Freie Wähler zur Sinner-Kritik

17 August 2010

Freie Wähler zur Sinner-Kritik

Felbinger: Nicht nur organisatorische, sondern auch inhaltliche Unzulänglichkeiten

Die Mittelschule sei weder organisatorisch gut vorbereitet noch inhaltlich eine Weiterentwicklung der Hauptschule, so Landtagsabgeordneter Günther Felbinger. Besonders interessant wertet er es, dass der CSU-Stimmkreisabgeordnete Eberhard Sinner die organisatorischen Probleme am Ende seiner Kritik zugibt, zuvor aber die Mittelschule in höchsten Tönen lobt, obwohl er sich mit dieser scheinbar noch nicht ausgiebig beschäftigt hat.
„Sehr wohl geht es um die Schüler“, so Felbinger, das bezweifelt Niemand, doch bevor man versucht diese in den Vordergrund zu stellen, müssten erst einmal die Rahmenbedingungen stimmen. „Kein Autohersteller würde seinen Neuwagen als neues Topmodell anpreisen, wenn er nicht vorher die Karosserie entworfen hätte“, zieht Felbinger einen Vergleich, doch die Staatsregierung tue so als wenn der Anzug schon passen würde, was sich am Beispiel Kooperationsvertrag, der als Grundlage für das Zustandekommen der Schulverbünde, widerlegen lasse.

Trefflich könne man auch über die von Sinner so hochgelobte „beste Bildung für die Kinder aus der alten Hauptschule über mehr Differenzierung und den mittleren Abschluss die neue Mittelschule machen“ streiten, denn mit der jeweils vorgesehenen einen Stunde für Modularisierung und Differenzierung könne er jeden Pädagogen kräftig zum Lachen bringen, beschreibt Felbinger auch die inhaltlichen Unzulänglichkeiten.


„Eine Stunde ist zwar besser als keine, aber erfüllt kaum mehr als eine Alibi-Funktion, verantwortungsbewusste Schulleiter fordern deutlich mehr Förderstunden, um Hauptschüler vor allem mit der Vermittlung grundlegender Sozial- und Fachkompetenzen ausbildungsreif zu machen“, so Felbinger. Verantwortungslose Abgeordnete hingegen verschweigen dies und versuchen mit Videos von den wirklichen Tatsachen der Bildungspolitik abzulenken.


Nach wie vor verlassen jedes Jahr rund zehn Prozent der Hauptschüler diese Schulart ohne Abschluss und bekommen keine Ausbildungsstelle weil sie keine Ausbildungsreife haben (siehe Main Post vom 14.8.2010). „Hier gilt es anzusetzen und nicht in einer forcierten Spezialisierung wie es die neue Mittelschule künftig will“, so Felbinger.



 

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