Freie Wähler fordern zehnjährige berufliche Mittelschule

28 Juni 2009

Freie Wähler fordern zehnjährige berufliche Mittelschule

Neue Perspektive für die Hauptschule dringend nötig


Die Freie Wähler-Landtagsfraktion fordert die Weiterentwicklung der Hauptschule zu einer zehnjährigen beruflichen Mittelschule. „Die Hauptschule in ihrer bisherigen Form stößt auf zunehmend weniger Akzeptanz in der Bevölkerung, weil sie meistens als Restschule betrachtet wird“, erklären die beiden unterfränkischen Bildungspolitiker Günther Felbinger (Gemünden) und Dr. Hans-Jürgen Fahn (Erlenbach) und begrüßen die Bestrebungen des Kultusministeriums, die Hauptschule zu einer attraktiveren weiterführenden Schulart zu entwickeln.

Wegen des Geburtenrückgangs und dem neuen Übertrittsverfahren wird die Situation in den kommenden Jahren für die rund 900 bayerischen Hauptschulen noch bedrohlicher werden. Trotz der massiven Anstrengungen von Schülern und Lehrern werden unter den jetzigen bildungspolitischen Rahmenbedingungen vielfach keine optimalen Ergebnisse für die Zukunft der Schüler erreicht.

Die berufliche Mittelschule (BMS) soll nach Ansicht der beiden FW-Bildungspolitiker noch stärker praktisch ausgerichtet und enger mit der Berufsschule sowie der örtlichen Wirtschaft vernetzt werden. Eine Zusammenarbeit mit anderen Schulen oder Schularten kann in einzelnen Fächern oder Seminaren erfolgen. Nach der zehnten Klasse soll die BMS mit einem mittleren Bildungsabschluss enden. Förderungsbedürftigen Schülern sollen auch weiterhin spezielle Praxisklassen angeboten werden. Auch können Schüler die BMS freiwillig nach der neunten Klasse mit dem „Quali“ verlassen. „Wir erhoffen uns damit eine Aufwertung der Hauptschule und eine Möglichkeit für begabte Jugendliche, einen mittleren Schulabschluss zu machen“, macht Fahn deutlich.

Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Hauptschüler von derzeit rund 240.000 auf fast 180.000 in den nächsten zehn Jahren sinken werde. „Gerade für ländliche Gebiete ist das eine Entwicklung, die uns Sorgen bereitet“, betont Günther Felbinger, MdL (Gemünden), Mitglied des Landtagausschusses für Bildung, Jugend und Sport. „Die bisherige Hauptschule muss deshalb wieder zu einer anerkannten Schulform weiterentwickelt werden“, ergänzt Dr. Hans Jürgen Fahn, MdL (Erlenbach), Mitglied des Ausschusses für Hochschule, Forschung und Kultur. Bedenken äußert Felbinger hinsichtlich der seitens des Kultusministerium geäußerten Vorhabens diese Weiterentwicklung zur Mittelschule nur bei Schulen ab 300 Schülern zu akzeptieren. „Damit würden die Schulen auf dem flachen Land in unseren unterfränkischen Landkreisen erneut auf der Strecke bleiben“, sieht auch Fahn diese Entwicklung problematisch. Vielmehr sollten für diese kleineren Hauptschulen die speziellen Bedürfnisse in Verbindung mit dem örtlichen Handwerk und der Wirtschaft genutzt werden, um spezifische eigene Profile zu entwickeln, so die beiden FW-Bildungspolitiker.



 

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