Freie Wähler: Fördertöpfe für Jugendarbeit ungenügend

3 Juni 2010

Freie Wähler: Fördertöpfe für Jugendarbeit ungenügend

Freie Wähler: Fördertöpfe für Jugendarbeit ungenügend

Ehrenamtliches Engagement leidet unter Schul- und Studiendruck



Zum Austausch mit dem Würzburger Diözesanvorstand des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) trafen sich Landtagsabgeordneter Günther Felbinger, integrationspolitischer Sprecher der Freien Wähler, sowie Vertreter der im Bayerischen Landtag vertretenen Fraktionen zum Gedankenaustausch über Themen wie die Fortschreibung des Bayerischen Kinder- und Jugendprogramms, „Eine neue Schule für Bayern" und „Mehr Freiräume für das Ehrenamt". Dabei stimmte Felbinger den Positionen des BDKJ-Vorstandes hinsichtlich einer nachdrücklichen bedarfsgerechten Förderung des Bayerischen Jugendringes (BJR) mit Nachdruck zu. „Die Fortschreibung des Bayerischen Kinder und Jugendprogramms muss auch mit ausreichend finanziellen Mitteln unterstützt werden“, sagte der Main-Spessart-Abgeordnete, schließlich hätten sich die allgemeinen Lebenshaltungskosten ebenso erhöht wie Lohnsteigerungen berücksichtigt werden müssten. Nur durch eine Anhebung der Förderbeträge wäre auch weiterhin gewährleistet damit auch künftig genügend Geld an die Basisorganisationen der kirchlichen Jugendarbeit verteilt werden könne. Fraktionsübergreifend sah man die Notwendigkeit sich weiter für eine verstärkte bedarfsgerechte finanzielle Ausstattung der Jugendarbeit einzusetzen.

Beeindruckend fand Felbinger die von den BDKJ-Vertretern vorgestellten Visionen für eine neue Schule in Bayern. Kernbotschaften sind dabei die Vorstellung, dass den Schulen als Lebensraum mehr Bedeutung erwachsen solle und auch Rolle der Pädagogen einem Wandel mit neuen Aufgaben und Rollen wie ein Coaching und Begleiten der Schülerinnen und Schülern, unterzogen werden soll. Eine Diskussion entbrannte hinsichtlich der Vorstellungen des Verbandes zu einer längeren gemeinsamen Schulzeit und somit der Aufhebung des dreigliedrigen Schulsystems. Felbinger stellte klar, dass seiner Meinung nach nicht die Struktur eines Schulsystems den Bildungsanspruch verbessere, sondern die besseren Rahmenbedingungen. „Wir brauchen mehr Lehrer und kleinere Klassen, sodass eine individuellere Förderung der Kinder möglich ist“, forderte er. Langfristig führe kein Weg an einer großen Schulreform vorbei, stimmte Felbinger den BDKJ-Vertretern zu. Hierzu gehöre im Besonderen die Ausrichtung der Schule an den regionalen Gegebenheiten. Besorgt nahm Felbinger die Erfahrungsberichte von BDKJ-Diözesanvorsitzendem Manuel Koch auf, der die zunehmende Inanspruchnahme der Schüler und Studenten durch Ganztagsschule und den veränderten Studienbedingungen durch die Umstellung auf Bachelor-und Master-Studiengänge darlegte. Hierunter würde vor allem das ehrenamtliche Engagement der Jugendlichen leiden. „Wir brauchen in allen Bereichen mehr Flexibilität, damit Schüler und Studenten Zeit für selbstbestimmte Aktivitäten und ehrenamtliches Engagement haben", meinte Felbinger. So müsse die Chance der Ganztagsschule durch eine rhythmisierte Ausrichtung genutzt werden, um auch am NachmittagFreiräume für Vereinsaktivitäten und Jugendarbeit zu haben. „Es nützt nichts, wenn wir die Schüler den ganzen Tag an den Schreibtisch binden, Schüler müssen auch nochmal Durchschnaufen können“, so Felbinger.



 

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