Landarzt dringend gesucht – Die Zukunft der Hausärzteversorgung im ländlichen Raum

10 März 2011

Landarzt dringend gesucht – Die Zukunft der Hausärzteversorgung im ländlichen Raum

Landarzt dringend gesucht – Die Zukunft der Hausärzteversorgung im ländlichen Raum

Bestseller-Autorin Renate Hartwig klärt bei Diskussionsveranstaltung auf

Der gute alte Landarzt wird zusehends zu einer vom Aussterben bedrohten Spezies. Nach jüngsten Meldungen des Hausärzteverbandes fehlen in den ländlichen Gebieten inzwischen rund 800 Hausärzte. Und dieser Trend setzt sich fort: immer weniger junge Ärzte wollen sich heute auf dem Land niederlassen, immer mehr in der Stadt praktizieren. Bereits mehr als die Hälfte aller Landärzte ist älter als 55 und viele von Ihnen werden keinen Nachfolger finden. „Auf dem Land eine Praxis zu eröffnen ist mittlerweile nicht mehr nur weniger rentabel, für junge Ärzte wird die Niederlassung fernab der großen Metropolen zunehmend zum finanziellen Risiko, Perspektivlosigkeit macht sich breit“, so Günther Felbinger, Landtagsabgeordneten der FREIEN WÄHLER aus Gemünden. Für ihn ist diese Entwicklung ein Alarmsignal: „Gerade für die Alltagsversorgung ist der Hausarzt auf dem Land doch unverzichtbar! Wenn aber immer weniger Hausärzte für immer mehr Patienten zuständig sind, die Behandlung in einem budgetierten System erfolgt, und zudem immer weitere Wege zu fahren sind, um lebensbedrohliche Erkrankungen zu behandeln, stehen wir vor einem großen Problem.“


 


Um auf die prekäre Situation speziell auch im Landkreis Main-Spessart aufmerksam zu machen, hat der Landtagsabgeordnete eine Diskussionsrunde zur Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum initiiert. Am Montag, den 14.03.2011 werden sich Vertreter aus Politik und Ärzteschaft in der Turnhalle in Mittelsinn mit den dringlichsten Fragen der Thematik auseinandersetzen. Neben Landrat Thomas Schiebel werden der Burgsinner Hausarzt Dr. Matthias Schmidt und Dr. Christian Pfeiffer, Bezirksvorsitzender für Unterfranken im Bayerischen Hausärzteverband mit Redebeiträgen erwartet.

Besonders erfreut ist Felbinger darüber, dass er für die Veranstaltung Renate Hartwig gewinnen konnte. Die Vorsitzende der Bürgerinitiative „Bürgerschulterschluss e.V. - Patient informiert sich“ und mehrfache Bestsellerautorin engagiert sich seit Jahren für mehr Patientenrechte und hält die Abschaffung des solidarischen Gesundheitswesens für „Betrug am Patienten“. In ihren Büchern „Der verkaufte Patient“ und „Krank in Deutschland“ deckt Hartwig die vielfältigen Missstände unseres maroden Gesundheitssystems auf. Ihrem Aufruf zu einer Protestveranstaltung gegen die Gesundheitsreform 2008 im Münchner Olympiastadion folgten 25.000 Menschen.


Auch der Landtagsabgeordnete hält die Gesundheitsreform für mehr als missglückt: „Patienten werden Medikamente verweigert, Hausärzte können von ihrem Beruf nicht mehr leben, die Bürokratie nimmt Überhand und die Kosten für das Gesundheitssystem explodieren. Da ist es kein Wunder, dass sich Patienten wie Ärzte von der Politik übergangen fühlen.“  Felbinger möchte deshalb allen Parteien Gehör verschaffen und gemeinsam nach Lösungsansätzen suchen. Mit der Diskussionsveranstaltung am 14.03. in Mittelsinn hofft er, eine breite Öffentlichkeit für die Thematik zu interessieren, denn „Gesundheit ist keine Ware, aber sie geht uns alle an!“



 

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