All posts in Politik

15 April 2016

Rote Karte für Round-up: Unnötigen Glyphosat-Einsatz sofort unterbinden

Viele Hobby-Gärtner verwenden das unter dem Handelsnamen ‚Round-up’ bekannte Herbizid Glyphosat genauso ungeniert um Unkraut zu vernichten, wie Profis im Gartenbau und in den Bauhöfen der Kommunen oder auf den Gleisanlagen der Bahn. Gedanken daran, dass mit diesem Unkrautvernichtungs-Alleskönner ein erheblicher Eingriff in das Gesundheitssystem des Menschen gemacht wird, hegen dabei wohl die Wenigsten. Fast wie selbstverständlich kommt so das brandgefährliche Herbizid Glyphosat in den Öko-Kreislauf, noch weniger bekannt sind die verheerenden Folgen.




Wolfgang Dirscherl  / pixelio.de

Wolfgang Dirscherl / pixelio.de


Heutzutage werden – wie zuletzt im Bier – in immer mehr Nahrungsmitteln bis hin zur Muttermilch Rückstände von Glyphosat verstärkt nachgewiesen, da sich dies bis ins Grundwasser durchmogelt. Deshalb bin ich ein entschiedener Befürworter eines Verbots von Glyphosat. Wir FREIE WÄHLER fordern, dass der Einsatz des Herbizids zu diesem Zweck verboten und ferner darauf geachtet wird, dass das Mittel auch nicht zur Ernte-Erleichterung bei Lebens- und Futtermitteln verwendet wird.


Grund für diese Forderung unsererseits ist die Tatsache, dass eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts daraufhin deutet, dass die Belastung von Menschen mit Glyphosat in den letzten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich angestiegen ist. Außerdem haben sowohl die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) als auch die Weltgesundheitsorganisation(WHO) den Wirkstoff Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.


Aufgrund dieser bedenklichen Umstände warten wir dringend auch auf die Ergebnisse aus neueren Studien, die an der Versuchsanstalt in Weihenstephan derzeit noch evaluiert werden. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund, dass auch in der EU Entscheidungen bezüglich des Herbizids anstehen, die eine Verlängerung der Zulassung anvisieren. Wir  brauchen dringend aussagekräftige Zahlen. Solange noch keine einheitlichen Schlüsse gezogen werden können, steht für uns der Schutz der Bevölkerung an vorderster Stelle. Rote Karte für Glyphosat!



26 März 2016

Qualifizierte Zuwanderung aus Drittstaaten stärken

Fachkräfte in den Gesundheitsberufen und in industrienahen Tätigkeiten werden knapper, das merken wir schon jetzt. Im Zuge des demographischen Wandels wird uns dieser Fachkräftemangel stark treffen, das prognostizierten bereits verschiedene Forschungsinstitute.


Im Zuge der Flüchtlingsströme kommen natürlich auch Arbeitskräfte zu uns – doch nicht alle sind qualifiziert. Setzt man sich mit den Qualifikationen der Flüchtlinge auseinander, ergibt sich ein anderes Bild, als durch eine Betrachtung der Qualifikationen von Zuwanderern generell. Während Flüchtlinge aus Ländern wie beispielsweise Eritrea kaum Qualifikationen mit sich bringen und in ihrer Heimat meist nur Helferberufe ausgeführt haben, sind vor allem Inder oft hochqualifiziert.


Bildschirmfoto 2016-03-24 um 15.25.48


Wir brauchen qualifizierte Spezialisten und Facharbeiter, das steht außer Frage. Uns würden heute 74.100 Fachkräfte in den Industrieberufen und 19.300 Fachkräfte in den Gesundheitsberufen fehlen, wenn die Beschäftigung von Ausländern von Ende 2012 bis Mitte 2015 konstant geblieben wäre. Statistiken besagen, dass Franzosen und Inder das Ranking der ausländischen Beschäftigten in der deutschen Industrie anführen – und das mit gutem Grund, denn ihre Ausbildung ist oft hervorragend.


Bildschirmfoto 2016-03-24 um 15.25.09


Genau solche Fachkräfte werden hier händeringend gebraucht, deswegen ist meiner Meinung nach eine gezielte Steuerung der Zuwanderung aus Drittstaaten nötig. Im Zuge der Flüchtlingsdebatte wird viel zu oft über einen Kamm geschert. Aufgrund der aktuellen Lage wird die Einreise auch für qualifizierte Zuwanderer aus Nicht-EU-Staaten schwieriger, dabei brauchen wir diese. Die Industrie fordert daher klare Regelungen für den Umgang mit qualifizierten Zuwanderern, allerdings unter dem Vorbehalt, dass diese in der Lage sein müssen, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Außerdem wäre in meinen Augen eine klare Festlegung der Aufenthaltstitel eine Entlastung für alle Beteiligten.



24 März 2016

Flüchtlings-Schicksale fordern unsere Hilfe

Bei einem von Pfarrer Alexander Eckert eingeleiteten Gespräch mit jungen syrischen Flüchtlingen aus verschiedenen dezentralen Unterkünften der Umgebung im Esselbacher (Lkr. Main-Spessart) Pfarrhaus informierte ich mich nicht nur über die derzeitige Flüchtlingssituation im Raum Marktheidenfeld, sondern hörte mir von den rund ein Dutzend Flüchtlingen auch deren Fluchtgründe an.


Es macht mich betroffen und hilflos zugleich, wenn ich die Schilderungen der Zustände in den Fluchtländern aus dem Mund von Betroffenen höre, furchtbar. Eindrucksvoll schilderte einer der Flüchtlinge die derzeitige Lage in Syrien, seinen Weg nach Deutschland und beschrieb, wie er als Sanitäter im Syrien-Konflikt aushalf und für eine Zeitschrift gegen die IS-Herrschaft schrieb. Nachdem er durch Freunde erfahren hatte, dass er deshalb auf der Todesliste des IS stand, entschloss er sich zur Flucht. Was hätten wir an seiner Stelle gemacht? Diese Frage kann Jede/r für sich beantworten, zeigt aber recht deutlich, wie differenziert die Flüchtlingsthematik diskutiert werden muss. Blanke Vorurteile gegenüber Flüchtlingen helfen da nicht weiter, da Schutzsuchende unter allen Umständen unserer Hilfe bedürfen.


Noch auf dem Weg in die Türkei erhielt der junge Syrer im Übrigen die Nachricht, dass Schergen des Islamischen Staates ihn verfolgten. Beim Grenzübertritt in die Türkei hielten ihn türkische Grenzkontrolleure auf und verdächtigten ihn der IS-Mitgliedschaft. Trotz seines syrischen Passes und der Hintergrundgeschichte glaubten sie dem Syrer nicht und misshandelten ihn schwer. Mit gebrochenen Rippen und Blutergüssen schaffte er es in die Türkei, wohin ihn jedoch ebenfalls die IS-Schergen folgten. Erst nach der Überfahrt nach Griechenland fühlte er sich sicher und erhebt nun schwere Vorwürfe, dass die Türkei nichts gegen die Terror-Organisation Islamischer Staat unternimmt. Wer da noch sagt, „die sollen bleiben, wo sie sind“ – wie es vielfach an Stammtischen gefordert wird –, der hat für mein Dafürhalten kein Herz!


besseralsanderes


In Hinblick auf die nun getroffenen Vereinbarungen der Europäischen Union mit der Türkei stimmt mich dies dennoch nachdenklich: Es kann wohl nicht der Weisheit letzter Schluss sein, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel im Überschwang erst Flüchtlinge zur Einreise ermuntert, um dann in einem Kuhhandel mit der Türkei die Lösung der Flüchtlingskrise zu sehen. Wir brauchen eine europäische Flüchtlingspolitik mit Bestand und wir brauchen eine Innenpolitik, die mit den selbst geschaffenen Herausforderungen auch umgehen kann.


Dazu zählt es meines Erachtens auch nicht, Asylbewerber über ein halbes Jahr auf die Antragstellung warten zu lassen, ebenso nicht, das unheimliche Engagement der ehrenamtlichen Helfer infrage zu stellen und dazu gehört es auch nicht, dass die Reformen des BAMF nur darauf ausgelegt sind mit aufgeweichten Sicherheits- und Qualitätsstandards zu arbeiten.


In der Region Marktheidenfeld beklagte Pfarrer Eckert zudem, dass viele ehrenamtliche Helfer aufgrund der Zusammenarbeit mit Behörden und der fehlenden Anerkennung frustriert seien. Termine würden willkürlich vergeben, die Flüchtlinge könnten nicht in Gruppen zu den Behörden kommen, wodurch es zu Problemen mit den Dolmetschern käme und die Suche nach weiteren Unterkünften gestalte sich schwierig.


Bei dem Gespräch mit den Flüchtlingen an diesem Tag herrschte jedoch eine positive Grundstimmung: denn egal wie lange sie auf ihren Antrag warten müssten, erst mal könnten sie nun in Frieden leben. Dennoch sehe ich auch hier, dass die jungen Leute gerne wieder in ihr befriedetes Land zurück möchten und dafür muss die Politik alles tun. Bis dahin müssen wir uns um sie kümmern und helfen.



24 März 2016

Flüchtlingspolitik: Kommunen finanziell entlasten

Sätze wie „Integration muss vor Ort geschehen!“ hört man in Berlin oft und tatsächlich setzen sich viele Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen sehr engagiert genau dafür ein. Trotz des starken Willens und den bewundernswerten Integrationsversuchen sind viele Kommunen am Ende ihrer Möglichkeiten, denn die finanziellen Mittel fehlen.


In einem Dringlichkeitsantrag haben wir FREIE WÄHLER daher gefordert, dass der Bund Bayern sowie dessen Städte und Gemeinden finanziell stärker unterstützt. Da die Asyl- und Flüchtlingspolitik eine nationale, gesamtstaatliche Aufgabe ist, kann man die Länder und Kommunen nicht einfach im Regen stehen lassen.




Flüchtlinge in Esselbach berichten MdL Felbinger über ihren Fluchthintergrund

Flüchtlinge in Esselbach berichten MdL Felbinger über ihren Fluchthintergrund


Der Bund muss dringend finanzielle Ressourcen und personelle Kapazitäten zur Verfügung stellen, sonst kann die Integration vor Ort nicht gelingen – und das wäre fatal. Durch die Zuwanderung entstehen vor allem den Landkreisen hohe Aufwendungen. Wir FREIE WÄHLER fordern daher eine vollständige Erstattung der in Zuge der Asylpolitik anfallenden Personal- und Sachkosten, um die Landkreise zu unterstützen. Außerdem braucht es zusätzliche Finanzmittel für Kita-Plätze, Schulen und weiteres Personal für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen – quasi ein Integrationsprogramm für bayerische Kommunen.


Ich bin der Meinung, dass diese Investitionen wichtig und richtig sind, denn nur durch flächendeckende und zeitnahe Integrationsmaßnahmen kann Integration auch gelingen. Würden solche Maßnahmen aufgrund fehlender Finanzmittel scheitern, würde das in meinen Augen das Scheitern der aktuellen Flüchtlingspolitik bedeuten.



24 März 2016

FW fordern Einsicht in TTIP-Dokumente

Lange liefen geheime Gespräche hinter verschlossenen Türen und niemand wusste, was genau sich abspielt – so könnte man den Beginn der TTIP-Verhandlungen beschreiben. Erst seit Februar haben die Mitglieder des Bundestags und des Bundesrats einen Zugang zu den Verhandlungstexten des umstrittenen Freihandelsabkommens erhalten, ein Unding, wenn man bedenkt, wie lange die Verhandlungen bereits laufen.


Noch skandalöser ist es, dass wir Abgeordnete des Bayerischen Landtages weiterhin keinen Zugang zu den Daten haben. Diesen Missstand wollen wir FREIE WÄHLER beheben und fordern daher in einem Antrag das Recht auf Einsichtnahme. Wir sind der Meinung, dass wir uns nur durch Zugang zu den Verhandlungsdokumenten einen umfassenden Blick von den Auswirkungen eines solchen Freihandelsabkommens überzeugen können. Um sich verantwortungsvoll informieren zu können, gehört das Notizen machen und Kopien zum eingehenden Studieren ebenfalls dazu – auch für diese Regelung werden wir uns stark machen. Bisher darf nur unter strengsten Auflagen in die Unterlagen Einsicht genommen werden, dieser Zustand ist in unseren Augen nicht länger tragbar.


11


Schon lange stellen wir FREIE WÄHLER uns gegen die drastischen Auswirkungen von TTIP auf beispielsweise Verbraucherschutz und Landwirtschaft. Nun wird auch unsere Rechtsprechung Thema der Verhandlungen und da sagen wir ganz deutlich: Unsere Rechtsprechung dürfen wir nicht aus der Hand geben! Bisher sieht das Freihandelsabkommen jedoch Sondergerichte für ausländische Investoren vor. Solche Investitionsgerichte wollen wir unbedingt verhindern, einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag haben wir bereits diese Woche ins Plenum des Bayerischen Landtags eingebracht.  Auch der Deutsche Richterbund stellt sich vehement gegen die Schaffung eines solchen Systems, da die Auswirkungen auf unsere Rechtsprechung fatal wären: vom Zivilrecht über das Verwaltungsrecht würde die Rechtsprechung an Instanzen außerhalb unseres bewährten Gerichtssystems abgegeben werden – das können wir schlichtweg nicht zulassen.


IMG_7268


Im Übrigen hat eine Meinungsumfrage des Prognos-Instituts zum deutschen Mittelstand und TTIP ergeben, dass 62% der Befragten „eher negative“ oder „sehr negative“ Auswirkungen befürchten. Unterstützen daher auch Sie unseren Kampf gegen TTIP und unterschreiben Sie unsere Petition!


Ich bin gespannt, wie über unsere Anträge entschieden wird und halte Sie natürlich wie gewohnt über die Ergebnisse auf dem Laufenden.



24 März 2016

Förderlehrer als pädagogische Zweitlehrkraft an jeder Schule

Förderlehrerinnen und Förderlehrer tragen an bayerischen Grund-, Mittel- und Förderschulen durch die Arbeit mit Schülergruppen maßgeblich zur Sicherung des Unterrichtserfolges bei. Aufgabe der Förderlehrkräfte ist es, Schülerinnen und Schüler individuell zu betreuen und zu fördern – ganz nach deren Bedarf.


An bayerischen Schulen läuft das in der Regel so ab, dass ein Förderlehrer oder eine Förderlehrerin in Absprache mit der Klassenlehrkraft gezielt Schülerinnen und Schüler aus dem Klassenverbund holt, um Unterrichtsinhalte zu vertiefen und zu sichern. Vor allem in Zeiten der Inklusion, des Ganztages und der Integration der Flüchtlinge sind Förderlehrkräfte eine wichtige Stütze im Schulalltag – genau deshalb fordern wir FREIE WÄHLER, dass hier mehr Stellen geschaffen werden.


20110427114857__DGF8091


Voraussetzung für die Zulassung zur Ausbildung als Förderlehrkraft ist ein mittlerer Schulabschluss, die gesundheitliche Eignungsfeststellung sowie das Bestehen eines Eignungstests. Im Gegensatz zu Lehramtsstudenten werden Förderlehrerinnen und Förderlehrer an bayernweit zwei Staatsinstituten, die sich in Bayreuth und in Freising befinden, ausgebildet. Während der dreijährigen Ausbildung am Staatsinstitut wird den Förderlehrkräften neben grundlegenden Kenntnissen in Pädagogik, Psychologie und Schulpädagogik eine fachdidaktische Ausbildung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Deutsch als Fremdsprache vermittelt. Weiterhin finden förderspezifische Aufgabenfelder wie Lernbeobachtung, Förderplanung und Medienpädagogik Berücksichtigung. Anschließend erfolgt, ähnlich dem Referendariat, in Kooperation mit wöchentlichen Seminarveranstaltungen eine zweijährige Ausbildungsphase an der Schule.


Nachdem Förderlehrerinnen und Förderlehrer diese Ausbildung durchlaufen haben, sind sie vor allem für die gezielte Förderung durch beispielsweise Lese- und Rechtschreibkurse ausgebildet. Aufgrund der Tatsache, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler gezielte Förderung benötigen, brauchen wir mehr Ausbildungsplätze für Förderlehrer. Aktuell wird nur an etwa 60% aller Schulen eine Förderlehrkraft unterstützend eingesetzt – da kann ich nur ganz deutlich sagen: Das ist zu wenig!


Unter diesen Umständen könnte sich eine Schule ja schon freuen, überhaupt eine Förderlehrkraft zur Verfügung zu haben. Stellen Sie sich aber jetzt einmal EINE Förderlehrkraft an EINER Schule mit mehreren hundert Schülern vor. Das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein unter dem vor allem die Förderlehrkräfte, um die sich die Kollegen reißen, leiden.


Bei meinem Besuch in einer Schule in Finnland konnte ich mich erneut davon überzeugen, wie wichtig eine gut ausgestattete Schule für den Bildungserfolg ist. Wir müssen dringend umdenken! Eine Förderlehrkraft als feste Zweit-Lehrkraft anzustellen wäre in meinen Augen ein erstrebenswertes Ziel, denn nur durch eine individuelle Unterstützung können sich alle Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Kompetenzen entfalten – und das sollte schließlich immer unser höchstes Ziel sein! Und gerade im Zuge der an vielen Schulen schon vorhandenen Flüchtlingskindern und der damit für die Lehrkraft zusätzlichen Belastung ist es unumgänglich für individuelle Förderung entsprechende Stellen zu schaffen. Deshalb fordern wir FREIE WÄHLER für jede Schule eine Förderlehrkraft als pädagogische Zweit-Kraft. Im Gegenzug könnte bei der inklusiven Beschulung von Kindern in vielen Fällen auf den individuellen und nur für einen Schüler eingesetzten Schulbegleiter verzichtet werden, da diese Aufgabe dann die pädagogische Zweit-Lehrkraft übernehmen könnte.



23 März 2016

Zulassungsbeschränkung zum Referendariat stößt auf Kritik

Das Gesetz kommt zur falschen Zeit. Derzeit werden im Grund- und Mittelschulbereich händeringend Lehrkräfte gesucht. Und nun will die Staatsregierung den Studenten den Zugang zum Referendariat verwehren. Ein fatales Signal. Denn: Künftige Lehrkräfte verlieren jedwede Planungssicherheit über ihr Studium und sie müssen davon ausgehen, dass sie bis zu drei Jahre länger warten müssen um ins Referendariat gehen zu dürfen.


Das kostet jungen Menschen nicht nur Nerven, sondern auch ganz faktisch Geld. Zudem sind weitere negative Folgen zu erwarten: Viele motivierte Schulabsolventen werden von einem Lehramtsstudium abgehalten und es wird Bürokratie mit zwei zu verwaltenden Wartelisten geschaffen. Das kann niemand wirklich wollen, daher wird eine solche Zugangsbeschränkung auch von allen Lehrerverbänden vehement abgelehnt. Zudem muss man auch immer bedenken: Die Ausbildung zum Lehrer ist erst mit dem zweiten Staatsexamen – und damit nach dem Referendariat – abgeschlossen. Mit dem ersten Staatsexamen haben die jungen Menschen nichts in der Hand. Deshalb hinkt auch ein genereller Vergleich mit anderen Bundesländern, wenn es dort ein Bachelor/Master-System im Lehramt gibt und die jungen Menschen damit andere berufliche Wege anstreben können.


RS1173_284
Die FREIEN WÄHLER schlagen zur Steuerung der Lehramtsstudierenden pragmatische Maßnahmen vor: Es gilt studienbegleitende Beratungsangebote zu stärken und polyvalente Abschlüsse an allen Hochschulen anzubieten. Das heißt: Die Lehramtsstudenten sollen die Möglichkeit erhalten, neben dem ersten  Staatsexamen einen anderen Abschluss – zum Beispiel einen Master – zu erwerben. Damit hätten die Studierenden einen berufsqualifizierenden Abschluss in der Tasche, der ihnen auch außerhalb des Schulsystems berufliche Perspektiven bietet. Der neue Artikel im Lehrerbildungsgesetz ist hier keine Lösung. Er ist zwar ein neues Arbeitsmittel im „Werkzeugkasten“ des Kultusministers, aber leider kann man damit nichts reparieren, sondern lediglich Vertrauen zerstören.


Weitere Schilderungen zum Thema Zulassungsbeschränkung zum Referendariat finden Sie hier.



22 März 2016

Verbesserung der Studienerfolgsquote dringend notwendig

Schon lange ist bekannt, dass die Studienabbrecherquote auch an Bayerischen Hochschulen erschreckend hoch ist. Eine Expertenanhörung im Ausschuss Wissenschaft und Kunst des Landtages zur Studienerfolgsquote hat nun ergeben, dass ein Großteil der Studienabbrüche darauf zurückzuführen ist, dass der oder die Studierende einen nicht zu den persönlichen Neigungen und Stärken passenden Studiengang gewählt hat.




Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de

Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de


Um die Studienerfolgsquote zu verbessern, fordern wir FREIE WÄHLER daher die Förderung von Eignungsfeststellungsverfahren. Wir fordern die Staatsregierung in unserem Dringlichkeitsantrag dazu auf, gemeinsam mit den Hochschulen Qualitätskriterien für Eignungsfeststellungsverfahren zu entwickeln und Fördermittel für die Einführung und Evaluation solcher Verfahren bereitzustellen.


Ursachen für die Probleme bei der Studiengangwahl sind vor allem ungenaue Kenntnisse über die Anforderungen des Studiengangs und bzw. oder eine Fehleinschätzung der eigenen Stärken. Ein wie von uns gefordertes Eignungsfeststellungsverfahren könnte an beiden Knackpunkten ansetzen und so zu einer erheblichen Senkung der Studienabbruchquote führen. Dass das dringend geschehen muss, verrät ein Blick auf die Zahlen: Schätzungen zufolge brechen knapp 40% aller Studierenden ihr Studium ab.


Natürlich sind bezüglich eines solchen Verfahrens noch viele Fragen offen, beispielsweise ob eine Teilnahme verpflichtend oder freiwillig wäre oder inwiefern ein solches Verfahren beratende oder zulassungsrelevante Wirkung haben sollte. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Einführung solcher Eignungsfeststellungsverfahren im Vergleich zu Belastung, Zeitverlust und Kosten, die jeder Studienabbruch mit sich bringt, als gering einzustufen sind. Fest steht, dass sich in Bezug auf den Studienerfolg etwas tun muss – und wir FREIE WÄHLER wollen den Weg dahin ebnen.



16 März 2016

Bewerben: Bürgerpreis des Bayerischen Landtages

Auch in diesem Jahr verleiht die Bayerische Staatsregierung wieder den renommierten Ehrenamtspreis. Passend zum siebzigjährigen Jubiläum der Bayerischen Verfassung steht der diesjährige Bürgerpreis unter dem Leitthema „70 Jahre in guter Verfassung. Wir leben und gestalten Demokratie!“.


RS1702_IMG_8694


Unter dem Vorsitz der Landtagspräsidentin Barbara Stamm sucht und honoriert die Jury ehrenamtliche Gruppierungen und Bündnisse, die sich für die zentralen Werte der Verfassung wie etwa Frieden, Freiheit und Demokratie einsetzen. Gerade in der heutigen Zeit, in der vor allem Deutschland versucht mit gutem Beispiel in der Flüchtlingskrise voranzugehen, sind Aktionen gegen beispielsweise Extremismus oder Intoleranz von großer Bedeutung. Die Landtagswahlen in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt haben gezeigt, dass Deutschland vor einer riesigen Herausforderung steht – denn die AfD ist keine demokratiewürdige Alternative.


Ich bin daher gespannt auf die Projekte, die zum diesjährigen Ehrenamtspreis eingereicht werden. Erstmalig ist der Bürgerpreis mit insgesamt 50.000 Euro dotiert, mitmachen lohnt sich also!


Nähere Informationen zum Bürgerpreis finden Sie hier.



16 März 2016

Schulsekretärinnen endlich ordentlich bezahlen und Schulleiter entlasten

 Es ist erst März und dennoch ist ein Thema an vielen Schulen schon jetzt aktuell: Wer wird der neue Schulleiter oder die neue Schulleiterin im nächsten Schuljahr? Viele Rektorinnen und Rektoren gehen auch zum Schuljahr 2016/17 in den Ruhestand, doch Bewerbungen für die vakant werdenden Stellen bleiben immer häufiger aus.




Günther Felbinger im Gespräch mit der Bezirksfachschafts-Vorsitzenden Unterfranken, Christine Starz und BLLV-Vizepräsidenten Tomi Neckov

Günther Felbinger im Gespräch mit der Bezirksfachschafts-Vorsitzenden Unterfranken, Christine Starz und BLLV-Vizepräsidenten Tomi Neckov


Meiner Meinung nach verständlich, wenn man sich die Arbeitsbedingungen einmal genauer anschaut. Durch den Ganztagsschulausbau, die Inklusion, Beurteilungstätigkeiten und die Flüchtlingswellen kommen auf Schulleiter immer mehr Aufgaben zu – und das bei (meist) gleichbleibenden Anrechnungsstunden. An bayerischen Grund- und Mittelschulen, das muss man erst einmal wissen, handelt es sich bei einem Schulleiter bzw. einer Schulleiterin nämlich nicht um ein komplett eigenes Berufsbild. Ein Blick ins Schulhaus verrät: Schulleiterinnen und Schulleiter managen gemeinsam mit den unterbezahlten, aber emsigen Verwaltungsangestellten den Schulalltag und halten ganz nebenbei - je nach Schulgröße - selbst noch mehrere Stunden Unterricht.


Schulleiter


Kein Wunder also, wenn die Bewerbungsflut auf solche Stellen ausbleibt, hier muss das Kultusministerium dringend umdenken. Wir FREIE WÄHLER fordern daher ausreichend Leitungszeit und somit weniger eigenverantwortlichen Unterricht für die Schulleitung, mehr Kompetenzen im Grund- und Mittelschulbereich und einen weiteren Aufbau der erweiterten Schulleitung, die es bisher nur an Realschulen, Gymnasien und an beruflichen Schulen gibt. Außerdem muss dringend eine zeitgemäße Ausbildung für kommende Schulleitungen angeboten werden, die natürlich auch eine angemessene Besoldung nach sich ziehen muss.


Neben den Anrechnungsstunden für die Schulleitung hängt auch der Zuteilungsschlüssel für Verwaltungsangestellte maßgeblich von Schüler- und Klassenzahl ab. Zurückgehende Schülerzahlen führen auch zu einer Stundenkürzung bei den Verwaltungsangestellten und das, obwohl der Verwaltungsaufwand in den letzten Jahren stetig steigt.


Verwaltung


Ich bin der Meinung, dass die Arbeit der Verwaltungsangestellten nicht genug gewürdigt wird – das schließt die Bezahlung mit ein. Bereits in der Vergangenheit habe ich mich daher mit mehreren Anträgen für die Stundenerhöhung der Verwaltungsangestellten und einer Neueinstufung des Tätigkeitsbildes der heimlichen Schul-Manager(-innen) eingesetzt, die wiederum ebenfalls eine Entlastung der Schulleitung mit sich bringen würde.



Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen