All posts in Bildung

15 Januar 2013

Soll man das Kooperationsverbot im Bildungsbereich kippen?

Wir FREIE WÄHLER sprechen uns für eine Aufhebung des Kooperationsverbots aus. Der Bildungsföderalismus hat sich zwar grundsätzlich bewährt, doch benötigen wir dringend eine Weiterentwicklung – etwa bei Bildungsstandards oder einer einheitlicheren Lehrerbildung. Nach derzeitiger Regelung ist der Bund lediglich für Vorschule und Jugendbildung, für die berufliche Bildung sowie für die Ausbildungsbeihilfen zuständig. Angesichts großer bildungspolitischer Herausforderungen müssen darüber hinaus jedoch weitere Möglichkeiten zur Bildungszusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen geschaffen werden.




Verena N. / PIXELIO / pixelio.de





Um Verbesserungen im Schulbereich, etwa bei der Umsetzung der Inklusion, in der Jugendsozialarbeit oder beim Ausbau der Ganztagsschulen zu erreichen, brauchen wir solche Möglichkeiten der Kooperation. Dies ist schon deshalb wichtig, weil viele Investitionen von den Ländern nicht allein aufgebracht werden können. An dieser Stelle war die Föderalismusreform von 2006, die eine Mischfinanzierung von Bund und Ländern im Bildungsbereich faktisch verbietet, sicher kontraproduktiv und muss korrigiert werden. Es bedarf künftig klar geregelter und aufgeteilter Kompetenzen, um die verfügbaren Finanzmittel sinnvoll einsetzen zu können. Dann würden auch Umwege bei der Mittelvergabe, wie sie heute notwendig sind, entfallen. Statt eines Kooperationsverbots setzen sich die FREIEN WÄHLER für ein Kooperationsgebot ein, das auch die Kommunen mit ins Boot holt. Bereits heute sind Kommunen als Schulträger für einen großen Teil des Bildungsangebotes verantwortlich. Doch sind die gesetzlichen Grundlagen derzeit zu unflexibel, um auf die örtlichen Besonderheiten wirkungsvoll reagieren zu können.



15 Januar 2013

Zusammenfassung unserer Winterklausur in Landshut



8 Januar 2013

Dreikönigstreffen der FREIEN WÄHLER



29 Dezember 2012

Mein Jahresrückblick 2012 mit den besten Wünschen für 2013



16 Dezember 2012

Vier Säulen der Hochschul-Finanzierung

Angesichts der im Januar bevorstehenden Eintragung für das Volksbegehren zur Abschaffung der Studiengebühren ist dieses Thema derzeit allgegenwärtig. Kürzlich wurde ich auf einer Veranstaltung, bei der ich für unser Volksbegehren zur Abschaffung der Studiengebühren geworben habe, gefragt, wie sich denn überhaupt die Hochschulfinanzierung in Bayern zusammensetzt und welche Auswirkungen etwa die Abschaffung der Studiengebühren nach sich ziehen würde? Im ersten Moment stand ich da richtiggehend auf dem Schlauch, denn eine so präzise Frage, nach dem wer und wie viele Mittel von welchen unterschiedlichen Finanzgebern bereit gestellt werden, hatte mir bis dato noch Niemand gestellt.




Michael Staudinger / PIXELIO / pixelio.de




Ich fand die Frage allerdings so interessant, dass ich mich einmal schlau gemacht habe und dies nun auch konkret erläutern kann. Grundsätzlich kann man feststellen, dass Bayerns Hochschulen und Universitäten auf vier unterschiedlichen Finanzierungs-Säulen stehen. Dies sind zum einen die Landesmittel, also der Zuschuss des Freistaates, der mit derzeit 63,8 Prozent den Löwenanteil beisteuert. Der Bund ist der nächstgrößere Finanzier für Bayerns Hochschulen. Die Bundesmittel betragen allerdings nur noch 6,74 Prozent der Gesamtsumme. Die Studierendenbeiträge hatten im Haushaltsjahr noch einen Anteil von 4,4 Prozent am Hochschul-Haushalt. Allgemein wird hier immer die Summe von rund 180 Millionen Euro genannt, die bei einem Wegfall der Studiengebühren vom Freistaat zu kompensieren wäre. Einen nicht unwesentlichen Part nehmen die sogenannten Drittmittel von Sonstigen, die bei rund 10 Prozent liegen, ein. Daneben gibt es noch eine Reihe weitere Drittmittelgeber, u.a. auch die EU mit einem Prozent.


Und so sieht es in der grafischen Darstellung auf einen Blick aus: ÜBERSICHT_Finanzierung der bayerischen Hochschulen



13 Dezember 2012

Mobbing beginnt schon an der Grundschule!

Mobbing beginnt auch schon an der Grundschule, doch was kann man dagegen tun?




S. Hofschlaeger / PIXELIO / pixelio.de




Mobbing an Grundschulen ist leider kein seltenes Phänomen. Es äußert sich vor allem immer häufiger in gezielter körperlicher Gewalt gegen einzelne Schüler. Schulen und Lehrkräfte sollen die Kinder zu starken, stabilen Persönlichkeiten erziehen, denn Kinder, die sich angenommen und geborgen fühlen, neigen nicht zur Gewalt. Um also etwas gegen Mobbing an Grundschulen zu unternehmen, benötigen wir Bildungseinrichtungen, in denen Lehrkräfte Freiräume für die Zuwendung und Förderung jedes einzelnen Kindes erhalten. Dies erfordert zum einen viel Zeit und zum anderen überschaubare Klassengrößen. Wir FREIE WÄHLER fordern seit Jahren, dass gerade im Grundschulbereich keine Klasse größer als 20 Kinder sein sollte. Davon sind wir an vielen Schulen jedoch noch weit entfernt. Angesichts einer Schülerschaft, die immer heterogener wird, sind außerdem Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen erforderlich, die Lehrkräften und Schülern mit ihrem Expertenwissen beratend zur Seite stehen. Auch Schulverträge, in denen sich Schüler, Eltern und Lehrer zur Einhaltung von Grundregeln des schulischen Zusammenlebens verpflichten, halte ich für sinnvoll, denn Eltern und Schule sind damit verpflichtet bei der Erziehung (wieder) an einem Strang ziehen zu müssen. Kinder können die Regeln des Zusammenlebens nur lernen, wenn diese zuvor schon im Elternhaus und später in der Schule selbst vermittelt werden. Wichtig ist für uns FREIE WÄHLER zudem der Erhalt der wohnortnahen Grundschulen. Das schafft überschaubare, verlässliche Strukturen, die es den Kindern ermöglichen, in ihrem gewohnten Lebensumfeld zu lernen. Übervolle Schulbusse und weite Wege erhöhen dagegen das Aggressionspotenzial.



12 Dezember 2012

Bürgernähe statt Größenwahn oder FREIE WÄHLER-Politik vs. GröMPaZ

Seit Wochen und Monaten wurde nun um den Haushalt der beiden kommenden Jahre 2013/14 gefeilscht. Das Dreitages-Plenum segnet nun im Zeitraffer nochmal die 15 Einzelpläne für die verschiedenen Ressorts ab und dabei kommen auch nochmal gerade seitens der Opposition die rund 450 von der Regierungsfraktion abgelehnten Änderungsanträge zur Sprache. Naturgemäß wird damit auch die Richtschnur für die Politik der nächsten zwei Jahre festgelegt. Während Ministerpräsident Seehofer in seiner rund 45-minütigen Haushaltsrede den GröMPaZ (größter Ministerpräsident aller Zeiten) heraus hängen ließ und die Bayern als das Nonplusultra in Deutschland und Europa hochleben ließ, blieb unser Fraktionschef Hubert Aiwanger sehr bodenständig und stellte die FREIEN WÄHLER- Ideen für die Zukunft des Freistaats vor. Sein Credo und das der FREIEN WÄHLER lautete dabei „Bürgernähe statt Größenwahn“.


Den Größenwahn konnte man bei Seehofers „Laudatio“ an jeder Ecke heraushören: Donauausbau, Dritte Startbahn, zweite Stammstrecke! Scheinbar hat die C-Partei aus den landespolitischen Fehlentwicklungen der Vergangenheit nichts gelernt! Jedenfalls fordern wir FREIE WÄHLER die Weichen im Freistaat neu zu stellen und endlich mit Vernunft und Bürgernähe an die Herausforderungen der Zukunft heran zu gehen. Dazu gehört nun endlich gleichwertige Lebensbedingungen in allen Regionen Bayerns anzugehen und nicht schon wieder den Stoiber-Fehler, nämlich die weitere Stärkung der Metropolregion München, noch weiter zu forcieren.


Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das aktuelle Wohlstandsniveau Bayerns dauerhaft nur sichern können, wenn wir verhindern, dass uns Strukturen wegbrechen. Wir dürfen deshalb den Zuzug in die Großstädte nicht noch anheizen, wir müssen den ländlichen Raum ‚mitnehmen‘ und für den Ausbau entsprechender Infrastruktur in den Bereichen Verkehr auf Straße, Wasser und Schiene, Kommunikation mit schnelleren Breitbandleitungen, Bildung mit einem Netz an flächendeckender, hochwertiger Bildungsangebote und attraktiver Kommunen mit entsprechenden Betreuungseinrichtungen für Jung und Alt sorgen.


Da kann es nicht sein, dass weiterhin in meinem Landkreis Main-Spessart 45 Prozent der Staatsstraßen auf einer Länge von 145 Kilometer dringend sanierungsbedürftig sind und Straßenbauprojekte teilweise seit einem Jahrzehnt vor sich hergeschoben werden, weil der Straßenerhalt und Straßenbau-Haushalt seit rund einem Jahrzehnt, genau seit der Stoiber-Ära, chronisch unterfinanziert ist. Auch für die Region Mainfranken bedeutende Schienenprojekte wie der Schwarzkopftunnel auf der Strecke Hanau-Würzburg warten wegen fehlender Finanzmittel zehn Jahre auf ihre Umsetzung. Außerdem sind ganze Landstriche, etwa im Sinngrund die Ortschaften Obersinn, Mittelsinn, Fellen, Aura, Burgsinn immer noch nicht an eine schnelle Breitbandleitung angeschlossen, obwohl das laut dem Ex-CSU-Minister Huber doch „der Markt regelt“.





Thorben Wengert / PIXELIO / pixelio.de


Zurecht wies Hubert Aiwanger auf die Bemühungen der Staatsregierung mit einem Rekord-Bildungs-Haushalt hin. Aber was stimmt denn in Bayern nicht, wenn immer noch Grundschulklassen mit bis zu 27,  28 Kindern in Grundschulklassen sind und gleichzeitig bei einer solchen Klassengröße auch noch förderbedürftige und behinderte Kinder unterrichtet werden sollen? Da ist irgendetwas nicht mehr zeitgemäß.


Die FREIEN WÄHLER sagen Großprojekten wie dritter Startbahn und Donaustaustufe weiter den Kampf an und setzen sich für eine Stärkung des strukturschwachen, ländlichen Raums ein. Schließlich wollen – und das belegen Umfragen wie Studien - die Menschen keine Politik des Größenwahns mehr, wie sie die CSU jahrzehntelang praktiziert hat – sie wollen Investitionen in die kommunale Infrastruktur, den Erhalt von Straßen, in die energetische Sanierung kommunaler Gebäude und die Sicherung von Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen. Der Kindergarten und die Schule müssen im Dorf bleiben! Dafür setzen wir FREIE WÄHLER uns auch künftig vehement ein.





S. Hofschlaeger / PIXELIO / pixelio.de


Auch die Energiepolitik des Freistaats muss sich gravierend ändern. Leider tut die Staatsregierung bisher genau das Gegenteil: Während unsere Bauern um Erlöse aus Biokraftanlagen fast betteln müssen und Solarenergiesubventionen stark zurückgefahren werden, erhalten Großinvestoren von Offshore-Windkraftanlagen milliardenschwere Entschädigun­gen für nicht gelieferten Strom! Auch das ist Bayern in Hand der lobbygesteuerten CSU und FDP.


Da mutet es nahezu als „Wahnsinn, den wir nicht länger fortführen dürfen“ (Aiwanger) an, dass die schwarz-gelbe Eurorettungspolitik von der CSU milliardenschwer mitgetragen wird: Hier werden gewaltige Risiken der Finanzindustrie auf den Steuerzahler abgewälzt – ‚gerettet‘ wird damit allerdings nicht das griechische Volk, sondern nur die Renditeerwartungen von Goldman Sachs und Co. Die Rechnung wird den Bürgern wohl aber erst nach der Bundestagswahl 2013 präsentiert werden. Vielleicht wachen aber viele Bürgerinnen und Bürger vorher noch auf wenn sie über diesen Beitrag einmal in Ruhe nachdenken.



28 November 2012

Qualitativ hochwertiges Schulangebot ist auch im ländlichen Raum möglich – dank Berufsschule plus!

In schöner Regelmäßigkeit erreichen mich immer wieder Zuschriften und Beschwerden von Eltern, die mit dem bayerischen Bildungssystem nicht einverstanden sind:


"Also zur Schule. Ich würde unser ganzes Schulsystem auf den Kopf stellen. Ich würde das Dreistufige abschaffen und mich ans Schulsystem der Finnen halten. Dann gäbe es auch diesen großen Druck in den vierten Klassen nicht mehr", schreibt eine besorgte Mutter.


Da spricht sie sicher vielen Eltern aus der Seele. Zweifelsohne ist am derzeitigen bayerischen Schulsystem Vieles verbesserungswürdig und tatsächlich haben die Finnen auch ein in vielen Teilen vorbildliches Schulsystem, das vor allem durch ein Pädagogen-Tandem und kleine Klassen glänzt. Doch ist das wirklich so 1:1 auf uns übertragbar?


Mitnichten, denn Finnland hat ganz andere geografische Gegebenheiten, ist stark zersiedelt und von Natur aus kleiner strukturiert. Von daher könnten sich die Finnen gar kein gegliedertes Schulsystem leisten, weil ihnen schlichtweg die Schüler dazu fehlen würden. Hinzu kommt, dass die Finnen ein ganz anderes Steuersystem haben und die Kommunen ihre Steuern direkt zugewiesen bekommen, sodass sie auch in Eigenregie darüber verfügen können. Und da ist den Bürgermeistern und Gemeinderäten Bildung eben sprichwörtlich Geld wert.


Allerdings könnten wir für die Zukunft unseres Schulsystems durchaus von den Finnen lernen, beispielsweise hinsichtlich der Schulgröße. Wir brauchen auch bei uns keine Mammutschulen, denn aufgrund der Demographischen Entwicklung erleben wir in den nächsten 20 Jahren "unser"  Finnland. Denn in den ländlichen Regionen brechen uns die Schüler weg, zu wenige Geburten zwingen uns - wenn wir ein wohnortnahes Schulangebot aufrecht erhalten wollen - zu einer Rückbesinnung zu kleineren Schuleinheiten, etwa bei den Grund- und Mittelschulen.




Dieter Schütz / PIXELIO / pixelio.de




Ohnehin stehen wir FREIE WÄHLER vorbehaltlos für den Erhalt aller Grundschul-Schulstandorte und sind hier auch bereit bis zu einer Schulgröße von 26 Schülern bei zwei jahrgangsgemischten Klassen zu gehen. Und auch bei der Mittelschule sehe ich durchaus ähnliche Entwicklungsmöglichkeiten. Wir FREIE WÄHLER waren von Beginn an gegen den Spaenle'schen Wahnsinn der Mittelschulverbünde und einer Mindestschülerzahl von 300 Schülern und haben unser Konzept der 'Berufsorientierten Mittelschule' bei Verzicht auf das Angebot einer frühzeitigen Spezialisierung in die drei Zweige Technik, Soziales und Wirtschaft, dagegen gesetzt. Im Gegenteil wollen wir einen gut allgemein ausgebildeten und qualifizieren Mittelschüler, der ausbildungsreif ist. Und das wird ihm am besten in einer kleinen Mittelschule mit kleinen Klassen und einer Turbo-Förderung mit entsprechenden Unterstützer-Systemen und einer frühzeitigen Berufsorientierung, beispielsweise in Kooperation mit einer Berufsschule, zuteil.


Aufgrund des bereits bestehenden Fachkräftemangels benötigen wir künftig jeden Schulabsolventen und können uns weder Schulabbrecher noch Schüler ohne Schulabschluss leisten. Deshalb muss alle Kraft in die erfolgreiche Schullaufbahn jedes einzelnen Schülers gelegt werden. Und ohnedies würde eine solche erfolgreich absolvierte Mittelschul-Laufbahn beispielsweise durch die Berufsschule plus, über die ich mich vergangene Woche an der Staatlichen Berufsschule Karlstadt ausgiebig informiert habe, die Möglichkeit des Erwerbs der Fachhochschulreife mit dreijährigem Zusatzunterricht am Abend oder an Samstagen neben der Ausbildung bieten. Damit könnte dann wirklich auch in ländlichen Regionen ein qualitativ hochwertiges Schulangebot aufrecht erhalten werden.



28 November 2012

Inklusion – wo muss man nachbessern?

Mit der Verankerung des Inklusionsgedankens in das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) haben sich die Landtagsfraktionen gemeinsam auf den Weg gemacht – doch das Ziel ist noch nicht erreicht: Inklusion ist ein Prozess, bei dem alle Beteiligten mit ins Boot müssen: Eltern, Schulleitungen und Lehrkräfte ebenso wie die Sachaufwandsträger. Wenn Inklusion gelingen soll, benötigen wir zahlreiche Nachbesserungen. Wir FREIE WÄHLER begrüßen die im Gesetz verankerte Wahlmöglichkeit zwischen dem Besuch einer Regelschule und einer Förderschule ausdrücklich.




Dieter Schütz / PIXELIO / pixelio.de




Wir wünschen uns dazu allerdings auch unabhängige Beratungsstellen. Das Wahlrecht setzt schließlich eine kompetente, ausschließlich am Kindeswohl orientierte, sachgerechte Beratung voraus. Die Problematik einer qualifizierten Schulbegleitung ist ebenfalls längst noch nicht befriedigend gelöst. Wenn Inklusion gelingen soll, müssen wir unbedingt auch über die Klassengrößen bzw. neue Richtlinien zur Klassenteilung nachdenken. Die bildungspolitische Kernforderung der FREIEN WÄHLER – mehr Lehrer, kleinere Klassen – gilt für Inklusionsklassen ganz besonders und muss unbedingt auf die Bedürfnisse von Kindern mit speziellem Förderbedarf zugeschnitten werden. Wir benötigen auch einen Ausbau des Mobilen Sonderpädagogischen Dienstes. Kurzum: Wir müssen die Rahmenbedingungen verbessern. Darüber hinaus wollen wir eine neue Lehrerbildung und vor allem qualitative Lehrerfortbildung für alle Schularten in diesem Bereich. Nur so wird es gelingen, Kompetenzen für inklusiven Unterricht an allgemeine Schulen zu bringen. Und nicht zuletzt müssen wir darauf achten, dass das Konnexitätsprinzip, also die Kosten der Inklusion nicht einfach den Kommunen aufzubürden, gewahrt wird.



28 November 2012

Gefährdet das G8 auch die Gesundheit unserer Kinder?

Eine sehr interessante Zuschrift erhielt ich dieser Tage von einem besorgten Mediziner und Vater zum Gymnasium G 8. Darin schreibt er:


„Ihre Kommentare zur G8 Reform im Bundespresseportal habe ich mit großem Interesse gelesen. Mit allem gebührenden Respekt habe nicht nur ich, sondern eine große Anzahl von Eltern, Ärzten und Pädagogen allerdings inzwischen den Eindruck, dass die Diskussion an den Interessen unserer Kinder vorbei geht.


Aus diesem Grund habe ich eine Petition initiiert, die nun über ein Jahr ein Stimmungsbild liefert, unabhängig von der Tatsache, dass sie bereits im Landtag vorliegt; wir haben jetzt, bevor Zeit und Geld verschwendet werden, Handlungsbedarf. Allerdings: mein Ziel ist es überparteilich, konstruktiv und ohne Rücksicht auf verkrustete Dogmen eine Neudiskussion anzustoßen; wenn dabei einige etablierte Parteien keine guten Argumente haben, ist das eine andere Sache… . Kinderrechte werden nicht mehr nur im Ausland verletzt; bei uns hat sich ein System „eingeschlichen“, das nachweislich krank macht. Kinder haben jedoch keine Gewerkschaft, keine „Arbeitsmediziner“ usw. . Es wird allerdings so agiert, als wäre ein Arbeitstag für Kinder- und Jugendliche ähnlich zu gestalten wie in der Wirtschaft, wobei diese inzwischen massiv Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit der Angestellten und Führungskräfte installiert. Das G8 macht unsere Kinder krank! Kurz- und langfristig: z.B.: Sport und ausreichend Bewegung sind heute nicht mehr allein ein Hobby, sondern eine essentielle Notwendigkeit, um die Gesundheitsversorgung einer immer kränkeren Gesellschaft und deren Kosten im Lot zu halten. Das G8, mit all seinen Einschränkungen, gefährdet in seinen mittel- und langfristigen Auswirkungen sozioökonomische Ziele. Lesen Sie hierzu die Studien der WHO und Vereinten Nationen unter www.change.org „G8“. Das G8 leistet z.B. Diabetes Vorschub, ist damit mit den Kinderrechten auf Gesundheit nicht vereinbar und für unsere Gesellschaft intolerabel!“




S. Hofschlaeger / PIXELIO / pixelio.de


Das ist, wie ich finde, einmal ein sehr interessanter Ansatz und mit viel Wahrheit besetzt. Ich sehe gerade in dem medizinisch schlecht messbaren „Druck“, der auf den Jugendlichen lastet, erhebliche Gesundheitsgefahren, die wir zum heutigen Zeitpunkt noch gar nicht voraussehen können. Hierzu wird man sicher in zehn Jahren sehr viel mehr sagen können. Nur dann kann es zu spät sein.


Nicht nur solche Zuschriften bestärken mich in meiner Überzeugung, dass das G8 auch nach den merkwürdigen Spaenleschen Änderungsversuchen mittelfristig am Ende ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Diskussion mit dem sogenannten Flexibilisierungsjahr, von dem Keiner weiß, wie es wirklich organisatorisch umgesetzt werden soll, am Ende ist. Spätestens dann, wenn für die flexiblere Gestaltung eines solchen Flexibilisierungsjahres die Lehrerstunden fehlen, wird die Diskussion wieder von vorne beginnen. Übrigens, unsere Umfragen der vergangenen Monate zum G8 sind eindeutig. Rund 70 Prozent der Eltern wünschen eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium. Diese Zahlen habe natürlich nicht ich erfunden, sondern sie sind das Ergebnis von zwei unabhängig voneinander durchgeführten  Homepage-Umfragen.




"Jennifer Wiesbeck" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc) http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/deed.de


Und richtig stellt Dr. Thomas Wilckens, der Initiator der Petition, einen noch ganz anderen Aspekt in den Vordergrund: „Allerdings, ist die Relevanz auch zu wesentlich weitreichenderen Themen sehr einfach darzustellen; vom Gesundheitswesen bis zur Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Vermutlich bemerken Sie ebenfalls einen Rückgang an Teilnehmern in Vereinen und/oder anderen Sportgruppen oder auch im sozialen Engagement der Kinder und Jugendlichen“. Und in der Tat ist auch das eine weitere Beobachtung zum G8, dass seit dessen Einführung das ehrenamtliche Engagement in Vereinen und Jugendgruppen um rund 40 Prozent zurück gegangen ist.


Hier der Link zur kompletten Petition: Herrn Ministerpräsidenten Horst Seehofer und den Bayerischen Landtag: Reformierung/Abschaffung des G8 und Entrümplung/Modernisierung der Lehrpläne - Unterschreiben Sie die Petition! Bitte nehmen Sie also an dieser wichtigen Kampagne teil:


http://www.change.org/de/Petitionen/herrn-ministerpr%C3%A4sidenten-horst-seehofer-und-den-bayerischen-landtag-g8-abschaffen-und-entr%C3%BCmplung-modernisierung-der-lehrpl%C3%A4ne



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