Schulverbund ?Südspessart? bleibt auf der Strecke

22 März 2010

Schulverbund ?Südspessart? bleibt auf der Strecke

Fehlende Rahmenbedingungen und nicht eingehaltene Versprechen machen Mittelschule zum Rohrkrepierer



Deutlich bessere Rahmenbedingungen und das Ermöglichen sinnvoller Verbundlösungen für die Weiterentwicklung der Hauptschulen fordern die Freien Wähler. Bei einer Pressekonferenz in München machte Bildungspolitiker Günther Felbinger noch einmal deutlich, worauf es den Freien Wähler auch ankommt, nämlich Wort zu halten.
Dazu gehöre, so Felbinger auch, nicht erst – wie dies Kultusminister Spaenle in einem Brief an Felbinger versprochen hat – „lokale und sinnvolle Lösungen“ zu proklamieren und dann wie im Fall des anvisierten Schulverbundes Südspessart zwischen dem Schulverband Kreuzwertheim und dem Schulverband Faulbach diesen durch die Regierung von Unterfranken ablehnen zu lassen. „Das ist selbstverständlich auch gelebte Eigenständigkeit, in einem Brief an mich die Prüfung der Sache zu versprechen und durch die Regierung es ablehnen zu lassen“. Versprechungen, die Spaenle im Brief wörtlich darlegte, dass „künftige Haupt- und Mittelschulen nicht zwingend 300 oder 400 Schüler haben müssten“ zählen dabei auch nicht mehr, denn mit genau diesem Argument wird der Schulverbund Südspessart wegen der prognostischen Zahlen für das Schuljahr 2010/11 von 236 abgelehnt.

Generell werde suggeriert, dass mit dem Zusammenschluss zu Schulverbünden die große Chance für die Hauptschulen komme und am Ende wenn es ernst werde müssen immer die fehlenden Lehrerzuweisungsstunden herhalten. „Wer eine nachhaltige und sinnvolle Schulreform plant, sollte wissen, was man dazu braucht und ob man diese Mittel auch hat, ansonsten sollte man lieber die Finger davon lassen“, so Felbinger, denn Hochglanzbroschüren, die den Bürgern das Blaue vom Himmel versprechen, machen noch keine bessere Schule. Genau genommen sei die Hauptschulreform zur Mittelschule, so Felbinger, ein Rohrkrepierer, denn großspurig verkündet das Kultusministerium bei den Dialogforen, dass die Individualisierung und Berufsorientiertheit die Stärke der neuen Schulform wäre. „Dabei findet die modulare Förderung lediglich in den Klassen 5 und 6 statt, danach wird spezialisiert statt den Schülern Kernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen für die Ausbildungsreife mit auf den Weg zu geben“. Und bei der praktischen Ausbildung, die immer seitens des Kultusministeriums hoch gelobt wird, erklärt Spaenle im Brief an Felbinger, dass dieser „Wahlpflichtbereich nur 4 Unterrichtsstunden pro Woche“ ausmache und so gestaltet werden könne, „dass die Schüler in der Regel an ihrer bisherigen Schule verbleiben können“. „Da frage ich mich ernsthaft, wo die Berufsorientierung bleibt, zumal noch vor wenigen Monaten von Zusammenarbeit mit den Berufsschulen die Rede war. Vielleicht werde ja das Abspielen eines Videos bei Herrn Spaenle als Berufsorientierung gesehen“, unkt Felbinger.


Bedauerlicherweise, so der FW-Abgeordnete, bleibe das derzeit von der Staatsregierung geplante Modell ein Sparmodell! Wie anders sind die 65 zusätzlichen Lehrerstellen in Bayern zu werten die hierfür neu ins System zugeführt werden sollen. „Ein Tropfen auf den heißen Stein!“ Ganz zu schweigen von der dürftigen Ausstattung bei den Anrechnungsstunden für die künftigen Koordinatoren unter den Schulleitern, die mit einer Stunde sehr dürftig ausfällt. „Wie soll damit ein Logistikunternehmen, das über mehrere Schulgebäude und –standorte verfügt funktionieren“, fragt sich Felbinger. Dies gehe zu Lasten der Lehrkräfte und der Verwaltungsangestellten in den Sekretariaten, die ohnehin schon Überstunden machen ohne Ende: „Hier fehlen seit Jahren rund 200 Stellen bayernweit, die es noch zu entfristen gilt!“ so Felbinger. Des Weiteren seien auch die nunmehr vorliegenden Zweckvereinbarungen, die zwischen den Schulverbunds-Partnern geschlossen werden müssen, alles andere als gehaltvoll. Dort werde nur unzureichend geregelt, wie die Kostenstruktur zu handhaben sei. Alles in allem kommt Felbinger zu dem Schluss: „Mehr Widersprüche als positive Chancen für eine bessere Beschulung der Kinder, denn die sollte eine Weiterentwicklung ja eigentlich beinhalten!“



 

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