All posts in Regionalpolitik

16 März 2011

Am Ladenschluss festhalten!

Wieder einmal bewahrheitet sich für mich das Sprichwort „reicht man jemandem den kleinen Finger, will er gleich die ganze Hand“ – in diesem Fall sind es Einzelhändler, Werbevereine oder eigens darauf spezialisierte Agenturen, die an den Ladenschlusszeiten zerren und sich immer wieder neue Möglichkeiten einfallen lassen, diese zu umgehen. Statistiken zeigen, dass in den letzten Jahren der Sonntagsschutz immer mehr an Verbindlichkeit verliert. Es gibt in Bayern kaum einen Ort, in dem nicht an irgendeinem Sonntag im Jahr die Geschäfte geöffnet werden. Im Freistaat wimmelt es inzwischen von Veranstaltungen wie Frühlingsfesten, Herbstmärkten und Autoschauen, die einzig und allein dem Zweck dienen, einen Anlass für eine Sonntagsöffnung zu finden. Oder man verlegt einfach einen bestehenden Anlass auf einen kommerziell günstigeren Termin: so geschehen, beispielsweise im letzten Jahr in Senden, wo der „Josefmarkt“ vom traditionellen Samstag mit einem Mal noch auf den nachfolgenden Sonntag ausgedehnt wurde, um die Geschäfte aufmachen zu können. An anderer Stelle wird das Gesetz dann schon mal großzügig zugunsten einer außerplanmäßigen Sonntagsöffnung ausgelegt und rasch noch ein „traditioneller Markt“ auf dem Parkplatz eines großen Möbelhauses organisiert – Ladenschluss im XXXL-Format!

Anscheinend herrscht in vielen Stadt- und Gemeinderäten die Vorstellung, die nach § 14 Ladenschlussgesetz möglichen vier verkaufsoffenen Sonntage seien frei verfügbar, nicht selten ist man verwundert darüber, dass hier genaue Vorschriften eingehalten werden müssen – und das wie ich finde aus guten Grund: Sonntagsschutz und Ladenschluss sind Errungenschaften, die es zu bewahren gilt, weil sie die Gesellschaft aufatmen lassen. Für über 300.000 Beschäftigte im bayerischen Einzelhandel sind die Sonn- und Feiertage die einzige Möglichkeit, Zeit mit ihren Familien zu verbringen. Und vor allem familiengeprägte Betriebe profitieren davon, insofern ist die Beibehaltung des Ladenschlusses auch Mittelstandsförderung.

Auch in Unterfranken geht die Tendenz zu einer stetigen Aufweichung der Öffnungszeiten, im letzten Jahr waren es insgesamt 272 Sonn- und Feiertage, an denen die Angestellten im Einzelhandel arbeiten mussten. Dass der Landkreis Main-Spessart dabei quasi ein Waisenkind ist und zu den wie ich finde rühmlichen Ausnahmen gehört, weil es hier im Schnitt mit am wenigsten dieser verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage gibt, bestätigt mich in meinem Engagement für den Sonntagsschutz. Die vielfältigen Initiativen der „Allianz für den freien Sonntag“, an denen auch ich mich bereits beteiligt habe, scheinen sich hier gelohnt zu haben. Und es muss weiter in diese Richtung gehen! Meine Haltung zu dem Thema ist deshalb ganz klar: keine allgemeine Ausweitung der Ladenschlussöffnungszeiten und keine weiteren verkaufsoffenen Sonntage. Viel mehr Sinn macht es meines Erachtens, die Durchführung von Sonderevents wie etwa Nachtshopping zu entbürokratisieren. Wenn sich beispielsweise in Gemünden die örtlichen Geschäfte an der „langen Einkaufsnacht“ beteiligen, ist der damit verbundene Werbeeffekt für die Stadt doch bedeutend größer, als wenn die sprichwörtlichen fliegenden Händler ihre immer gleichen Marktstände aufbauen.

Als einziges Bundesland ist Bayern im Zuge der Föderalismusreform 2006 nicht dem Trend gefolgt, die Ladenschusszeiten weiter zu liberalisieren und der hohe Stellenwert, den Sonn- und Feiertagsschutz bei uns genießen, könnte zu einem positiven Markenzeichen Bayerns werden. Funktionieren kann das aber nur, wenn hier die Ausnahmen nicht zur Regel werden.

Die gesetzlichen Ladenschlusszeiten müssen für einen konsequenten Schutz des Sonntags erhalten werden. Quelle: Thomas-Max Müller/ PIXELIO



11 März 2011

Breitbandversorgung gehört zur Daseinsvorsorge jeder Kommune

Immer mehr Bürgerinnen und Bürger von Gemeinden im ländlichen Raum können langsam aber sicher aufatmen, denn mit einem schnellen DSL-Anschluss ist man wieder in der kommunikationsfreudigen Welt zurück und „konkurrenzfähig“. Besonders habe ich mich dieser Tage über die Nachricht aus der Gemeinde Greußenheim gefreut, denn dort hat endlich ein neues Zeitalter begonnen und der Weg aus der „DSL-Diaspora“ ist vollzogen. Das freut mich ganz persönlich, denn ein bisschen habe da auch dazu beigetragen und im vergangenen Jahr als die Telekom keine Angebote mehr an Kommunen herausgab eigens bei der Telekom in München vorgesprochen und erwirkt, dass Greußenheim doch ein Angebot bekam.

Da muss ich auch ausdrücklich einmal unseren engagierten FW-Bürgermeister Thomas Rützel loben, dem kein Weg und kein Telefonat zu viel ist, um ans Ziel zu kommen. Im November 2008 hatte er einen Artikel über Fördermöglichkeiten gelesen. Daraufhin hatte er sich eingehend über die Breitbandinitiative des Freistaats Bayern informiert und Kontakt zu allen Landtagsfraktionen aufgenommen. Bei einem Besuch von Horst Seehofer 2009 in Schweinfurt sprach Rützel vergeblich den bayerischen Ministerpräsidenten auf die Probleme der Kommunen an. Bei der gleichen Veranstaltung sprach er mich auf die Problematik an und es gelang mir in Kürze durch die guten Kontakte zur Deutschen Telekom ein Angebot für den Breitbandanschluss in Greußenheim aufzutreiben. Dieses befürwortete der Gemeinderat, weil es alle Kriterien erfüllte und die wirtschaftlichste Alternative darstellte.

Steckten die Greußenheimer bisher beim Surfen mit 384 Kilobite pro Sekunde im Stau, stehen den rund 590 Anschlüssen nun die schnellen Breitbandverbindungen zur Verfügung. Anlass zur Freude bot auch die Tatsache, dass für die Greußenheimer nach der Verwirklichung dieses Projekts von den 148 000 Euro Gesamtkosten 100 000 Euro an Zuschüssen vom Freistaat  in die Kasse zurückfließen.

Da muss ich mich schon wundern, dass andere Ortsoberhäupter das Thema Breitbandversorgung links liegen lassen. Bestes Beispiel bietet meine Heimatstadt Gemünden, wo wir Freie Wähler im Stadtrat unseren Bürgermeister bei den Haushaltsberatungen daran erinnern mussten, dass schnelle DSL-Leitungen für uns und die Entwicklung der Stadt höchste Priorität genießen. Tatsache ist, dass Gemünden in den letzten vier Jahren rund 400 Einwohner verloren hat, also die Alarmglocken bereits auf rot stehen und alles getan werden müsste, dass dort eine zukunftsträchtige Kommunikations-Infrastruktur kommt, denn ohne DSL kommen weder junge Familien noch bleiben junge Leute da.

Endlich reichen die Datenleitungen auch im Landkreis Würzburg bis Greussenheim. Foto: Erich Werner/ PIXELIO



Vielen anderen Gemeinden habe ich da auch schon zur Seite gestanden: Wiesthal und Rechtenbach fallen mir spontan ein. Nach wie vor ist die Breitbandversorgung im Freistaat eine Farce, denn viel zu spät ist die Staatsregierung aktiv geworden. Ganz im Gegenteil hat die vorherige CSU-Regierung es verschlafen, speziell Wirtschaftsminister Erwin Huber, der der falschen Vorstellung erlegen ist, dass der Markt das selber regele. Sein Nachfolger Zeil bewegt den DSL-Zug zwar auch nur im Schneckentempo, aber immerhin ist er in Fahrt gekommen.

Dennoch kritisieren wir Freien Wähler nach wie vor die Zuschusspraxis, die mit 100 000 Euro pro Gemeinde gedeckelt ist. Dies benachteiligt gerade Kleinstädte oder Gemeinden mit mehreren Ortsteilen erheblich. Der Bund hat hier bereits einen viel größeren Zuschuss-Korridor geöffnet und auch die Leerrohr-Förderung aufgenommen, aber die bayerische Staatsregierung verwehrt sich dem – trotz mehrerer Anträge der Freien Wähler-Landtagsfraktion – beharrlich. Fast könnte man meinen, die schnellen DSL-Leitungen wären noch nicht am Wirtschaftsministerium in München angekommen und der Wirtschaftsminister stünde noch bei 384 Kilobite im Stau.


28 Februar 2011

In eigener Sache: Mein Besuch in der Fernsehredaktion des Bistums Würzburg

Zum Video "In eigener Sache" gehts hier entlang:.


25 Februar 2011

Außerschulische Bildung gerät aufs Abstellgleis

„Bildung hat für uns Priorität“, an diesem Satz muss sich Kultusminister Ludwig Spaenle messen lassen. Und dieser Satz gerät immer mehr zur Farce. Habe ich zuletzt über die Lehrerstellen-Problematik mehrfach berichtet, so will ich heute die außerschulische Bildung ansprechen. Denn neben der schulischen Bildung gehören sowohl die Jugendarbeit wie die Erwachsenenbildung als wesentliche Eckpfeiler lebenslangen Lernens dazu.

Heftige Kritik an der Bayerischen Staatsregierung gegen die geplanten Kürzungen in der Jugendarbeit üben derzeit die gesamten Bildungsträger der Jugendarbeit. In den derzeitigen Haushaltsplanungen sind enorme und nicht zu verkraftende Einsparungen in der Jugendarbeit vorgesehen. So sollen laut Finanzministeriums gegenüber 2010 800.000 Euro und gegenüber 2011 weitere 300.000 Euro gekürzt werden.

Dabei melden sich die Bildungsträger der Jugendarbeit seit Jahren zu Wort, dass sie mehr finanzielle Mittel benötigen um sowohl die Quantität wie die Qualität ihrer Arbeit aufrecht zu erhalten. Diese Einschnitte wirken sich direkt auf die Jugendarbeit vor Ort aus. Sowohl ein qualitativ hochwertiges und differenziertes Angebot für Kinder und Jugendliche wird nicht mehr möglich sein. Beispielsweise sind Bildungsmaßnahmen gefährdet, die den Jugendlichen die von allen Seiten geforderten Kompetenzen wie Empathie, kritische Reflexivität oder Toleranz vermitteln.

Die Freien Wähler werden sich mit Änderungsanträgen bei den Haushaltsberatungen massiv gegen Kürzungen aussprechen und fordern sogar ein finanzielles Mehr, denn in zahlreichen Gesprächen wurde uns dies immer wieder verdeutlicht, dass bei weniger Geld auch weniger an guter Bildungsarbeit „läuft“.

Ein anderer Kernbereich der Bildungspolitik ist die Erwachsenenbildung. Hier haben wir ebenfalls in verschiedenen Gesprächen mit den Trägern der Erwachsenenbildung über ein nötiges Aufstocken der Mittel gesprochen. Seit zehn Jahren sind die Mittel nicht mehr erhöht worden und liegen immer noch – auch im neuen Haushaltsansatz – bei 19 Millionen Euro. Erst kürzlich habe ich mich mit den Leiterinnen der vier Main-Spessart-Volkshochschulen zusammen gesetzt und über die vielfältigen Aufgaben und Möglichkeiten der Volkshochschulen diskutiert. Wir waren uns am Schluss einig: Die Bürger schätzen die Arbeit der VHS sehr, bei den Politikern ist diese Wertschätzung noch nicht angekommen.

Auch hier fordern die Freien Wähler eine zusätzliche Million für die Erwachsenenbildung um zumindest einmal ein Zeichen zu setzen, dass diese Arbeit unser aller Wertschätzung verdient. Vielleicht könnte man damit zumindest an den bayerischen Volkshochschulen den einen oder anderen Kurs mehr anbieten.

Zusammen mit den Leiterinnen  der vier VHS im Landkreis Main-spessart und den Bürgermeistern diskutiereten wir über die weitere finanzielle Ausstattung der Erwachsenenbildung.

Zusammen mit den Leiterinnen der vier VHS im Landkreis Main-spessart und den Bürgermeistern diskutiereten wir über die weitere finanzielle Ausstattung der Erwachsenenbildung.



24 Februar 2011

Interkommunale Zusammenarbeit ist das Zauberwort

Was bin ich in den vergangenen Wochen auf das Gutachten des Zukunftsrates angesprochen worden? Natürlich herrscht gerade in den ländlichen Räumen darüber helle Aufregung, und zu Recht! Was unsere Regionen 1 und 2 in Unterfranken angeht, so existieren die dem Gutachten zufolge ja gar nicht mehr - zumindest in Bayern. Dennoch hat uns dieses Gutachten eines gebracht, dass das Thema Landesentwicklung und Ländlicher Raum sowie die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen  wieder in aller Munde ist.

Da passte es gut, dass unsere Fraktion sich beim Besuch in Wackersdorf in der Oberpfalz persönlich mit Bürgermeistern und kommunalen Mandatsträgern getroffen und ausgetauscht hat. Natürlich ist es das Grundanliegen der Freien Wähler schon immer gewesen gerade für diesen Ausgleich der Schieflage Stadt-Land zu sorgen. Deshalb ist es auch wichtig die Anliegen beider Seiten zu berücksichtigen, was im Übrigen im Zukunfts-Gutachten auch versucht wurde, nur mit einem falschen Rückschluss.

Wie gut auch ländliche Regionen entwickelt werden können habe ich im Oberpfälzer Seenland nun wieder einmal live erlebt. Dazu gehört es aber auch über den Tellerrand der Kommune hinauszuschauen. Hier haben sich zehn Gemeinden im Bereich Tourismus zu einem Zweckverband Oberpfälzer Seenland zusammen geschlossen und bewerben diese „Marke“ gemeinsam zu aller Vorteil.

Nicht etwa ein Ort oder eine Attraktion versucht sich in Position zu schieben, sondern eine Region. So muss es sein!

Wenn ich sehe, dass dadurch eine eigentlich recht unbekannte touristische Region jährlich rund 30 000 Übernachtungen hat und sich im sanften Tourismus fest etablieren konnte, dann zeigt es mir wieder einmal, dass interkommunale Zusammenarbeit ein Zauberwort ist, das die Zukunft unseres gesellschaftlichen Zusammenseins im ländlichen Raum wesentlich bestimmen wird. Es wird mehr denn je gelten kommunale Einrichtungen gemeinsam zu betreiben, Regionen für die Wirtschaft wie Infrastruktur zusammen zu erschließen. Also weg mit der Kirchturmpolitik und dem ständigen Konkurrenzdenken!

Und da werden wir nicht drum herum kommen, dass es Kommunen geben wird müssen, die eher weniger haben und andere die eher mehr haben. Die agilsten, kreativsten und mutigsten Gemeinde und Städte, die in der Vergangenheit schon die Stellschrauben in Richtung Infrastruktur richtig gedreht haben, werden die Nase vorne haben. Die anderen müssen sich alternative Alleinstellungsmerkmale und Schwerpunkte suchen, sodass diese sich in anderen Bereichen etablieren können.

Warum sollen nicht – um aus meinem Heimatlandkreis Main-Spessart zu sprechen – die dominierenden Industriestandorte Lohr und Marktheidenfeld bleiben und die übrigen Städte und Orte davon profitieren? Landrat Thomas Schiebel hat noch als Bürgermeister der Stadt Gemünden immer gesagt, er freue sich, wenn es Lohr und Marktheidenfeld gut gehe, denn dort haben die Gemündener ihre Arbeitsplätze. Wie recht er doch hat!

Wenn sich Kommunen in bestimmten Bereichen zusammenschliessen und gemeinsam ein ziel verfolgen kann die Region insgesamt gestärkt werden, was wiederum für alle Beteiligten einen Gewinn bedeutet. Foto: Alexander Klaus

Wenn sich Kommunen in bestimmten Bereichen zusammenschliessen und gemeinsam ein ziel verfolgen kann die Region insgesamt gestärkt werden, was wiederum für alle Beteiligten einen Gewinn bedeutet. Foto: Alexander Klaus/ PIXELIO



23 Februar 2011

Mit der Fraktion unterwegs in Wackersdorf

Die Gemeinde Wackersdorf ist wohl jedem erwachsenen Menschen in Bayern ein Begriff. Wackersdorf ist zum Synonym für den Kampf gegen Atomkraft geworden, denn einst wollte der frühere Ministerpräsident Franz-Josef Strauß hier eine Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) für abgebrannte Kernbrennelemente platzieren, was aber durch jahrelangen Kampf der AKW-Gegner und vor allem der hiesigen Bürger verhindert werden konnte.

Stattdessen wurde im Umkreis von Wackersdorf durch Wirtschaftsförderung und den Bemühungen aus der Politik in der Folgezeit  ein Innovationspark entwickelt, der heute dem ehemaligen Landwirtschaftsdorf allein 5000 vollwertige Arbeitsplätze bietet. Ein Musterbeispiel dafür, wie der ländliche Raum bei entsprechenden Bemühungen der Politik auch weiterentwickelt werden kann. Gleichzeitig stieg die Einwohnerzahl direkt im Ort um das Doppelte auf rund 5000.

Wir von Freie Wähler-Landtagsfraktion sind nun heute im Rahmen unseres Arbeitstitels "Fraktion unterwegs" hier vor Ort und informieren uns über das 'Wunder von Wackersdorf'. Wunder deshalb, weil die Gemeinde aufgrund ihrer wirtschaftlichen Entwicklung der letzten 15 Jahre heute schuldenfrei ist und gleichzeitig über rund 10 Mio. Euro Rücklagen verfügt. Traumhaft werden viele jetzt sagen und da stimme ich auch uneingeschränkt zu. Aber man muss zu diesem Wunder natürlich auch sagen, dass die Gemeinde zukunftsorientiert und innovativ dieses ehemalige Land rund im das Tagebaugelände gestaltet und weiter entwickelt hat. Dazu war entsprechend auch eine ordentliche Anschubfinanzierung notwendig, die zum Einen aus der Gemeindekasse und zum Anderen durch erhebliche staatliche Zuschüsse zusammenkam.

Wackersdorf kann getrost als Vorbild für viele Gemeinden gelten, die auch heute rückläufige Einwohnerzahlen haben, eher ländlich strukturiert sind und sorgenvoll in die Zukunft blicken. Mit der Ansiedlung von zwei Großunternehmen, BMW und Sennebogen, hatte man natürlich auch das nötige Quäntchen Glück aber auch das muss man sich oft hart erarbeiten. Dazu gehört, dass ein Ort von einem innovativen Bürgermeister mitsamt Gemeinderat geführt wird, wie im vorliegenden Fall von Alfred Jäger (Freie Wahler), der just erst gestern seine Bemühungen um die Erhaltung des Schulstandortes belohnt bekam hat indem er die Zusage für einen neuen Standort einer Wirtschaftsschule erhielt. Seine Aussage, „Es gab keinen Tag, wo ich nicht das Thema Arbeitsplätze  mit in die Arbeit genommen habe" verdeutlicht , was einen guten Bürgermeister ausmacht.

Gern trug ich mich zusammen mit meinen Fraktionskollegen ins Goldene Buch der Gemeinde Wackersdorf ein.

Gern trug ich mich zusammen mit meinen Fraktionskollegen ins Goldene Buch der Gemeinde Wackersdorf ein.



22 Februar 2011

Die Wahrheit darf ich noch sagen!

Gerne streite ich mich mit dem politischen Gegner um die Sache. Deswegen bin ich in die Politik gegangen, da ich dort schon in der Vergangenheit so viele „Windfähnchen“ erlebt habe. Das werde ich auch weiter so handhaben und mich immer dann zur Sache (oder auch zur Person) melden, wenn ich glaube wieder solche „Spezies“ zu erleben. So habe ich das auch schon in den vergangenen Wochen und Monaten gemacht und mich zu dem in meinen Augen ungeheuerlichen Verhalten eines „christlichen“ Würzburger Kollegen der Regierungskoalition geäußert.

Das liegt mir als Freier Wähler auch am Herzen und unterscheidet mich eben von einem Parteigänger. Ich stehe für Wahrheit und Aufrichtigkeit und kann es nicht ab, wenn sich Personen heute so und morgen anders in der Öffentlichkeit verhalten. Wenn sich jetzt der diverse Kollege durch meine sachliche Kritik bei der Presse ausweint, dann fällt mir nur das Sprichwort „Getroffene Hunde bellen“ ein.

Wenn ich mich  – wie in diesem besagten Fall vom Kollegen geschehen  - vor die Studenten in Würzburg stelle und zuerst verspreche dass keine Kürzungen für die Uni-Würzburg kommen, weil Bildung bei der Staatsregierung angeblich so eine hohe Priorität besitzt, drei Tage später bei der Abstimmung in München allerdings das Versprochene ganz schnell wieder vergessen habe und für die Kürzungen im Hochschulbereich stimme, dann soll sich doch bitteschön jeder Leser dieser Zeilen selber sein Bild machen.

Soll ich da etwa noch applaudieren und ‚Bravo, gut gemacht!‘ rufen? Eigentlich bin ich Jemand, der so etwas auch schnell vergisst, doch wenn man dann ähnliche Aktionen wenige Wochen erneut erlebt, wie in der hiesigen Mainpost zum Thema Doppelter Abiturjahrgang von besagtem Kollegen zu lesen war: ‘Die Zeit drängt‘, findet der Würzburger CSU-Landtagsabgeordnete, ‚Wir verlangen deshalb mit Nachdruck eine politische Lösung.‘ Dann darf man das auch mal in einem Blogbeitrag zur Sprache bringen.

Schließlich wurde die Regierungskoalition durch die Opposition und besonders auch durch die Forderung der Freien Wähler bereits seit rund eineinhalb Jahren auf diese Problematik mit dem dringenden Appell dagegen zu steuern hingewiesen. Mehrere Anträge aller Oppositionsgruppierungen wurden abgelehnt und teilweise ins Lächerliche gezogen (z.B. Antrag zur Abiturienten-Umfrage). Sich dann jetzt hinzustellen und den Messias zu spielen, da soll sich einfach Jeder selbst seine Gedanken zu solch einem Politiker machen!

Mein Politikstil ist das nicht, denn ich bin für ehrliche Politik und vor allem für Transparenz in der Politik. Wenn es dann Kollegen nötig haben, sich bei der Presse über Kollegen zu beschweren, dann soll sich einfach der geneigte Leser selbst sein Bild dazu machen. Ich lasse mich im Übrigen von Niemandem und von keiner Kampagne einschüchtern! Ich könnte ganz im Gegenteil noch weiteren Stoff liefern.




Auch künftig stehe ich für Politik mit Herz und Verstand und ohne Scheuklappen.

Auch künftig stehe ich für Politik mit Herz und Verstand und ohne Scheuklappen.



21 Februar 2011

Meine Anfrage: Kulturförderung in Unterfranken

Findet außerhalb der großen Metropolen in Bayern auch eine vernünftige Kulturförderung statt? Diese Frage beschäftigt mich nicht erst seit der Zukunftsrat die ländlichen Räume im westlichen und nördlichen Unterfranken sich selbst überlassen möchte. Im vergangenen Jahr war es das Mozartfest in Würzburg, das um mehr Unterstützung bei der Bayerischen Staatsregierung angefragt hatte. Deshalb interessierte mich diesmal generell, wie hoch die finanziellen Mittel für die einzelnen Kulturevents in Unterfranken sind. Ich kann selbstverständlich nachvollziehen, dass die Bayerische Landeshauptstadt einen Großteil an Kulturfördergeldern erhält, jedoch dürfen auch hier die anderen Regionen nicht vergessen werden. Zum einen bietet der Kulturfonds seit Jahren eine einmalige und gezielte Förderung , zum anderen sind es aber auch regelmäßige finanzielle Unterstützungen wie zum Beispiel für den Bad Kissinger Sommer oder das oben erwähnte Mozartfest, die bedeutende Kulturelle Veranstaltungen in Unterfranken fördern.

In meiner Anfrage ging es nun um alle Fördergelder die für kulturelle Events in den Jahren 2000-2010 nach Unterfranken flossen. Eine genaue Auflistung finden sie hier.



20 Februar 2011

Christbaumanbau im Sinngrund polarisiert

Das Thema Christbaumanbau im Sinngrund hält zwar nicht die Nation, aber die ganze Gegend im nördlichen Main-Spessart-Kreis in Atem! Ins Gerede gekommen sind die Christbaumkulturen, die rund 40 Landwirten einen Erwerbs- bzw. Nebenerwerbszweig bieten, in den vergangenen Jahren durch immer weiter um sich greifende Anpflanzungen bis an die Ortsrandbebauung heran. Wurden früher vor allem die landwirtschaftlichen Flächen von herkömmlicher Nutzung zu Christbaumkulturen umgenutzt, so kam es in der jüngsten Vergangenheit auch zum Umbau von Wäldern. Dies stieß ebenso wenig auf Gegenliebe in weiten Teilen der Bevölkerung wie die Verwendung der problematischen Pflanzenschutzmittel. Nunmehr fand nach diversen Anfragen im Landtag und Presseveröffentlichungen eine Podiumsdiskussion in Mittelsinn statt, die Klarheit schaffen sollte.

Rund 250 Zuhörer hatten sich dazu in der Mittelsinner Turnhalle aus dem gesamten Sinngrund eingefunden und warteten mit Spannung, was die drei Hauptredner, darunter zwei Vertreter der Christbaumkulturvereinigung und ein Pflanzenschutzberater zum Besten gaben. Doch es war eher ernüchternd, was die Herren zum fachgerechten Anbau von Christbaumkulturen zu sagen hatten. Fachlich durchaus richtig, aber am eigentlichen Problem des Sinngrundes vorbei, so kamen erst in der  anschließenden Diskussion die wahren Problemstellungen zur Sprache. Zum einen – und das stellte vor allem auch mein Beitrag dar – dass uns allen am Christbaumkulturbau im Sinngrund gelegen ist und alle diesen wichtigen Erwerbszweig schätzen, solange der gesetzliche Rahmen nicht verlassen wird - und zum anderen die Verwendung der Pflanzenschutzmittel, die vielen Menschen in der Region sauer aufstößt und Angst bereitet. Für Letzteres indes kann rein gesetzlich nicht vorgegangen werden, weil die verwendeten Mittel de jure erlaubt sind obwohl sie als bedenklich eingestuft werden. Insofern hilft hier nur ein Appell an die Vernunft der Christbaumanbauer, denn wer möchte schon neben seinem Gemüsegarten eine Dosis Round up verspritzt haben!

Für die Umnutzung von Waldflächen bedarf es meines  Erachtens eines klaren Anbaustopps. Es darf nicht zu weiteren Rodungen kommen und vor allem müssen die staatlichen Stellen künftig genau hinschauen und die entsprechenden Gesetze eingehalten werden. In der Vergangenheit wurde seitens der Bayerischen Staatsregierung eine Anordnung aus dem Jahre 1991 erlassen, die ausdrücklich entgegen des Gesetzes alle staatlichen Stellen anwies, alle neuen Anbauflächen zu erlauben. Ein Unding! Auch mein Landtagskollege Eberhard Sinner hat dazu ordentlich seinen Beitrag geleistet und damit erheblich dazu beigetragen, dass diese Missstimmung im Sinngrund erst aufkommen konnte. So stelle ich mir verantwortungsbewusstes Umgehen mit einem Mandat nicht vor. Deshalb habe ich mich mit meiner Anfrage an die Staatsregierung auch in der Verantwortung für die Bürger gesehen die mit diesem gesetzeswidrigen Verhalten nicht einverstanden sind und somit den Anstoß zu diesen Diskussionen gaben.

Nun ist zu begrüßen, dass zumindest schon der Landrat und die staatlichen Stellen signalisierten künftig genau hinzuschauen und Flächen nur noch Gesetzeskonform zu genehmigen. Ich werde mir in Kürze bereits vor Ort nochmal ein Bild mit einigen Christbaumkulturanbau-Vertretern machen.

Gegen einen vernünftigen Christbaumanbau hat im sinngrund niemand etwas. Das dafür aber Waldflächen gerodet werden und gesetzliche Bestimmungen ignoriert, stößt bei vielen Bürgern in der Region verständlicherweise auf Widerstand. Foto: Andreas Hermsdorf

Gegen einen vernünftigen Christbaumanbau hat im sinngrund niemand etwas. Das dafür aber Waldflächen gerodet werden und gesetzliche Bestimmungen ignoriert, stößt bei vielen Bürgern in der Region verständlicherweise auf Widerstand. Foto: Andreas Hermsdorf/ PIXELIO



15 Februar 2011

Tausche Anzug gegen Sportzeug

Vor rund zweieinhalb Jahren tauschte ich meinen Sportanzug, den ich als Sportlehrer der Würzburger Dr. Karl-Kroiß-Schule regelmäßig trug, gegen etwas formellere Kleidung als Landtagsabgeordneter der Freien Wähler. Heute hatte ich bei Grundschülern in Werneck wieder die Möglichkeit als Sportlehrer eine Unterrichtsstunde zu halten. Eine etwas ungewohnte, aber nach fünf Minuten doch gleich wieder vertraute Aufgabe. Ungewöhnlich war diesmal nur, dass mich die Pressevertreter während des Unterrichts beobachteten.

Übrigens die Idee der bewegten Ganztagsschule ist ein wirkliches Vorzeigeprojekt, dass dort in Werneck läuft. Ich war vollkommen begeistert.





Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen