Warum?

12 März 2009

Warum?

Zu den Ursachen des Blutbades von Winnenden


"Kaum zu glauben, was sich hier abgespielt hat", sagt FW-Fraktionschef Hubert Aiwanger (Rottenburg). Nach einer solchen Tat werde immer über die Motive eines Verbrechers diskutiert, und auch darüber, inwieweit Berichterstattung  "Trittbrettfahrer" zur Nachahmung solcher Amokläufe animiere. Mittlerweile habe sich eine Art Kult um solche Taten entwickelt, die in einigen Ländern schon zu einer gewissen Regelmäßigkeit geführt hätten.

Maßgeblich sind für Aiwanger der Verfall gesellschaftlicher Werte und die zunehmende Anonymisierung der Gesellschaft, das Auflösen überschaubarer Strukturen, die den Menschen Halt gäben. Gerade Heranwachsende bräuchten Anerkennung und Orientierung.


Trauer und Ohnmacht ließen viele Fragen aufkommen. "Was treibt junge Menschen in eine solche Isolation, in einen solchen Wahnsinn? Wir brauchen keine Verschärfung der  Gesetze, sondern eine konsequente Anwendung der bestehenden Rechtsvorschriften im Jugendschutz", fordert der jugendpolitische Sprecher der FW-Fraktion, Thorsten Glauber (Pinzberg). Lehrer bräuchten über die reine Wissensvermittlung hinaus mehr Zeit für die ihnen anvertrauten Kinder.  Die Zahl der Schulpsychologen erhöhen? "Ein richtiger Schritt,  um Jugendliche aus der Isolation zu führen", so Glauber.


Die eigentlichen Ursachen liegen für Eva Gottstein (Eichstätt), bildungspolitische Sprecherin der FW-Fraktion, viel tiefer. "Sie liegen in der Tatsache begründet, dass Familien, Kinder und Jugendlichen keinen hohen Stellenwert in der Gesellschaft haben. Kindergärten, Schulen und Universitäten werden vernachlässigt. Schulgebäude sind Sanierungsfälle. Lehrer fehlen. Die Klassenstärken sind unverantwortlich hoch. Schule wird vielfach zum Massenbetrieb. Noch immer sind Ganztagsschulen für viele eine Wunschvorstellung, Krippen- und Hortplätze in manchen Gegenden ein Glücksfall". Für alles sei Geld da, nur mit der Investition in unsere Zukunft, in unsere Kinder und Jugendliche tue sich die Politik nach wie vor schwer.



 

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