Es gehört mittlerweile schon zur Tradition im Bayerischen Landtag, dass uns im Januar die Sternsinger besuchen. Daran schließt sich immer ein Informations- und Gesprächsaustausch mit den Vertretern der BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) an. Eines der zentralen Diskussions-Themen war in diesem Jahr die Forderung des BDKJ nach einem freien Nachmittag für Bayerns Schülerinnen und Schüler.
Der BDKJ strebt an, bayernweit für alle Schulbesucher einen Nachmittag freizuhalten, um an diesem freien Schulnachmittag ihre Gruppenstunden abhalten zu können, da es in der Vergangenheit durch zunehmenden Leistungsdruck im G8 und die Einführung der Ganztagsschule für die kirchlichen Jugendverbände immer schwieriger wird, noch entsprechenden Zuspruch zu ihren Gruppenangeboten am Nachmittag zu bekommen.
Generell finde ich diese Idee lobenswert, da so aktiv Jugendarbeit unterstützt werden würde. In der Realität halte ich diesen Vorschlag aufgrund verschiedener Faktoren jedoch nicht 1:1 umsetzbar.
Bayern arbeitet weiterhin an dem Ausbau der Ganztagsschulen, ein freier Nachmittag würde dem widersprechen und wäre somit nicht unbedingt zielführend. Außerdem würde meiner Meinung nach ein solcher freier Nachmittag dazu führen, dass auch weitere Anbieter von Jugendarbeit, wie beispielsweise Sportvereine und Schützenvereine, ihr Angebot auf diesen Tag legen würden – somit wäre dem BDKJ nur teilweise gedient und die Kinder und Jugendlichen müssten sich für ein Angebot entscheiden.
Für wesentlich erstrebenswerter halte ich persönlich das Ziel, das Ganztagsangebot an bayerischen Schulen und die Jugendarbeit stärker zu vernetzen. Sowohl im offenen also auch im gebundenen Ganztag sollte verstärkt auf die Kooperation mit außerschulischen Partnern, zu denen auch der BDKJ zählen würde, gesetzt werden. Eine institutionelle Verankerung der Jugendarbeit an Schulen wäre somit ein gelungenes Beispiel für Kooperation und auch für die Schulfamilie eine Bereicherung.
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