Felbinger: Für eine zukunftsträchtige Schulentwicklung braucht es mehr Freiheit

15 August 2010

Felbinger: Für eine zukunftsträchtige Schulentwicklung braucht es mehr Freiheit

Den Abschluss einer Reihe von Schulbesuchen und Gesprächen mit einem Dutzend Schulleiter im Landkreis Main-Spessart bildete für den FW-Landtagsabgeordneten Günther Felbinger (Gemünden) ein Gedankenaustausch mit dem Sprecher der Fachgruppe Schulleitung des Bayerischen Lehrerinnen und Lehrerverbandes (BLLV) im Bezirk Unterfranken, Kreisrat Franz Wolf (Lohr). Dabei herrschte hinsichtlich der Positionierung des BLLV beim Thema Schulleitung und Schulentwicklung nahezu vollkommene Einigkeit. „Für eine zukunftsträchtige Schulentwicklung braucht es eine Stärkung der Schulleitung, also mehr Freiräume und Entwicklungsspielräume für diese“, so Felbinger.

Um künftig verstärkt eigene Schulprofile entwickeln zu können ohne die Schulen vor allem im ländlichen Raum kaum Überlebenschancen haben werden, wird auch eine verstärkte Einbeziehung der Schulleiter bei der Personalentwicklung einer Schule sinnvoll und nötig sein, waren sich Wolf und Felbinger einig.


Klar ist für Felbinger auch, dass sich für eine verantwortungsbewusste Schulleitung auch hinsichtlich der Aus- und Fortbildung Änderungen und Verbesserungen mit einer entsprechenden Qualifizierungsoffensive in Form einer Zusatzausbildung oder entsprechender Module ergeben müssen. „Schulleitung wird immer mehr zur Teamaufgabe und dafür braucht es auch ausreichendes Verwaltungspersonal“, so Felbinger. Dazu sei es erforderlich, dass der Finanzminister endlich den Finanzierungsvorbehalt über die rund 170 Planstellen auflöst und diese zur Verstärkung der Schulleitungen frei gibt.


„Wenn ein Schulleiter an einer kleinen Schulen nur wenige Stunden in der Woche eine Verwaltungsangestellte zur Verfügung hat, wie soll da eine vernünftige Schulentwicklung stattfinden?“ fragt sich der Freie Wähler-Abgeordnete. Eine unendliche Zahl an Überstunden bei der Verwaltungsangestellten, die diese nie bezahlt bekommen sei die Folge, oder ein Schulleiter, der aufgrund überbordender Aufgaben zu seinen eigentlichen pädagogischen Aufgaben gar nicht kommt.


Deshalb sei aufgrund der zukünftigen Aufgaben konzeptionellen Führungshandelns, das neben der Schulentwicklung auch deren Qualität, die Verwaltung und innere Organisation und die Personalentwicklung umfasst, auch eine Erhöhung der Anrechnungsstunden für eine Schulleitung unumgänglich. „Schulleitung muss aufgrund der herausgehobenen Verantwortung auch einen besseren Status bekommen“, so Felbinger.


Unmöglich sei die Tatsache, so Felbinger, dass im kommenden Schuljahr im Landkreis Main-Spessart aufgrund ungenügender Lehrerstundenzuweisung Schulleitungen deshalb verstärkte und erhöhte Unterrichts- und Klassenführungsverpflichtungen übernehmen müssen: „Wo bleibt da noch Zeit den Job als Schulleiter oder Schulleiterin im Sinne einer zukunftsträchtigen Schulentwicklung verantwortungsbewusst zu erfüllen?“ fragt sich Felbinger.


Franz und Felbinger kommen am Ende zu dem Fazit: „Ohne mehr Zeit für pädagogisches Führungshandeln ist effektive Schulentwicklung schlichtweg nicht möglich!“



 

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