Felbinger lobt Präventionsprojekt in Burgsinn

9 Juli 2010

Felbinger lobt Präventionsprojekt in Burgsinn

Felbinger lobt Präventionsprojekt in Burgsinn

Einen Eindruck von dem Projekt der Vertieften Berufsorientierung (VBO) verschaffte sich Freie Wähler-Landtagsabgeordneter Günther Felbinger zusammen mit dem Vorsitzenden der Agentur für Arbeit, Eugen Hain, und Bürgermeister Franz Schüssler bei einem Besuch der Hauptschule Burgsinn. Das schulbegleitende Zusatzangebot, das zu 50 Prozent durch die Schule, das Kultusministerium und die Gemeinde Burgsinn sowie zum gleichen Anteil durch die Agentur für Arbeit finanziert wird und in Burgsinn seit 2008 läuft, dient vor allem dazu Schülern systematische, frühzeitige und praxisnahe Aktivitäten zur Ausbildungsreife und Berufsorientierung in den 8. und 9. Klassen mit auf den Weg zu geben. „Mehr denn je ist es heute aufgrund des demografischen Wandels unverzichtbar, dass der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung gelingt“, stellte Felbinger unmissverständlich fest. Wenn die Handwerkskammer rund zehn Prozent der Ausbildungsstellen wegen fehlender Ausbildungsreife nicht besetzen könne, so Felbinger, dann müsse an dieser Nahtstelle angesetzt werden, weshalb er dieses Projekt als sehr sinnvoll erachte. Es soll vor allem Defizite in den Verhaltensweisen und Schlüsselkompetenzen wie Eigenverantwortung, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Genauigkeit aufarbeiten und trainieren. Daneben werden praxisrelevante Dinge wie die Erstellung von Bewerbungsmappen, Einüben von Vorstellungsgesprächen, Vorbereiten auf Einstellungstests, Praktika und Betriebserkundungen zusammen mit der Sozialpädagogin Katharina Kensy durchgeführt.

Wie Rektor Bruno Schneider bestätigte würden immer mehr Ausbildungsbetriebe darüber klagen, dass die Jugendlichen Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben, Rechnen nicht in dem Maße beherrschen wie für die Ausbildung erforderlich. Felbinger nahm diese Aussage, die ihm schon von vielen Seiten zugetragen worden ist, mit Befremden zur Kenntnis und meinte: „Es muss eine grundlegende Fehlentwicklung im bayerischen Schulsystem hinsichtlich der Inhalte vorliegen, wenn Schüler in der 8. oder 9. Klasse Lesen, Schreiben, Rechnen nicht so beherrschen, dass sie ausbildungsfähig sind“ und kritisierte in diesem Zusammenhang die angestrebte Spezialisierung des bayerischen Schulsystems durch die Bildung von Schulverbünden. Mit den Mittelschulen werde genau das Gegenteil, nämlich eine frühzeitige Spezialisierung in einen Zweig angestrebt. Schneider wünschte sich mehr Förderstunden für die defizitären Bereiche Lesen, Schreiben, Rechnen. „Hier wäre der einzig richtige Ansatzpunkt, da wo es die Schüler nötig haben“, fand er bei Felbinger offene Ohren. Deshalb fordert Felbinger mehr Eigenverantwortlichkeit für die Schulen, womit Problemstellungen vor Ort wesentlich individueller und pragmatischer gelöst werden könnten. Auch Eugen Hain stellte fest, dass bei personalintensiver Betreuung aus vielen Schülern mehr heraus zu holen sei: „Es lohnt sich, wenn man sich rechtzeitig kümmert, unkonventionell heranzugehen!“ Dies vor allem auch unter dem Aspekt, dass die Anforderungen der Ausbildungsbetriebe an die Schüler auch ständig steigen, wie Inga Schulz von der Agentur für Arbeit aus Lohr anmerkte. Deshalb sei es einer der großen Aufgaben im Rahmen der Vertieften Berufsorientierung, so Sozialpädagogin Kensy die teilweise fehlende Motivation der Schüler heraus zu kitzeln und ihnen eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen, „das leisten wollen“. „Wirkönnen es uns als Gesellschaft nicht leisten, dass in Deutschland 1,5 Millionen im Alter von 20 bis 29 Jahren keine Ausbildung haben“, bemerkte Felbinger, „aus diesem Potential müssen wir mehr herausholen“.
Wie Bürgermeister Schüssler darlegte, zahle die Kommune deshalb gerne ihren finanziellen Beitrag: „Es ist gut angelegtes Geld!“ Auch betrachte er die Nachmittagsbetreuung als positive Unterstützung an. So waren sich am Ende alle einig: „Bei allen Sparmaßnahmen die kommen, brauchen wir eine Weiterführung des Projektes“, so Felbinger. Wie Hain darstellte könne derzeit garantiert werden, dass alle laufenden Projekte auf jeden Fall bis 2011 fortgeführt werden können. Bei einem anschließenden Austausch mit Schülern konnte sich Felbinger von der praktischen Arbeit einen Eindruck verschaffen. „Es bedarf heute mehr denn je einer frühzeitigen und intensiven Auseinandersetzung mit der Berufswahl, um das eigene Kompetenz-und Qualifikationsprofil herauszuarbeiten und um berufliche Perspektiven zu erkennen“, so Felbinger.



 

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