam. Insgesamt nahmen 22 Boote den Kampf um die Bootslängen auf dem Main auf. Die übergroße Hitze machte das Spektakel auf dem Main in Marktheidenfeld zu einer zusätzlichen Belastung, den viele der Paddler zu einem Sprung in den Main nutzten. Nach einem gelungenen ersten Lauf, bei dem unser Main-Post-Boot auf Rang elf landete, verhinderte allerdings ein misslungener zweiter Lauf  das Vordringen ins Finale. Stattdessen rief ein Schattenplätzchen im nahegelegenen Park zur Erholung und Entspannung auf.

Etwas schwach in den Knien nach einem anstrengenden aber glücklosen zweiten Lauf, bei dem wir uns leider nicht für das Finale qualifizieren konnten.

Etwas schwach in den Knien nach einem anstrengenden aber glücklosen zweiten Lauf, bei dem wir uns leider nicht für das Finale qualifizieren konnten.



9 Juli 2010

Seehofer zur Kabinettssitzung in Bad Kissingen

Die Kabinettsitzung der Bayerischen Staatsregierung fand diesmal nicht in der Bayerischen Staatskanzlei in München, sondern im Regentenbau von Bad Kissingen statt. Im Vorfeld weckte der Besuch von Ministerpräsident Seehofer viele Hoffnungen in unterfranken, sind doch gerade eine Vielzahl von aktuellen Problemstellungen noch ohne klare Richtung und Finanzierung.

Daher waren gerade bei den Bad Kissingern die Hoffnungen auf eine schnelle Entscheidung zur Zukunft des Steigenberger Hotels und des Luitpoldbades groß, enttäuscht muss man trotzdem sein, denn wirklich konkretes wurde von MP Seehofer nicht verkündet. Für das Luitpoldbad sollen demnach 21,5 Mio. zur Verfügung stehen, beim Steigenberger wird nun von einem Neubau bis 2013 gesprochen, der Freistaat will sich aber nicht mehr beteiligen sondern setzt ausschließlich auf einen privaten Investor. Die angekündigte Umsiedlung des Wasserwirtschaftsamtes in die Kurstadt ist dagegen ein alter Hut und schon einmal gab es dabei Probleme, da die Ansiedlung einer Behörde mit der Satzung von Bad Kissingen als Kurstadt kollidierte.

Obwohl die Bausubstanz des Steigenberger Hotels schon die besten Tage hinter sich hat, hat der Freistaat vor allem auch eine Verantwortung gegenüber den derzeitig dort Beschäftigten zu erfüllen.

Obwohl die Bausubstanz des Steigenberger Hotels schon die besten Tage hinter sich hat, hat der Freistaat vor allem auch eine Verantwortung gegenüber den derzeitig dort Beschäftigten zu erfüllen.



Insgesamt können die Bad Kissinger nicht zufrieden sein, der einzige Lichtblick scheint die Ankündigung von Seehofer sich im Notfall noch einmal persönlich einschalten zu wollen.

Ein klares Bekenntnis gab es dabei gleichzeitig für die Region Rhön/Grabfeld. Hier soll nun nach dem Willen der Bayerischen Staatsregierung die erste Modellstadt Bayerns für die Elektromobilität angesiedelt werden. Auch ich hatte mich dabei intensiv zusammen mit den Wirtschaftsverbänden für diese Ansiedlung stark gemacht. Allerdings hatte ich ebenfalls für eine Neuausgründung von Studiengängen der FH Würzburg nach Bad Neustadt eingesetzt. Durch die vorschnelle Ankündigung durch Landtagspräsidentin Barbara Stamm in der Presse wird es nun wohl doch keine Neuausgründung im angedachten Umfang geben, sondern vielmehr die Schaffung eines Technologietransferzentrums, das mit 4,5 Mio. eine erste Anschubfinanzierung durch den Freistaat erhalten soll. Auf die Meldung von Kollegin Stamm hin waren mehrere andere Fachhochschulstandorte und vor allem die Stadt Schweinfurt Sturm gelaufen, die ihre eigenen Interessen dadurch massiv gefährdet sahen und befürchteten, dass bereits existierende Studiengänge nun weggekürzt würden.




Beim Anschliessenden Rundgang im Siemens Werk Brendlorenzen konnte MP Seehofer wieder ganz entspannt sein, hatte er doch zuvor für eine Anzahl von positiven Meldungen für die Siemensianer gesorgt.

Beim Anschliessenden Rundgang im Siemens Werk Brendlorenzen konnte MP Seehofer wieder ganz entspannt sein, hatte er doch zuvor für eine Anzahl von positiven Meldungen für die Siemensianer gesorgt.



9 Juli 2010

FW für Dienstrechtsreform

Eines der großen Gesetzeswerke dieses Jahres, die neue Dienstrechtsreform, fand auch die Zustimmung der Freien Wähler. Mit einem Zitat aus der Bibel beendete die Vorsitzende des Ausschusses für den öffentlichen Dienst Ingrid Heckner (CSU) die jüngste Sitzung des Gremiums: „Es ist vollbracht“, sagte sie. Es handelte sich nämlich um die letzte Beratung zum neuen Dienstrecht für Bayerns Verwaltung. In zweiter Lesung wird der Landtag Mitte Juli endgültig über die Norm abstimmen, die zum 1. Januar 2011 in Kraft treten soll.

6128 Seiten, sieben Teile und 16 Paragrafen: Die Umsetzung des neuen Regelwerks, dessen Bestimmungen rund 340 000 Beamte und Beschäftigte des öffentlichen Dienstes betreffen, wird mit schätzungsweise 220 Millionen Euro zu Buche schlagen. Ob dieser Summe und des verordneten Sparkurses hatten vor kurzem CSU-Haushaltspolitiker vorgeschlagen, die Reform um zwei Jahre zu verschieben. Ministerpräsident Horst Seehofer persönlich soll jedoch in den zuständigen Arbeitskreis gekommen sein und verkündet haben, dass die neuen Normen wie geplant in Kraft treten werden.Auch die Freien Wähler hatten dazu in einem Dringlichkeitsantrag die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der Politik, vor allem der Staatsregierung angemahnt. Rein in die Kartoffel, raus aus den Kartoffeln, nein, das war auch unsere Meinung, das geht nicht. Wenn man den Beamten etwas zusagt, dann kann man nicht kurz vor dem Ziel umdrehen.




Zusammen mit den Vertretern der Verbände wurden Anregungen und Vorschläge bei der Neuregelung des Dienstrechts, wie hier vom Vertreter des BLLV, mit ins Gesetz einbezogen.

Zusammen mit den Vertretern der Verbände wurden Anregungen und Vorschläge bei der Neuregelung des Dienstrechts, wie hier vom Vertreter des BLLV, mit ins Gesetz einbezogen.



Bereits jetzt steht fest, dass es sich bei diesen um eine der größten Reformen in der bayerischen Parlamentsgeschichte handelt. Allerdings ist diese nicht Resultat bayerischer Politik, sondern ein Gebot der Föderalismusreform. Zentrale Neuerung der bayerischen Version des Dienstrechts ist die drastische Reduzierung der Leistungs- und Fachlaufbahnen.

Einfacher, mittlerer, gehobener und höherer Dienst: Anstelle dieser vier Leistungslaufbahnen soll es künftig nur noch eine geben. Der Einstieg werde sich weiterhin nach Vorbildung und Qualifikation des Bewerbers richten. Allerdings soll der Aufstieg durchlässiger werden, indem man stärker als bislang auf das Leistungsprinzip abstellen möchte. Als Beleg für Leistung sollen unter anderem Fort- und Weiterbildung gewertet werden. Nach dem alten Gesetz gibt es sage und schreibe ungefähr 300 Fachlaufbahnen. Diese wird man in nur sechs aufgehen lassen: „Verwaltung und Finanzen“, „Bildung und Wissenschaft“, „Justiz“, „Polizei und Verfassungsschutz“, „Gesundheit“ sowie „Naturwissenschaft und Technik“ lauten jetzt die Oberbegriffe.

Einige der neuen Regelungen im alten Gesetz reagieren auf Lebensentwürfe, die in der Gesellschaft längst anerkannt sind. Im Dienstrecht werden sie bislang nämlich nicht berücksichtigt. Ab 1. Januar sollen junge Witwen und Witwer nicht länger diskriminiert werden und die Pension ihres verstorbenen Ehepartners erhalten. Bis dato ist dies nicht der Fall, wenn die verwitwete Person mehr als 20 Jahre jünger als ihr toter Partner ist und aus der Verbindung kein Kind hervorgegangen ist. Für diese Veränderung wurden gleich drei Anträge vorgelegt: von CSU/FDP, SPD und Freien Wählern.

Obwohl die meisten Anträge der Opposition von der Mehrheit aus CSU- und FDP-Abgeordneten abgelehnt wurde, bekam sie bei einzelnen Anliegen Zustimmung: Beispielsweise setzten die Sozialdemokraten durch, dass homosexuelle Beamte künftig ein Recht auf Familienzuschlag bekommen sollen, sofern ein eigenes oder das Kind des Lebenspartners im gemeinsamen Haus lebt.

In der letzten Sitzung bewerteten die fünf Fraktionen den Entwurf. „Das bayerische Dienstrecht ist nicht nur eine Umformulierung des Bundesrechts“, sagte die Ausschussvorsitzende Heckner (CSU). Die Norm sei zukunftsfähig, weil sie unter anderem auf den demografischen Wandel reagiere. Unter anderem sei gesichert, dass sich auch ein Beamter der unteren Besoldungsgruppen ein Leben im teuren München leisten könne. „Nur zum Teil gelungen“ erachtet Diana Stachowitz (SPD) die Reform. Beispielsweise habe man das Prinzip der Personalentwicklung nicht gesetzlich verankert.

Wir Freie Wähler hätten uns unter anderem mehr Flexibilität beim Renteneintritt „auch nach unten“ gewünscht.


9 Juli 2010

Mit Prof. Oberreuther im direkten Gespräch

Erstmalig fand das seit langem anvisierte interne Gespräch mit Polit-Professor Dr. Oberreuther  in den Fraktionsräumen der Freien Wähler statt. Auch er zählt zum Polit-Inventar Bayerns, wenngleich nicht bei einer Partei tätig, sondern zumeist als Kommentator für das Fernsehen. Ob er dabei immer unpolitisch wirkt? Diese Frage sollten Sie sich selber einmal stellen.

Jedenfalls war seine Einschätzung zur politischen Situation im Allgemeinen wie zu der der Freien Wähler im Speziellen hochinteressant. Da es ein internes Gespräch war, werde ich dazu auch keine weiteren Details hier an die Öffentlichkeit bringen.

Aber seine Hinweise, dass wir uns ein Berücksichtigungsprofil schaffen, die lokale Basisarbeit stärken und uns übergeordneten Themen stellen müssen, waren verfolgenswert und lehrreich zugleich.


8 Juli 2010

Erfolgreiches Inklusionprojekt an der Grundschule Thüngersheim

Das Thema Inklusion, das mich zur Zeit auch intensiv in einer Arbeitsgruppe im Bayerischen Landtag beschäftigt, war mal wieder Anlass dafür, ein erfolgreiches Pilotprojekt in Unterfranken zu besuchen. Die Grundschule in Thüngersheim(Lkr. Würzburg) bietet hier bereits eine Kooperationsklasse an, bei Kinder mit und ohne Behinderung zusammen in einem Klassenverbund unterrichtet werden. Von diesem erfolgreichen modell konnte ich mich vor Ort selbst überzeugen und auch mit den Kindern gemeinsam eine Unterrichtsstunde erleben. Vorbehalte waren bei den Kindern überhaupt nicht zu spüren und das zeigt mir wieder einmal eindeutig, dass wir dazu übergehen müssen die Inklusion nicht als exotisches Modell abzuhandeln, sondern stattdessen in der Praxis die Umsetzbarkeit zu suchen.

Kinder mit und ohne Behinderung lernen hier zusammen in einer Kooperationsklasse.

Kinder mit und ohne Behinderung lernen hier zusammen in einer Kooperationsklasse.



In einem abschliessenden Gespräch mit Rektor Knötgen und dem Lehrerkollegium, wurde für das nächste Schuljahr der erste Grundschüler im Rollstuhl angekündigt, weshalb im Moment der Schulkomplex auf seine Barrierefreiheit hin untersucht und ausgebaut wird. Die Lehrer berichteten aus Ihren bisherigen Erfahrungen mit den Schülern in der Kooperationsklasse und den Reaktionen der Eltern auf die Umsetzung der Inklusion in diesem Modellprojekt. Ich werde weiterhin intensiv solche Projekte besuchen, da die Erkenntnisse der Lehrer bei der Umsetzung von solchen Kooperationsklassen ausschlaggebend für die Erarbeitung von Gesetzen zur Umsetzung der UN-Konvention zur Inklusion in meiner Arbeitsgruppe im Landtag sind.

Eine glückliche Schulfamilie, die Grundschüler und Lehrer der Volksschule Thüngersheim.

Eine glückliche Schulfamilie, die Grundschüler und Lehrer der Volksschule Thüngersheim.



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