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20 Februar 2013

TTZ EMO in Bad Neustadt: Erfolgsgarant für hochwertige regionale Arbeitsplätze

Entstanden war es einst aus der SIEMENS-Krise im Jahr 2010, das Technologietransferzentrum (TTZ) Elektromobilität (EMO) Bad Neustadt. Nunmehr war es an der Zeit, sich vor Ort einmal über den Fortgang der von der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt ausgelagerten Forschungseinrichtung zu überzeugen. Diese Fachhochschule erfüllt nicht nur einen Lehrauftrag, sondern hat begonnen, Institute aufzubauen, in denen angewandte Forschung in diversen Arbeitsgruppen und Themenbereichen  betrieben wird. Eines davon, das jüngste, ist eben das TTZ für Elektromobilität in Bad Neustadt mit inzwischen bereits zehn Mitarbeitern. Das TTZ verstehe sich als Bindeglied zwischen Forschung und Firmen der Region, die wiederum entscheidend zu dessen Existenz beitragen. Ebenso verbindet das TTZ auch die Hochschule mit den Betrieben vor Ort.




(sitzend von links) Bruno Altrichter, Günther Felbinger, Hubert Aiwanger, Thomas Habermann, Ansgar Ackva; (stehend von links) Projektmanager Sebastian Martin, Kurt Haßfurter, Jörg Geier vom Landratsamt, Ulrich Leber.






Eine kräftige Anschubfinanzierung des Wissenschaftsministeriums in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro für den Zeitraum 2012 bis 2016 mit Unterstützung von rund einem Dutzend regionaler Unternehmen machte das TTZ lebensfähig. Dauerhaft überlebensfähig und wirtschaftlich tragfähig sollen es die Partner vor Ort machen. Prof. Ackva, der Leiter des TTZ, beschränkte sich bei seiner gerafften Bilanz der einjährigen Tätigkeit und einer groben Umschreibung der Einrichtung als Niederlassung der FH Würzburg-Schweinfurt auf die bisher in Gang gebrachten Forschungsbereiche, die vom Batteriemanagement (Active Balancing Battery) über SmartGrit-Lösungen bis zur Analyse der Mobilität in der Kreisstadt Bad Neustadt reichen.


Ein zweiter, wichtiger Aspekt der Arbeit besteht in der Verbesserung der Ausbildung für hoch qualifizierte Fachleute aus der Region. Bekanntlich bleiben Akademiker von hier lieber  in der Region, als Fachleute von außerhalb. Daher ist es dem TTZ-Leiter sehr daran gelegen, Firmen für hoch qualifizierte Berufe anzusiedeln und auf dem Gebiet der Elektromobilität ein breites Ausbildungsangebot zu schaffen, wie es inzwischen unter dem Dach der Jakob-Preh-Berufsschule entstanden ist.


Interessant wurde es beim Vorstellen der Projekte, die vom TTZ betreut werden und in die große Bad Neustädter Firmen, aber auch Unternehmen aus Mainfranken eingebunden sind. Beispielsweise befasst sich ein Projekt mit intelligenter Stromverteilung. Wie häufig beklagt wird, verpufft Strom ungenutzt, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort hergestellt werde. Da kann ich nur zustimmen, deshalb sind wir FREIE WÄHLER auch für dezentrale Versorgungsstrukturen. Denn damit kann man zumindest ein Teil der geplanten, immens teuren Stromtrassen von Nord nach Süd überflüssig machen, wenn die vorhandenen dezentralen Strukturen effektiv genutzt würden.




v.l.n.r.: Günther Felbinger, Hubert Aiwanger, Bruno Altrichter, Thomas Habermann





Die Reihe der mit dem TTZ zusammen Forschung betreibenden Unternehmen und Firmen liest sich wie ein „Who is Who“ der mainfränkischen Global Player: Jopp (Bad Neustadt), Preh (Bad Neustadt), Winora (Schweinfurt), Siemens (Bad Neustadt), BMZ (Karlstein), Brose (Bamberg), Schneider Electric (Marktheidenfeld) und Eberle (Nürnberg).


Alles in allem kann man sagen, dass hier eine vorbildliche Forschungseinrichtung im ländlichen Raum entstanden ist, die genau da ansetzt, wo wir FREIE WÄHLER immer den Finger in die Wunde legen: Durch Auslagerung einer Forschungseinrichtung Entwicklungsperspektive und – potential schaffen mit dem sowohl attraktive Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden können und die Region als solche aufgewertet wird.



19 Februar 2013

BayKiBiG braucht echten Qualitätsschub

Ein Gastkommentar von meiner Fraktionskollegin Claudia Jung, MdL:


Nur sieben Jahre nach Inkrafttreten hat die Staatsregierung einen Entwurf zur Novellierung des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) vorgelegt, der bisherige Schwächen korrigieren und Verbesserungen bringen soll. Die Novellierung war von Schwarz-Gelb schon für das Frühjahr 2011 angekündigt worden. Vorgelegt wurde der Gesetzentwurf dann zwar ein Jahr später, dafür sollte er aber umso schneller "durchgepeitscht" werden.


Eine Novellierung, die ihren Namen nicht verdient


Statt aus den Fehlern zu lernen und bei der Novellierung des BayKiBiG auf einen überlegten Diskussionsprozess zu bauen, setzt die Staatsregierung auf ein Eilverfahren, bei dem die in der Expertenanhörung übereinstimmend vorgebrachte Kritik der Fach- und Trägerverbände praktisch gar nicht berücksichtigt wurde. Die FREIEN WÄHLER haben die zahlreichen Verbesserungsvorschläge der Fachverbände und Kita-Träger aufgegriffen und mehrere Gesetzesänderungsanträge formuliert.




"André Hirtz" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc-nd) http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de





FREIE WÄHLER fordern mehr Geld und Qualität für Kinderbetreuung


Ein Kernpunkt ist unsere Forderung nach einer pauschalen Sockelfinanzierung für Kindertagesstätten. Die Modalitäten der kindbezogenen Förderung des BayKiBiG werden nämlich den tatsächlichen Anforderungen in den Kindertagesstätten nach wie vor nur zum Teil gerecht. Verwaltungsaufwand, Personalausfall durch Urlaub, Krankheit, Weiterbildung und Randzeitenbetreuung sind Probleme, die in der Relation Erzieherinnen-Kind keine angemessene Berücksichtigung finden. Eine grundlegende staatliche Sockelfinanzierung, und zwar unabhängig von der kindbezogenen Förderung, würde diesen Umständen Rechnung tragen und zugleich für die dringend notwendige Planungssicherheit für Träger und Personal sorgen.


Ein weiterer Knackpunkt ist der geplante neue Anstellungsschlüssel. Die Staatsregierung will, dass auf elf Kinder eine Erzieherin kommt. Aus Sicht der FREIEN WÄHLER soll sich eine Pädagogin um nicht mehr als zehn Kinder kümmern müssen! Darüber hinaus wollen wir dem Fachkräftemangel durch eine KiTa-Offensive zur Personalgewinnung begegnen. Außerdem gilt es, den Gewichtungsfaktor für Kinder unter drei Jahren auf den Faktor 3.0 anzuheben und auch sogenannte Risikokinder angemessen zu berücksichtigen.


Fazit:


Die FREIEN WÄHLER fordern eine pauschale Sockelfinanzierung für Kitas. Der förderrelevante Anstellungsschlüssel muss zumindest auf 1:10 verbessert und dem Fachkräftemangel durch eine KiTa-Offensive zur Personalgewinnung begegnet werden.



14 Februar 2013

Politischer Aschermittwoch 2013 – FREIE WÄHLER – Deggendorf

Der Politische Aschermittwoch der FREIEN WÄHLER Bayern in Deggendorf. Bereits zum fünften mal fand die Aschermittwochsveranstaltung in den Deggendorfer Stadthallen statt. Mit über 1000 Besuchern vor Ort und den Besuchern via Livestream haben die FREIEN WÄHLER wieder eine tolle Veranstaltung mit talentierten und authentischen Redner auf die Beine gestellt.

Redner:
Heinrich SCHMIDT, Bezirksvorsitzender
Marion HÄLSIG, stellv. Landesvorsitzende
Prof. Dr. Michael PIAZOLO, MdL Generalsekretär
Stephan WERHAHN, Spitzenkandidat Bundestag
Christian HANIKA, Landesvorsitzender JUNGE FREIE WÄHLER
Hubert AIWANGER, MdL Bundes- und Landesvorsitzender

Merken Sie sich gleich den Aschermittwoch 2014 im Kalender vor: 05.03.2014



8 Februar 2013

Überaltertes bayerisches Schulsystem

Bayerns Bildungslandschaft steht vor großen Herausforderungen, denen sich die Landespolitik endlich stellen muss. Mit dieser Feststellung habe ich beim Parlamentarischen Abend der Landtagsfraktion „Bayerns Bildungslandschaft in Bewegung“ im Maximilianeum die rund 80 Gäste aus Politik, Wissenschaft und Eltern- und Lehrerverbänden begrüßt.




MdL Prof. Dr. Michael Piazolo, Dr. Christof Prechtl (Leiter Bildung vbw), MdL Eva Gottstein, Prof. Dr. Guido Pollak (Universität Passau), Gerhard Koller (Eschenauer Forum), Dr. Manfred Riederle (Bayerischer Städtetag) und MdL Günther Felbinger.




Die Gesellschaft hat sich verändert, demographische Entwicklung, ein verändertes Übertrittsverhalten, eine wachsende Zahl von Kindern mit Migrationshintergrund und das erklärte Ziel der sozialen Inklusion können nun mal nicht weg diskutiert werden, also muss sich auch das Bildungssystem den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen. Deshalb, unser überaltertes Schulsystem in Bayern muss sich endlich den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen anpassen!


Deshalb diskutierten wir FREIE WÄHLER diese bildungspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre, schließlich ist die Bildung der Motor unserer gesellschaftlichen Entwicklung.


Grundtenor der vier Podiumsteilnehmer war: Wir benötigen mehr Verlässlichkeit, mehr Lehrer, mehr Geld! Es gibt kein ‚weiter-so‘, wie es die CSU bevorzugt. Denn das derzeitige Schulsystem wird den langfristigen Erfordernissen einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Bildungspolitik nicht mehr gerecht. Vor allem die derzeitigen Rahmenbedingungen, sprich eine differenziertere individuelle Förderung, sei angesichts der großen Herausforderungen nicht ausreichend. Wir FREIE WÄHLER fordern darüber hinaus den Erhalt aller Grundschulstandorte, lehnen die Gemeinschaftsschule als neue Schulart jedoch ab.


Wir wollen vor allem im strukturschwachen ländlichen Raum Möglichkeiten schaffen, mehrere Schularten unter einem Dach unterzubringen, um qualitativ hochwertige Bildungseinrichtungen flächendeckend zu erhalten. Dazu benötigen wir mehr Flexibilität und kein starr vorgegebenes System aus München, wo man den Eindruck nicht los wird, dass Bildungspolitik noch zu sehr aus der Vogelperspektive heraus gestaltet, aus der Sicht zentralistisch handelnder Ministerien in den Landeshauptstädten.



Es ist daher auch wichtig, dass künftig ‚Schule‘ und ‚Eltern‘ mehr zueinander finden und aufeinander zugehen. Wir benötigen dazu mehr Beratungslehrer und mehr Eltern, die die Schule ihres Kindes besser kennen – so vermeiden wir auch, dass der Schulstress immer weiter wächst. Die anschließende Diskussionsrunde war sich darüber einig, dass Bildungspolitik aus Sicht der Bürgermeister vor allem Struktur- und Standortpolitik sei. „Es sind doch die Städte und Gemeinden vor Ort, die Ganztagsschulen finanziell erst ermöglichen“, so der Referent Dr. Manfred Riederle vom Bayerischen Städtetag. Deshalb müssten den Entscheidungsträgern vor Ort in Abstimmung mit dem Kultusministerium deutlich mehr Entschei-dungskompetenzen zugebilligt werden. Nur wenn vor Ort passgenaue Lösungen, aber auch neue Formen der frühkindlichen wie erwachsenenpädagogischen Bildung gefunden würden, könne Bayerns Bildungslandschaft wieder zukunftsfähig werden.



7 Februar 2013

Die Spannung steigt: Tabula rasa, Gesichtsverlust oder teurer Kompromiss?

Spannend werden die nächsten Tage in der bayerischen Landespolitik allemal, denn das Gespenst Studiengebühren schwebt über dem Maximilianeum und dem Freistaat. Und so recht vertreiben kann es derzeit keiner der Handelnden. Das Heft des Handelns liegt bei der Staatsregierung und die ist derzeit handlungsunfähig. Kompromiss und Kompensation oder Eskalation? Das Ende des Streits zwischen CSU und FDP ist nach dem deutlichen Votum des Volkes mit einem 14,4 %-Quorum offen.


Zwei Wochen hat Ministerpräsident Seehofer der Koalition angeblich Zeit gegeben, um im Streit über die Studiengebühren eine Lösung zu finden. Da bin ich mal gespannt, ob das gelingt! Mir scheint es jedenfalls fraglich, denn der Nachgebende verliert in meinen Augen das Gesicht - und das könnte weh tun. Die jeweiligen Positionen sind klar: Nach dem erfolgreichen Volksbegehren will die CSU definitiv keinen Volksentscheid sondern will die Gebühren im Landtag abschaffen, weil sich logischerweise eine weitere Niederlage im Wahljahr schlecht gibt. Die FDP hingegen lehnt dies ab und will das Votum der Bürger abwarten, was in meinen Augen auch die einzige 5%-Überlebens-Strategie darstellt.



Aber die Eskalation, sprich den Bruch der schwarz-gelben Koalition nur wenige Monate vor der Landtagswahl, scheinen Beide zu scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Auch das ist logisch, denn das wäre für eine angestrebte Fortsetzung der Koalition nach den nächsten Landtagswahlen eine denkbar schlechte und dem Bürger kaum zu vermittelnde Voraussetzung. Welche Lösungen bieten sich nun überhaupt an?


Szenario eins: Die FDP setzt sich auf ganzer Linie durch, weil die CSU keinen Koalitionsbruch riskieren will. Die gesetzlichen Fristen werden so weit ausgeschöpft, dass der Volksentscheid am gleichen Tag wie die Landtagswahl stattfinden wird. Das ist meines Erachtens eher unwahrscheinlich, weil das die CSU nach aktuellem Stand nie und nimmer so hinnehmen würde.


Szenario zwei: Die Gespräche bringen keine Lösung, weil die FDP auf einen Volksentscheid besteht, die CSU aber definitiv keinen will. Dann könnte es sein, dass entweder die (quasi) komplette CSU-Fraktion im Landtag für die Abschaffung der Gebühren stimmt oder auch nur ein Teil der Fraktion. Am Dienstag hieß es aus der CSU, es gebe einige Abgeordnete, die in jedem Fall für die Streichung stimmen würden, komme was wolle. Einmal hieß es, das seien sogar rund 20 Abgeordnete, ein anderer Parlamentarier mutmaßte jedoch es seien nur einige wenige. Wie auch immer: Für die FDP wäre es in jedem Fall der Bruch der Koalition, sollte sie im Landtag niedergestimmt werden. Dieses Szenario gilt trotz aller harschen Wortmeldungen der vergangenen Tage aber auch noch als eher unwahrscheinlich, denn aus beiden Fraktionen heißt es, niemand wolle den Bruch der Koalition. Und die Folgen für den Landtagswahlkampf wären für beide Seiten wohl in der Tat schwer kalkulierbar, schließlich wären wochenlange Schlagzeilen garantiert. Vor allem dann, wenn tatsächlich der etwas komplizierte Weg zu einer vorgezogenen Landtagswahl beschritten werden sollte. Zudem: CSU und FDP könnten dann im Wahlkampf nur schwerlich weiter damit werben, die Koalition nach der Wahl fortsetzen zu wollen.




Wolfgang Dirscherl / PIXELIO / pixelio.de


Szenario drei: Die FDP besteht auf einen Volksentscheid, aber nicht auf den September-Termin. CSU und FDP einigen sich deshalb darauf, die entsprechenden Fristen wenn möglich sogar zu verkürzen. Dann könnte es noch vor dem Sommer zum Volksentscheid kommen - und damit noch rechtzeitig vor der heißen Phase des Landtagswahlkampfes.


Szenario vier: CSU und FDP einigen sich darauf, dass auf den Volksentscheid verzichtet wird und dass die Gebühren im Landtag abgeschafft werden. Die FDP lässt sich ihr Einlenken aber teuer bezahlen, um das  Gesicht zu wahren: durch eine volle Kompensation der wegfallenden Studiengebühren, wie von Seehofer angeboten; oder/und durch mehr Geld für die frühkindliche Bildung, die der FDP so wichtig ist; oder/und durch mehr Geld für die berufliche Bildung, etwa für die Altenpflegeausbildung. Problem dabei: All das kostet Geld. Und gerade die FDP legt ja übergroßen Wert auf Haushaltskonsolidierung und Schuldentilgung.


Als Fazit bleibt für mich lediglich Szenario vier als Kombination übrig, denn damit könnte die FDP wirklich behaupten eine Menge für die Bildung getan zu haben. Schließlich sind die frühkindliche Bildung, die berufliche Bildung und die Altenpflegeausbildung auf einen Schlag mehr als in der gesamten Legislaturperiode erreicht werden konnte.


Es bleibt jedenfalls spannend und ich halte Sie auf dem Laufenden.



31 Januar 2013

Sieg beim Volksbegehren gegen die Studiengebühren, aber wie geht es weiter?

Die zweite Hürde zur Abschaffung der Studiengebühren ist erfolgreich genommen. 14,6 Prozent der bayerischen Wählerinnen und Wähler haben JA gesagt zur Bildung und NEIN zu den Studiengebühren. Rund 1 Million Unterschriften sind zusammen gekommen. Danke allen, die den Weg zum Rathaus gegangen sind und damit das von den FREIEN WÄHLERN initiierte Volksbegehren erfolgreich unterstützt haben. Es ist ein schöner Erfolg, der in den vergangenen zwei Wochen mit viel Energie und Engagement sowie den rund zwei Dutzend Bündnispartnern eingefahren wurde. Umso größer ist die Freude, dass es letztendlich geklappt hat.




Auch ich habe gern meine Unterschrift für das Volksbegehren gegen Studiengebühren abgegeben.


Wie geht es nun weiter? Nachdem nun das vorläufige amtliche Endergebnis des Volksbegehrens gegen die Studiengebühren feststeht, ist diese Frage erlaubt. Nunmehr ist der Weg für einen Volksentscheid frei. Formal ist das Verfahren so: Innerhalb von vier Wochen nach der endgültigen Feststellung des Ergebnisses durch den sogenannten Landeswahlausschuss muss die Staatsregierung das Volksbegehren - ergänzt um eine eigene Stellungnahme - an den Landtag weiterleiten. Dieser muss das Volksbegehren dann binnen drei Monaten behandeln.


Der Landtag hat zwei Möglichkeiten: Entweder er setzt das Anliegen des Volksbegehrens direkt um. Oder er lehnt es ab - dann kommt es zu einem Volksentscheid, bei dem alle Wahlberechtigten zur Abstimmung aufgerufen sind. Zusätzlich könnte der Landtag dem Volk in diesem Fall auch einen Alternativ-Gesetzentwurf vorlegen. Diesbezüglich ist noch viel Spekulation angesagt, denn die Frage wird sein, ob die CSU gegen den Koalitionspartner FDP und mit der Opposition das Anliegen direkt umsetzt oder doch das Volk entscheiden lässt oder gar einen alternativen Gesetzentwurf auftischt? Eher unwahrscheinlich ist, dass die FDP doch noch einknickt und die Studiengebühren somit schnell vom Tisch sind.


Insofern wird die Spannung der vergangenen Wochen und Tage weiter anhalten. Der Volksentscheid muss jedenfalls nach den gesetzlichen Bestimmungen innerhalb von drei Monaten nach dem Landtagsbeschluss stattfinden. Entscheidend ist dann die Mehrheit der abgegebenen Stimmen.



29 Januar 2013

Bildungslandschaft Bayern in Bewegung



28 Januar 2013

Die (bittere) Wahrheit über die Studiengebühren

Das Volksbegehren gegen Studiengebühren ist zur Zeit in aller Munde und auch ich bin täglich mit der Kampagne „JA zur BILDUNG, NEIN zu STUDIENGEBÜHREN!“ für das Bündnis gegen Studiengebühren unterwegs.


An den Infoständen komme ich immer wieder mit Mitbürgerinnen und Mitbürgern ins Gespräch, wie auch letzte Woche in Gemünden. Für viele Menschen ist das schlagkräftige Argument für die Studiengebühren das, dass den Studierenden so mehr geboten werden kann. Am Beispiel Würzburg meinte der Herr während unserer Unterhaltung, werde dies ja sehr deutlich: man müsse nur mal schauen wie der Campus in den letzten Jahren gewachsen ist – so läuft das sicherlich an den anderen Universitäten auch!



Das klingt auf den ersten Blick ja recht plausibel, die Realität schaut jedoch anders aus – das hat erst wieder ein gut recherchierter Artikel im Spiegel gezeigt:


Die Universität Bonn hatte im Jahr 2008 den Plan, Studiengebühren für sanitäre Zwecke zu verwenden. Der Allgemeine Studierendenausschuss Asta hat hier – wie ich finde völlig zu Recht- Einspruch eingelegt und die Meinung vertreten, dass es sich beim Klobesuch um ein Grundbedürfnis handelt und Toiletten somit zur Grundausstattung einer Universität gehören. Die Richtlinien der Gebührenländer besagt hier deutlich, dass Universitäten für die Grundausstattung keine Studiengebühren verwenden dürfen. Schade Bonn – sollte man doch meinen! Die Uni Bonn jedoch hat einfach eine Privatisierung der Toiletten vorgenommen und eine an Autobahnraststätten erinnernde Klo-Maut eingeführt um den Haushalt der Universität zu schonen.


Doch zu toppen ist dieses Beispiel von der Hochschule Osnabrück: Die Universität hat für ein Drachenbootrennen auf dem Dortmund-Ems-Kanal für die Ruderer ein Rennen veranstaltet. Was natürlich auf der Hand liegt: kein Drachenbootrennen ohne Drachenboot. Also wurden kurzerhand 40.000 Euro aus Studiengebühren für die Anschaffung eines Drachenbootes ausgegeben. Man will ja schließlich nicht irgendein Boot und der Spaß darf schließlich nicht zu kurz kommen!





Bredehorn Jens / PIXELIO / pixelio.de


Dass diese Verwendung der Studiengebühren unter den Studiengebührengegnern für Ärger sorgt ist nicht verwunderlich! Mit dieser Schilderung habe ich letztendlich auch meinen Gesprächspartner leicht davon überzeugen können seine Unterschrift gegen die Studiengebühren zu setzen!


Man muss nur einmal daran denken: im Wintersemester 2012/13 waren allein an der Universität Würzburg über 25.000 Studierende eingeschrieben die jeweils Studiengebühren von 500 Euro gezahlt haben. Ein Betrag der sich sehen lassen kann! Und wer weiß, vielleicht veranstaltet die Universität Würzburg ja auch bald ein Drachenbootrennen auf dem Main!


In diesem Sinne: Gehen Sie in das Rathaus Ihres Erstwohnsitzes und unterschreiben Sie noch bis zum 30.01.2013 gegen die Studiengebühren!



18 Januar 2013

Wohl und Wehe des BayKiBiG am Beispiel des Massenbucher Landkindergartens

Es weiden zwar keine Kühe mehr in Massenbuch, aber ein paar Pferde am Ortsrand vermitteln in dem 207 Einwohner-Stadtteil von Gemünden so etwas wie Romantik und ländliche Idylle. Irgendwo in der Ortsmitte überragt das ehemalige Schulgebäude, das mittlerweile seit 20 Jahren den Kindergarten beheimatet, die übrigen Wohnhäuser. Wenn man den kleinen überschaubaren Landkindergarten mit einem großen Raum, einer tollen Kletterlandschaft und den durchschnittlich 7-10 Kindern betrachtet, dann kann man getrost sagen, hier ist die Welt noch in Ordnung!


Die Kindergartenleiterin, nahezu seit Anfang an dabei als sich ein von auswärts zugezogener Arzt für die Eröffnung eines eigenen Kindergartens in dem kleinen Dorf einsetzte, schätzt diese überschaubaren Strukturen, das persönliche Du-auf-Du mit den Eltern und die somit kurzen Kommunikationswege. Allerdings quält sie die von der Staatsregierung beschlossene Reform des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes (BayKiBiG) und vor allem der dort festgelegte Personalschlüssel von 1:11, was bedeutet, dass eine Erzieherin für 11 Kinder zuständig ist.


Es ist der ständige Kampf um den Überstundenabbau. Mit einer weiteren 7-Stunden beschäftigten Teilzeit-Angestellten schiebt sie sich die Überstunden hin und her, wenn durch Krankheitsausfall und Urlaub der Kindergartenbetrieb weiterlaufen muss, schließlich darf der Kindergarten nur 30 Schließtage im Jahr haben – jedenfalls wenn er die staatliche Förderung nicht verlieren will.




Souza / PIXELIO / pixelio.de




Insofern schlägt nicht nur ihre Meinung, sondern auch die von uns Freien Wählern vertretene Forderung einer weiteren Verbesserung der Betreuungsqualität in einem solchen kleinen Landkindergarten voll zu Buche. Besonderheiten der Vergangenheit, wie etwa dass die Erzieherin für alle Kinder ein gemeinsames Essen zubereitet, sind spätestens seitdem zusätzlich auch Krippenkinder in dem Landkindergarten mit von der Partie sind, wegen der notwendigen Aufsicht und auch der Vielfältigkeit der Aufgaben nicht mehr drin.

"Wenn ab und zu einmal zwei, drei Stunden am Tag eine Zweitkraft zur Verfügung stünde, dann könnten zusätzliche pädagogisch wertvolle Dinge gemacht werden", so auch Trägervereins-Vorsitzender Gerald Schäfer. Am Beispiel der Krippenkinder verdeutlicht sich am ehesten die Widersprüchlichkeit des BayKiBiG für Landkindergärten. Einerseits verbessern sie durch den höheren Bewertungsfaktor (Krippenkinder zählen dreifach) den Schlüssel und sorgen gerade bei einem Landkindergarten, der sich an der Kinder-Untergrenze befindet, für dessen gesichertes "Überleben". Andererseits wird durch zusätzliche Aufgaben für die Erzieherinnen die Qualität der Betreuung eingeschränkt.


Dennoch gelingt die Gratwanderung in Massenbuch scheinbar gut. Nach einem Defizitjahr mit rund 6000 Euro, den die Kommune dem Trägerverein per Vertrag ausgleicht, könnte im kommenden Jahr wieder ein positives Ergebnis auf der Habenseite stehen. Denn der Vorsitzende hat alle Eltern aufgefordert, bei den Buchungszeiten ihrer Kinder zuzulegen, sodass der Kindergarten in eine höhere Förderzone kommt und sich somit die 7 zusätzlichen Euro pro Monat mehr als positiv im Rechnungsergebnis niederschlagen.




Albrecht E. Arnold / PIXELIO / pixelio.de




Damit haben die Eltern dann auch gleich einen nachhaltigen Invest getätigt, denn damit könnte es gelingen, mit einer weiteren teilweise aushelfenden Kinderpflegerin sogar die Betreuungsqualität zu verbessern. Das ist deshalb  so wichtig, weil die Massenbucher Kindergartenkinder in der nachfolgenden Bildungseinrichtung, der Grundschule in Langenprozelten, seit Jahren durch außergewöhnliche sprachliche Kompetenzen und Grundfertigkeiten auffallen. Dies als Ergebnis des überaus beschaulichen und guten Betreuungs-Settings in dem überschaubaren Landkindergarten.


Insofern ist die alte FREIE WÄHLER-Forderung "kleine Klassen, mehr Lehrer" auch nahtlos auf die frühkindliche Bildung übertragbar. Am Beispiel Massenbuch wird sehr deutlich, dass ein Sockelbetrag, wie wir ihn für die Kindergärten auf dem Land fordern, überfällig ist.



16 Januar 2013

Ein Handwerk mit Zukunft?

Eine Arbeitslosenquote von rund 2,7 Prozent für den Landkreis Main-Spessart, da kann man wirklich stolz darauf sein hier zu leben! Ich möchte betonen, dass 2,7 Prozent Arbeitslosenquote bedeutet, dass der Landkreis Main-Spessart im Vergleich zum bayerischen und unterfränkischen Kontext deutlich unterdurchschnittliche Arbeitslosenzahlen vorweisen kann! Doch trifft das auf alle Berufsbereiche zu?




Matthias Balzer / PIXELIO / pixelio.de




Immer wieder wird vorhergesagt, dass die Arbeit langfristig verschwindet, da selbst die billigsten Arbeitskräfte teurer als Maschinen sind. Das bringt einen schon einmal zum nachdenken! Es stimmt natürlich, dass sowohl die Wirtschaft, als auch der Arbeitsmarkt seit einigen Jahren massiv im Umbruch sind. Der Trend geht unumstritten weg von der Industrie hin zum Informationszeitalter. Denke ich an meinen Wirtschaftsunterricht in der Schule erinnere ich mich doch daran, dass immer von den Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital gesprochen wurde. Heute wird unseren Schülerinnen und Schülern der „Produktionsfaktor“ Wissen gelehrt. Faktenwissen – wie es auch im Handwerk notwendig ist – muss ständig erweitert werden, Fortbildungsmaßnahmen sind nicht mehr wegzudenken. Die Weiterbildung erlangt neben der Erstausbildung eine immer größere Bedeutung, denn wer an der Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung teilhaben will, der muss sich auch selbst weiterentwickeln.


Gerade in Zeiten des stetig zunehmenden internationalen Wettbewerbs muss sich Deutschland behaupten – und das hauptsächlich durch intelligente, hochwertige und innovative Güter, Dienstleistungen und Produktionsverfahren. Hier kommt dem Handwerk natürlich ein bedeutender Vorteil zu: Während Produktionsstätten aufgrund der im Ausland niedrigeren Lohnkosten oft ausgelagert werden lassen sich unmittelbare Dienstleistungen am Kunden, wie sie das Handwerk ausführt, nicht in andere Länder verlagern.


Den Beruf für´s ganze Leben gibt es heute nicht mehr, man erwartet von uns ein Höchstmaß an Flexibilität und Risikobereitschaft, garantiert wird uns im Gegenzug jedoch nur ein Mindestmaß an Routine und Sicherheit. Vor allem im Handwerk liegt das Hauptaugenmerk auf einer guten Berufsausbildung und auf einer Vielzahl von Schlüsselqualifikationen wie soziale Kompetenzen, Leistungsbereitschaft, Kreativität, Flexibilität, Mobilität und Kommunikation.




Rainer Sturm / PIXELIO / pixelio.de




Jedem Bürger muss klar werden, dass letztlich er selbst entscheidet, in welcher (Konsum-) Welt er leben möchte. Ich persönlich lege mehr Wert auf eine gute handwerkliche Qualität anstatt auf den Preis und halte die Unterstützung der regionalen Wirtschaft für existentiell, denn jeder von uns ist für deren Erhalt verantwortlich.


Zusammenfassend kann einem Handwerk mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen eine ausgesprochene Zukunftschance zugesprochen werden, denn was sich langfristig immer durchsetzt, ist die Qualität!



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