Kooperationsvertrag soll weiteren Austausch regeln

13 Oktober 2010

Kooperationsvertrag soll weiteren Austausch regeln

Kooperationsvertrag soll weiteren Austausch regeln

Felbinger begrüßt Besucher der Landsmannschaft der russischen Spätaussiedler aus Schweinfurt im Maximilianeum



Nicht alltäglichen Besuch aus Unterfranken empfing der Freie Wähler Landtagsabgeordnete Günther Felbinger (Gemünden), in dieser Woche im Maximilianeum. Ein Dutzend junger Russlanddeutscher aus dem Altaigebiet, die zur Zeit auf Einladung der Schweinfurter „Landsmannschaft der Deutschen aus Russland“ zu einem 14-tägigen Jugendaustausch in der Kugellagerstadt gastieren, nutzten die Einladung des integrationspolitischen Sprechers der Freien Wähler- Fraktion, um sich den Bayerischen Landtag von nahen anzuschauen. Vom Schweinfurter Orts- und Kreisgruppenvorsitzenden der Landsmannschaft, Ewald Oster, als Höhepunkt des Jugendaustausches in Deutschlands vorgesehen und organisiert, hatte der Abstecher ins Maximilianeum darüber hinaus mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages zwischen russischer und deutscher Seite seinen Höhepunkt. Mit dem Kooperationsvertrag soll der Austausch zwischen der deutschen und russischen Jugendorganisation über diesen Besuch hinaus fortgeführt und intensiviert werden. Die russische Projektleiterin Margarita Afanasjew und der Schweinfurter Kreisgruppenvorsitzende, Ewald Oster, unterzeichneten beim feierlichen Abschluss des Besuchs im Plenarsaal des Landtags die Kooperationsvereinbarung, die Felbinger mit seiner Unterschrift ebenfalls bezeugte. Der Abgeordnete begrüßte diese Initiative ausdrücklich und versicherte auch zukünftig als Ansprechpartner der Russlanddeutschen in allen Belangen zur Verfügung zu stehen.

Als Integrationspolitischer Sprecher seiner Fraktion freute sich Felbinger, die über das politische Geschehen in Deutschland gut informierten jungen Erwachsenen aus der Altairegion, willkommen zu heißen. „Das Gespräch mit jungen Menschen, die in umgekehrter Weise in Russland in der Minderheit sind, ersetzt viele Seiten Papier und Literaturstudium“, zeigte sich Felbinger tief beeindruckt von dem rund einstündigen Erfahrungsaustausch mit den deutschstämmigen Altaiern.



Da am Besuchstag keine Plenarsitzung des Landtags stattfand, konnte sich jeder der Anwesenden im Plenarsaal auf den Platz eines Abgeordneten seiner Wahl setzen. In der nachfolgenden flotten Diskussion ging es vor allem thematisch um die Akzeptanz der Russlanddeutschen in der Altairegion Russlands, wo noch immer rund 3% der Bevölkerung deutschen Ursprungs sind, sowie um die Integration der spätausgesiedelten Russlanddeutschen in Bayern, speziell in Unterfranken. Deutlich wurde hierbei, dass die Frage nach Akzeptanz und Integrationsstatus generationsspezifische Unterschiede birgt. Während gerade Jugendliche vorurteilsfrei in Russland den Deutschrussen gegenübertreten, sind ältere Generationen, geprägt durch die Politik des 20.Jahrhunderts, nicht immerunvoreingenommen. „Ich bin beeindruckt wie gut das Miteinander in Russland mittlerweile funktioniert, da können wir noch lernen“, meinte Felbinger. Er macht diesen kompletten Wandel der russischen Integrationspolitik vor allem am Umdenken des Staatsapparates fest. „Wenn ich höre, dass Medwedjew einen deutschstämmigen Berater für dieses Thema engagiert hat, dann sollte sich Ministerpräsident Seehofer daran mal ein Beispiel nehmen“. In Bayern sieht nach den Erfahrungen der deutschstämmigen Gäste die Situation ähnlich aus; Spätaussiedler aus Russland sehen sich trotz ihrem Bekenntnis zur deutschen Sprache und Kultur mit pauschalierten Vorurteilen bei älteren Generationen konfrontiert. „Gerade deshalb bietet der Jugendaustausch zwischen Deutschland und Russland die Möglichkeit sich näher und intensiver kennen zu lernen“, so Felbinger. Die Besucher zeigten sich von der Arbeit im Landtag tief beeindruckt. Sie nutzen den Ausflug nach München um im Anschluss den Tag in der historischen Altstadt München ausklingen zu lassen.



 

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