All posts in Politik
Die Berichterstattung aus dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima zeichnet sich nicht nur durch ein völlig fehlgesteuertes Krisenmanagement aus, sondern auch durch eine mangelnde Aufklärung über die möglichen Gefahren der ausgehenden Strahlung. Nicht nur viele japanische Bürger fragen sich zu Recht, ob und wie man sich im Notfall schützen kann und was die einzelnen Strahlenwertangaben konkret bedeuten.
Strahlungsarten: Alpha-, Beta- und Gammastrahlung
Alpha-Strahlung besteht aus Alpha-Teilchen, diese wiederum bestehen aus zwei Protonen und zwei Neutronen, daher ist sie besonders stabil. Auf Grund der Stabilität und der starken Reaktionsfähigkeit mit Materie kann sie jedoch relativ leicht abgeschirmt werden. Eine Blockade kann bereits durch ein Blatt Papier oder durch die oberste Hautschicht vorgenommen werden. Gefährlich wird Alpha-Strahlung jedoch, sobald diese in zum Beispiel in Form des natürlich vorkommenden Urans in den Körper gelangt. Dann können die radioaktiven Nuklide in das Zellmaterial eingebaut werden und dort zu schweren Schäden der Zelle und des Erbguts führen. Dadurch kann Krebs ausgelöst werden.
Die durch den Beta-Zerfall von Atomkernen entstehende Strahlung wird als Beta-Strahlung bezeichnet. Sie besteht aus den leichten, geladenen Elektronen und kann entsprechend leicht im elektrischen Feld abgelenkt werden. Im Vergleich zur Alpha-Strahlung ist sie weniger gefährlich und lässt sich mit einem einige Millimeter dicken Absorber, etwa einer feinen Metallschicht, gut abschirmen. Fehlt dieser Schutz, treten schwere Hautverbrennungen auf und langfristig kann es auch zu einer Erkrankung an Hautkrebs kommen.
Gammastrahlung ist mit der von Wilhelm Conrad Röntgen entdeckten Röntgenstrahlung identisch, jedoch kurzwelliger und besitzt daher mehr Energie. Die Gefahr der Gamma-Strahlung nimmt mit der zurückgelegten Entfernung von der Strahlenquelle ab.
Maßeinheiten der Strahlenbelastung: Sievert, Millisievert
Die Maßeinheit Sievert dient zur Messung der Strahlenbelastung biologischer Organismen. Praktisch vorkommende Werte werden in der Regel in Millisievert angegeben. 1000 Millisievert entsprechen einem Sievert. Bereits eine einzelne Dosis von vier Sievert gilt für den Menschen als tödlich. Um die beruflich bedingte Strahlenbelastung möglichst gering zu halten, beträgt der Grenzwerte in allen europäischen Ländern 20mSv pro Jahr. Für sensible Körperteile wie zum Beispiel die Linse des Auges, Lunge, Haut, Hände, Keimdrüsen oder für die Gebärmutter sind jeweils unterschiedliche Grenzwerte festgelegt.
Halbwertszeit
Unter der Halbwertszeit versteht man die Zeit, die benötigt wird, bis die Strahlungsintensität (Zahl der Zerfälle pro Sekunde) zur Hälfte abgeklungen oder in andere Produkte umgewandelt ist. Die radioaktiven Nuklide zerfallen unter Emission von Strahlung (je nach Nuklid in Alpha-, Beta- oder Gammastrahlung bzw. in Kombination) in Elemente mit niedrigerer Ordnungszahl. Dies können wiederum radioaktive Elemente sein, die dann ihrerseits eine Halbwertzeit besitzen. Beispielsweise zerfällt bei der Kernspaltung das radioaktive Uran 235 in das radioaktive Cäsium137.
Strahlungsarten: Alpha-, Beta- und Gammastrahlung
Alpha-Strahlung besteht aus Alpha-Teilchen, diese wiederum bestehen aus zwei Protonen und zwei Neutronen, daher ist sie besonders stabil. Auf Grund der Stabilität und der starken Reaktionsfähigkeit mit Materie kann sie jedoch relativ leicht abgeschirmt werden. Eine Blockade kann bereits durch ein Blatt Papier oder durch die oberste Hautschicht vorgenommen werden. Gefährlich wird Alpha-Strahlung jedoch, sobald diese in zum Beispiel in Form des natürlich vorkommenden Urans in den Körper gelangt. Dann können die radioaktiven Nuklide in das Zellmaterial eingebaut werden und dort zu schweren Schäden der Zelle und des Erbguts führen. Dadurch kann Krebs ausgelöst werden.
Die durch den Beta-Zerfall von Atomkernen entstehende Strahlung wird als Beta-Strahlung bezeichnet. Sie besteht aus den leichten, geladenen Elektronen und kann entsprechend leicht im elektrischen Feld abgelenkt werden. Im Vergleich zur Alpha-Strahlung ist sie weniger gefährlich und lässt sich mit einem einige Millimeter dicken Absorber, etwa einer feinen Metallschicht, gut abschirmen. Fehlt dieser Schutz, treten schwere Hautverbrennungen auf und langfristig kann es auch zu einer Erkrankung an Hautkrebs kommen.
Gammastrahlung ist mit der von Wilhelm Conrad Röntgen entdeckten Röntgenstrahlung identisch, jedoch kurzwelliger und besitzt daher mehr Energie. Die Gefahr der Gamma-Strahlung nimmt mit der zurückgelegten Entfernung von der Strahlenquelle ab.
Maßeinheiten der Strahlenbelastung: Sievert, Millisievert
Die Maßeinheit Sievert dient zur Messung der Strahlenbelastung biologischer Organismen. Praktisch vorkommende Werte werden in der Regel in Millisievert angegeben. 1000 Millisievert entsprechen einem Sievert. Bereits eine einzelne Dosis von vier Sievert gilt für den Menschen als tödlich. Um die beruflich bedingte Strahlenbelastung möglichst gering zu halten, beträgt der Grenzwerte in allen europäischen Ländern 20mSv pro Jahr. Für sensible Körperteile wie zum Beispiel die Linse des Auges, Lunge, Haut, Hände, Keimdrüsen oder für die Gebärmutter sind jeweils unterschiedliche Grenzwerte festgelegt.
Halbwertszeit
Unter der Halbwertszeit versteht man die Zeit, die benötigt wird, bis die Strahlungsintensität (Zahl der Zerfälle pro Sekunde) zur Hälfte abgeklungen oder in andere Produkte umgewandelt ist. Die radioaktiven Nuklide zerfallen unter Emission von Strahlung (je nach Nuklid in Alpha-, Beta- oder Gammastrahlung bzw. in Kombination) in Elemente mit niedrigerer Ordnungszahl. Dies können wiederum radioaktive Elemente sein, die dann ihrerseits eine Halbwertzeit besitzen. Beispielsweise zerfällt bei der Kernspaltung das radioaktive Uran 235 in das radioaktive Cäsium137.
In den vergangenen Wochen tauchten immer wieder Meldungen über die Freisetzung der radioaktiven Stoffe Jod, Cäsium und Plutonium auf. Über die Auswirkungen der dabei entstehenden Spaltprodukte auf Körper und Gesundheit wurde bisher nur wenig berichtet. Daher beschäftigt viele Bürger die Frage: Gibt es Möglichkeiten sich zu schützen und wenn ja, wodurch?
Jod 131 und Jod 133
Jod spielt im menschlichen Körper besonders bei der Produktion der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin eine wichtige Rolle. Im Körper sind etwa 10 bis 30 Milligramm Jod gespeichert. Die Schilddrüse bietet daher auch den einfachsten Angriffspunkt für das radioaktive Jod 131, da sie nicht zwischen normalem und radioaktivem Jod unterscheiden kann. Neben dem radioaktiven Jod 131 kommt auch noch das radioaktive Jod 133 vor. Dieses hat eine Halbwertszeit von einem Tag und sendet beim Zerfall Beta-Strahlung ab. Die Reichweite in der Luft beziehungsweise im menschlichen Körper beträgt nur wenige Millimeter. Über eine sogenannte „Jodblockade“ soll die Ansammlung radioaktiven Jods in der Schilddrüse verhindert werden. Dafür muss reichlich normales Jod in Form von Tabletten aufgenommen werden, die Speicher sind daher gefüllt und für das radioaktive Jod blockiert, soweit die Theorie. Scheitert die Blockadetaktik, steigt zugleich auch die Wahrscheinlichkeit an Schilddrüsenkrebs zu erkranken.
Jod 131 und Jod 133 stellen schon allein auf Grund der großen Entfernung zu den japanischen Reaktoren und der geringen Halbwertszeit der Elemente keine Gefahr für die deutsche Bevölkerung dar.
Cäsium 137
Das radioaktive Isotop Cäsium 137 ist ein Produkt der Kernspaltung und wurde vor allem durch den Reaktorunfall in Tschernobyl bekannt, wo es in großen Mengen freigesetzt wurde. Das gefährlich an diesem Isotop ist seine strukturelle Ähnlichkeit mit dem Mineralstoff Kalium. Der Körper reichert Cäsium 137 in den Zellen an und stört dabei den Energiehaushalt der Zellen, die dann absterben. Die biologische Halbwertszeit beträgt hier zwischen 70 und 110 Tage. Das heißt, dass nach diesem Zeitraum die Hälfte des Cäsiums vor allem über die Leber und Galle ausgeschieden wird. Andererseits wird das Cäsium aber auch durch den Darm wieder in den Organismus zurückgeführt, der Teufelskreis beginnt.
Abhilfe soll eine Komplexverbindung mit dem klingenden Namen „Preußischblau“ schaffen, einer Verbindung aus Eisen, Kohlenstoff und Stickstoff. Das unter dem Namen „Radiogardase“ verkaufte, rezeptpflichtige Medikament der Firma Heyl schwemmt Cäsium und Thallium aus dem Körper. Die biologische Halbwertszeit des Cäsiums sinkt dadurch auf nur noch 40 Tage. Wird das Medikament sofort eingenommen, können 75% des verschluckten Cäsiums direkt wieder ausgeschieden werden.
Plutonium 239
Plutonium 239 ist das am häufigsten produzierte Plutoniumisotop. Seine Halbwertszeit beträgt mehr als 24.000 Jahre, es zerfällt überwiegend unter Abgabe von Alpha-Strahlung zu Uran-235. Wie alle Schwermetalle ist Plutonium hochgiftig und schädigt vor allem die Nieren. Darüber hinaus bindet es an die Proteine im Blutplasma und wird in den Knochen und in der Leber angereichert. Tödlich wirken bereits Mengen im zweistelligen Milligrammbereich.
Neben der chemischen Wirkung des Elements besteht auch noch eine hohe Gefährdung durch seine Radioaktivität, die Krebs verursachen kann. Plutonium 239 sendet Alpha-Strahlung aus, die jedoch von der obersten Hautschicht abgeschirmt wird. Diese Schutzfunktion wird bei der Inhalation giftigen Staubes oder durch die Nahrungsaufnahme konterminierter Produkte umgangen.
Jod 131 und Jod 133
Jod spielt im menschlichen Körper besonders bei der Produktion der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin eine wichtige Rolle. Im Körper sind etwa 10 bis 30 Milligramm Jod gespeichert. Die Schilddrüse bietet daher auch den einfachsten Angriffspunkt für das radioaktive Jod 131, da sie nicht zwischen normalem und radioaktivem Jod unterscheiden kann. Neben dem radioaktiven Jod 131 kommt auch noch das radioaktive Jod 133 vor. Dieses hat eine Halbwertszeit von einem Tag und sendet beim Zerfall Beta-Strahlung ab. Die Reichweite in der Luft beziehungsweise im menschlichen Körper beträgt nur wenige Millimeter. Über eine sogenannte „Jodblockade“ soll die Ansammlung radioaktiven Jods in der Schilddrüse verhindert werden. Dafür muss reichlich normales Jod in Form von Tabletten aufgenommen werden, die Speicher sind daher gefüllt und für das radioaktive Jod blockiert, soweit die Theorie. Scheitert die Blockadetaktik, steigt zugleich auch die Wahrscheinlichkeit an Schilddrüsenkrebs zu erkranken.
Jod 131 und Jod 133 stellen schon allein auf Grund der großen Entfernung zu den japanischen Reaktoren und der geringen Halbwertszeit der Elemente keine Gefahr für die deutsche Bevölkerung dar.
Cäsium 137
Das radioaktive Isotop Cäsium 137 ist ein Produkt der Kernspaltung und wurde vor allem durch den Reaktorunfall in Tschernobyl bekannt, wo es in großen Mengen freigesetzt wurde. Das gefährlich an diesem Isotop ist seine strukturelle Ähnlichkeit mit dem Mineralstoff Kalium. Der Körper reichert Cäsium 137 in den Zellen an und stört dabei den Energiehaushalt der Zellen, die dann absterben. Die biologische Halbwertszeit beträgt hier zwischen 70 und 110 Tage. Das heißt, dass nach diesem Zeitraum die Hälfte des Cäsiums vor allem über die Leber und Galle ausgeschieden wird. Andererseits wird das Cäsium aber auch durch den Darm wieder in den Organismus zurückgeführt, der Teufelskreis beginnt.
Abhilfe soll eine Komplexverbindung mit dem klingenden Namen „Preußischblau“ schaffen, einer Verbindung aus Eisen, Kohlenstoff und Stickstoff. Das unter dem Namen „Radiogardase“ verkaufte, rezeptpflichtige Medikament der Firma Heyl schwemmt Cäsium und Thallium aus dem Körper. Die biologische Halbwertszeit des Cäsiums sinkt dadurch auf nur noch 40 Tage. Wird das Medikament sofort eingenommen, können 75% des verschluckten Cäsiums direkt wieder ausgeschieden werden.
Plutonium 239
Plutonium 239 ist das am häufigsten produzierte Plutoniumisotop. Seine Halbwertszeit beträgt mehr als 24.000 Jahre, es zerfällt überwiegend unter Abgabe von Alpha-Strahlung zu Uran-235. Wie alle Schwermetalle ist Plutonium hochgiftig und schädigt vor allem die Nieren. Darüber hinaus bindet es an die Proteine im Blutplasma und wird in den Knochen und in der Leber angereichert. Tödlich wirken bereits Mengen im zweistelligen Milligrammbereich.
Neben der chemischen Wirkung des Elements besteht auch noch eine hohe Gefährdung durch seine Radioaktivität, die Krebs verursachen kann. Plutonium 239 sendet Alpha-Strahlung aus, die jedoch von der obersten Hautschicht abgeschirmt wird. Diese Schutzfunktion wird bei der Inhalation giftigen Staubes oder durch die Nahrungsaufnahme konterminierter Produkte umgangen.
Ich kann die Bürgerinnen und Bürger von Gaibach(Landkreis Kitzingen) jetzt mehr denn je verstehen! Vor allem diejenigen Bewohner der Hauptverkehrsstraße, denen die Autos und LKW’s quasi durchs Wohnzimmer fahren. Da muss man selbst aufpassen, wenn man auf dem Bürgersteig geht, dass einem der Luftzug eines LKW’s nicht mitreißt! Wer da als Politiker sagt, dass diese Straße nicht endlich entlastet gehört, dem muss man seine Zurechnungsfähigkeit absprechen.
Aus diesem Grund bin ich richtig froh darüber, dass ich mich kurzfristig entschieden habe der Bürger-Blockade mit dem Demo-Zug im Ort beizuwohnen. Das war richtig gut, denn anders geht es nicht, die Autofahrer sind zwar die Leidtragenden, aber letztendlich auch die Schuldigen, denn die rasen ungebremst mit überhöhter Geschwindigkeit – egal von welcher Seite sie einfahren – nach Gaibach rein und gefährden Kinder, Erwachsene und Häuser. Wenn es tatsächlich Politiker gibt, die Gaibach in die Dringlichkeitsstufe herabstufen, dann gehören diese Politiker ganz nah an dieser Straße geparkt. Dort hätten sie dann die Zeit zum „in Ruhe“ Nachdenken.
Es hat sogar Spaß gemacht für diese dreiviertel Stunde einmal den ganzen Verkehr zu blockieren. Ich muss schon sagen, die Polizisten hätten auch ein bisschen freundlicher sein können.
Fast ist es zu vermuten, dass es bei der Rückstufung im 7. Ausbauplan für Staatstraßen in Bayern nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Straßenverkehrszählungen belegen eindeutig die Notwendigkeit der Umgehungsstraße für Gaibach, die Raumanalyse deutet eindeutig darauf hin und auch die Umweltbelastung ist für die Anwohner unerträglich. Bleibt nur die Frage, wie ein weniger befahrener Streckenabschnitt zwischen Donnersdorf (da wohnt im Übrigen der Staatssekretär des Bayerischen Innenministeriums, Gerhard Eck) und Mönchstockheim, für den es aktuell gar keine belastbaren Verkehrszahlen gibt, einer solchen „Dorf-Autobahn“ vorgezogen werden kann? Wenn man da nicht ums Eck, ach nee an den Gerhard Eck, denkt!
Aus diesem Grund bin ich richtig froh darüber, dass ich mich kurzfristig entschieden habe der Bürger-Blockade mit dem Demo-Zug im Ort beizuwohnen. Das war richtig gut, denn anders geht es nicht, die Autofahrer sind zwar die Leidtragenden, aber letztendlich auch die Schuldigen, denn die rasen ungebremst mit überhöhter Geschwindigkeit – egal von welcher Seite sie einfahren – nach Gaibach rein und gefährden Kinder, Erwachsene und Häuser. Wenn es tatsächlich Politiker gibt, die Gaibach in die Dringlichkeitsstufe herabstufen, dann gehören diese Politiker ganz nah an dieser Straße geparkt. Dort hätten sie dann die Zeit zum „in Ruhe“ Nachdenken.
Es hat sogar Spaß gemacht für diese dreiviertel Stunde einmal den ganzen Verkehr zu blockieren. Ich muss schon sagen, die Polizisten hätten auch ein bisschen freundlicher sein können.
Fast ist es zu vermuten, dass es bei der Rückstufung im 7. Ausbauplan für Staatstraßen in Bayern nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Straßenverkehrszählungen belegen eindeutig die Notwendigkeit der Umgehungsstraße für Gaibach, die Raumanalyse deutet eindeutig darauf hin und auch die Umweltbelastung ist für die Anwohner unerträglich. Bleibt nur die Frage, wie ein weniger befahrener Streckenabschnitt zwischen Donnersdorf (da wohnt im Übrigen der Staatssekretär des Bayerischen Innenministeriums, Gerhard Eck) und Mönchstockheim, für den es aktuell gar keine belastbaren Verkehrszahlen gibt, einer solchen „Dorf-Autobahn“ vorgezogen werden kann? Wenn man da nicht ums Eck, ach nee an den Gerhard Eck, denkt!
Fehlende Problemeinsicht bei Eltern, ein Jahr Vorschule als neue Pflichtaufgabe und die Entwicklungspsychologie nach alter Freud’scher Prägung, wonach Störungen im Erwachsenenalter bereits im frühen Kindersalter entstehen. Piaget lässt grüßen! Die Ausnahme, hin und wieder gestörte Kinder in Kindergarten oder Schule zu haben, wird zur Regel! …Ich bin jetzt noch ganz hin und weg über diesen Vortrag "Gestörte Kinder -Schwierige Eltern" von Dr. Michael Winterhoff beim Würzburger Lehrerinnen und Lehrertag des BLLV.
Zu Beginn seiner Ausführungen hatte Winterhoff nicht zu viel versprochen und meinte, sie werden sicherlich noch einige Tage darüber nachdenken. Das ist so und alles andere wäre auch unnormal, denn das was der Kinder- und Jugendpsychiater da von „Metaebenen, zunehmenden und sich ständig verändernden Störungsbildern bei Kindern und der Ohnmacht mancher Eltern“ berichtete, das war erhellend und erschreckend zugleich. Eine Lehrstunde der besonderen Art!
"Am besten das Denken einstellen", forderte er die rund 400 Zuhörer in der Heuchelhof Mittelschule auf, und wir gehorchten. Dass es 50 Prozent der Jugendlichen in Deutschland an Ausbildungsreife fehle, das sind die nackten Zahlen aus der jüngsten Studie der Bundesregierung. Ein Ausflug in die Tiefenpsychologie erklärt uns, dass Störungen im Laufe des Lebens durch die einwirkenden Umstände und Umwelt entstehen.
Im vergangenen Jahrzehnt ist eine dauernde (Ver)Änderungen der Störungsbilder festzustellen. Als Ursache liegt eine fehlende Entwicklung der Psyche zugrunde! So kann das Urvertrauen bei einem Baby bereits in Gefahr kommen, wenn bei einem schreienden Säugling Eltern sich nicht umgehend um ihn kümmern. Ist ein Baby hingegen 8 oder 9 Monate alt, so muss es Warten ertragen können, nur so entwickelt sich Frustrationstoleranz.
Erschreckend die Zahlen und Fakten: Waren vor 15 Jahren bestenfalls zwei Kinder pro Klasse mit Störungsbildern betroffen, so ist es heute fast jedes zweite Kind! Aber nicht nur die Zunahme der Störungsbilder, sondern auch deren Veränderung schnellt in den letzten Jahren exponentiell in die Höhe.
Der Beziehungsaufbau zu einem Menschen zählt als Schlüssel zum Erfolg. Eigentlich sollte ein 3jähriges Kind in der Lage sein, seinen Gegenüber (also seine Eltern) zu erkennen und zu ihnen eine Beziehung aufbauen können. Ein 5jähriges Kind sollte in der Lage sein Konflikte auszuhalten. Von Natur aus will ein grundschulreifes Kind weiterkommen, es geht für die Eltern in die Schule. Die Phase der Internalisierung setzt im Laufe der nächsten Schuljahre ein, denn dann geht das Kind für den Lehrer in die Schule. Und mit 16 Jahren setzt dann die sogenannte Ich-Denken-Phase ein.
Aber wie sieht es bei den "modern gestörten Kindern" unserer heutigen Zeit aus? Winterhoff erzählt: "Die Kinder lassen mich auf Ansprache hin warten, sie sind verlangsamt und nicht begeisterungs- u schwingungsfähig. Das Kind weiß nicht einmal, warum es beim Psychiater ist. Es ist unwissend und hat einen Reifegrad eines 6 bis 8 Monate alten Kindes!"
Diesen Kindern fehlt das Denksystem Hierarchie! Dies hat seine Ursache, dass die Kinder spätestens seit den 90 er Jahren von den Erwachsenen, egal ob Eltern, Erzieherinnen oder Lehrern, eher als Partner statt als Kinder im hierarchischen Denksystem angesehen werden. Diese Veränderungen sind im Wesentlichen der Veränderung des Personalschlüssels im Kindergarten, der immer mehr vorhandenen Flexibilität der Gruppen, fehlender gleicher Abläufe und eines festen Tagesprogrammes geschuldet. In den Grundschulen, so Winterhoff, dominiere zu viel Freiarbeit und wechselhafter Unterricht, sodass das Gehirn nicht in der Lage ist einen "Aufbau" zu machen. Im Alter von 10-12 Jahren müssten Kinder geführt werden, so der Referent. Es gehe um Einüben, beispielsweise benötige die Nervenzelle für die Automatisieren des Waschens und Duschens 12 Jahre um sich zu entwickeln.
Deshalb müsse man das Kind als Kind sehen, damit sich bei diesen die psychischen Funktionen ausbilden. "Unsere jetzigen Kinder mit den verschiedensten Störungsbilder sind partnerschaftlich groß geworden". Sie verfügen über keine Lernleistungsbereitschaft und sind nicht konfliktfähig. Immer mehr Kinder seien nicht schulfähig und dann sei Freiarbeit tödlich, weil die Führung und Lenkung durch den Lehrer fehle. Die Orientierung und Anerkennung müsse durch die Erwachsenen geboten werden. In den 90er Jahren ist es gewissermaßen zu einer „Machtumkehr“ gekommen, auch wird die Oma-Generation (mit dem erhobenen Zeigefinger) vermisst!
Die neuesten Störungen breiten sich deshalb so aus, weil die Beratung bei den Eltern nicht funktioniere, Eltern gar keine Einsicht zeigen und nicht verstehen, um was es gehe. Den Kindern fehle eine positiv zuweisende Gesellschaft, das "Was will ich-Was ist mein Ziel?-Denken". Eltern und Lehrer leben zu sehr in Symbiose mit den Kindern, sprich es herrsche zu wenig Abgrenzung, Kinder sind nicht beziehungsfähig, weil sie den Gegenüber nicht als (zu achtenden) Gegenüber erkennen. Das Nichterkennen des Gegenübers führe zu Respektlosigkeit! "Diese Kinder sind nicht krank, sondern nur nicht entwickelt! Es handelt sich nicht um Verweigerung, sondern um fehlende Entwicklung!“
Es gilt deshalb für Eltern, Erzieher und Lehrer zu überprüfen, auf welcher Ebene man sich befindet. Behandelt man Kinder 1. als Kinder, 2. als Partner oder 3. will man von diesen "geliebt" werden.
Die Lösungsschritte sehen nach Winterhoff so aus: Störungsbilder erkennen. Beziehungsprogramme herstellen. Kleinere Gruppen in Kindergarten und Schule! Eine ganztägige Vorschule mit höchstens 8-12 Kindern um den Reifegrad zu erreichen! Eltern mit einer psychiatrischen Sitzung aus den Beziehungsstörungen heraus holen und ihnen die Anweisung erteilen, wie sie mit Kindern umgehen müssen. Lehrer müssen sich verbünden, die Öffentlichkeit informieren und die Politik dafür gewinnen. "Lehrer sind sehr oft in der bedauerlichen Situation, dass Kinder mit Störungsbildern sie als Lehrer gar nicht erkennen, da sie zu Hause bei den Eltern in Symbiose leben und von diesen immer Recht bekommen", so Winterhoff.
Kinder müssen Hierarchien erkennen, benötigen eine Ritualisierung, es gilt kleinschrittig zu arbeiten und Kindern Bezugspersonen zu geben. „Gestörte Kinder haben einen Entwicklungsstand eines 8-16 Monate alten Menschens und wir fordern sie als 8-12 jährige!“ so Winterhoff. „Unter diesen Gegebenheiten muss man Theken-, Offenen- und Freiunterricht in Frage stellen? Wir brauchen ganzheitliches Denken und nicht das Lernergebnis, wichtiger ist es Beziehungen aufzubauen. Es braucht eine neue pädagogische Identifikation und eine Nervenzelle für Fremdbestimmung ist nötig!“.
Zu Beginn seiner Ausführungen hatte Winterhoff nicht zu viel versprochen und meinte, sie werden sicherlich noch einige Tage darüber nachdenken. Das ist so und alles andere wäre auch unnormal, denn das was der Kinder- und Jugendpsychiater da von „Metaebenen, zunehmenden und sich ständig verändernden Störungsbildern bei Kindern und der Ohnmacht mancher Eltern“ berichtete, das war erhellend und erschreckend zugleich. Eine Lehrstunde der besonderen Art!
"Am besten das Denken einstellen", forderte er die rund 400 Zuhörer in der Heuchelhof Mittelschule auf, und wir gehorchten. Dass es 50 Prozent der Jugendlichen in Deutschland an Ausbildungsreife fehle, das sind die nackten Zahlen aus der jüngsten Studie der Bundesregierung. Ein Ausflug in die Tiefenpsychologie erklärt uns, dass Störungen im Laufe des Lebens durch die einwirkenden Umstände und Umwelt entstehen.
Im vergangenen Jahrzehnt ist eine dauernde (Ver)Änderungen der Störungsbilder festzustellen. Als Ursache liegt eine fehlende Entwicklung der Psyche zugrunde! So kann das Urvertrauen bei einem Baby bereits in Gefahr kommen, wenn bei einem schreienden Säugling Eltern sich nicht umgehend um ihn kümmern. Ist ein Baby hingegen 8 oder 9 Monate alt, so muss es Warten ertragen können, nur so entwickelt sich Frustrationstoleranz.
Erschreckend die Zahlen und Fakten: Waren vor 15 Jahren bestenfalls zwei Kinder pro Klasse mit Störungsbildern betroffen, so ist es heute fast jedes zweite Kind! Aber nicht nur die Zunahme der Störungsbilder, sondern auch deren Veränderung schnellt in den letzten Jahren exponentiell in die Höhe.
Der Beziehungsaufbau zu einem Menschen zählt als Schlüssel zum Erfolg. Eigentlich sollte ein 3jähriges Kind in der Lage sein, seinen Gegenüber (also seine Eltern) zu erkennen und zu ihnen eine Beziehung aufbauen können. Ein 5jähriges Kind sollte in der Lage sein Konflikte auszuhalten. Von Natur aus will ein grundschulreifes Kind weiterkommen, es geht für die Eltern in die Schule. Die Phase der Internalisierung setzt im Laufe der nächsten Schuljahre ein, denn dann geht das Kind für den Lehrer in die Schule. Und mit 16 Jahren setzt dann die sogenannte Ich-Denken-Phase ein.
Aber wie sieht es bei den "modern gestörten Kindern" unserer heutigen Zeit aus? Winterhoff erzählt: "Die Kinder lassen mich auf Ansprache hin warten, sie sind verlangsamt und nicht begeisterungs- u schwingungsfähig. Das Kind weiß nicht einmal, warum es beim Psychiater ist. Es ist unwissend und hat einen Reifegrad eines 6 bis 8 Monate alten Kindes!"
Diesen Kindern fehlt das Denksystem Hierarchie! Dies hat seine Ursache, dass die Kinder spätestens seit den 90 er Jahren von den Erwachsenen, egal ob Eltern, Erzieherinnen oder Lehrern, eher als Partner statt als Kinder im hierarchischen Denksystem angesehen werden. Diese Veränderungen sind im Wesentlichen der Veränderung des Personalschlüssels im Kindergarten, der immer mehr vorhandenen Flexibilität der Gruppen, fehlender gleicher Abläufe und eines festen Tagesprogrammes geschuldet. In den Grundschulen, so Winterhoff, dominiere zu viel Freiarbeit und wechselhafter Unterricht, sodass das Gehirn nicht in der Lage ist einen "Aufbau" zu machen. Im Alter von 10-12 Jahren müssten Kinder geführt werden, so der Referent. Es gehe um Einüben, beispielsweise benötige die Nervenzelle für die Automatisieren des Waschens und Duschens 12 Jahre um sich zu entwickeln.
Deshalb müsse man das Kind als Kind sehen, damit sich bei diesen die psychischen Funktionen ausbilden. "Unsere jetzigen Kinder mit den verschiedensten Störungsbilder sind partnerschaftlich groß geworden". Sie verfügen über keine Lernleistungsbereitschaft und sind nicht konfliktfähig. Immer mehr Kinder seien nicht schulfähig und dann sei Freiarbeit tödlich, weil die Führung und Lenkung durch den Lehrer fehle. Die Orientierung und Anerkennung müsse durch die Erwachsenen geboten werden. In den 90er Jahren ist es gewissermaßen zu einer „Machtumkehr“ gekommen, auch wird die Oma-Generation (mit dem erhobenen Zeigefinger) vermisst!
Die neuesten Störungen breiten sich deshalb so aus, weil die Beratung bei den Eltern nicht funktioniere, Eltern gar keine Einsicht zeigen und nicht verstehen, um was es gehe. Den Kindern fehle eine positiv zuweisende Gesellschaft, das "Was will ich-Was ist mein Ziel?-Denken". Eltern und Lehrer leben zu sehr in Symbiose mit den Kindern, sprich es herrsche zu wenig Abgrenzung, Kinder sind nicht beziehungsfähig, weil sie den Gegenüber nicht als (zu achtenden) Gegenüber erkennen. Das Nichterkennen des Gegenübers führe zu Respektlosigkeit! "Diese Kinder sind nicht krank, sondern nur nicht entwickelt! Es handelt sich nicht um Verweigerung, sondern um fehlende Entwicklung!“
Es gilt deshalb für Eltern, Erzieher und Lehrer zu überprüfen, auf welcher Ebene man sich befindet. Behandelt man Kinder 1. als Kinder, 2. als Partner oder 3. will man von diesen "geliebt" werden.
Die Lösungsschritte sehen nach Winterhoff so aus: Störungsbilder erkennen. Beziehungsprogramme herstellen. Kleinere Gruppen in Kindergarten und Schule! Eine ganztägige Vorschule mit höchstens 8-12 Kindern um den Reifegrad zu erreichen! Eltern mit einer psychiatrischen Sitzung aus den Beziehungsstörungen heraus holen und ihnen die Anweisung erteilen, wie sie mit Kindern umgehen müssen. Lehrer müssen sich verbünden, die Öffentlichkeit informieren und die Politik dafür gewinnen. "Lehrer sind sehr oft in der bedauerlichen Situation, dass Kinder mit Störungsbildern sie als Lehrer gar nicht erkennen, da sie zu Hause bei den Eltern in Symbiose leben und von diesen immer Recht bekommen", so Winterhoff.
Kinder müssen Hierarchien erkennen, benötigen eine Ritualisierung, es gilt kleinschrittig zu arbeiten und Kindern Bezugspersonen zu geben. „Gestörte Kinder haben einen Entwicklungsstand eines 8-16 Monate alten Menschens und wir fordern sie als 8-12 jährige!“ so Winterhoff. „Unter diesen Gegebenheiten muss man Theken-, Offenen- und Freiunterricht in Frage stellen? Wir brauchen ganzheitliches Denken und nicht das Lernergebnis, wichtiger ist es Beziehungen aufzubauen. Es braucht eine neue pädagogische Identifikation und eine Nervenzelle für Fremdbestimmung ist nötig!“.
Das Jahr 2011 ist für die Bildungspolitik ein besonderes Jahr. Der doppelte Abiturjahrgang beschäftigt nicht nur uns im Bayerischen Landtag seit rund eineinhalb Jahren, sondern er fordert auch den Staat und die Unternehmer im Besonderen. Denn nie zuvor gab es so viele Absolventen mit Hochschulreife auf dem Markt. Sie streben den ohnehin schon gut gefüllten Hochschulen zu oder auf den freien Arbeitsmarkt. Bereits vor einem Jahr habe ich mit einer Schriftlichen Anfrage bei der Staatsregierung angefragt, ob zumindest der Öffentliche Dienst diesen außergewöhnlichen Umstand zum Anlass nimmt mehr Auszubildende einzustellen: Fehlanzeige!
Wie schwer es unter diesen Bedingungen ist eine Ausbildungsstelle zu bekommen, dass sieht man in diesem Erfahrungsbericht einer Mutter aus dem Landkreis Main-Spessart, die mir ihre Erlebnisse bezüglich der Ausbildungsplatzsuche 2011 schilderte:
„Unser ältester Sohn (macht gerade G9-Abitur) schrieb weit über 50 Bewerbungen. Studieren will er nicht, zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Duales Studium, keine Chance bei einem Notenschnitt von ca. 2,6. Wie diverse Personalchefs mitteilen, ist dieses Jahr bei der doppelten Anzahl von Bewerbungen der Schnitt hierfür das erste Auswahlkriterium und wer schlechter als 2,2 ist, wird noch nicht einmal zum Einstellungstest eingeladen. Also hat er sich für Industriekaufmann und Fachinformatiker beworben (bietet sich an mit LK Mathe und WR) und wurde auch hier gerade mal zu zwei Einstellungstests geladen. Bei allen anderen Bewerbungen war 2,6 bei der Vorauswahl zu schlecht. Eine einzige Stelle wurde ihm angeboten und die hat er dankend angenommen.
Unser zweitältester Sohn (zurzeit 10. Klasse am Gymnasium) wollte eigentlich dieses Jahr mit Mittlerer Reife die Schule verlassen, und das mit einem Notenschnitt von glatt 2,0. Er schrieb ca. 35 Bewerbungen, vorwiegend in Laborberufen, da Chemie, Physik, Bio und Mathe seine Topfächer sind. Nebenbei bewarb er sich für Verwaltungsangestellter und Industriekaufmann. Er wurde zu keinem einzigen Gespräch geladen, nur Absagen mit dem Hinweis, „bei der Vielzahl der Bewerbungen mussten wir leider eine Vorauswahl treffen“. Hier erhält man von den Personalchefs die Mitteilung, dass dieses Jahr lieber Abiturienten genommen werden, obwohl Mittlere Reife reichen würde. „Wir haben die Auswahl, dann nehmen wir doch lieber besser Qualifizierte.
Die DAK Würzburg stellt z.B. vier Sozialversicherungsfachangestellte ein und verlangt Fachabitur oder Abitur. Heuer haben Realschüler nur eine Chance mit einer 1 vor dem Komma“.
Ist diese Entwicklung nicht erschreckend? Und ich glaube, dass das auch so schnell nicht entzerrt wird. Auch im kommenden Jahr wird es noch so ähnlich laufen, bei den vielen, die dieses Jahr nicht unterkommen.
Das G8 wurde zwar damals in einer Nacht-und-Nebel-Aktion eingeführt, aber es wäre in den letzten Jahren seit Einführung genug Zeit gewesen, sich mit der Situation 2011 auseinanderzusetzen und Vorsorge zu treffen. Es wurden weder zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen noch genug zusätzliche Studienplätze. Und wenn ich dann lese, dass Fachkräfte aus dem Ausland geholt werden sollen, versteh ich nicht warum. So jetzt geht es mir besser. Vielleicht kannst du diese Erfahrungen ja mal irgendwo als Beispiel einsetzen“.
Wie schwer es unter diesen Bedingungen ist eine Ausbildungsstelle zu bekommen, dass sieht man in diesem Erfahrungsbericht einer Mutter aus dem Landkreis Main-Spessart, die mir ihre Erlebnisse bezüglich der Ausbildungsplatzsuche 2011 schilderte:
„Unser ältester Sohn (macht gerade G9-Abitur) schrieb weit über 50 Bewerbungen. Studieren will er nicht, zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Duales Studium, keine Chance bei einem Notenschnitt von ca. 2,6. Wie diverse Personalchefs mitteilen, ist dieses Jahr bei der doppelten Anzahl von Bewerbungen der Schnitt hierfür das erste Auswahlkriterium und wer schlechter als 2,2 ist, wird noch nicht einmal zum Einstellungstest eingeladen. Also hat er sich für Industriekaufmann und Fachinformatiker beworben (bietet sich an mit LK Mathe und WR) und wurde auch hier gerade mal zu zwei Einstellungstests geladen. Bei allen anderen Bewerbungen war 2,6 bei der Vorauswahl zu schlecht. Eine einzige Stelle wurde ihm angeboten und die hat er dankend angenommen.
Unser zweitältester Sohn (zurzeit 10. Klasse am Gymnasium) wollte eigentlich dieses Jahr mit Mittlerer Reife die Schule verlassen, und das mit einem Notenschnitt von glatt 2,0. Er schrieb ca. 35 Bewerbungen, vorwiegend in Laborberufen, da Chemie, Physik, Bio und Mathe seine Topfächer sind. Nebenbei bewarb er sich für Verwaltungsangestellter und Industriekaufmann. Er wurde zu keinem einzigen Gespräch geladen, nur Absagen mit dem Hinweis, „bei der Vielzahl der Bewerbungen mussten wir leider eine Vorauswahl treffen“. Hier erhält man von den Personalchefs die Mitteilung, dass dieses Jahr lieber Abiturienten genommen werden, obwohl Mittlere Reife reichen würde. „Wir haben die Auswahl, dann nehmen wir doch lieber besser Qualifizierte.
Die DAK Würzburg stellt z.B. vier Sozialversicherungsfachangestellte ein und verlangt Fachabitur oder Abitur. Heuer haben Realschüler nur eine Chance mit einer 1 vor dem Komma“.
Ist diese Entwicklung nicht erschreckend? Und ich glaube, dass das auch so schnell nicht entzerrt wird. Auch im kommenden Jahr wird es noch so ähnlich laufen, bei den vielen, die dieses Jahr nicht unterkommen.
Das G8 wurde zwar damals in einer Nacht-und-Nebel-Aktion eingeführt, aber es wäre in den letzten Jahren seit Einführung genug Zeit gewesen, sich mit der Situation 2011 auseinanderzusetzen und Vorsorge zu treffen. Es wurden weder zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen noch genug zusätzliche Studienplätze. Und wenn ich dann lese, dass Fachkräfte aus dem Ausland geholt werden sollen, versteh ich nicht warum. So jetzt geht es mir besser. Vielleicht kannst du diese Erfahrungen ja mal irgendwo als Beispiel einsetzen“.
Der Doppelhaushalt 2011/12 wird von der Bayerischen Staatsregierung nicht nur für umfangreiche Kürzungen bei den Beamten und Lehrern des Freistaates herangezogen, auch die Schüler müssen für die Versäumnisse bei der Bayerischen Landesbank finanziell etwas beisteuern. Wie die Bayerische LandesschülerInnenvereinigung beklagt, werden die jährlichen Zuschüsse rapide von 200.000 Euro auf 150.000 Euro, gleich um 25% gekürzt. Auf die Schülerzahlen in Bayern umgerechnet, bedeutet das einen Betrag von gerade einmal 0,08 Euro pro Jahr und Schüler die nun der Organisation noch zur Verfügung stehen.
Eigentlich soll die Landesschülerinnenvereinigung die Interessen und Verbesserungsvorschläge der SchülerInnen gegenüber den politischen Entscheidungsträgern vertreten. Ob die Vereinigung nach dieser Kürzung aber weiterhin Handlungsfähig bleibt ist unsicher. Immerhin kostet allein die Bezirksauschussprachetagungen, bei denen immerhin der Vertreter der Schüler und einzelnen Schularten in den Regierungsbezirken gewählt werden sollen, rund 160.000 Euro. Andere Projekte fallen da ersatzlos der Streichung zum Opfer. Gerade vom Kultusministerium hört man in offiziellen Verlautbarungen stets, wie wichtig doch das politische Engagement von Jugendlichen und die politische Bildung insgesamt seien. Anscheinend bleibt von diesen warmen Worten unter dem Strich nichts mehr übrig.
Da frage ich mich schon ob die kritische Sichtweise der LandesschülerInnenvereinigung nun finanziell ausgebremst werden soll. Schließlich sitzt die Staatsregierung hier eindeutig am längeren Hebel und demonstriert eindrucksvoll, wie wertvoll sie die kritische Arbeit von Schülern beurteilt. Im Kultusministerium ist man an einer kontroversen Auseinandersetzung anscheinend nicht interessiert. Allerdings überrascht mich dies überhaupt nicht, denn als Oppositionspolitiker habe ich diese Erfahrung auch schon mehrfach machen dürfen.
Eigentlich soll die Landesschülerinnenvereinigung die Interessen und Verbesserungsvorschläge der SchülerInnen gegenüber den politischen Entscheidungsträgern vertreten. Ob die Vereinigung nach dieser Kürzung aber weiterhin Handlungsfähig bleibt ist unsicher. Immerhin kostet allein die Bezirksauschussprachetagungen, bei denen immerhin der Vertreter der Schüler und einzelnen Schularten in den Regierungsbezirken gewählt werden sollen, rund 160.000 Euro. Andere Projekte fallen da ersatzlos der Streichung zum Opfer. Gerade vom Kultusministerium hört man in offiziellen Verlautbarungen stets, wie wichtig doch das politische Engagement von Jugendlichen und die politische Bildung insgesamt seien. Anscheinend bleibt von diesen warmen Worten unter dem Strich nichts mehr übrig.
Da frage ich mich schon ob die kritische Sichtweise der LandesschülerInnenvereinigung nun finanziell ausgebremst werden soll. Schließlich sitzt die Staatsregierung hier eindeutig am längeren Hebel und demonstriert eindrucksvoll, wie wertvoll sie die kritische Arbeit von Schülern beurteilt. Im Kultusministerium ist man an einer kontroversen Auseinandersetzung anscheinend nicht interessiert. Allerdings überrascht mich dies überhaupt nicht, denn als Oppositionspolitiker habe ich diese Erfahrung auch schon mehrfach machen dürfen.
Ein Gastbeitrag von meinem Fraktionskollegen und Mitglied des Landesbank-Untersuchungsauschusses im Bayerischen Landtag, Bernhard Pohl.
Meist enden Untersuchungsausschüsse nach einem vorgegebenen Mechanismus: Die Regierungsparteien bescheinigen Vertretern der Staatsregierung, alles richtig gemacht zu haben, während die Opposition erschütterndes Versagen erkennt. Anders beim HGAA-Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags: Hier sind alle Fraktionen übereinstimmend zu der Überzeugung gelangt, dass sämtliche Mitglieder der Staatsregierung im Verwaltungsrat der Bayern LB schuldhaft ihre Pflicht verletzt haben. Einziger Unterschied bei der Bewertung: FREIE WÄHLER, SPD und GRÜNE sind der Auffassung, die Verwaltungsräte hätten grob fahrlässig gehandelt und müssten daher auch juristisch zur Verantwortung gezogen werden – während CSU und FDP diese Schlussfolgerung nur für den ehemaligen Verwaltungsratsvorsitzenden Prof. Faltlhauser sowie dessen Stellvertreter Dr. Naser zu ziehen bereit ist; und auch das nur möglicherweise.
Zwischenzeitlich hat jedoch die BayernLB selbst angekündigt, neben dem früheren Vorstand auch Faltlhauser und Naser auf Schadensersatz in Anspruch nehmen zu wollen. Dies ist ein Erfolg für ganz Bayern, denn der leichtfertige Umgang mit Staatseigentum durch Landesbank-Manager und CSU-Politiker wird voraussichtlich Folgen haben, die jeder der ehedem Verantwortlichen persönlich zu spüren bekommt. Wenigstens ein kleiner Teil des Schadens fließt dann an die Landesbank zurück, die der Steuerzahler mit 10 Milliarden Euro vor einem vollständigen Zusammenbruch bewahren musste.
Dieser Erfolg ist natürlich nicht auf eine plötzliche Einsicht der CSU zurückzuführen. Sie ist vielmehr Ergebnis der harten Aufklärungsarbeit im Landesbank-Untersuchungsausschuss und auch Ausdruck der neuen Machtverhältnisse in Bayern. Ich finde, es hat der bayerischen Demokratie gutgetan, dass die FREIEN WÄHLER mit ihrer bürger- und sachorientierten Politik vor nunmehr zweieinhalb Jahren als drittstärkste Fraktion in den Bayerischen Landtag einzogen und der CSU gleichzeitig die absolute Mehrheit abnahmen. Denn mit einem „weiter so“ bei der letzten Landtagswahl wäre das Milliardendesaster um die Bayerische Landesbank erneut unter den Teppich gekehrt worden – egal, ob unter einem Ministerpräsidenten Stoiber, Beckstein oder Seehofer.
Meist enden Untersuchungsausschüsse nach einem vorgegebenen Mechanismus: Die Regierungsparteien bescheinigen Vertretern der Staatsregierung, alles richtig gemacht zu haben, während die Opposition erschütterndes Versagen erkennt. Anders beim HGAA-Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags: Hier sind alle Fraktionen übereinstimmend zu der Überzeugung gelangt, dass sämtliche Mitglieder der Staatsregierung im Verwaltungsrat der Bayern LB schuldhaft ihre Pflicht verletzt haben. Einziger Unterschied bei der Bewertung: FREIE WÄHLER, SPD und GRÜNE sind der Auffassung, die Verwaltungsräte hätten grob fahrlässig gehandelt und müssten daher auch juristisch zur Verantwortung gezogen werden – während CSU und FDP diese Schlussfolgerung nur für den ehemaligen Verwaltungsratsvorsitzenden Prof. Faltlhauser sowie dessen Stellvertreter Dr. Naser zu ziehen bereit ist; und auch das nur möglicherweise.
Zwischenzeitlich hat jedoch die BayernLB selbst angekündigt, neben dem früheren Vorstand auch Faltlhauser und Naser auf Schadensersatz in Anspruch nehmen zu wollen. Dies ist ein Erfolg für ganz Bayern, denn der leichtfertige Umgang mit Staatseigentum durch Landesbank-Manager und CSU-Politiker wird voraussichtlich Folgen haben, die jeder der ehedem Verantwortlichen persönlich zu spüren bekommt. Wenigstens ein kleiner Teil des Schadens fließt dann an die Landesbank zurück, die der Steuerzahler mit 10 Milliarden Euro vor einem vollständigen Zusammenbruch bewahren musste.
Dieser Erfolg ist natürlich nicht auf eine plötzliche Einsicht der CSU zurückzuführen. Sie ist vielmehr Ergebnis der harten Aufklärungsarbeit im Landesbank-Untersuchungsausschuss und auch Ausdruck der neuen Machtverhältnisse in Bayern. Ich finde, es hat der bayerischen Demokratie gutgetan, dass die FREIEN WÄHLER mit ihrer bürger- und sachorientierten Politik vor nunmehr zweieinhalb Jahren als drittstärkste Fraktion in den Bayerischen Landtag einzogen und der CSU gleichzeitig die absolute Mehrheit abnahmen. Denn mit einem „weiter so“ bei der letzten Landtagswahl wäre das Milliardendesaster um die Bayerische Landesbank erneut unter den Teppich gekehrt worden – egal, ob unter einem Ministerpräsidenten Stoiber, Beckstein oder Seehofer.
Da lese ich heute, dass die CDU/CSU-Bundestagsfraktion nun auch die Kommunen als dezentrale Energieerzeuger stärken will. Komisch, denk ich mir, da sind wir doch schon vor langer Zeit drauf gekommen. Nun ist also das Kopieren der Freien Wähler Konzepte sogar schon bis Berlin vorgedrungen. Das freut mich natürlich, dass die Union mit unserem Konzept endlich einmal vernünftige Gedanken in ihrer Energiepolitik einbringt. Hoffen wir mal, dass es länger andauert als das dreimonatige Moratorium! Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist Feststellung, dass die Unions-Wendehälse vor wenigen Monaten noch ganz anders daher geredet haben.
Wir Freien Wähler haben mit unserer Regionalen Energieoffensive schon im vergangenen Jahr den Weg aufgezeigt, wie sinnvoll und nachhaltig Energie im Wertschöpfungs-Kreislauf der Region gewonnen und erhalten bleiben kann. Dennoch muss die schwarz-gelbe Bundesregierung jetzt auch den Beweis erbringen, ob dies alles nur Lippenbekenntnisse sind oder ob da wirklich Substanz dahinter ist.
Substanz würde nämlich bedeuten, dass auch die Fördertöpfe für regenerative Energien wieder überdacht und ausgebaut werden müssten und nicht wie im vergangenen Jahr sogar dezimiert werden. Dann bin ich mir sicher, wird dies auch die regionalen und kommunalen Energieträger beflügeln. Dann werden auch die Kommunen im Rahmen ihrer örtlichen Planungshoheit den Ausbau der Infrastruktur voran treiben. Dieser Infrastrukturausbau ist vor dem Hintergrund der im Energiekonzept der Freien Wähler angelegten Wende hin zu erneuerbaren Energien unerlässlich.
Deshalb wäre es richtig und würde einen erheblichen Anreiz für die Kommunen bilden, sich frühzeitig auf dem Weg zu einem gesamtgesellschaftlichen Energiekonsens zu beteiligen. Deswegen freue ich mich auch besonders, dass mein Heimat-Landkreis Main-Spessart sich jetzt diesbezüglich auch auf den Weg macht und eine entsprechende Potentialanalyse in Auftrag gegeben hat. Nur so führt der Weg heraus aus der atomaren Sackgasse.
Wir Freien Wähler haben mit unserer Regionalen Energieoffensive schon im vergangenen Jahr den Weg aufgezeigt, wie sinnvoll und nachhaltig Energie im Wertschöpfungs-Kreislauf der Region gewonnen und erhalten bleiben kann. Dennoch muss die schwarz-gelbe Bundesregierung jetzt auch den Beweis erbringen, ob dies alles nur Lippenbekenntnisse sind oder ob da wirklich Substanz dahinter ist.
Substanz würde nämlich bedeuten, dass auch die Fördertöpfe für regenerative Energien wieder überdacht und ausgebaut werden müssten und nicht wie im vergangenen Jahr sogar dezimiert werden. Dann bin ich mir sicher, wird dies auch die regionalen und kommunalen Energieträger beflügeln. Dann werden auch die Kommunen im Rahmen ihrer örtlichen Planungshoheit den Ausbau der Infrastruktur voran treiben. Dieser Infrastrukturausbau ist vor dem Hintergrund der im Energiekonzept der Freien Wähler angelegten Wende hin zu erneuerbaren Energien unerlässlich.
Deshalb wäre es richtig und würde einen erheblichen Anreiz für die Kommunen bilden, sich frühzeitig auf dem Weg zu einem gesamtgesellschaftlichen Energiekonsens zu beteiligen. Deswegen freue ich mich auch besonders, dass mein Heimat-Landkreis Main-Spessart sich jetzt diesbezüglich auch auf den Weg macht und eine entsprechende Potentialanalyse in Auftrag gegeben hat. Nur so führt der Weg heraus aus der atomaren Sackgasse.
Neueste Kommentare