All posts in Landtag

22 Januar 2016

Wie wichtig ist der Sportunterricht an bayerischen Schulen?

Sport macht glücklich. Studien zeigen immer wieder, dass Bewegung Stresshormone abbaut. Wenn wir Sport machen, fährt unser Körper die Produktion von Adrenalin oder Cortisol herunter und schüttet körpereigene Glücksstoffe, besser bekannt als Endorphine, aus. Meiner Meinung nach begründet das die Notwendigkeit des Sportunterrichts an Schulen deutlich: Bewegung macht glücklich, Schülerinnen und Schüler können sich austoben und den schulischen Druck reduzieren.


RS905_P1030958


Wir leben in einem Medienzeitalter. Vor allem nach den Ferien geben Schüler auf die Frage, was sie in den Ferien denn so alles gemacht hätten, oft eine Standardantwort: „Wir haben gezockt.“ Ausschweifungen, wer wo bei wem zu Besuch war und welche Spiele gespielt wurden, folgen natürlich im Detail. Selten zu hören bekommt man Antworten, die etwas mit Bewegung und Frischluft zu tun haben. Schade eigentlich. Umso wichtiger ist es meiner Meinung nach, dass der Sportunterricht an Schulen stattfindet.


Um herauszufinden, wie sich der Sportindex, also die Anzahl der tatsächlich erteilten Wochenstunden im Fach Sport, an den verschiedenen Schularten entwickelt hat, habe ich eine Anfrage an das Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst gestellt.


Generell beträgt der Sportindex an Grundschulen in der Jahrgangsstufe 1 zwei Wochenstunden Sport und in den Klassen der Jahrgangsstufen 2 bis 4 jeweils drei Wochenstunden Sport. Diese sind verbindlich zu erteilen, allerdings gibt es auf die Frage nach ausgefallenen Sportstunden keine aussagekräftige Antwort.


An Mittelschulen betrug der Sportindex im Schuljahr 2013/14 in den Jahrgangsstufen 5 bis 6 2.99 und in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 2,54. Bedauerlicherweise ist der Sportindex im Schuljahr 2014/15 sowohl in den Jahrgangsstufen 5 bis 6 als auch in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 gesunken. Zwar reden wir hier nur von einer Herabsenkung auf 2,91 bei den 5. und 6. Klassen und auf 2,51 bei den Jahrgangsstufen 7-10, allerdings nimmt der Sportunterricht meines Erachtens sowieso schon einen untergeordneten Stellenwert ein. Dabei ist Sport ein gelungener Ausgleich, vor allem auch für Schülerinnen und Schüler mit ADHS, Flüchtlingskinder oder lernschwache Kinder und Jugendliche.


RS1580_P1040117


Ich fordere deshalb weiterhin mehr Sport an bayerischen Schulen – und hier gehört selbstverständlich auch der Schwimmunterricht dazu. Warum ich mich so vehement für die verbindliche Durchführung des Schwimmunterrichts einsetze, können Sie hier nachlesen. Wie wichtig ist also Sport an Bayerns Schulen? Er ist zweifelsohne wichtig, doch meiner Meinung nach noch nicht wichtig genug!



12 Januar 2016

Aufteilung der Asylbewerber in Bayern

Es war wohl das präsenteste Thema im letzten Jahr und auch in 2016 wird uns die Flüchtlingsthematik weiterhin begleiten, stehen wir doch erst am Anfang der großen Herausforderung Integration. Nachdem in den Medien immer wieder davon zu lesen ist, dass die Aufteilung der Asylbewerber und Asylbewerberinnen innerhalb Bayerns nicht immer ausgewogen ist, hat meine Fraktionskollegin Eva Gottstein diesbezüglich eine Anfrage zum Plenum gestellt, die objektiv die Zahlen und Fakten darlegt.


20110112140811_DSC07078


Generell ist zwischen den Erst-Aufnahmeeinrichtungen, in denen die Flüchtlinge nur eine begrenzte Zeit verweilen, der Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften, der Unterbringung durch die Kreisverwaltungsbehörden und der Unterbringung in Privatunterkünften zu unterscheiden.


Im Dezember waren in Bayern 36.841 Flüchtlinge in Aufnahmeeinrichtungen untergebracht, davon die Meisten, nämlich 9.737 in Oberbayern. Mit 8.118 Flüchtlingen in Aufnahmeeinrichtungen folgt zugleich Mittelfranken. Die wenigsten Flüchtlinge in Aufnahmeeinrichtungen sind mit 2.450 Asylbewerbern in Schwaben zu finden, Unterfranken bildet mit 5.118 Flüchtlingen das Mittelfeld.


Auch in Bezug auf die Flüchtlingszahlen in Gemeinschaftsunterkünften führen Oberbayern mit 3.608 und Mittelfranken mit 3.522 Flüchtlingen die Tabelle an, jedoch gefolgt von Schwaben mit 2920 und Unterfranken mit 2.653.


Von der Kreisverwaltungsbehörde untergebrachte Asylbewerber sind zahlenmäßig am größten mit 17.094 in Oberbayern, 10.940 in Schwaben und mit 9.931 in Mittelfranken zu finden. In Unterfranken sind auf diese Art und Weise 6.993 Asylbewerber untergebracht.


Auch in Bezug auf die Unterbringung in Privatunterkünften sieht die Lage ähnlich aus, auch hier sind im größten Regierungsbezirk Oberbayern die meisten Flüchtlinge untergebracht – jedoch ist bei der Auswertung der Zahlen auch immer die Größe des jeweiligen Regierungsbezirkes mit zu beachten. Wie sich die Zahlen im Detail zusammensetzen können Sie hier einsehen.



31 Dezember 2015

Lehramtsausbildung zu wenig praxisbezogen

Immer öfter entschließen sich junge Menschen dazu, ihr Studium oder ihre Ausbildung abzubrechen. Diese Tatsache ist oft nicht nur für die Betroffenen ein Problem, sondern stellt auch den Staat finanziell vor eine große Herausforderung. Ich habe mich deshalb mit Vertretern der Studentengruppe des BLLV (Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband) zu einem Gespräch über die Lehrerausbildung getroffen.


Die wohl gravierendste Kritik an der Lehrerausbildung ist und bleibt der nur mangelhafte Praxisbezug. Während des Studiums werden zwar Pflichtpraktika absolviert, jedoch bieten diese nur einen sehr eingeschränkten Einblick in das spätere Berufsleben. Vorgeschlagen wurde deshalb schon zu Beginn der Studienzeit ein Praxissemester zu integrieren, um einen frühen Einblick in den zukünftigen Arbeitsalltag zu erhalten. An der Würzburger Universität hat man zwar mittlerweile eine Lehrwerkstatt eingerichtet deren Konzept vorsieht, dass ein Studierender einen Lehrer ein ganzes Schuljahr lang mehrere Stunden pro Woche besucht um einen vertieften Einblick in den Lehreralltag zu gewinnen, allerdings ist dieses Konzept bisher nur für die Real- und Gymnasiallehramtsstudenten realisiert.




Dieter Schütz  / pixelio.de

Dieter Schütz / pixelio.de


Weiterhin bemängelt wurde, dass trotz des Bologna-Prozesses immer noch ein Staatsexamen geschrieben werden muss. Während des Studiums erbringen die Lehramtsstudierenden bereits Prüfungsleistungen in Form von ECTS-Punkten, wie dies auch in allen anderen Bachelor- und Masterstudiengängen üblich ist. Im Gegensatz zu diesen müssen die Lehramtsstudenten jedoch zusätzlich das Saatsexamen über den bereits während des Studiums abgeprüften Stoff ablegen.


Wie auch schon in den vergangenen Jahren sorgte außerdem die ungleiche Studiendauer der verschiedenen Lehramtsstudiengänge für eine hitzige Diskussion. Hier wird auch weiterhin eine Angleichung der Studienzeit gewünscht.


Dieses Gespräch hat mir einmal mehr deutlich vor Augen geführt, dass sich im Bayerischen Bildungssystem dringend etwas tun muss. Meiner Meinung nach wären Eignungstests vor Beginn und eine regelmäßige Reflexion während des Studiums ein richtiger Weg, um die Studienabbrecherquote zu verringern. Außerdem ist eine bessere Vorbereitung auf den zweiten Ausbildungsabschnitt der Lehrerausbildung notwendig. Um eine größere Identifikation der Studierenden mit dem Lehramt zu erreichen, wurde von den Studierenden außerdem vorgeschlagen, wie in München eine eigene Fakultät für Lehramtsstudierende zu gründen.


Man darf gespannt sein, welche Entwicklung die Lehrerausbildung in den nächsten Jahren durchlebt – wir FREIEN WÄHLER werden dazu auch unsere Vorschläge zur Weiterentwicklung vorbringen.


28 Dezember 2015

Zeit für Bildung

Die Bildung wird täglich geringer, weil die Hast größer wird.“


Diese Bestandsaufnahme, die der Philosoph und Schriftsteller Friedrich Nietzsche bereits Ende des 19. Jahrhunderts tätigt, ist in unserer schnelllebigen Zeit aktueller denn je. Bildung braucht Zeit. Für mich ist klar, dass bei der Bildung neben dem Wissen immer die Individualität und Persönlichkeit sowie die Entwicklung von Talenten eine große Rolle spielen muss.




kaemte  / pixelio.de

kaemte / pixelio.de


Die Heterogenität in unseren Klassenzimmern ist inzwischen die Normalität. Das Deutschlernen, der Umgang mit Behinderungen oder die Gestaltung eines ganztägigen Unterrichts erfordern vor allem eins: Zeit. Zeit für die Schülerinnen und Schüler, eigene Wege und Umwege auszuprobieren. Zeit für den Austausch mit den Mitschülern. Aber auch Zeit für die Lehrkräfte, Lehr-und Lernprozesse zu gestalten.


Doch Zeit ist nicht per se vorhanden, sondern muss in den Rahmenbedingungen eingeplant sein. Die neuen Lehrpläne bieten dabei eine große Chance, da sie auf die Kompetenzorientierung ausgerichtet sind und Zeitfenster ermöglichen. Damit auch in Zukunft Qualität, Leistungsfähigkeit und Integrationsfähigkeit des bayerischen Schulsystems erhalten bleiben, gilt es jetzt die Weichen zu stellen. Ein deutliches Plus an Aufgaben muss auch zur Folge haben, dass es mehr Lehrkräfte gibt – der Nachtragshaushalt setzt hier ein erstes gutes Signal. Das Zwei-Lehrer-Prinzip sollte künftig keine Utopie sein, sondern erstrebenswertes Ziel. Das gilt natürlich ganz besonders mit dem Blick auf die vielen Flüchtlingskinder, die einen Anspruch auf Bildung haben. Und nicht zu vergessen: Die Schulleitungen brauchen mehr Zeit für die Leitung ihrer Schule, damit auch Schulentwicklung vorangebracht werden kann. Und last but not least: Auch am Gymnasium ist mehr Zeit dringend geboten – es gilt bayernweit und flächendeckend eine Wahlfreiheit G8/G9 umzusetzen, damit jede Schülerin und jeder Schüler mehr Zeit zum Leben und Lernen hat.


 Denn: Hast und Bildung passen nicht zusammen.


12 Dezember 2015

Gesamtbayerisches Flughafenkonzept anstatt 3. Startbahn in München

Unsere Forderung nach einem gesamtbayerischen Flughafenkonzept anstelle der dritten Startbahn für den Münchner Flughafen stand im Plenum auf ganz besondere Art und Weise im Mittelpunkt. Wir FREIE WÄHLER haben dieses Thema als Fraktion zum Thema der Aktuellen Stunde gemacht, die Gelegenheit dazu bietet, in einer Vollversammlung aus aktuellem Anlass über ein Thema zu sprechen, das von allgemeinem Interesse ist und in die Zuständigkeit des Landes fällt.


Ein vom Flughafen München selbst in Auftrag gegebenes Gutachten legt offen, dass noch ausreichend Kapazitäten durch die beiden bestehenden Start- und Landebahnen vorhanden sind. Die aktuellen Zahlen zeigen deutlich, dass in München derzeit noch zusätzlich bis zu 100.000 Flugbewegungen pro Jahr möglich wären. Die Staatsregierung darf diese Fakten nicht länger übergehen – daher haben wir uns für dieses Thema in der Aktuellen Stunde entschieden.




Alexander Dreher  / pixelio.de

Alexander Dreher / pixelio.de




Wir haben in der Debatte noch einmal dargelegt, dass damit die dritte Startbahn vollkommen überflüssig ist und außerdem eine unnötige Konkurrenz für die Standorte Nürnberg und Memmingen bedeutet. An den beiden Flughäfen würde sich die Situation weiter verschärfen. Wir FREIE WÄHLER werden ein endloses Verschieben der Entscheidung über die umstrittene Start- und Lande-Piste daher nicht länger tolerieren und fordern die Bayerische Staatsregierung auf, der Realität endlich ins Auge zu sehen: Die beste Lösung ist ein Flughafen-Gesamtkonzept München-Nürnberg-Memmingen – dafür setzten wir FREIE WÄHLER uns seit Langem ein.


Dies vor allem auch unter Berücksichtigung der von uns FREIEN WÄHLERN hoch gehaltenen Regionalitätsgründen und der Zielsetzung möglichst gleichwertiger Lebensbedingungen in ganz Bayern. Denn die 3. Startbahn in München würde zwangsläufig einen weiteren Bedeutungsverlust für den fränkischen Flughafen Nürnberg bedeuten, weil damit dort weitere Fluglinien abgezogen werden würden und gen München wandern würden. Auch der immer wieder in den Schlagzeilen stehende Memminger Allgäu-Airport würde zwangsläufig weiter an Bedeutung verlieren. Deshalb sehen wir eine Verteilung der Fluggäste auf die bestehenden Airports als die wirtschaftlich und strukturell wesentlich sinnvollere Variante an.



12 Dezember 2015

CSU-Spielgeld im Nachtragshaushalt ist inakzeptabel

Bei der Plenarsitzung am Mittwoch wurde auch der Nachtragshaushalt verabschiedet. Wir FREIE WÄHLER haben den Entwurf abgelehnt. Zwar begrüßen wir, dass durch den Nachtragshaushalt weit über 2000 neue Stellen geschaffen werden sollen, insbesondere im Bereich der Polizei und inneren Sicherheit, der Lehrer, der Justiz und der allgemeinen inneren Verwaltung.


Damit kommt der Entwurf auch den jahrelangen Forderungen der FREIEN WÄHLER in vielen Punkten nach. Allerdings  hat die Staatsregierung viele gute und vernünftige Vorschläge der Opposition nicht aufgegriffen.




Alexander Altmann  / pixelio.de

Alexander Altmann / pixelio.de


Es ist zum Beispiel völlig unverständlich, warum die CSU geschlossen gegen die Anträge der FREIEN WÄHLER zur Erhöhung der Fördermittel für die Sanierung von Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen, der Wohnraumförderung und der Entlastung der Kommunen im Bereich Asyl gestimmt hat. Völlig inakzeptabel ist für uns auch die schon historische Tatsache, dass im Haushaltsentwurf der Regierung 50 Millionen Euro „Fraktionsspielgeld“ eingestellt wurden, die allein der Regierungspartei CSU zur Finanzierung von „Wahlkreis-Projekten“ zur Verfügung standen.


 Die Umsetzung des Haushaltsentwurfs stellt in unseren Augen eine große Herausforderung dar. In einem Dringlichkeitsantrag fordern wir deshalb von der Staatsregierung, ihr Konzept vorzustellen, wie die durch den Nachtragshaushalt neu geschaffenen Stellen auch tatsächlich schnellstmöglich besetzt werden können. Wir wollen konkret wissen, wann, wo und wie welche Stellen tatsächlich angesiedelt werden sollen. Nur so können sich die Betroffenen vor Ort nämlich auch rechtzeitig auf die Neuerungen einstellen.


Hier finden Sie den Nachtragshaushalt 2016 im Detail: CCE15122015



12 Dezember 2015

Mehrheitspartei übernimmt FW-Antrag gegen europäische Einlagensicherung

In den letzten Wochen ist das Thema der europäischen Einlagensicherung immer wieder in den Fokus gerückt und es wurde kontrovers diskutiert. Generell bedeutet Einlagensicherung, dass der Kontoinhaber im Falle eines Bankenausfalls geschützt wird und ihm die Bankeinlage bis zu einer bestimmten Höhe zurückgezahlt wird.




Tim Reckmann  / pixelio.de

Tim Reckmann / pixelio.de


In Mitgliedstaaten der EU ist heute durch nationale Einlagensicherungssysteme garantiert, dass bis 100.000 Euro pro Kunde und pro Bank gesichert sind. Da sich deutsche Kreditinstitute im Laufe der Jahre einen ansehnlichen Sicherungsfond angelegt haben, ist die Diskussion über eine Änderung der Einlagensicherung hitzig. Im Vergleich zur nationalen Einlagensicherung sieht die europäische Einlagensicherung eine europaweite Haftung vor.


Bereits im Oktober hat die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion einen Antrag gegen die Vergemeinschaftung der Einlagensicherung in Europa eingebracht. Wir haben die Staatsregierung aufgefordert, sich auf Bundes- und europäischer Ebene dafür einzusetzen, dass künftig sämtliche Bestrebungen nach einer Vergemeinschaftung der Einlagensicherungen abgelehnt werden. Es kann schließlich nicht angehen, dass die über Jahre zum Schutz der Kundeneinlagen im Rahmen bestehender Instituts- und Einlagensicherungssysteme gebildeten Sicherungsmittel, insbesondere bei Genossenschaftsbanken und Sparkassen, für eine grenzüberschreitende Haftung für Kreditinstitute mit unterschiedlichen bzw. teils risikobehafteten Geschäftsmodellen herangezogen werden.




Lupo  / pixelio.de

Lupo / pixelio.de


Die Umsetzung solcher Pläne würde letztlich bedeuten, dass deutsche Sparer zur Rettung ausländischer Banken herangezogen werden können. Das wollten wir FREIE WÄHLER unbedingt verhindern. Erfreulicherweise wurde dem Antrag im zuständigen Ausschuss auch einstimmig zugestimmt. Umso befremdlicher ist es, dass die CSU nun einen inhaltsgleichen Dringlichkeitsantrag ins Plenum eingebracht hat. Wieder einmal übernimmt die CSU damit die guten Ideen der FREIEN WÄHLER und verkauft sie als ihre eigenen! Es zeigt aber einmal mehr, wie wichtig wir FREIEN WÄHLER deshalb für die Landespolitik sind.



12 Dezember 2015

FW fordern Wiederbelebung des Diplomstudienganges

In zweiter Lesung wurde im vorweihnachtlichen Dreitage-Plenum unser Gesetzentwurf zur Wiederbelebung des Diplomstudienganges behandelt. Wir fordern darin die Wiedereinführung des Diploms als einen weiteren berufsqualifizierenden Studienabschluss in bestimmten Fächern. Dieser bewährte und international hoch anerkannte Abschluss wurde nämlich mit der Einführung der Bachelor-Master-Studienabschlüsse auch in Bayern weitgehend abgeschafft.




Thomas Kölsch  / pixelio.de

Thomas Kölsch / pixelio.de


Mittlerweile üben nicht nur Bildungspolitiker, sondern auch Vertreter der Wirtschaft offen Kritik an den Bachelor-Abschlüssen. Schon aufgrund der relativen Kürze der vorgesehenen Studienzeit werden diese häufig als „Schmalspur-Abschluss“ angesehen. In vielen Berufen wird außerdem ein Masterabschluss erwartet, um qualifiziert arbeiten zu können. Die Abschaffung des Diploms  war eine der größten hochschulpolitischen Dummheiten der letzten Jahrzehnte. Das wollen wir FREIE WÄHLER ändern. Wir wollen die anerkannte Marke des Diploms neu beleben, wir wollen sie praxis- und anwendungsorientiert in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und wissenschaftsfundiert mit einer eigenen Diplomarbeit gestalten. Dafür werden wir uns auch weiterhin einsetzen.


Wie auch bei in der Vergangenheit angestrebten Änderungen, wie etwa bei der Abschaffung der Studiengebühren oder der Wahlfreiheit am Gymnasium, sind es vor allem die Wirtschaftsverbände, die das Fehlen des Diplomabschlusses beklagen. So gilt nach wie vor der Diplom-Ingenieur weltweit als Qualitätsmerkmal ‚made in Germany’, das Seinesgleichen sucht. Insofern ist die Situation für uns FREIE WÄHLER im Bayerischen Landtag zunächst einmal nicht ungewohnt, dass alle anderen Fraktionen uns bei diesem Ansinnen derzeit nicht unterstützen und von einer ‚Abkehr vom Bologna-Prozess’ sprechen. Doch genau das soll es nicht sein, sondern vielmehr eine qualitative Ergänzung des bayerischen Hochschulwesens.


Unseren Gesetzentwurf zur Änderung des Bayerischen Hochschulgesetzes können Sie hier einsehen: 0000004579



12 Dezember 2015

Geplante Änderung des Wertstoffgesetzes käme Kommunen und Bürgern teuer

Die Änderung des Wertstoffgesetzes wurde auch im Bayerischen Landtag hitzig diskutiert. Das Bundesumweltministerium hat die Einführung einer Wertstofftonne geplant, mit deren Hilfe Abfälle, die bisher noch im Restmüll entsorgt werden, für das Recycling erschlossen werden. Hierzu zählen nicht nur Verpackungen, sondern auch weitere Produkte aus Metall oder Kunststoff.




Maik Schwertle  / pixelio.de

Maik Schwertle / pixelio.de


Mit einem Dringlichkeitsantrag zum Wertstoffgesetz haben wir FREIE WÄHLER ein äußerst wichtiges Problem aufgegriffen. Denn die geplante Neuregelung des Bundesumweltministeriums ist ein Angriff auf die kommunale Daseinsvorsorge. Kommunen verlieren massiv Erlöse für Altpapier und Altmetall und die Bürger bezahlen bis zu 20 Prozent mehr an Gebühren.  Wir fordern deshalb eine Überarbeitung des Wertstoffgesetzes, bei der die Belange der Kommunen, der Umwelt und der Bürger tatsächlich angemessen berücksichtigt werden.


Welche Änderungen eine solche Wertstofftonne mitbringen würde, können Sie hier im Detail nachlesen: 0000006156



6 Dezember 2015

Was tun mit der steigenden Zahl von Pippis an Bayerns Schulen?

Gehört Pippi Langstrumpf in die "Klapse"? Dieser zweifelsohne fiktiven wie visionären Fragestellung widmete sich der Bildungsausschuss des Bayerischen Landtages in dieser Woche mehr oder minder intensiv. Bei einer Anhörung über die optimalen Bildungsbedingungen für Schülerinnen und Schüler mit sogenanntem sozial-emotionalem Förderbedarf brachte dieses eigentlich aufheiternd von einer Kollegin ins Spiel gebrachte Beispiel in Zusammenhang mit der Fragestellung, ob nicht auch die Gesellschaft heutzutage mit sehr hoch angesetzten Maßstäben und Diagnosekriterien förderbedürftige Kinder und Jugendliche en masse generiere, die versammelte Expertenschar aus Professoren, Schulleitern, Psychologen und Jugendhilfe-Vertretern sehr zum Nachdenken.


„Ich würde sagen, Pippi Langstrumpf wäre heute tatsächlich ein Fall für die Psychiatrie!“, so antwortete Professor Franz Joseph Freisleder, der Ärztliche Direktor des kbo-Heckscher-Klinikum, einer Spezialeinrichtung für Kinder- und Jugendpsychiatrie in München, unumwunden und relativierte sogleich, „aber nur für die ambulante Behandlung“.




Ruth Rudolph  / pixelio.de

Ruth Rudolph / pixelio.de


Die deutliche Zunahme von 'Pippis' in den vergangenen 14 Jahren bei einer Verdoppelung der förderungsbedürftigen Kinder und Jugendlichen mit Verhaltensauffälligkeiten hatte den Bildungsausschuss zu dieser hochinteressanten Expertenanhörung veranlasst. Im Gegenzug spricht schließlich Jeder von Inklusion, also der gemeinsamen Beschulung behinderter und nichtbehinderter Schüler/innen. Wissen muss man auch, dass rund 52 Prozent der sozial-emotional auffälligen Schüler bereits im Regelschulsystem inklusiv beschult werden.


Welche Bedingungen brauchen also diese Kinder, um optimal an unseren Bildungs- und Erziehungseinrichtungen gefördert zu werden? Darauf gab es von der versammelten Expertenschar recht eindeutige Antworten. Das oftmalige Nebeneinander vom System Schule einerseits und den Maßnahmen der Jugendhilfe sowie kinder-und jugendpsychiatrische Kompetenzen andererseits müssen dringend besser vernetzt werden und im Optimalfall von einer koordinierenden Stelle, etwa einem 'Fall-Manager' geführt und geleitet werden. Hinzugezogen werden müssen des Weiteren Heilpädagogen und zwar sowohl in den sonderpädagogischen Förderzentren, als auch in den Regelschulen. Auch den Schulbegleiter als bisherigen persönlichen Begleiter halten die Experten für überbracht. Bessere Dienste würde hier ein Pädagogischer Assistent, der wesentlich effizienter mit in den Unterrichtsbetrieb einbezogen werden könnte, leisten.


Es muss also an wesentlichen Stellschrauben gedreht werden – das geht bin hin zu der Forderung nach einem Lehrer-Tandem in besonderen Extremfällen. Angesichts der Vielzahl der vorhandenen Fördermaßnahmen muss hier dringend angesetzt werden, um mehr Effizienz zum Wohle der Schülerinnen und Schüler zu erreichen.


Ich bin mir sicher, dass sich die Beschulung solcher förderbedürftiger Kinder gravierend verändern muss, wollen wir nicht weiter steigende Fallzahlen. So wurde klar artikuliert, dass im jungen Alter von 3 bis 6 Jahren hier bereits in der frühkindlichen Bildung angesetzt werden muss. Auch darf es kein Tabu sein, dass kinder-und jugendpsychiatrische Kompetenz zum Wohl der Kinder auch in der Regelschule zum Einsatz kommen. Es braucht also eine massive Unterstützung für allgemeinbildende Schulen, um neben dem Bildungsauftrag auch den Erziehungsauftrag mit zu generieren.


Und auch einen weiteren Punkt hielten die Experten für längst überfällig, den ich im Übrigen genauso sehe: die Tatsache, dass jeder Lehrer eine grundlegende sonderpädagogische Bildung im Rahmen des Studiums absolvieren sollte.


Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen