Bahn will Sicherheit an Bahnsteigen überprüfen

23 Januar 2011

Bahn will Sicherheit an Bahnsteigen überprüfen

Bahn will Sicherheit an Bahnsteigen überprüfen

Sukzessive werden nun alle Bahnsteige an Bahnhöfen in Bayern neu auf ihre Sicherungsmaßnahmen bewertet, in einen Prioritätenplan erfasst und im Bedarfsfall zusätzliche Sicherungsmaßnahmen festgelegt und umgesetzt werden. Dies teilt Landtagsabgeordneter Günther Felbinger pünktlich zum Jahrestag des Unfalls am Karlstadter Bahnhof vom 22.01.2010, bei dem ein vorbeifahrender Güterzug ein Eisenteil verlor, das daraufhin eine Wartezelle zwischen Bahnsteig 2 und 3 zerschlug, mit.


 


Mit einer Anfrage hatte sich Felbinger deshalb noch einmal an das Verkehrsministerium gewandt. Wie Staatssekretärin Katja Hessel mitteilt sind grundsätzlich für die Sicherheit im Bahnverkehr nur Bundesbehörden zuständig. Auf Felbingers Frage nach den Sicherheitsmaßnahmen an Bahnsteigen, besonders unter Berücksichtigung der dabei auftretenden Geschwindigkeiten und Bahnsteigbreiten, teilt das Ministerium mit, das seit 15. März 2010 neue Sicherheitsmaßnahmen für Bahnsteige erlassen wurden.

Gerade in Bezug auf den Durchgangsverkehr am Karlstadter Bahnhof sieht Felbinger nun Handlungsbedarf bei der Bahn. „Ich benutze den Bahnhof in Karlstadt selbst sehr oft und bin sehr erstaunt mit welchen Geschwindigkeiten die Züge hier durchrauschen“, so Felbinger. „Gerade für Kinder, insbesondere nach Unterrichtsschluss, besteht auf den Bahnsteigen Lebensgefahr“.


Er ist deshalb nicht mehr darüber erstaunt, dass das Ministerium zugibt, dass es von gesetzgeberischer Seite her keinerlei Sanktionsmöglichkeiten gegenüber Eisenbahnunternehmen gibt, die Geschwindigkeiten überschreiten. Lediglich anhand des Fahrplans würde stichprobenartig überprüft, ob ein Zug auf einem längeren Streckenabschnitt eventuell eine zu hohe Durchschnittsgeschwindigkeit inne hatte.


 


Für den Freie Wähler-Abgeordneten steht deshalb fest, dass die Bahn nicht nur durch Bodenschraffierungen den Gefahrenbereich sichtbar machen muss. Das die bauliche bedingte Breite des Bahnsteigs nicht vergrößert werden kann leuchtet dem Abgeordneten ein. Warnschilder, die das Warten am Fuße des Bahnsteigs in der Unterführung empfehlen, wären deshalb ein erster Anfang. „Ich erwarte zeitnah Vorschläge von der Bahn und werde dazu mit dem Konzernbeauftragten der Bahn in Bayern, Klaus-Dieter Josel, noch einmal in Kontakt treten.


 


Auf die Frage Felbingers, wie die Geschwindigkeit von durchfahrenden Zügen an Bahnhöfen überhaupt überprüft wird  räumt das Ministerium ein, dass es solche Geschwindigkeitskontrollen, vergleichbar mit denen im Straßenverkehr nicht gibt. Für die Bahnhöfe zwischen Würzburg und Lohr liegen deshalb keinerlei Angaben vor, ob hierbei die Geschwindigkeiten von den durchfahrenden Zügen auch tatsächlich eingehalten werden. Außerdem wären die Eisenbahnunternehmen für die Einhaltung der Geschwindigkeiten selbst zuständig. „Es ist in etwas so, wenn ich der Verkehrspolizei versichere nie die Geschwindigkeit mit meinem PKW übertreten zu haben und sie mir einfach glauben müssten“, wundert sich der Abgeordnete.


Foto1: Andreas Morlok/ PIXELIO


Foto2: Rainer Sturm/ PIXELIO



 

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