Freie Wähler starten regionale Energieoffensive

8 Oktober 2010

Freie Wähler starten regionale Energieoffensive

Freie Wähler starten regionale Energieoffensive

Informationsveranstaltung mit Experten in den Räumen der Stadtwerke Bad Kissingen - Biogas- und Photovoltaikanlagen als Ersatz für Atom und Öl



Warum die Gewinne den großen Energieerzeugern wie RWE und E.ON überlassen, wenn jede Region ihre eigenen Potentiale hat? Die Freien Wähler Bayerns wollen, dass die Wertschöpfung bei den Bürgern vor Ort bleiben und das mit Strom und Wärme durch regenerativen Energien. Wie, das sieht in jeder Region anders aus. Im Bayerischen Wald zum Beispiel scheint Holz eine ideale Lösung, im Landkreis Bad Kissingen gibt es andere Möglichkeiten, wie Biogas und Photovoltaik. Wie die Lösung der Zukunft genau ausschauen soll, stellten die stellvertretende Landrätin Magdalena Dünisch, MdL Günther Felbinger und der Referent für Umwelt und Energie der FW Landtagsfraktion, Gottfried Obermair den Anwesenden am Dienstag in Bad Kissingen vor. Sie schilderten ihre Ideen und Visionen. Für die Freien Wähler ist klar, dass am ursprünglich festgeschriebenen Atomausstieg im Jahr 2023 festzuhalten ist. Bis 2030 soll die Energieversorgung zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen gedeckt sein. Alternativen zur Atomenergie, die jetzt schon in der Region vorhanden sind, sahen sich Interessierte am Nachmittag mit der Biogasanlage in Bad Bocklet und dem davon gespeisten Blockheizkraftwerk, einer Photovoltaikanlage in Hausen und dem Wasserkraftwerk der Stadtwerke Bad Kissingen an.

„Durch regenerative Energien kann die Wertschöpfung in der Region erhalten bleiben und der strukturschwache ländliche Raum gestärkt werden“, so Obermair. „Wir wollen daher in vernetzte regionale Strukturen investieren um so Unabhängigkeit von endlichen, fossilen Brennstoffen zu erreichen.“ Der Atomlobby wirft der Landtagsabgeordnete Günther Felbinger Fehlinformationen vor und weist das Argument einer Versorgungslücke klar zurück: „Deutschland exportiert bereits seit langem Strom, sodass es zu keiner Energieversorgungslücke kommen wird. Im Vergleich dazu können die Atomländer Frankreich und Italien ihren Eigenbedarf kaum decken.“ Strompreise könnten allein schon gesenkt werden, wenn die Energiekonzerne auf Teile ihrer immensen Gewinne verzichten würden, so der Landtagabgeordnete weiter. Auch Manfred Zimmer, der Leiter der Stadtwerke Bad Kissingen, befürwortet das Konzept erneuerbarer Energien. Aber er verweist auch auf die marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die einen „vernünftigen Energiemix“ aus Sicht der Stadtwerke unumgänglich machen. Gottfried Obermair machte die Position der Freien Wähler klar: „Wir fordern einen Atomausstieg wie geplant, den Schwerpunkt auf erneuerbare Energien zu legen. Wir wollen eine offensive Einbeziehung der Bürger in dieEntscheidungsfindung. Schließlich sind 75 Prozent der Bayern für einen Atomausstieg. Wir setzten auf den Ausbau der regionalen Wirtschaftskraft, auch in der Energiepolitik.“ Felbinger stimmte dem nur zu und stellte eine Unabhängigkeit von Ölländern und Atomindustrie in Aussicht: „Wir koppeln uns von den Öl exportierenden Ländern ab. Außerdem bleibt die Wertschöpfung in der Region. Derzeit produziert die Landwirtschaft einen Überschuss an Lebensmitteln. Momentan wird lediglich auf zwölf Prozent der Fläche für die Energieerzeugung genutzt. Deswegen ist es sinnvoll, auf unseren Flächen Energie zu produzieren und nach intelligenten Schaltstellen und einer sinnvollen Verteilung zu suchen. Die angeblichen Kosten für die Erzeugung von Atomstrom sind nicht korrekt. Schließlich sind die Kosten für die Endlagerung nicht mit eingerechnet.“



 

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